Skoda statt Lada

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M0562
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Skoda statt Lada

#1

Beitrag von M0562 »

Hallo,

:sm(16):

Im Unterforum Hörgeräte habe ich bei meinem ersten Posting u.a. gefragt...
"Wenn der Hörgeräteakkustiker von der Krankenkasse eine Pauschale bekommt, verdient er doch mehr daran mir ein möglichst billiges Gerät zu geben. Wie kann ich sicherstellen, nicht den Lada, sondern mindestens den Skoda zu bekommen?"

... und wurde darauf verwiesen doch im Forum zu fragen. Dieses hier scheint mir das Richtige zu sein.

Ich stelle mir vor, mich als Einsteiger zunächst auf ein zuzahlungsfreies Gerät zu fokussieren. Nach oben kann ich immer noch tendieren wenn zuzahlungsfreie Geräte nicht ausreichen. Daher würde ich zunächst gerne 2 zuzahlungsfreie Geräte, eines HdO und eines IdO, ausprobieren. Wie bekomme ich den Skoda? :69:
Ohrenklempner
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10

Re: Skoda statt Lada

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

Oha, so meinte ich "Frag im Forum" eigentlich nicht. Ich meinte vielmehr, dass du mitteilst, welches Gerät zu welchem Preis dir angeboten wurde. Dann kann man dir sagen, ob das der aktuelle Polo ist oder ob es die vorletzte Generation vom Corsa ist. ;)

Der Vergleich mit Automarken ist nicht so einfach. Es gibt keine "Premiummarken" und keine "Billigmarken". Man kann die Hörgeräte-Bauformen mit Fahrzeugklassen vergleichen (ein Mini-RIC wäre z.B. ein Kompaktwagen und ein Super-Power-BTE ein SUV oder Minivan, während IdOs eher die Motorräder sind) und mit der Technikausstattung von Hörgeräten ist es wie mit den Extras beim Auto (mehr PS, Multizonen-Klimaautomatik, Einparkassistent...)
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
M0562
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Re: Skoda statt Lada

#3

Beitrag von M0562 »

Dann habe ich dich wohl komplett falsch verstanden. Ich dachte, man würde unter "Hörgeräte" nicht über Akustiker diskutieren... :lol:

Mir geht es zunächst nur um die zuzahlungsfreien Geräte. Geers nennt die Nulltarifklasse. Das wäre dann wohl der Kompaktwagen.
Die drei weiteren Klassen darüber, Basis, Komfort und Premium interessieren mich zunächst nicht. Kein SUV, kein Cabrio, kein Sportwagen.

Soweit ich das gesehen habe gibt es 7 Hersteller, die aber Ihre Produkte unter unterschiedlichen Marken vertreiben. Bei 1.800 unterschiedlichen Hörgerätetypen macht das rund 250 pro Hersteller und vermutlich 40 - 60 pro Marke. Wenn unter jeder Marke jede Leistungsklasse angeboten wird, bedeutet das rund 10 bis 15 unterschiedliche Geräte pro Klasse. Vermutlich mehr in den höheren Klassen weil man hier größere Variationsmöglichkeiten mit den unterschiedlichen Komfortausstattungen hat und weniger in der Nulltarifklasse, weil die halt einfacher sind. Ich sehe durchaus eine Analogie zum Kompaktwagen. Die bekommst du meistens auch nicht mit einem 250 PS Motor, Fahrassistent etc.

Ich gehe also zum Akustiker und sage, dass ich ein zuzahlungsfreies Gerät möchte. Wenn er herstellerunabhängig ist hat er also theoretisch die Auswahl zwischen vermutlich 180 zuzahlungsfreien Typen. In der Praxis werden es deutlich weniger sein, ich weiß. Aber vermutlich kann er mir Geräte anbieten die ihn im Einkauf zwischen 150 und 450 Euro kosten. Also Lada oder Skoda. Womit wir bei der Ausgangsfrage wären. Woher weiß ich, ob die angepriesenen Geräte innerhalb der Nulltarifklasse zu den schlechteren oder zu den besseren gehören? Denn soweit ich das bisher gesehen habe ist der Markt sehr intransparent. Es gibt keine Seite wo ich einfach meine Anforderungen eingebe und es werden die zur Anforderung passenden Geräte mitsamt Preisen angezeigt.

