Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

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Fibi
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Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

#1

Beitrag von Fibi »

Hallo zusammen,

unser Sonnenschein bereitet mir bzw. uns ;) mal wieder Kopfzerbrechen :( .

Uns ist aufgefallen, dass er offenbar schlechter "hört". Gleiches bekamen wir auch vom kiga signalisiert und auch die Lehrerin der SH-Schule, die ihn wegen dem AOSF getestet hat, hatte uns darauf angesprochen.

Mmmhh, wir also weiter beobachtet, Schnupfen ausgeheilt, aber trotzdem nicht besser. Also zum Hörtest. Keine Änderung.

Ok, darüber freuen wir uns natürlich, aber woher kommt das schlechtere Hören dann? Die Ärztin meinte, es wären konzentrationsschwierigkeiten. Die hat er auf jeden Fall, aber so massiv????

Nun bin ich am grübeln, wie wir das in den Griff bekommen. Habt ihr Tipps, wie wir ihm helfen können?

So Übungsblöcke, Spiele etc.haben wir und machen wir. Allerdings wollen wir ihn auch nicht überfordern . Das Gefühl haben wir nämlich grad im Kiga (und leider auch viele andere Eltern, deren Kinder dann zu Hause weinen, weil kein Bock mehr auf Vorschule).

Bin gespannt auf eure Antworten!

Lg fibi
Fibi und Sohn *02, rechts: an Taubheit grenzend schwerhörig, links: CI von Cochlear
ambra
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Re: Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

#2

Beitrag von ambra »

Hallo!
Seit wann ist d. Schnupfen ausgeheilt? Vielleicht ist die Belüftung noch nicht wieder ganz einwandfrei, was trotz ausgeheiltem Infekt manchmal noch sein kann. Es gibt einen Griff aus der Cranio-Sacr.-Therapie bei dem man den Daumen in die Ohrmuschel legt und den Zeigefinger hinter die Ohrmuschel, so als würde man sie festhalten. Dann LEICHTEN Zug ausüben und so ca. 1 Minute halten, je nachdem wie lange das Kind es toleriert. Zunächst 2 bis 3 mal am Tag wiederholen. Beide Ohren gleichzeitig. Meist ist das angenehm für die Kinder, insbes. sh.
Die Infekte waren ja doch sehr hartnäckig diesen Winter, in unserer Gegend zumindest.

Bei der Konzentration stehen auch wir vor einem Rätsel. Ich könnte mir denken, dass Überforderung die Konzentration noch mehr stört, den Eindruck habe ich mittlerweile bei meiner Tochter. Auch ist es bei Belüftungsproblemen schlimmer.

Wir wüßten auch gerne, wie wir sie manchmal überhaupt noch zur Ruhe bekommen. Sie ist auch in 02 geboren und mittelgradig sh.
Viele Grüße
Ambra
Fibi
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Re: Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

#3

Beitrag von Fibi »

Hallo Ambra,

dann weisst du ja, wovon ich schreibe :-(. Kommt eure Tochter auch in diesem Jahr in die Schule?

Mit der Belüftung ist alles in Ordnung. waren ja gestern beim HNO. Schnupfen ist auch z.Z. mal weg. Ich vermute abe trotzdem, dass die polypen wieder nachgewachsen sind, er fängt wieder an zu schnarchen *ggg*.

Wird beim nächsten mal nochmal genau drauf geschaut.

Heute hat er erst Oma dann mir erzählt, die Batterein wären leer. Dabei hab ich grad gestern frische reingetan. Habe mir vorhin die Höris mal angehört, alles in Ordnung. ich denke einfach, er ist fertig..............vielleicht helfen die Osterfeiertage für erste!

LG Fibi
Fibi und Sohn *02, rechts: an Taubheit grenzend schwerhörig, links: CI von Cochlear
Gordon
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Re: Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

#4

Beitrag von Gordon »

Hallo Fibi,
ich denke, dass es für die Kids auch nochmal ein schwieriger Schritt ist, bewußt längere Zeit zuzuhören, wie es wahrscheinlich in der Vorschule verlangt wird. Also Mirko ist dazu im Moment noch nicht in der Lage. Das muss er erst noch lernen und das ist sicher kein leichter Schritt.

Was ist eigentlich AOSF?

Viele Grüsse Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
2 CIs
Norbert_S
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Re: Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

#5

Beitrag von Norbert_S »

Hallo zusammen!

@ Fibi
Die Ärztin meinte, es wären Konzentrationsschwierigkeiten. Die hat er auf jeden Fall, aber so massiv?
Das scheint mir ja eine sehr allgemeine Aussage zu sein, die wohl nicht viel weiter hilft.

Ein erkältetes SH-Kind bekommt akustisch fast nichts mehr mit, und zwar meist, ohne dass es das selbst richtig bemerkt, weil es mit seiner Erkältung und mit dem Verstehen-Wollen beschäftigt und „ausgelastet“ ist.

Ein SH-Kind (und alle anderen mit dem Problem, die keine Kinder mehr sind, ebenfalls) braucht die ihm mögliche Konzentration viel schneller auf, weil es z.B. von den Lippen abliest und aus dem Wenigen, was es gehört hat, im Gehirn den Inhalt der Botschaft zusammenzusetzen versucht. Und zwar gleichzeitig, während die nächste akustische Botschaft schon ankommt.
Das schlaucht einfach mächtig.

