Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

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Sandra H.
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Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#1

Beitrag von Sandra H. »

Hallo zusammen!

Meine Tochter ist mittelgradig schwerhörig. In diesem Jahr soll sie in die Schule kommen. Wir wüschen uns sehr, dass es mit der Regelschule klappt und haben gehört, dass es verschiedene Hilfen und Fördermöglichkeiten geben soll, begeleitend zur Schule. :help: Wir sind in Bayern zu Hause.
Wer weiß welche Möglichkeiten es gibt und wo man diese beantragen kann?
Was genau macht der "Mobile soziale Dienst"

Vielen Dank schon mal für eure Antworten

Liebe Grüße Sandra H.
Zuletzt geändert von Sandra H. am 24. Jan 2008, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
Nina M.
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#2

Beitrag von Nina M. »

Liebe Sandra,

schau doch mal unter www.in-ohr.de :)

Gruß,
Nina
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Fibi
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#3

Beitrag von Fibi »

Hallo Sandra,

Willkommen im Club ;) .
Sohni kommt auch im Sommer auf eine Regelschule (ist auch mittelgradig sh).

Da unser Sohn von der Hö-schule schon FF bekommt, kennen sie ihn schon gut. Von dort soll er dann auch den sonderpädagogischen FB erhalten.

Ansonsten haben wir Glück und haben eine RS gefunden, die sich mit hg Kindern auskennt und auch sonst ziemlich top ist (Sonderpädagogen vor Ort, Akustik gut etc.). Allerdings kenne ich die Lehrer noch nicht, aber das will ich jetzt angehen. Auch muss ich noch klären, ob wir tatsächlich den Fahrdienst nicht bezahlt bekommen.

Alles andere lass ich dann auf uns zukommen. Entwickelt sich ja eh erst in der Schule!

LG Fibi
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Fibi
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#4

Beitrag von Fibi »

Nochwas vergessen:

Bei In-Ohr und Nina gibts super Tipps ;) .

LG fibi
Fibi und Sohn *02, rechts: an Taubheit grenzend schwerhörig, links: CI von Cochlear
Sandra H.
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#5

Beitrag von Sandra H. »

Hallo ihr Lieben,

hab grad auf der Seite mal rumgestöbert 8-| und muss schon sagen,....

die Seite ist Gold wert.... :daum:

Liebe Grüße

Sandra H.
Nina M.
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#6

Beitrag von Nina M. »

Hallo Sandra,

danke für das Kompliment. Wenn noch Fragen sind, kannst du dich gerne bei mir melden, ich arbeite für das In-Ohr Projekt.

Gruß,
Nina
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Gudrun
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#7

Beitrag von Gudrun »

Hallo Sandra,

eine Mobile Sonderpädagogische Hilfe ist ein Lehrer aus einem Förderzentrum für hörgeschädigte Kinder; er kommt in die Sprechstunden der Lehrer, berät sie und klärt sie über die Auswirkungen einer Hörschädigung auf, kommt zu euch nach Hause, um mit euch zu sprechen, wie es deiner Tochter geht, auch hospitiert er mal im Unterricht.

Einen MSD bekommt man, wenn beim hörgeschädigten Kind durch ein sonderpädagogisches Gutachten ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt worden ist. Dazu musst du dich an ein Förderzentrum wenden, das einen MSD zur Verfügung stellt.

Ich würde einen MSD nur dann einsetzen, wenn die Hörschädigung und die damit verbundenen Auswirkungen so gravierend sind, dass man die Lehrer informieren muss.
Zuletzt geändert von Gudrun am 25. Jan 2008, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.
Nina M.
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#8

Beitrag von Nina M. »

Gudrun hat geschrieben:Ich würde einen MSD nur dann einsetzen, wenn die Hörschädigung und die damit verbundenen Auswirkungen so gravierend sind, dass man die Lehrer informieren muss.
Den Vorschlag find ich nun aber gar nicht gut. Ich kenne viele nur leicht-mittelgradig schwerhörige, die trotzdem im Störlärm schon Schwierigkeiten mit dem Verstehen haben und in einer Klasse ist es nie ruhig! Außerdem sind gerade Grundschulkinder oft noch nicht in der Lage für ihre eigenen Bedürfnisse einzutreten und diese klar zu benennen.

Ich würde daher immer den mobilen Dienst/die ambulante Fördermaßnahme (alles das gleiche, heißt nur unterschiedlich je nach Bundesland) einschalten. Übrigens kann man die ambulante Betreuung auch OHNE festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf in Anspruch nehmen!! Dann ist der stundenumfang sehr gering (die besuchen euch dann vielleicht nur alle paar Monate), aber trotzdem können sie beraten und am Anfang des Schuljahres die Lehrer informieren und aufklären, was ich für enorm wichtig halte!

