Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Liebes Forum,
Meine Tochter ist 4 Jahre alt und hat eine geringgradige hochtonbetonte Schwerhörigkeit auf beide Ohren.
Sie hat aktuell kein Hörgerät und entwickelt sich sprachlich normal.
Beim Test versteht sie 90-100% der leise gesprochenen Wörter. Wir haben keine Rückmeldung aus dem Umfeld, dass sie schlecht hört.
Ursprünglich wollten wir ausprobieren, ob sie ohne Hörgerät auskommt. Jedoch haben wir kürzlich das Ergebnis der genetischen Testung bekommen.
Ihre Schwerhörigkeit ist mit hoher Wahrscheinlichkeit fortschreitend, so dass sie als Erwachsener dann ein Hörgerät benötigen würde. Deshalb möchten wir sind nun ein Hörgerät zur Verfügung stellen, den sie benutzen kann.
Da sie geräuschempfindlich ist, wollte ich euch fragen, ob ihr Hörgerät Modelle empfehlen könnt, der vom Ton angenehm ist, laute Geräusche abdämpfen kann - eben ein Modell für ein empfindsames Kind.
Vielen Dank!
Meine Tochter ist 4 Jahre alt und hat eine geringgradige hochtonbetonte Schwerhörigkeit auf beide Ohren.
Sie hat aktuell kein Hörgerät und entwickelt sich sprachlich normal.
Beim Test versteht sie 90-100% der leise gesprochenen Wörter. Wir haben keine Rückmeldung aus dem Umfeld, dass sie schlecht hört.
Ursprünglich wollten wir ausprobieren, ob sie ohne Hörgerät auskommt. Jedoch haben wir kürzlich das Ergebnis der genetischen Testung bekommen.
Ihre Schwerhörigkeit ist mit hoher Wahrscheinlichkeit fortschreitend, so dass sie als Erwachsener dann ein Hörgerät benötigen würde. Deshalb möchten wir sind nun ein Hörgerät zur Verfügung stellen, den sie benutzen kann.
Da sie geräuschempfindlich ist, wollte ich euch fragen, ob ihr Hörgerät Modelle empfehlen könnt, der vom Ton angenehm ist, laute Geräusche abdämpfen kann - eben ein Modell für ein empfindsames Kind.
Vielen Dank!
- Dateianhänge
-
-
- Beiträge: 366
- Registriert: 19. Sep 2011, 21:33
- 14
- Wohnort: Landkreis MIL
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Hallo MarieL,
bitte sucht euch einen Akustiker mit Schwerpunkt Pädakustik.
Pädakustiker ist eine Zusatzausbildung die, der Akustiker gemacht hat und
mit Kinder und Jugendliche auskennt.
Es gibt auch eine Beratungsstelle und Frühförderung für Hörgeschädigte,
die sind meisten mit der Schule für Hörgeschädigte angeschlossen.
LG Smallhexi
bitte sucht euch einen Akustiker mit Schwerpunkt Pädakustik.
Pädakustiker ist eine Zusatzausbildung die, der Akustiker gemacht hat und
mit Kinder und Jugendliche auskennt.
Es gibt auch eine Beratungsstelle und Frühförderung für Hörgeschädigte,
die sind meisten mit der Schule für Hörgeschädigte angeschlossen.
LG Smallhexi
LG smallhexi Hörgeschädigt seit 1980 durch Meningitis
links: +/- 80 dB versorgt mit GN ReSound Enzo 3D 5
rechts: gehörlos
links: +/- 80 dB versorgt mit GN ReSound Enzo 3D 5
rechts: gehörlos
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Wir leben in einer Großstadt und haben einige Pädakustiker in der Nähe, die aber verschiedenen Marken führen.
Wir möchten deshalb hier ein Gefühl dafür bekommen, welche Marken geeignet sind, da wir nicht zu 3 verschiedene gehen wollen.
Wir sind in der Frühförderung angebunden.
Wir möchten deshalb hier ein Gefühl dafür bekommen, welche Marken geeignet sind, da wir nicht zu 3 verschiedene gehen wollen.
Wir sind in der Frühförderung angebunden.
-
- Beiträge: 11085
- Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
- 10
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Das ist schwer zu sagen. Es sind im Prinzip alle Geräte geeignet, die auch für Erwachsene geeignet sind. Man muss es ausprobieren. Das gilt für Kinder und für Erwachsene gleichermaßen. Ich würde den Fokus darauf legen, wie gut der Pädakustiker auf das Kind eingeht und was euch das Bauchgefühl sagt.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Uns ist bewusst, dass das Bauchgefühl und das Ausprobieren wichtig sind, freuen uns aber gemäß Frage trotzdem über Modellerfahrungen und -vorschläge, die passen könnten. Danke sehr.
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Das "richtige" Hörgerät gibt es nicht.
Grundsätzlich sind alle Hörgeräte aus technischer Sicht ähnlich gut. Welche Klangcharakteristik man bevorzugt ist eher persönlich Präferenz.
Ähnlich ist es mit der Geräuschunterdrückung. Was für einen angenehm ist, empfindet der nächste als störend.
Es gibt hier bspw. viele, die auf Oticon oder Phonak schwören. Ich kam beim Test aber gar nicht mit damit klar, weil der Sound für mich sehr unangenehm war.