SH-Kinder brauchen einfach mehr Ruhe und Pausen, was im Regel-Kiga oder an der Regel-Schule so natürlich nicht gut möglich ist.
Erfahrene Lehrerinnen (stimmt, die sind sehr selten) kennen das, dass „ihr“ SH-Kind am Stunden-Ende (wenn es die Hausaufgaben gibt!) und in der letzten Schulstunde einfach nicht mehr bei der Sache ist.

Vielleicht sollte man in einer solchen Situation nicht gleich mit großen und zusätzlich belastenden Trainings-Programmen starten.

Hier kann man bei Erzieherinnen und Lehrerinnen eigentlich nur um Verständnis für diese besondere Situation bitten. Die können das als Nicht-Betroffene weder wissen noch nachvollziehen, wenn es ihnen niemand sagt und freundlich erklärt.
Die Kinder müssen mit dieser Situation langsam umgehen lernen und darauf vorsichtig und verständnisvoll vorbereitet werden. Schließlich wird sie diese Situation ihr Leben lang begleiten. Und über die Jahre bei einer ganzen Reihe von verschiedenen Erzieherinnen und Lehrkräften mit mehr oder weniger Erfahrung in Sachen SH.

SH-Kinder brauchen ihren eigenen Rhythmus und eher mehr unverplante und unbelastete Freizeit zum dazwischen Wieder-Auftanken. Und die Freiheit, das zu machen, was sie gut können. In der Familie kann man darauf besser Rücksicht nehmen als in öffentlichen Bildungseinrichtungen.

Gruß
von

Norbert_S
Rosemarie
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Re: Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

#6

Beitrag von Rosemarie »

Hallo.
all diese Konzentrationprobleme haben nicht nur SH-Kinder, sondern auch CI-Träger, auch als Erwachsene, was Normalhörende meistens nicht verstehen können.
CI-Träger bleiben ja auch schwerhörig, werden nicht normalhörend mit dem CI. Die neuen Impulse, die das Gehirn über das Implant/ Hörnerv bekommt, die müssen neu vom Gehirn erlernt werden, ist manchmal sehr mühsam, kostet viel Konzentration.
Ich bin nach einem 1 stündigem Gespräch erst mal total platt, muß dann erst mal eine Hörpause machen.
Ich war nach der plötzlichen Ertaubung nur 6 Monate taub, auch ich mußte Sprache verstehen vollkommen neu lernen, was ich vorher nicht glauben konnte.
Habe ich einen Infekt, so wird das Verstehen noch anstrengender. Hören kann man mit dem CI sehr viel, aber Verstehen ist was ganz Anderes. Es braucht viel Zeit und noch mehr Geduld.
Gruß, Rosemarie.
Momo
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Re: Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

#7

Beitrag von Momo »

Hallo Fibi

also Belüftung durch Schnupfen scheint es ja nicht zu sein, wenn der reine Hörtest unverändert war? Verstehe ich das richtig? Wurde Knochenleitung- Luftleitung im Vergleich gemessen?

Ansonsten ist es natürlich so, dass die Kinder schon mit der Zeit von der Konzentration abbauen und je schwieriger die Anforderung/ Aufgaben desto kürzer die Konzentrationsfähigkeit. Man darf dann nicht vergessen, dass für eine hg Kind allein das Hören schon einen großen Anteil Konzentration fordert. Und wenn sich auch die anderen Eltern über die hohen Anforderungen "beklagen" sollte man vielleicht mal mit den Erziehrinnen, die Vorschule machen, sprechen, dass nicht nur du, sondern auch andere, den Eindruck haben die Kinder sind teilweise überfordert.

Wie ist es denn zuhause/ am Wochenende? Ist es euch da auch aufgefallen?
Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Fibi
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Re: Konzentrationsprobleme, wie helfen? wie fördern?

#8

Beitrag von Fibi »

Hallo zusammen,

also erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten.

Nun haben wir ja das Osterwochenende hinter uns. Hatten auch Besuch mit kindern und trotz dem Besuchs"stress", war er nicht sehr "auffällig. Hat uns sehr verwundert und bestärkt uns noch mehr in unserer Vermutung, dass es doch an der Überforderung im Kiga liegt.

Ich werde mir diese Woche das ganze nochmal genau anschauen (also in Bezug auf Kiga), denn es scheint auch dort etwas ruhiger zu werden. Ggf. werde ich dann nächste Woche das Gespräch mit der anderen Erzieherin suchen (der einen haben wir Eltern es schon im letzen Elternabend gesagt).

Heute war er zur Vorschule in seiner zukünftigen Schule. Nicht zu vergleichen, mit dem Stress aus dem Kiga. Er war total entspannt und hatte viel Spaß ! Und von dort kam noch nichts von wegen schlechter hören..........

Ende April steht auch nochmal SPZ an, da werde ich auch nochmal mit der Psychologin reden.

LG Fibi

Achja liebe Momo, Knochen- und Luftleitung wurden gemssen und nichts hatte sich verändert!
Fibi und Sohn *02, rechts: an Taubheit grenzend schwerhörig, links: CI von Cochlear
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