Ohrenklempner hat geschrieben: ↑2. Jul 2025, 11:08
Pegel von 70-75 dB(A) sind gemeinhin noch nicht als schädlich zu betrachten, so lange man sich dem "Lärm" nicht dauerhaft und ständig aussetzt. Wenn dir der Krach unangenehm ist, würde ich es tatsächlich mit Gehörschutz probieren, allerdings nur einen mit geringer Dämpfung (linear und maximal 10-15 dB), damit Warnsignale noch gut wahrgenommen werden können. Wenn das laute Geräusch bei dir Stress auslöst, dann vermeide die lauten Geräusche lieber. Lautstärkeempfindung und die Reaktion darauf ist sehr individuell. Manchen Leute kippen bei 85 dB vom Hocker, während andere bei 110 dB gerade mal eine Augenbraue hochziehen.
Die Hörgeräte im Lärm rauszunehmen kann eine ganz gute Lösung sein. Hörgeräte sollten allerdings so eingestellt werden, dass sie deine Unbehaglichkeitsschwelle nicht überschreiten und die Verstärkung nur so weit dosieren, wie es für ein besseres Sprachverstehen notwendig ist. Das würde ich einmal mit dem Akustiker abklären.
Ein Geräuschpegel kann ruhig laut sein ohne zu schaden. Nach "laut" kommt aber erst noch "sehr laut", bevor es "zu laut" wird.
Wenn du von vornherein eine Veranlagung für ein... ich nenne es mal "empfindliches Öhrchen" hast, dann ist ein schnelleres Fortschreiten des Hörverlusts im Laufe der Zeit schon eher wahrscheinlich. Nicht bei jedem, aber bei schnell fortschreitenden Hörverlusten und bei hochgradigen Hörschädigungen, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo das Ohr vom Hörgerät mit Lärm beschallt werden muss, um noch ein Sprachverstehen zu erreichen. Das ist tatsächlich nicht gut für das Ohr, aber man nimmt es in Kauf. Lieber jetzt besser hören und später schlimmstenfalls gar nicht mehr, als den Rest des Lebens schlecht hören.
wegen dauerhaft: ich fahre schon so 25000 km im Jahr Auto, da kommen schon einige Stunden zusammen in denen ich über 70 dB(A) ausgesetzt bin. Deswegen der Gehörschutz beim Autofahren. Und ich frage mich halt immer ob durch diese Veranlagung die Ohren dann eben auch bei Pegeln die für normale Menschen nach Statistik unschädlich sind, mir eben doch schon schaden. Deshalb diese Vorsicht von mir. Andererseits kann ja die Veranlagung auch so sein, dass meine Ohren unabhängig vom Pegel und der Dauer schlechter werden, dann würde ich umsonst so vorsichtig sein. Aber diese Frage kann mir wahrscheinlich niemand beantworten.
Ich habe da beim Autofahren immer so ne Mickey Mouse aus dem Industriebedarf auf, die lässt auch Sprache durch und ich höre sowohl Martinshorn, Hupe und co, als auch den Beifahrer, wenn er (etwas lauter) was zu mir sagt.
Habe auch die angepassten Ohrenstöpsel mit den linearen Filter. Aber bei denen habe ich nicht das Gefühl, dass sie mich gut genug schützen.
Dieses Gefühl habe ich deswegen, weil nach einer längeren Autofahrt mein Tinnitus getriggert wird und mir die Ohren pfreifen wie früher nach einem Konzert. Mit den Ohrstöpsel ist es zwar etwas besser aber auch noch da, bei dem Kapselgehörschutz habe ich den Tinnitus nach der Autofahrt kaum.
Früher war ich übrigens nicht Lärmempfindlich, da empfand ich laute Konzerte sogar als angenehm. Die Lärmempfindlichkeit kam erst mit der Schwerhörigkeit. Aber das soll ja ein bekanntes Phänomen sein, habe ich mal gelesen.
Aber leider wird meine Lärmempfindlichkeit halt durch meine Angst vor Lärm und der daraus resultierenden möglichen Verschlechterung nochmals gesteigert.
Ich muss da echt aufpassen, dass ich mich dadurch nicht zu sehr selbst (vielleicht unnötig) einschränke.