Daher helfen solche Aussagen / Empfehlungen gar nicht.
Grundsätzlich sind alle Hörgeräte aus technischer Sicht ähnlich gut. Welche Klangcharakteristik man bevorzugt ist eher persönlich Präferenz.
Ähnlich ist es mit der Geräuschunterdrückung. Was für einen angenehm ist, empfindet der nächste als störend.
Es gibt hier bspw. viele, die auf Oticon oder Phonak schwören. Ich kam beim Test aber gar nicht mit damit klar, weil der Sound für mich sehr unangenehm war.
Daher helfen solche Aussagen / Empfehlungen gar nicht.
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Darf ich als Fragesteller selbst entscheiden, welche Antworten ich für hilfreich empfinde für meine Situation?
Wenn ihr die Frage als nicht sinnvoll empfindet, braucht ihr nicht drauf zu antworten.
Oder ihr vertraut mir, dass ich weiß, was ich mit den Informationen anfangen kann, wenn ich mir hier einen Account mache und einen langen Beitrag mit Hintergrundinformationen schreibe.
Wenn ihr die Frage als nicht sinnvoll empfindet, braucht ihr nicht drauf zu antworten.
Oder ihr vertraut mir, dass ich weiß, was ich mit den Informationen anfangen kann, wenn ich mir hier einen Account mache und einen langen Beitrag mit Hintergrundinformationen schreibe.
Zuletzt geändert von MarieL am 24. Sep 2025, 23:24, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 11085
- Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
- 10
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Deine Frage ist durchaus sinnvoll. Aber es gibt darauf keine Antwort, wie du sie dir vorstellen magst.
Jedes Hörgerät ist in der Lage, zu laute Geräusche zu dämpfen und die Klangdynamik (den Umfang aller leisen bis lauten Töne) auf die Anforderungen des individuellen Gehörs anzupassen.
Alle Hörgeräte sind gut in dem, was sie tun sollen. Unterschiede gibt es in der Art und Weise, wie sie bedient werden können oder wie lange die Batterien/Akkus halten.
Bei Kindern ist es ohnehin so, dass das volle Klangspektrum an die Ohren kommt. Da wird beispielsweise ohne oder nur mit sehr gering eingestellter Störgeräuschunterdrückung gearbeitet und mit einer Verstärkungsstrategie, die darauf abzielt, das ganze Hörorgan möglichst unverfälscht mit Klängen zu versorgen.
Jedes Hörgerät ist in der Lage, zu laute Geräusche zu dämpfen und die Klangdynamik (den Umfang aller leisen bis lauten Töne) auf die Anforderungen des individuellen Gehörs anzupassen.
Alle Hörgeräte sind gut in dem, was sie tun sollen. Unterschiede gibt es in der Art und Weise, wie sie bedient werden können oder wie lange die Batterien/
Bei Kindern ist es ohnehin so, dass das volle Klangspektrum an die Ohren kommt. Da wird beispielsweise ohne oder nur mit sehr gering eingestellter Störgeräuschunterdrückung gearbeitet und mit einer Verstärkungsstrategie, die darauf abzielt, das ganze Hörorgan möglichst unverfälscht mit Klängen zu versorgen.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Die Frage ist, muss bei Kinder so gemacht werden - also gesetzlich bzw über Richtlinie geregelt - dass wenig Geräuschunterdrückung zu Tragen kommt oder kann das es auch im Einzelfall anders eingestellt werden?
Meine Frage zielt vielleicht in erster Linie auf Menschen, die selbst schwerhörig sind, aber wenig Toleranz für Störgeräusche haben.
Wenn ich quer durchs Forum lese, dann steht doch, dass die Hörgerätehersteller verschiedene Philosophien folgen. Ich suche nichts was den natürlichen Gehör nachbildet, sondern Hersteller, die ein möglichst komfortables Hörerlebnis bieten - gute Musik, schöne volle Töne, sanfte Einstellung.
Denn für uns steht die Annahme des Hörgerätes an erster Stelle. Mit der aktuellen sprachlichen Entwicklung werden wir das Kind nicht zum Tragen zwingen, wenn es nicht möchte.
Und auch hier nochmal, ja das Testen ist wichtig, aber mit den 10 Pädakustiker die in der Stadt für verschiedenen Ketten arbeiten, brauchen wir einen Startpunkt.
Meine Frage zielt vielleicht in erster Linie auf Menschen, die selbst schwerhörig sind, aber wenig Toleranz für Störgeräusche haben.
Wenn ich quer durchs Forum lese, dann steht doch, dass die Hörgerätehersteller verschiedene Philosophien folgen. Ich suche nichts was den natürlichen Gehör nachbildet, sondern Hersteller, die ein möglichst komfortables Hörerlebnis bieten - gute Musik, schöne volle Töne, sanfte Einstellung.
Denn für uns steht die Annahme des Hörgerätes an erster Stelle. Mit der aktuellen sprachlichen Entwicklung werden wir das Kind nicht zum Tragen zwingen, wenn es nicht möchte.
Und auch hier nochmal, ja das Testen ist wichtig, aber mit den 10 Pädakustiker die in der Stadt für verschiedenen Ketten arbeiten, brauchen wir einen Startpunkt.
