stimmt das, dass gesetzliche Krankenkassen unterschiedliche Festbeträge zahlen?

EddyDetti
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Re: stimmt das, dass gesetzliche Krankenkassen unterschiedliche Festbeträge zahlen?

#26

Beitrag von EddyDetti »

Hallo Muggel

Sofern die "Standard" Hörgeräteversorgung der Krankenkasse nicht ausreicht um deinen Beruf vernünftig nachgehen zu können gibt es zum Beispiel den IFD (Integrationsfachdienst) der Agentur für Arbeit.

Die haben echt krasse Möglichkeiten die Integration von Schwerbehinderten am Arbeitsplatz zu fördern, haben mir unter anderem mal neue (zu dem Zeitpunkt topmoderne digitale HG) bezahlt damit ich im Ausbildungsbetrieb / Berufsschule besser höre.

Bei Einstellung beim aktuellen AG gab es ein Kamerasystem für Bürotätigkeiten/Montagetätigkeiten + FM System zum Telefonieren / Büroarbeiten (Arbeitsplatz ist mitten in der Produktionshalle - also hohes Lärmaufkommen - da reichen die normalen HG nicht).

Benötige nun nach 6.5 Jahren neue HG - Mehrpreis um mit denen ebenfalls die Funktionen der alten HG mit dem Zusatzequipment nutzen zu können würden die prinzipiell auch übernehmen (hab ich so als erste Aussage - wieviel die wirklich übernehmen seh ich wenn final fest steht welche HG + Zubehör benötigt werden - also nach Testphase vom Aku).

Generell kann mann sagen das der IFD in quasi den ganzen Betrieb am laufen hält - sind fast nur Ältere / Schwerbehinderte MA bei uns - für jeden MA (Gdb >50%) kann der IFD alle paar Jahre (ca. 6) Fördergelder locker machen (Persöhnliche Arbeitsmittel für MA, Lohnkostenzuschuss, Betriebsmittel für die Firma um Arbeitsplätze zu erhalten) - und ich sags mal so - das sind nicht nur ein paar Peanuts.

Ist halt - gerade bei Erstbeantragung der Leistung, viel Rennerei. Wichtig ist besonders das mann direkt bei Einstellung alles beantragt damit es ofiziell ein "Schwerbehindertenarbeitsplatz" in der Firma ist - Folgeanträge gehen dann leichter durch da sie der Arbeitsplatzerhaltung eines Menschen dienen der sonst auf dem Arbeitsmarkt eher bescheidene Chancen hat (Und das trotz dem viel beschrieenden Fachkräftemangel. Aber statt Schwerbehinderte mit entsprechenden Qualifikationen ein zu stellen heulen viele Arbeitgeber ja lieber rum - könnte ich noch einiges zu sagen zu dem Thema aber das tut jetzt nichts zum Thema des Threats).

Wie oben schon beschrieben - es gibt schon Möglichkeiten wo man Hilfe bekommt - aber anscheinend ist es politisch nicht gewollt das das alle Berechtigten so ohne weiteres mit bekommen - würde ja Steuergelder kosten (das diejenigen um vieles mehr an Steuern einzahlen wenn Sie arbeiten als ausgezahlt wird bedenkt keiner). Und alles mit vieeeel Bürokratie Verbunden.
muggel
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Re: stimmt das, dass gesetzliche Krankenkassen unterschiedliche Festbeträge zahlen?

#27

Beitrag von muggel »

Axo... du meinst den IFD (Integrationsfachdienst für die, die die Abkürzung nicht kennen)
Ok, das hat nur indirekt etwas mit dem GdB zu tun und ist von verschiedenen Punkten abhängig.
Generell gehört der IFD nicht zur Argentur für Arbeit, sondern ist davon unabhängig. Dann hängt es auch stark vom Bundesland ab, ob ein IFD sich zuständig fühlt (auch wenn es nach Gesetz anders sein müsste).
Dann gibt es noch verschiedene Benutzergruppen, die leider nicht vom IFD "profitieren", z.B. Rentner (ja, auch bei Teil-Erwerbsmindungerungsrente ist der IFD nicht mehr zuständig!). Selbstständige und Beamte können meines Wissens nach auch nicht den IFD beauftragen.

Prinzipiell kann der IFD nur bei Berufstätigen beratend tätig sein. Daher hat es nur indirekt etwas mit dem GdB zu tun und der IFD wird auch nicht -- wie du behauptest -- verschwiegen oder geheim gehalten.
In NRW z.B. kann der IFD auch von Gleichgestellten oder Personen, die einen Schwerbehindertenausweis haben, aber keinen GdB von 50 aufgrund der Hörstörung besitzen, eingeschaltet werden.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
sedi
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Re: stimmt das, dass gesetzliche Krankenkassen unterschiedliche Festbeträge zahlen?