Gruß,
Nina
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Gudrun
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#9

Beitrag von Gudrun »

Hallo Nina,

das da
Nina Mo. hat geschrieben:Ich kenne viele nur leicht-mittelgradig schwerhörige, die trotzdem im Störlärm schon Schwierigkeiten mit dem Verstehen haben
fällt für mich bereits in die Rubrik "gravierende Auswirkungen". Dann finde ich den Einsatz eines MSD auch gerechtfertigt (aber nicht unbedingt immer "notwendig" - das ist immer noch Ansichtssache, es hängt von verschiedenen Faktoren ab).

Ich bin selbst durch einen MSD betreut worden, aber erst ab der 6. Klasse. Die Jahre vorher funktionierte es dennoch sehr gut, eben weil meine Mutter mit den Lehrern eng zusammengearbeitet hat und die Lehrer selbst kooperativ waren. Zusammenarbeit der Eltern mit den Lehrern ist so unendlich wichtig, damit Integration funktioniert. Wenn Lehrer nicht kooperieren, dann ist ein MSD angesagt.
Übrigens kann man die ambulante Betreuung auch OHNE festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf in Anspruch nehmen!!
Das war mir nicht bekannt, für Bayern hörte ich immer, dass ein sonderpädagogischer Förderbedarf bestellt werden muss (eigentlich müsste ich das wissen...).

Übrigens hat der MSD, Integrationshelfer usw. je nach Bundesland unterschiedliche Aufgaben. In anderen Bundesländern ist z.B. Teamteaching normal, in Bayern wird das nicht mit dem MSD praktiziert.

Ich möchte Sandra nicht davon abhalten, einen MSD einzuschalten. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass Integration bei sehr vielen auch ohne MSD funktioniert hat und leider gab es auch welche, die schlechte Erfahrungen damit gemacht haben, aber das waren hoffentlich Ausnahmen.

Es war meine Meinung, und wenn Sandra einen MSD einsetzen möchte, dann werde ich ihr das nicht ausreden, da ich ihr Kind nicht kenne.

Je geringer die Frustrationstoleranz des Kindes ist und je stärker die Hörschädigung sich bemerkbar macht, desto sinnvoller ist es, Hilfen in Anspruch zu nehmen.
Zuletzt geändert von Gudrun am 26. Jan 2008, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.
Timtomm

Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#10

Beitrag von Timtomm »

Ob MSD Sinn macht oder nicht, dass ist sicherlich auch eine individuelle Entscheidung. Sandra, Du solltest auf jeden Fall immer selber mit den Lehrern sprechen und das nicht alles dann dem MSD überlassen. Es ist wichtig,dass ihr mit den Lehrern ein gutes persönliches Verhältnis habt und das gelingt vor allem, wenn man auch den Lehrern zu Beginn den Freiraum lässt zu lernen. Man hört immer wieder, dass Eltern sich auf den MSD verlassen und auf der anderen Seite fühlen sich die Lehrer dann auch vor den Kopf gestoßen, wenn sie nicht einmal selber, sondern über eine dritte Person erfahren, dass ein hörgeschädigtes Kind in deren Klasse sitzt. Deshalb:den persönlichen Kontakt zum Lehrer suchen, egal ob zusätzlich der MSD eingeschaltet wird oder nicht. Und vor allem nicht nur fordern, sondern auch zusammenarbeiten, sonst machen einige Lehrer sicherlich schnell dicht.
(Übrigens läuft zwischen MSD und den Lehrern der Regelschule auch nicht immer alles glatt, im Gegenteil. Auch aus diesem Grund würde ich IMMER den perönlichen Kontakt zum Lehrer meines Kindes suchen und mich nicht auf Dritte verlassen. Was nicht heißt, dass man den MSD nicht einschalten sollte.)

Grüße!
Gudrun
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#11

Beitrag von Gudrun »

Hallo Timmtomm,

du hast hier auch meine Meinung sehr gut wiedergegeben.