Zuletzt geändert von MarieL am 24. Sep 2025, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Und das ist sinnvoll und nicht bösartige Quälerei. Denn wenn das Kind und das Hirn lernt, mit den Geräuschen klar zu kommen, dann kann die technische Störgeräuschunterdrückung einpacken, das Hirn ist besser. Woher ich das weiß? Ich war selber 3 3/4 Jahre alt, als ich mein erstes Hörgerät bekam - und hab selbst im Störlärm 90-95% Verstehensquote, das schafft vermutlich keiner, der nicht so trainiert wurde.Ohrenklempner hat geschrieben: ↑24. Sep 2025, 22:13 Bei Kindern ist es ohnehin so, dass das volle Klangspektrum an die Ohren kommt. Da wird beispielsweise ohne oder nur mit sehr gering eingestellter Störgeräuschunterdrückung gearbeitet und mit einer Verstärkungsstrategie, die darauf abzielt, das ganze Hörorgan möglichst unverfälscht mit Klängen zu versorgen.
Es kann auch sehr gut sein, dass euer Kind weniger geräuschempfindlich wird, wenn sie ein
Es wird aber auch die Unbehaglichkeitsschwelle gemessen bei der Hörgeräteanpassung - über diese dann bestimmte Lautstärke hinaus verstärkt das Gerät nicht. Das heißt ein "zu laut" wird auch nicht vorkommen.
Zu bestimmten Hörgeräten kann ich leider auch nichts sagen, das muss dein Kind leider wirklich selber rausfinden. Es ist genauso sinnlos, wenn ich euch sage, dass ihr alle E-Mountainbikes kaufen müsst, ihr aber lieber Inlineskatet. Da ist euch mit nem Fahrrad nicht geholfen.
Wie deaf_tom schon über Oticon und Phonak schrieb, für den einen sind die nix, für den anderen das perfekte. Ich steh auf den Oticon-Klang, kann mit den Signia-Geräten nicht gut. Selbst wenn wir exakt die gleiche Hörkurve hätten, kann das persönliche Empfinden zu komplett unterschiedlichen Geräten führen. Es ist halt nicht nur das Ohr, das die Klänge aufnimmt und umwandelt, sondern auch das Hirn, dass mit den Impulsen auch noch arbeiten muss.
Dennoch: Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Anpassung, ich glaube, dass eine Versorgung für euer Kind durchaus sinnvoll sein kann. Wenn ihr bei ner Frühförderung seid, ists schonmal super und ihr macht viel richtig.
03/25 Oticon Real 3
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Gemacht werden kann vieles. Ob ihr eurem Kind auf lange Sicht damit einen Gefallen tut, bezweifle ich.
Äh... Das, was du mit "gute Musik, schöne volle Töne, sanfte Einstellung" beschreibst, ist das "natürliche Gehör". Ein Hörgerät ist nicht für "alles ist schön angenehm" da, sondern in erster Linie für optimiertes Sprachverstehen. Das ist leider der Kompromiss, den man eingehen muss.
Meine Frage zielt vielleicht in erster Linie auf Menschen, die selbst schwerhörig sind, aber wenig Toleranz für Störgeräusche haben.
Wenn ich quer durchs Forum lese, dann steht doch, dass die Hörgerätehersteller verschiedene Philosophien folgen. Ich suche nichts was den natürlichen Gehör nachbildet, sondern Hersteller, die ein möglichst komfortables Hörerlebnis bieten - gute Musik, schöne volle Töne, sanfte Einstellung.
Und genau deswegen muss euer Kind rausfinden, was das perfekte Gerät ist. Denn das kann dir hier keiner ernsthaft sagen. Da würden wir alle nur raten.Denn für uns steht die Annahme des Hörgerätes an erster Stelle. Mit der aktuellen sprachlichen Entwicklung werden wir das Kind nicht zum Tragen zwingen, wenn es nicht möchte.
Dann geht zum für euch am besten erreichbaren Pädakustiker (es sei denn, die Kette ist orange oder grün - die einen verkaufen euch eh nur Phonak, die anderen teuer) und fangt an, auszuprobieren. Jedes Gerät ist ein guter Anfang. Probiert zwei, drei Hersteller aus, probiert auch zwei, drei Preisstufen und rechnet nicht damit, das ihr dieses Jahr noch Hörgeräte kauft.
Und auch hier nochmal, ja das Testen ist wichtig, aber mit den 10 Pädakustiker die in der Stadt für verschiedenen Ketten arbeiten, brauchen wir einen Startpunkt.
Auch wenn ich schon einige Hörgeräteversorgungen hatte, läuft das alle sechs Jahre bei mir genauso ab. Das wird nur unwesentlich schneller, wenn man schon einiges vorher weiß - denn am Ausprobieren führt kein Weg vorbei.
03/25 Oticon Real 3
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
90-95% Verstehensquote mit Mit Hörgerät, richtig? Die Frage ist, warum muss man den Lärm aushalten, wenn das Hörgerät die Geräusche genauso gut ausblenden kann, dann kann das Gehirn was anderes machen.
Ich trage teilweise als nicht Schwerhörige Kopfhörer um Geräusche auszublenden, damit weniger sensorischen Belastung gibt, warum sollte ich mein Kind durchs Hörgerät Geräusche aussetzen, die störend sind, die sie ohne Hörgerät sowieso nicht hören würde.
