Hallo Ela,
da ich mich als Erwachsene selbst für das
CI entschieden habe, ist meine Situation ohnehin anders gelagert als Eure! Und man sollte auch wissen, das zu meiner Zeit das CI noch gar nicht gab bzw. noch in den Kinderschuhen steckte!
Ich bin von Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig und meine Hörkurve verlief von etwa 70 db bis auf 100 db. Das rechte Ohr wurde im Jugendalter schlechter so dass am Ende (als ich Mitte 20 war) keine Werte mehr Messbar waren!
Meine ersten Hörgerät bekam ich erst im Alter von 3 Jahren (dies war in den 70er Jahren noch normal, was heutzutage eigentlich schon als spätversorgt zählt). Bekam erstmal ein Taschenhörgerät mit diesem ich lt. Aussage meiner Mutter überhaupt nicht klar kam (da war ich noch einseitig versorgt). Halbes Jahr später bekam ich 2
HdO-Geräte, von da ging mit der Sprache aufwärts
Im Alter von 30 Jahren bekam ich auf dem "besseren" Ohr Hörsturz, dass ich im darauf folgende Jahr mich selbst für ein
CI entschied. Muss aber sagen, dass ich vor dem Hörsturz von Hörwerten gesehen bereits CI-Kandidatin war
Ich hatte mich erst für das
CI entscheiden, als ich mit mir Bekannten Personen nicht mehr telefonieren konnte, den TV trotz Induktionsschleife nicht verstand, in Kommunikation nur noch auf das Mundabsehen angewiesen war.
Für mich war es bis zu diesem Zeitpunkt in Ordnung, da ich nicht anderes kannte und mit minimale Hören über Hörgeräte mehr oder weniger zufrieden war.
Mittlerweile trage ich 2
CIs..... im Vergleich zu Hörgerätzeiten sind die CIs eine enorme Erleichterung für mich. Beim TV wenn auch über Induktionsschleife bin ich aber nicht zwingend auf Untertitel angewiesen. Kann sogar während ich am Laptop tippe einige Sendungen vom TV nebenbei verstehen. Verkehrs(Nachrichten) kann ich aus dem Autoradio verstehen! Das war zu Hörgerätezeiten kaum möglich. Auch das Telefonieren klappt eigentlich einigermassen. Da ich verhältnismässig recht selten telefoniere, kostet dies mich ab und zu immer noch Überwindung.
Ich besuchte hörgeschädigte Kiga/Schule/Berufsschule wurde lautsprachlich aufgewachsen. Im Verwandtenkreis/Eltern kann keiner die Gebärden. Innerhalb des Hörgeschädigten Freundes-/Bekanntenkreis nutze ich die Lautsprache UND LBG => LautsprachBegleitendeGebärden.
Das ist jetzt nur einen kurze Zusammenfassung, die teilweise nicht in meinem Bericht steht. Hier noch ein Erfahrungsbericht über das
CI unter
ci-kids => Erwachsene
CI-Träger "Sandra B...."
In Eurem Fall denke ich, dass man erstmal mit Hörgerät testen und die Entwicklung des Kindes beobachten sollte. Da Deine Tochter schon 2 Jahre alt ist, sollte man genau beobachten wie Sie auf das Hörgerät reagiert und Sprachlich entwickelt.
Wenn die Hörwerte für ein
CI sprechen (das ist meines Wissens wenn die Werte schlechter als 80 db auf alle Frequenzen sind) dann ist eher so, je früher implantiert wird, desto "erfolgversprechend" kann es werden.
Anderseits sollte man Wissen, dass man trotz
CI hörgeschädigt bleibt und auch hier einige Grenzen geben kann. Bei mir sind die Grenzen das Verstehen im Störlärm und in grosser Gesprächsrunde z.B. Familienfeier!
Letztendlich muss Du als Mutter entscheiden, welchen Weg man gehen möchte. Alles andere wurde von andere Personen schon erwähnt.
Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du ruhig hier stellen oder per PN melden.
Gruss Sandra
NACHTRAG
andrea2002 hat geschrieben:.....Als Kleines Kind habe ich die Grenzen, die ich beim Verstehen hatte nicht wahrgenommen, schließlich waren, Mama, Papa oder Oma da, um zu "dolmetschen", mit Beginn der Schule merkte ich dann nach und nach, dass ich sehr vieles nicht verstanden habe. Heute höre ich mit dem CI besser als je zuvor in meiner bewussten Erinnerung. Telefonieren war vor dem CI nur mit Freunden und Bekannten möglich, war zudem Mega anstrengend....
So wie bei Andrea kann ich auch so sagen nur mit einem Unterschied, dass mir erst am Ende der Schulzeit bzw. Beginn der Ausbildungszeit bewusst wurde, dass ich vieles nicht verstand! Während meiner Schulzeit war ich nur unter Gleichbetroffene und zuhause waren die Eltern, Grosseltern da. Freundin hatte ich eher nur aus der Nachbarschaft.