Das ist der Knackpunkt: Eltern sind die allerersten Ansprechpartner. An der Universität München läuft seit 1999 ein großes Forschungsprojekt zur Integration hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher, verschiedene Studien wurde durchgeführt, u.a. von Ludwig K., Lindner B. und derzeit von Born S., die alle zur Auffassung kamen, dass Hilfen gut sind, aber die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule ein ganz wesentlicher Faktor ist.
birgit j.
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#12

Beitrag von birgit j. »

Hallo Gudrun und Timtomm,
sicher ist die Zusammenarbeit zwischen LehrerInnen und Eltern sehr wichtig. Wir stehen auch in engem Kontakt mit der Klassenlehrerin. Ich persönlich habe aber festgestellt, dass die LehrerInnen eher auf eine kompetente "KollegeInn" hören und deren Ideen aufnehmen, als wenn ich, als subjektiv betroffenes Elternteil etwas anregen oder ändern möchte. Bei uns hat sich nun erst nach dem Einschalten der SH-Schule die Bereitschaft auf Seiten der Lehrerschaft eingestellt, eine FM-Anlage im Unterricht zu verwenden, die Besonderheiten im Umgang mit einem SH-Kind zu beachten, etc. Wenn ich mit den Damen gesprochen habe, wurde vieles abgewiegelt und genau wie auch oft bei Ärzten auf eine übermotivierte Mutter geschoben. Die Ebene SH-Pädagoge/Lehrerkollegium ist wesentlich entspannter und unvoreingenommener. "Man spricht von LehrerInn zu LehrerInn auf der gleichen Ebene." zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht.

lg
Birgit
Birgit mit Sohn (*99 links HV 89% - rechts HV 79% - mit Cassia M H2O versorgt)
MadameBovary
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#13

Beitrag von MadameBovary »

Also ich finde, man sollte auch darauf achten, dass mit den Klassenkameraden bzw. deren Eltern auch
ein gutes Klima herrscht. Diese auch etwas aufklärt bzw. miteinbezieht. Nicht dass diejenigen, die nicht
hörgeschädigt sind, das Gefühl haben, was geschieht denn da hintendrum. Dadurch kann man die Integration
in der Klasse verspielen. Dass man als Hörgeschädigter auch einen sozialen Bezug zu der Klasse hat,
ist nämlich sehr wichtig.
Viele Grüße
MB
Gudrun
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#14

Beitrag von Gudrun »

Hallo Birgit,

natürlich gibt es einzelne Lehrer/innen, die man erst mal überzeugen muss. Dennoch ist nach meiner Erfahrung die Mehrheit bereit, eine FM-Anlage zu tragen, so auch beobachtet bei anderen Hörgeschädigten.

In der Grundschule und am Gymnasium gab es bei mir keinen einzigen Lehrer, der die FM-Anlage nicht tragen wollte. Ich weiß nicht, wie die Übergabe bei anderen stattfindet, aber ich bin immer in der ersten Stunde des Schuljahres mit dem Gerät zum Lehrer und habe ihm das Ding in die Hand gedrückt. Ich habe nicht gefragt, ob er es tragen würde, ich stellte alle meine Lehrer vor vollendete Tatsachen.

Auch an der Universität war es ähnlich, es gab nur eine einzige Dozentin, die die Anlage nicht tragen wollte. Ich bin dann sofort aus ihrem Semnar gegangen und in ein anderes gewechselt (Wechsel ist aber leider nicht immer möglich).

Die Mehrheit der Lehrer/innen ist von Grund aus sozial - meine Erfahrung. Allerdings sollte auch die Schulleitung dahinter stehen, dass ein hörgeschädigtes Kind die Schule besucht, denn eine unkooperative Schulleitung wirkt sich leider auch auf das Lehrerkollegium und damit auf die Integration aus.

Übrigens verstehe ich deine Signatur nicht - seit wann hat dein Sohn nun Hörgeräte - seit 2002 oder doch seit 2007?
Zuletzt geändert von Gudrun am 26. Jan 2008, 17:15, insgesamt 2-mal geändert.
MadameBovary
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#15

Beitrag von MadameBovary »

Gudrun: Ich verstehe die Signatur so:
das erste Hörgerät auf der _linken_ seite seit 2002,
auf der _rechten_ seite erst seit 2007, es wurde erst 5 Jahre später versorgt.
Viele Grüße
MB
Gudrun
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#16

Beitrag von Gudrun »

Ja, hatte ich auch schon vermutet. War für mich erst mal nicht ganz klar.
Timtomm

Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#17

Beitrag von Timtomm »

Hallo Birgit,

Natürlich hast auch Du recht, wenn Du sagst, dass Lehrer oftmals auf ihrer Kollegen hören. Aber auch zwischen dem MSD und den Lehrern einer Regelschule kracht es oft gewaltig. Wie das eben auch in anderen Berufszweigen ist, wenn verschiedene Stellen miteinander zusammenarbeiten. Da lässt sich der eine nicht gern von dem anderen "belehren". Und wie Gudrun schon geschrieben hat, es steht und fällt oftmals mit der Leitung.