Wie funktioniert das technisch? Wenn das Hörgerät leise Geräusche auf 50db verstärken, dann ist es doch genauso laut fürs Ohr wie das 50db laute Geräusch?Es ist ja nicht so, dass alles ein bisschen leiser ist, sondern die leisen Töne sind nicht da, die lauten bleiben aber laut. Wenn dann das Hörgerät seine Arbeit tun kann, kommen auch leise Töne quasi als "Warnung" an.
Also das natürliche Gehör ist nicht alles angenehm. Die Straßengeräusche sind nicht angenehm, Menschenmenge nicht angenehm, Thermomix nicht angenehm. Wenn es nicht muss, möchte ich kein Hörgerät fürs Kind, die das Unangenehme verstärkt, denn natürlich hören wird sie sowieso nicht mehr.
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Die Verstehensquote ist mit Hörgerät und Training des Gehirns. Ohne Training kommen viele Leute auf vielleicht 60 oder 70%, selbst mit den besten Geräten.
Weil Sprache und die dich störenden Geräusche im selben Frequenzbereich sind. Das Hörgerät erkennt nicht Sprache, sondern versucht, den Frequenzbereich der Sprache besser herauszuarbeiten. Was gleichzeitig auch die Störgeräusche verstärkt. Und da kommt dann das Gehirn ins Spiel, dass lernen muss, die Sprache vom Störlärm zu unterscheiden. Das kann das Gehirn nämlich lernen, Hörgeräte können es nicht. (okay, sie können helfen: Zum Beispiel dadurch, dass die Geräte erkennen, dass jetzt Störlärm da ist, und deswegen von einer omnidirektionalen auf eine gerichtete Mikrophoncharakteristik umschalten: Das Hörgerät "hört" dann vor allem nach vorne, weil man weiß, dass der Mensch meist auch dahin schaut, wo er was hören will. Oder dadurch, dass die Höhen mehr angehoben werden. Das macht Zischlaute wie "s" oder "f" leichter von einander zu unterscheiden. Klingt halt nicht geil, hilft aber. Aber das Hörgerät kann nicht sagen: "Oh, da brummt ein Motor, den brauch ich nicht" und stellt nur das Gespräch zur Verfügung).Ich trage teilweise als nicht Schwerhörige Kopfhörer um Geräusche auszublenden, damit weniger sensorischen Belastung gibt, warum sollte ich mein Kind durchs Hörgerät Geräusche aussetzen, die störend sind, die sie ohne Hörgerät sowieso nicht hören würde.
Andersrum wird ein Schuh draus: Aktuell:Wie funktioniert das technisch? Wenn das Hörgerät leise Geräusche auf 50db verstärken, dann ist es doch genauso laut fürs Ohr wie das 50db laute Geräusch?Es ist ja nicht so, dass alles ein bisschen leiser ist, sondern die leisen Töne sind nicht da, die lauten bleiben aber laut. Wenn dann das Hörgerät seine Arbeit tun kann, kommen auch leise Töne quasi als "Warnung" an.
Dein Kind hört erst ab z.B. 50db irgendwas. Du gehst also ins Zimmer deines Kindes,(sieht das Kind zufällig nicht, hört das Kind nicht, weil du auf Socken unterwegs bist, daher weniger als 50dB). Dann sprichst du dein Kind an, bist dabei lauter als 50dB. Dann materialisierst du dich also für das Kind plötzlcih aus dem nichts. Kann schon erschreckend sein.
Wenn dein Kind jetzt aber
Und die Hörgeräte verstärken ja nicht nur die z.B. 35dB auf 50dB, sondern die 50 auch auf 60 oder 70... Das ist auch völlig im Rahmen, man muss sich keine Gedanken machen, dass das schlimm ist. Ich glaub jetzt nicht, dass dein Kind im Auto die ganze Zeit weint, weils so laut ist. Ein zu laut gibt es nicht, weil dann die bei Hörtests herausgefundene Unbehaglichkeitsschwelle des Hörgerätes einen Stop einlegt und einfach nicht mehr lauter macht. Wenn die Hör- und die Unbehaglichkeitsschwelle aber zu nah beieinander liegen, wirds mit einer sinnvollen Versorgung aber auch schwierig. Aber das können die Akustiker hier im Forum besser erklären als ich.
Geh nicht von dir und deinem Gehör aus. Du bist das seit einigen Jahrzehnten gewohnt. Dein Kind bzw. das Gehirn deines Kindes kennt deine Beispiele eventuell nicht. Wenn das Kind dann jetzt (oder später) Hörgeräte bekommt, muss das Gehirn lernen, mit dem Input klar zu kommen. Denn um den Input wegzukriegen, müssen die Hörgeräte in den Nachttisch und nicht ins Ohr. Da helfen sie aber niemanden.Also das natürliche Gehör ist nicht alles angenehm. Die Straßengeräusche sind nicht angenehm, Menschenmenge nicht angenehm, Thermomix nicht angenehm. Wenn es nicht muss, möchte ich kein Hörgerät fürs Kind, die das Unangenehme verstärkt, denn natürlich hören wird sie sowieso nicht mehr.