#28

Beitrag von sedi »

Guten morgen,
bzgl. "weiterer Fördermöglichkeiten" gem. EddyDetti, hätte ich auch Interesse an näheren Infos und Details.
Danke vorab
Sedi
* 1964, PLZ D-91xxx, selbst betroffen, hochgradig und breitbandige SH, vorwiegend wohl berufl. bedingt, ... seit ca. 2008 beidseitig (mit HDO) versorgt.
EddyDetti
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Re: stimmt das, dass gesetzliche Krankenkassen unterschiedliche Festbeträge zahlen?

#29

Beitrag von EddyDetti »

Hey Sedi,

wie gesagt - hauptsächlich fällt mir da für Leute die in Ausbildung / Arbeit sind der IFD mit den genannten Fördermöglichkeiten ein. Und ich bleibe entgegen der Aussage von muggel bei meiner Meinung das solche Stellen in der breiten Bevölkerung zu wenig bekannt sind.
Ich für meinen Teil musste da schon sehr aktiv suchen um letzendlich mit dem IFD in Kontakt zu kommen das die sich wegen Fördermöglichkeiten einschalten.
Von Ärzten, Arbeitsagentur etc kommt da in der Regel nicht viel an Hinweisen das man über den IFD Förderungen bekommen kann die die Chance auf Ausbildungsplätze / Arbeit etc erhöhen (IFD ist halt Allgemein für die Integration von Schwerbehinderten in Ausbildung / Beruf zuständig).

Wichtig zu wissen ist noch das es beim IFD bestimmte "Fachstellen" für bestimmte Krankheiten / Behinderungen gibt.
Hier in NRW gibt es zum Beispiel in Essen (direkt neben der Schule für Taub / Stumme) die Fachstelle fürs Hören. In Düsseldorf ist die Fachstelle für Sehbehinderte / Blinde angesiedelt. Die Mitarbeiter in den entsprechenden Fachstellen sind in Ihrem Thema sehr versiert was es so alles an Hilfsmitteln etc gibt. In Düsseldorf haben die zum Beispiel verschiedene Visionsysteme (Sehhilfen) die mann vor Ort mal testen kann.
Bei Problemen in Schule / Ausbildung / Beruf die mit den vorhandenen technischen Hilfsmitteln nicht zu lösen sind ist es am sinvollsten die nächste Fachstelle unverbindlich an zu schreiben / anzurufen und die Situation zu schildern.
Die können dann recht schnell sagen ob und in welchem Ausmaß sie dabei helfen können das Du den Ausbildungsplatz / Arbeitsplatz halten kannst.
HG007
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Re: stimmt das, dass gesetzliche Krankenkassen unterschiedliche Festbeträge zahlen?

#30

Beitrag von HG007 »

Ist noch spannend mitzulesen wie das in Deutschland abläuft mit der Finanzierung.

Ich dachte immer die Schweiz sei kompliziert aber was HG anbelangt ist das sehr viel einfacher geregelt weil das nicht unter Krankheit sondern Invalid läuft und darum eben nicht über die Krankenkasse sondern die Invalidenversicherung geregelt ist und man einfach alle 6 Jahre Fr. 840 pro Ohr bekommt, egal in welcher Ecke der Schweiz man lebt.

Natürlich gibt es dann auch noch Zuschüsse von der Krankenkasse wenn man dort Zusatzversicherungen abgeschlossen hat. Diese Zuschüsse sind dann je nach Zusatzversicherung und Anbieter wieder anders geregelt.
l 35 - 40 - 55 - 70 - 65 - 65 - 70 - 75
r 30 - 30 - 50 - 55 - 65 - 65 - 60 - 70
sedi
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Re: stimmt das, dass gesetzliche Krankenkassen unterschiedliche Festbeträge zahlen?

#31

Beitrag von sedi »

EddyDetti hat geschrieben: 3. Okt 2024, 19:00 Jupp - Und zudem ist die Info nac hwie vor ebenfalls nach 4 Jahren noch falsch. Der GdB ist unbedeutent für die Hörgeräteversorgung (Ausnahme : bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit werden die Zuzahlungen der Kassen zu den HG etwas höher - aber dies hängt halt nicht vom Gesammt GdB der Person ab).

Richtig wäre - mit hohem Gesamt GdB (über 50%) gibt es neben den "normalen" Zuzahlungen der Krankenkassen noch weitere Fördermöglichkeiten wo mann Kosten für HG / Zubehör teilweise oder ganz erstattet bekommt. Wird halt alles nicht so publik gemacht von den entsprechenden Ämtern und mann muss sich da selber rein fuchsen.
Das les ich zufällig.
Welche erstattungsfähigen Zusätze sind dies und wie/wo zu beantragen oder müssen die verordnet werden?
* 1964, PLZ D-91xxx, selbst betroffen, hochgradig und breitbandige SH, vorwiegend wohl berufl. bedingt, ... seit ca. 2008 beidseitig (mit HDO) versorgt.
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