Aber auch die andere Seite stimmt, manchmal ist es auch gut, wenn sich der MSD einschaltet. So wie vielleicht in Eurem Fall, Birgit. Ich glaube übrigens auch, dass man Lehrer nicht mit Ärzten vergleichen sollte. Bei Ärzten würde ich immer nachfragen, auch wenn mein Gegenüber schon mit den Augen rollt. aber irgendwann ist dann auch Schluss mit Nachfragen und "besser wissen", denn schließlich hat mein Gegenüber ja sein Fach studiert und ist der Experte, also muss ich ihn dann auch arbeiten lassen. Tja, bei Lehrern wird das leider oftmals vergessen. Da denkt jeder, dass er es besser machen könnte und würde, auch wenn er es selber nie studiert hat. Und aus diesem Besserwissen und den Empfehlungen entsteht dann meiner Meinung nach auch oft so etwas Belehrendes. Und dann muss man sich nicht wundern, wenn die Lehrer dicht machen.

Aber um nochmal auf Sandras Ausgangsfrage zurückzukommen. Der MSD ist sicherlich in vielen Situationen sehr sehr sinnvoll. Aber er ist nicht das Maß aller Dinge. Viele Sachen lassen sich auch einfach so sehr gut regeln, wenn man mal in Ruhe mit den Lehrern spricht. Du, als Mutter kannst ja immer noch am Besten die Situation Deines Kindes erklären.

Grüße!

P.S. MadamBovary, ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass die Eltern und Mitschüler Bescheid wissen, aber es ist vor allem wichtig, dass es die Eltern verstehen, deren Kinder auch mit Deinem kind befreundet sind. Man muss nicht immer alle mit ins Boot holen. Das sollte man nicht von den Eltern betroffener Kinder verlangen. Nur weil mein Kind anders ist als andere Kinder muss ich es ja nicht jedem Recht machen. Manches regelt sich ja auch von ganz allein.
Zuletzt geändert von Timtomm am 26. Jan 2008, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
MadameBovary
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#18

Beitrag von MadameBovary »

Mitschüler kriegen schon mit, wenn Eltern regelmäßig zu den Sprechstd kommen, während
die eigenen eher zu den Elternabend bzw. Sprechtage gehen. Da heisst es schon mal in die
Richtung: Deine Mutter ist wieder hier, was ist los? Oder die Mitschüler sagen untereinander,
während das hörgeschädigtes Kind nicht dabei ist. die Frau xx ist wieder da.
Und auch wegen der FM-Anlage kommt der Lehrer unbewusst öfters mit dem Hörgeschädigten
ins Gespräch als mit den anderen, da können manche sich zurückgesetzt fühlen.

Nein, ein großes Tramtram soll nicht gemacht werden, aber ich habe die Erfahrung gemacht,
wenn man die Beziehungen zu der Klasse und zu den Lehrern in die Waage hält, fährt
man am besten.
Viele Grüße
MB
Gudrun
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#19

Beitrag von Gudrun »

Hallo Madame, dem kann man gut vorbeugen, indem die Eltern bei Elternsprechtagen offen über ihr hörgeschädigtes Kind sprechen und mit den Eltern von Mitschülern, mit denen das hg Kind befreundet ist, auch einen freundschaftlichen Kontakt pflegt. Meine Mutter hat ganz bewusst nicht nur die Lehrer, sondern auch die Eltern informiert, aber ohne ein Tamtam draus zu machen.
MadameBovary
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#20

Beitrag von MadameBovary »

Genau. Warum nicht zB am Elternabend in ein paar Sätzen erwähnen, dass das eigene Kind nicht
gut hört und man aber jederzeit ansprechen kann,wenn Fragen o.ä. auftauchen. Wenn die anderen
Eltern mehr Infos schon am selben Abend wollen, warum nicht dann 10 Minuten drüber reden?
Viele Grüße
MB
Nina M.
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#21

Beitrag von Nina M. »

Hallo!

Gudrun, ich weiß nicht wie es in Bayern läuft, aber von anderen Bundesländern (mind. Hessen und NRW) ist es mir so bekannt, dass der ambulante Dienst IMMER angesprochen werden kann und dann auch hilft, auch ohne, dass das Kind einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben muss! Das war bei mir damals vor 10 Jahren schon so (wurde auch ohne sonderpäd. Förderbedarf von der FöMa betreut) und ist heute immer noch so.
Das einzige was wohl passieren könnte, wäre, dass die Regelschule sich querstellt und den mobilen Dienst nicht zulässt, solange kein sonderpäd. Förderbedarf besteht. Aber bei einem Rektor/Lehrern die so querschießen, würde ich als Elternteil dann mein Kind ohnehin lieber auf eine andere Schule schicken...