Nochmal: Ein Hörgerät kann technisch nicht komplett ausblenden, nur in vergleichsweise engen Grenzen ein bisschen dran arbeiten. Das Ausblenden muss das Gehirn machen. Das wird am Anfang wirklich Arbeit für dein Kind, aber jetzt kann das Gehirn noch erstaunlich viel lernen. Wenn du das auf später verschiebst, weil du dein Kind vor irgendetwas schützen willst, dann wird es in fünf oder zehn Jahren (oder noch später) schwierig bis unmöglich, die Geräusche im Hirn auszublenden.
Ist so wie das Ticken der Uhr. Ist da, aber du hörst es nicht. Weil du es überhören kannst. Dein Hirn blendet es für dich aus, keine für dich wesentliche Information, brauchst du nicht. Dein Kind muss auch lernen, das Ticken der Uhr auszublenden. Denn wenn es das kann, sind die Wege im Hirn angelegt. Dann kann es auch das Brummen des Motors im Schulbus leichter ausblenden und sich trotzdem unterhalten. Im Schulbus wird dein Kind sich schwerer tun, den Weg im Hirn anzulegen, im Erwachsenenalter wird das noch schwieriger bis unmöglich.
Das ist auch der Grund, warum viele alte Leute mit ihren Hörgeräten nicht klar kommen: Sie haben verlernt, Sachen zu überhören und es kommt alles an, das Ticken der Uhr, das Brummen des Busses, die Toilettenspülung des Nachbarn... Neu lernen ist ne sau-Arbeit, die richtig anstrengend wird. Kindern fällt das zum Glück deutlich leichter. Also nimm deinem Kind die Chance nicht, du schützt es damit nicht.
03/25 Oticon Real 3
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Wie gut ist da die Technik aktuell, was das Ausfiltern und Ausblenden von Störgeräusch angeht? Ist das alles nicht zu gebrauchen?Birkbot hat geschrieben: ↑25. Sep 2025, 02:32Und da kommt dann das Gehirn ins Spiel, dass lernen muss, die Sprache vom Störlärm zu unterscheiden. Das kann das Gehirn nämlich lernen, Hörgeräte können es nicht. (okay, sie können helfen: Zum Beispiel dadurch, dass die Geräte erkennen, dass jetzt Störlärm da ist, und deswegen von einer omnidirektionalen auf eine gerichtete Mikrophoncharakteristik umschalten: Das Hörgerät "hört" dann vor allem nach vorne, weil man weiß, dass der Mensch meist auch dahin schaut, wo er was hören will. Oder dadurch, dass die Höhen mehr angehoben werden. Das macht Zischlaute wie "s" oder "f" leichter von einander zu unterscheiden. Klingt halt nicht geil, hilft aber. Aber das Hörgerät kann nicht sagen: "Oh, da brummt ein Motor, den brauch ich nicht" und stellt nur das Gespräch zur Verfügung).
Mein Kind hat kein Problem mit dem Erschrecken, aber mehr in Richtung Lärm und Verzerrung (Dissonanz, wenn du weißt, was ich meine)Andersrum wird ein Schuh draus: Aktuell:
Dein Kind hört erst ab z.B. 50db irgendwas. Du gehst also ins Zimmer deines Kindes,(sieht das Kind zufällig nicht, hört das Kind nicht, weil du auf Socken unterwegs bist, daher weniger als 50dB). Dann sprichst du dein Kind an, bist dabei lauter als 50dB. Dann materialisierst du dich also für das Kind plötzlcih aus dem nichts. Kann schon erschreckend sein.
Wenn dein Kind jetzt aber HGs trägt, werden die leisen Geräusche also schonmal verstärkt und (unterbewusst) weiß dein Kind, dass du gleich da bist. Dann ist dieselbe Ansprache nicht mehr erschreckend.
Bei dir klingt das so, als ob jeder mit genug Lärm das Störgefühl irgendwann verliert und das stimmt einfach nicht.Das Ausblenden muss das Gehirn machen. Das wird am Anfang wirklich Arbeit für dein Kind, aber jetzt kann das Gehirn noch erstaunlich viel lernen. Wenn du das auf später verschiebst, weil du dein Kind vor irgendetwas schützen willst, dann wird es in fünf oder zehn Jahren (oder noch später) schwierig bis unmöglich, die Geräusche im Hirn auszublenden.
Ist so wie das Ticken der Uhr. Ist da, aber du hörst es nicht. Weil du es überhören kannst. Dein Hirn blendet es für dich aus, keine für dich wesentliche Information, brauchst du nicht. Dein Kind muss auch lernen, das Ticken der Uhr auszublenden.
Manche würden psychisch daran zugrunde gehen. Es gibt genug Menschen auf der Welt, die nicht mit der Ticken der Uhr klarkommen, egal wie lange sie sich dem aussetzen.
Ich glaube, das kannst du als nicht-lärmempfindlicher Mensch gar nicht nachvollziehen, dass Lärm nicht irgendwann egal wird („Ausblenden im Gehirn“), wenn man sich dem nur lange genug aussetzt.
-
- Beiträge: 11085
- Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
- 10
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Das Hörgerät wird so eingestellt, dass Lautes nicht zu laut wird und Leises wieder hörbar wird. Eine Störgeräuschunterdrückung ist gar nicht notwendig und würde die Entwicklung des Hörorgans sogar negativ beeinträchtigen.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Ohrenklempner, dein Beitrag widerspricht für mich den Abschnitt, was mir sinnvoll erscheint:
Birkbot, wie ist es eigentlich bei dir mit der Verstärkung. Wenn deine Hörschwelle beispielsweise bei 50db liegt und hörst du dann 55db sehr leise oder auch wie 55db laut wie Normalhörende?