Es kann aber natürlich sein dass ich mich in meiner Markteinschätzung komplett täusche, dann bitte ich freundlich um Aufklärung.
deaf_tom
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Re: Skoda statt Lada

#4

Beitrag von deaf_tom »

Zumindest eine weitere Analogie zu den Autos trifft hier auch noch zu:

Jeder Akustiker führt nur eine handvoll Marken, ähnlich einem Autohändler. Er kann dir nur aus seinem Angebot Geräte vorschlagen und nicht aus dem Gesamtbestand der auf dem Markt befindlichen Geräte.

Welche Geräte der Akustiker ohne Zuzahlung anbietet, ist einzig seine eigene Entscheidung. Es gibt keine "Kassengeräte".
Der AKU wird dir das anbieten, was er für sich als "Kassengerät" definiert hat.
Es kann dir bei einer Kette sogar passieren, dass dir in der einen Filiale das Gerät A ohne Zuzahlung angeboten wird und in einer anderen Filiale das Gerät B. Im Gegenzug ist das jeweils andere Gerät zuzahlungspflichtig.
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
M0562
Beiträge: 6
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Re: Skoda statt Lada

#5

Beitrag von M0562 »

Okay, verstanden. Danke. In 3 Wochen habe ich Termin bei einem Akustiker, der alle 5 "Großen" anbietet.

GN Store Nord - Resound
Oticon - Oticon
Oticon - Oticon Medical
Sonova - Advanced Bionics.
Sonova - Hansaton
Sonova - Phonak
Sonova - Sennheiser
Starkey Hearing Technologies - Starkey
WS Audiology - Signia/Siemens
WS Audiology - Widex
WS Audiology - Sivantos

Bin gespannt, welche zuzahlungsfreien er mir anbietet...

Sind denn die Nulltarifgeräte alle "gleich", ausstattungsmäßig, was die Zuverlässigkeit betrifft, auch technisch? Wenn das so wäre, worin liegt der Sinn? VW Up und Opel Adam sind doch auch nicht dasselbe...
deaf_tom
Beiträge: 607
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Re: Skoda statt Lada

#6

Beitrag von deaf_tom »

In aller Regel wird der AKU eines der Basismodelle aus dem Portfolio kostenfrei anbieten.
Das kann in deinem Fall bspw. ein GN Resound sein oder vielleicht auch ein Phonak. Oder eben auch ganz was anderes.
Das musst du vor Ort erfragen.

P.S.: Eines hatte ich vergessen.
Die Basisgeräte erfüllen die Kriterien, die von den Krankenkassen in Bezug auf die Verbesserung des Hörvermögens vorgegeben werden. Komfort-Features zählen da nicht dazu.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben:
Wenn die Vorgabe ist, einen Kleinwagen für den Stadtverkehr zu haben, kann es tatsächlich sein, dass die ein Händler einen VW up! gibt und ein anderer einen Opel Adam.
Die genannte Vorgabe erfüllen beide.

EDIT: Typo
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
Ohrenklempner
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Re: Skoda statt Lada

#7

Beitrag von Ohrenklempner »