Ein sonderpäd. Förderbedarf ist nur dann notwendig, wenn das Kind eine feste Lehrerstundenanzahl pro Woche zugewiesen bekommen soll. Ohne sonderpäd. Förderbedarf kann der mobile Dienst halt nicht so oft kommen, aber die kümmern sich trotzdem in jedem Fall und führen auch Gespräche mit den Lehrern etc.

Ich halte es immer für besser die Lehrer und Mitschüler aufzuklären, weil sonst doch schnell Missverständnisse entstehen können.

Gruß,
Nina
Zuletzt geändert von Nina M. am 27. Jan 2008, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Günter Kissmann
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#22

Beitrag von Günter Kissmann »

Hallo Nina,

das trifft sicher zu, aber wer weiß das?
Wenn du hier in der Umgebung (NRW) nach dem mobilen Dienst fragst bei der Schulleitung, bekommst du zur Antwort, das dies NUR über den sonderpädagogischen Förderbedarf läuft. Dies ist nicht nur bei uns so gelaufen (leider) sondern lief und läuft an vielen Grundschulen so.

Das ganze Verfahren dauert dann seine Zeit, Zeit die man eigentlich nicht hat, denn das Kind wird ja weiter Unterrichtet.

Ich denke auch das man spätestens bei mittelgradiger sh den Mobilen Dienst hinzuziehen sollte. In welcher Weise der dann tätig wird ist dann eine andere Sache, die man als Eltern aber beeinflussen kann.

Regelschullehrer kennen sich mit Hörbehinderung in der Regel nicht aus und da sollte schon eine Fachkraft hinzugezogen werden.

Bei uns ist es nun so, das Malte mit seiner Klassenlehrerin sehr gut Klar kommt. Weil die aber keine Vollzeitstelle hat , hat er auch noch eine andere und die ist absolut nicht kooperativ. Angefangen von der FM über dahingeschnodderte aufgabenstellungen bis zur Vermeidung von direkter Ansprache.

Wir haben daraufhin nach einer I Kraft gefragt. Der Rektor war der Meinung die wird von der Stadt nicht genehmigt.

Macht sich auch nicht die Mühe sich da rei zu hängen.

Nun haben wir uns selbst mit dem Schulamt in verbindung gesetzt und die meinen das sei kein Problem.

Die Sache läuft jetzt.

Es könnte alles so einfach sein * seufts *

Günter
Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
Nina M.
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#23

Beitrag von Nina M. »

Hallo Günter,
Günter Kissmann hat geschrieben:Hallo Nina,
das trifft sicher zu, aber wer weiß das?
Wenn du hier in der Umgebung (NRW) nach dem mobilen Dienst fragst bei der Schulleitung, bekommst du zur Antwort, das dies NUR über den sonderpädagogischen Förderbedarf läuft. Dies ist nicht nur bei uns so gelaufen (leider) sondern lief und läuft an vielen Grundschulen so.
Das ist dann aber eine traurige Falschauskunft. Oder meinst du damit jetzt, dass die Regelschul-Leitung sich gegen den mobilen Dienst sperrt wenn kein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde? Oder geben die diese Auskunft, weil sie es nicht besser wissen?

Das zeigt ja eigentlich nur wieder wie wichtig es ist, dass wir mit Internetseiten wie dem In-Ohr-Portal, diesem Forum hier und anderen Informationen noch mehr an die Öffentlichkeit treten, damit eben zukünftig Eltern nicht mehr durch solche Falschinformationen auf Irrwege geleitet werden. Leider noch ein weiter Weg...

Gruß,
Nina
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Günter Kissmann
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Re: Regelschule ... Welche Hilfen gibt es?

#24

Beitrag von Günter Kissmann »

Hallo Nina,

beurteilen kann ich das schlecht. Auf mich macht das den Eindruck, dass es eine Weisung von Seiten der hiesigen Kreisschulbehörde ist, so zu verfahren.

Und ich glaube nicht, das ein sh Kind hier im Kreis ohne sonderpädagogischen Förderbedarf vom mobilen Dienst betreut wird.

Laut Schulrätin ist Malte z.B. im Kreis Wesel das einzige sh. Kind das regelbeschult wird, was ich gar nicht glauben kann.

Allerdings gibt es hier in der Umgebung eine Waldorfschule und die nehmen auch sh Kinder auf.

Die brauchen dann auch keinen mobilen Dienst.

Aber das ist alles nur meine subjektive Einschätzung und ich möchte gerne glauben, das die Ffalsch ist :)

Günter
Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
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