-
- Beiträge: 11085
- Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
- 10
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Ich seh keinen Widerspruch. 
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Störgeräusche wird lauter, weil es nicht von der Sprachfrequenzbereich unterscheidbar ist <-> Eine Störgeräuschunterdrückung ist garnicht notwendig
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Erfahrungsgemäß kann die Geräuschunterdrückung nur die Geräusche gut filtern, die sich deutlich von menschlicher Sprache unterscheiden wie z.B. die Dunstabzugshaube in der Küche oder ein gleichmäßiges Prasseln von Regen auf der Autoscheibe. Das sind alles Geräusche, die eine einheitliche Tonlage und eine gleichmäßige Lautstärke haben.
Weniger gut funktioniert das bspw. mit Geschirrklappern oder bei einem hupenden Auto, weil das kurze Spitzen sind. Bis die Geräuschunterdrückung eingreifen kann, ist das Geräusch schon vorbei.
Die Automatiken brauchen meist ein bis zwei Sekunden, bis der Filter angewendet wird. Daher ist der Effekt regelmäßig, dass es kurz laut wird, bevor der Filter das Geräuschniveau wieder reduziert.
Dauerhaft kann man die Filter nicht nutzen, weil man dann vieles nicht hört wie z.B. ein von hinten kommendes Auto. Das kann schnell sehr gefährlich werden.
Ganz schwierig wird es in Situationen, wo rundherum Gespräche geführt werden. Da haben dieHGs keine Chance, die gewünschten Gesprächspartner von anderen Sprechern zu unterscheiden, wenn beide im Blickfeld des HG -Trägers sind.
Du solltest dir immer im Klaren sein, dass einHG ein Hilfsmittel ist und nie so gut wie das normale menschliche Gehör sein können.
Weniger gut funktioniert das bspw. mit Geschirrklappern oder bei einem hupenden Auto, weil das kurze Spitzen sind. Bis die Geräuschunterdrückung eingreifen kann, ist das Geräusch schon vorbei.
Die Automatiken brauchen meist ein bis zwei Sekunden, bis der Filter angewendet wird. Daher ist der Effekt regelmäßig, dass es kurz laut wird, bevor der Filter das Geräuschniveau wieder reduziert.
Dauerhaft kann man die Filter nicht nutzen, weil man dann vieles nicht hört wie z.B. ein von hinten kommendes Auto. Das kann schnell sehr gefährlich werden.
Ganz schwierig wird es in Situationen, wo rundherum Gespräche geführt werden. Da haben die
Du solltest dir immer im Klaren sein, dass ein
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Das klingt leider nicht so rosig wie ich es mir erhofft hatte.
Zuhause benutzen wir für den Fernseher ein Gerät, dass Hintergrundgeräusche unterdrückt (Faller Oskar) und sie findet es super. Ich finde die Tonqualität auch gut und es ermöglicht ihr entspanntes Fernsehen. Lediglich bei Musikstücke mit großer Tonbereich kommt er nicht gut mit.
Ich hatte gehofft, dass die Hörgerätindustrie etwas weiter ist und „mehr“ zu bieten hat als mein Fernsehlautspecher…
Zuhause benutzen wir für den Fernseher ein Gerät, dass Hintergrundgeräusche unterdrückt (Faller Oskar) und sie findet es super. Ich finde die Tonqualität auch gut und es ermöglicht ihr entspanntes Fernsehen. Lediglich bei Musikstücke mit großer Tonbereich kommt er nicht gut mit.
Ich hatte gehofft, dass die Hörgerätindustrie etwas weiter ist und „mehr“ zu bieten hat als mein Fernsehlautspecher…
Zuletzt geändert von MarieL am 25. Sep 2025, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Beim HG hat man in vielen Fällen einen Zielkonflikt, wenn die Sprache und das Störgeräusch im gleichen Frequenzbereich liegen. Daher kann das niemals 100%ig funktionieren.
So ein Gerät zur Unterdrückung von Störgeräuschen am TV hat nur diese Funktion und muss nicht in verschiedensten Situationen Gespräche ermöglichen.
So ein Gerät zur Unterdrückung von Störgeräuschen am TV hat nur diese Funktion und muss nicht in verschiedensten Situationen Gespräche ermöglichen.
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Das kann ich dir nicht sagen, weil ich es seit 42 Jahren nur mit Hörgeräten kenne - ich kann den Vergleich daher nicht anstellen.MarieL hat geschrieben: ↑25. Sep 2025, 19:41 Ohrenklempner, dein Beitrag widerspricht für mich den Abschnitt, was mir sinnvoll erscheint:
Birkbot, wie ist es eigentlich bei dir mit der Verstärkung. Wenn deine Hörschwelle beispielsweise bei 50db liegt und hörst du dann 55db sehr leise oder auch wie 55db laut wie Normalhörende?
Aber: Die Haarsinneszellen im Innenohr sind für unterschiedliche Lautstärken aufgeteilt. Was zuerst kaputt geht, sind die Sinneszellen für die leisen Geräusche. Wenn in dem Beispiel keine 50dB erreicht werden, dann hört man nix. Daher würd ich jetzt davon ausgehen, dass ich die 55dB wie du aufs Ohr kriege.