M0562 hat geschrieben: 7. Nov 2025, 18:34 Mir geht es zunächst nur um die zuzahlungsfreien Geräte. Geers nennt die Nulltarifklasse. Das wäre dann wohl der Kompaktwagen.
Das kann genauso ein Van, ein Kombi oder ein Bike sein. Die Motorleistung und Komfortausstattung ist halt ziemlich abgespeckt und es ist sicher auch nicht das aktuellste Modell sondern ein Vorgänger.
M0562 hat geschrieben: 7. Nov 2025, 18:34Die drei weiteren Klassen darüber, Basis, Komfort und Premium interessieren mich zunächst nicht. Kein SUV, kein Cabrio, kein Sportwagen.
Die Bauform ist nicht entscheidend über die Preisklasse. Das aufzahlungsfreie HdO von Geers würde ich schon als einen Kombi bezeichnen, aber einen ohne viel Schnickschnack und Modelljahr 2010. ;)
M0562 hat geschrieben: 7. Nov 2025, 18:34 Ich gehe also zum Akustiker und sage, dass ich ein zuzahlungsfreies Gerät möchte. Wenn er herstellerunabhängig ist hat er also theoretisch die Auswahl zwischen vermutlich 180 zuzahlungsfreien Typen. In der Praxis werden es deutlich weniger sein, ich weiß.
Lass dich nicht so von den Zahlen beeindrucken. ;)
Gehst du allein nach dem Hilfsmittelkatalog, der sämtliche zugelassene Hörgeräte und -varianten beinhaltet, gibt es über 40.000 verschiedene Hörgeräte.

Auch wenn der Akustiker unabhängig ist, wird er in seinem Kernsortiment nicht alle Hersteller führen -- er kann sie zwar besorgen, anpassen und verkaufen, aber er wird sich wahrscheinlich auf 2-3 Hersteller fokussiert haben. Es ist im Tagesgeschäft unmöglich, sämtliche Hersteller gleichermaßen im Angebot zu haben. Das fängt bei den Schulungsmaßnahmen an. Wer zieht sich alle zwei Monate eine stundenlange Produktschulung rein und bleibt mit allen präsentierten Inhalten fit? Kein normaler Mensch. ;)

Üblicherweise wird von den Akustikern eine Geräteklasse pro Hersteller als günstigstes Modell aufzahlungsfrei angeboten.
Diese Geräteklasse gibt's als BTE (Schallschlauch) in 2-3 Größen, RIC in vier verschiedenen Stärken und vielleicht noch als IdO in unterschiedlichen Größen in verschiedenen Stärken, ggf. wahlweise mit Einfach/Doppelmikrofon. Da sind wir ganz schnell bei 15-20 verschiedenen Gerätevarianten, die aber technisch gesehen allesamt das gleiche aufzahlugsfreie Gerät sind.
Praktisch gibt es für dich ein passendes BTE (die anderen wären zu groß/zu klein), ein passendes RIC und das aufzahlungsfreie IdO wird dir der Akustiker vermutlich ausreden. ;) Nicht, weil der reine Herstellungspreis zu teuer für den Akustiker wäre, sondern weil der Wartungsaufwand zu hoch und die Erfolgsquote mit IdO zu gering ist.
M0562 hat geschrieben: 7. Nov 2025, 18:34Aber vermutlich kann er mir Geräte anbieten die ihn im Einkauf zwischen 150 und 450 Euro kosten.
Dazu sag ich nichts. :D
M0562 hat geschrieben: 7. Nov 2025, 18:34Woher weiß ich, ob die angepriesenen Geräte innerhalb der Nulltarifklasse zu den schlechteren oder zu den besseren gehören? Denn soweit ich das bisher gesehen habe ist der Markt sehr intransparent. Es gibt keine Seite wo ich einfach meine Anforderungen eingebe und es werden die zur Anforderung passenden Geräte mitsamt Preisen angezeigt.
Erstmal gibt es keine "schlechten" Hörgeräte. Hörgeräte sind alle gut und brauchbar, es sind alles zugelassene Medizinprodukte.
Es gibt beispielsweise Hörshop [1], da kannst du Geräte nach Herstellern, Features etc. filtern. Preise findest du da nicht, denn jeder Akustiker kann seine Preise selbst festlegen. Die Seiten von Hörgeräte Jahnecke oder Käfertal bieten aber eine ganz gute Preisübersicht an, an der man sich orientieren kann.

[1] https://www.hoershop.com/hoergeraete/suche
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
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