Was Ohrenklempner mit
meint, ist, dass noch dein Kind lernen kann, mit Störgeräuschen klar zu kommen. In späteren Jahren ist das schon deutlich schwieriger. Lern mal mit 40 ne neue Sprache, das klappt nicht so leicht wie in der 5. Klasse. Das Hirn wird unflexibler. Jetzt hat dein Kind die Chance, die bessere "innere" Störgeräuschunterdrückung zu lernen, die schlägt jede technische Hilfestellung.Eine Störgeräuschunterdrückung ist gar nicht notwendig und würde die Entwicklung des Hörorgans sogar negativ beeinträchtigen.
Ich plaudere jetzt mal aus dem Nähkästchen: In meiner Stadt ist der Sitz eines Hörgeräteherstellers. Hin und wieder mache ich Probandentests mit Hörgeräten, die noch in der Entwicklung sind. Vor ein paar Jahren habe ich einen Test gemacht, der die Mitarbeiter dann doch eher verblüfft hat.
Testanordnung waren ca. 30 Lautsprecher im Kreis um mich rum, aus denen Gebrabbel in allen möglichen Sprachen kam. Aus einem der Lautsprecher kam die Sprache, die ich (mit dem neuen Hörgerät) raushören sollte. Dann noch ein Vergleich mit einem älteren Gerät, beides erstaunlich gut. Dann aus Spaß an der Freude noch mal mit meinem eigenen Hörgerät. Noch ein bisschen besser. Aber alles im Bereich von Normalhörenden - andere Probanden, die erst im späteren Alter Hörgeräte bekommen haben, hatten schlechtere Ergebnisse.
Was lässt sich daraus schließen? Dass nicht die Geräte mir den Vorteil gebracht haben, sondern mein jahrzehntelanges Training - OHNE Störlärmunterdrückung.
Das kann aber durchaus ein Teil der Schwerhörigkeit sein. Ich will nicht ausschließen, dass da wirklich eine Lärmempfindlichkeit dabei ist, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass da ein Teil der Empfindungen durch die Schwerhörigkeit ausgelöst wird. Das ist so ähnlich wie das klassische Gespräch mit den Altvorderen bei einer Familienfeier:Mein Kind hat kein Problem mit dem Erschrecken, aber mehr in Richtung Lärm und Verzerrung
"Großtante Ilse, wie geht es dir?"
"HÄ? RED MAL LAUTER, ICH VERSTEH NIX"
"ILSE, WIE GEHT ES DIR???"
"Schrei doch nicht so!"
Das ist kein Fall von trottelige Alte, sondern weil der als angenehm empfundene Lautstärkebereich kleiner wird. Es ist entweder nix zu hören oder schnell alles zu laut für Großtante Ilse (die natürlich nicht schwerhörig ist und daher keine Hörgeräte braucht. Findet sie). Das ist eben ein Teil der Schwerhörigkeit, den man in der Kindheit noch "trainieren" kann.
Besser als vor 40 Jahren, als stumpf alles verstärkt wurde, was ins Mikro ging. Es gibt Technologien, die ich wirklich cool finde - die schon erwähnte Dunstabzugshaube ist n tolles Beispiel, die wird bei mir n gutes Stück leiser. Dunstabzugshaube und Gespräch wird aber wieder unschön, da ist dann der Zielkonflikt wieder gegeben.Wie gut ist da die Technik aktuell, was das Ausfiltern und Ausblenden von Störgeräusch angeht? Ist das alles nicht zu gebrauchen?
Es gibt Technologien, die ich aber eher unausgereift finde, z.B. Windgeräuschunterdrückung. Schon mal gehört, wie jemand in ein Mikrofon pustet? So ähnlich ist das oft beim Radfahren. Vor 20 oder 25 Jahren hab ich bei ner Neuversorgung Geräte getestet, die die Windgeräusche unterdrückt haben - indem sie die Lautstärke runtergedreht haben. Den Bus hinter mir habe ich nicht mehr wahrgenommen. Fand ich schon ein bisschen lebensgefährlich (hab die Geräte dann auch nicht genommen, sondern nach 10 Minuten Test wieder zurückgebracht). Das ist jetzt besser, aber noch nicht so, dass ich mich auf dem Rad großartig unterhalten möchte.
Es wird auf keinen Fall so sein, dass ein Hörgerät nur die Sprache und Musik ans Ohr bringt, die tickende Uhr, den Staubsauger, das getunte Auto des trotteligen Prollnachbarn und den ewig bellenden Scheißköter von Gegenüber ausblendet. Wird auch nie passieren.
03/25 Oticon Real 3
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Ich weiß, dass das deine Erfahrungen sind, das hast du ja im Post vorher schon geschrieben. Ich kenne auch die Studien dazu.Birkbot hat geschrieben: ↑26. Sep 2025, 02:28meint, ist, dass noch dein Kind lernen kann, mit Störgeräuschen klar zu kommen. In späteren Jahren ist das schon deutlich schwieriger. Lern mal mit 40 ne neue Sprache, das klappt nicht so leicht wie in der 5. Klasse. Das Hirn wird unflexibler. Jetzt hat dein Kind die Chance, die bessere "innere" Störgeräuschunterdrückung zu lernen, die schlägt jede technische Hilfestellung.
Ich weiß auch, dass du es gut meinst, ich muss nur weitere Punkte berücksichtigen.
Darf ich fragen, ob bei dir die Hörstörung über die Zeit gleich blieb oder sich fortgestritten hat?
Du kannst die Lärmempfindlichkeit als Prämisse akzeptieren und mir als Mutter soviel Respekt aufbringen, dass du mir glaubst, wenn ich sage, ich verbringe seit 4 Jahren jeden Tag mit meinem Kind, ich weiß, dass dort eine Lärmempfindlichkeit gibt. Das sind Dinge, die mich mehr als alles andere seit einem Jahr beschäftigen, wo ich unendlich viele Beobachtungsdaten habe, Rückmeldung aus Kindergarten, von Kinderpsychologen, Ergotherapeuthen, Logopäden, Ärzte. Ich weiß ungefähr wo die Reise hin geht und ich weiß, welche Punkte ich angehen muss, damit es für sie langfristig funktioniert.Das kann aber durchaus ein Teil der Schwerhörigkeit sein. Ich will nicht ausschließen, dass da wirklich eine Lärmempfindlichkeit dabei ist, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass da ein Teil der Empfindungen durch die Schwerhörigkeit ausgelöst wird.
Deswegen nehme ich mir die Zeit und schreibe hier um Erfahrungen von anderen Lärmempfindliche Menschen zu suchen, wie sie die Reise war und was geholfen hat. Ich will nichts 1 zu 1 übernehmen, aber es hilft mir die Situation Hörgerät + Lärmempfindlichkeit besser zu verstehen.
Und wie sooft, wenn man eine Frage als Mutter stellt, wird von den Antwortenden versucht die Entscheidung für das Kind in die eine oder andere Richtung zu bewegen, was ihr weder umfassend beurteilen könnt, noch verantworten müsst.
Ihr hilft dem Kind auch am besten, wenn ihr mir hilft, wo ich Hilfe brauche.
Spannend diese Entwicklung über die Zeit sehen, dann drücke ich uns mal die Daumen, dass die technische Entwicklung schnellen Schritts weitergeht und ich bin gespannt, wo wir in 10 Jahren stehen.Das ist jetzt besser, aber noch nicht so, dass ich mich auf dem Rad großartig unterhalten möchte.
Es wird auf keinen Fall so sein, dass ein Hörgerät nur die Sprache und Musik ans Ohr bringt, die tickende Uhr, den Staubsauger, das getunte Auto des trotteligen Prollnachbarn und den ewig bellenden Scheißköter von Gegenüber ausblendet. Wird auch nie passieren.
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Ich kenne das System nicht, habe es mir nur eben angeschaut. Der Lautsprecher bearbeitet nur den Fernsehton?MarieL hat geschrieben: ↑25. Sep 2025, 23:23 Das klingt leider nicht so rosig wie ich es mir erhofft hatte.
Zuhause benutzen wir für den Fernseher ein Gerät, dass Hintergrundgeräusche unterdrückt (Faller Oskar) und sie findet es super. Ich finde die Tonqualität auch gut und es ermöglicht ihr entspanntes Fernsehen. Lediglich bei Musikstücke mit großer Tonbereich kommt er nicht gut mit.
Ich hatte gehofft, dass die Hörgerätindustrie etwas weiter ist und „mehr“ zu bieten hat als mein Fernsehlautspecher…
Wie gut funktioniert denn dieser Lautsprecher, wenn beim Fernsehen jemand mit dem Staubsauger reinkommt? Oder der Nachbar Löcher bohrt oder draußen Straßenlärm ist?
Ich habe den Eindruck, es gibt hier etwas unterschiedliche Definitionen von „Störgeräuschen“. Ähnlich wie mit „Unkraut“ im Garten
-
- Beiträge: 11085
- Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
- 10
Re: Kind 4 Jahre alt - Geringegradige Hörstörung und Lärmempfindlichkeit
Der Oscar isoliert das Sprachsignal in der Mitte vom restlichen Tonsignal.
Bei Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis) kann ein Hörgerät geschlossen mit Silikonotoplastiken angepasst werden. Das dämpft den zu lauten Lärm und lässt nur das vom Hörgerät erzeugte Signal zum Ohr. Das hat aber nichts mit Störgeräuschunterdrückung zu tun. Wieso geht ihr nicht einfach mal zu einem Pädakustiker? Wie gesagt kann man nicht DAS Hörgerät aus besonders geeignet empfehlen. Alle eignen sich, aber man kommt mitunter nicht mit jedem gut klar. Es gibt aber Hersteller, die schöne Farben anbieten, z.B. Phonak, Resound und Widex.
Bei Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis) kann ein Hörgerät geschlossen mit Silikonotoplastiken angepasst werden. Das dämpft den zu lauten Lärm und lässt nur das vom Hörgerät erzeugte Signal zum Ohr. Das hat aber nichts mit Störgeräuschunterdrückung zu tun. Wieso geht ihr nicht einfach mal zu einem Pädakustiker? Wie gesagt kann man nicht DAS Hörgerät aus besonders geeignet empfehlen. Alle eignen sich, aber man kommt mitunter nicht mit jedem gut klar. Es gibt aber Hersteller, die schöne Farben anbieten, z.B. Phonak, Resound und Widex.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)!