Mit schwerhörigem Kind ins Ausland?

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Michaela
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Mit schwerhörigem Kind ins Ausland?

#1

Beitrag von Michaela »

Hallo,

ich suche Eltern, die mit ihrem schwerhörigen Kind ins Ausland umgezogen sind. Wer hat Erfahrung? Kann das gut funktionieren oder ist so ein Umzug für ein schwerhöriges Kind (CI) nicht zu bewältigen?
Ich hoffe, dass ich auf diesem Weg Informationen bekommen kann.

Michaela
Sabine
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Re: Mit schwerhörigem Kind ins Ausland?

#2

Beitrag von Sabine »

Hallo Michaela,

wäre mit dem Umzug ins Ausland auch das Erlernen einer neuen Sprache verbunden?

Bekannte von uns (er Engländer, sie Deutsche) sind von D nach GB umgezogen, als ihre Tochter ca. 3 Jahre alt war. Die an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit war zu dem Zeitpunkt gerade festgestellt worden. Familiensprache war Deutsch gewesen. Dann haben sie, kurz vorm Umzug, auf Englisch umgestellt, mittlerweile (also in GB) spricht der Vater Deutsch, die Mutter Englisch mit den mittlerweile zwei Kindern.
Die Tochter hat kein CI, sondern zwei Hg. In der Schule kommt sie sehr gut klar.
Das in Kürze.

Wie alt ist das Kind? Wie geht die Sprachentwicklung voran? Welche Art der Beschulung wird gewünscht? Welche Therapien/Förderungen sind noch nötig?

Es gibt Länder, in die ich mit meiner Familie sofort ziehen würde, weil ich wüsste, dass Christian dort mindestens so gute Möglichkeiten hätte wie hier in D.
Und andere Länder kämen für mich niemals in Frage.

Generell bin ich der Meinung, dass sich meine Kinder dort wohlfühlen, wo die Familie sich heimisch fühlt.
Im Falle einer Hörschädigung muss natürlich der evtl. erforderliche Erwerb einer Zweitsprache berücksichtigt werden.
Wir machen derzeit damit sehr gute Erfahrungen.
Unsere Zweitsprache ist Englisch.

Viele Grüße,

Michaela
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Re: Mit schwerhörigem Kind ins Ausland?

#3

Beitrag von Michaela »

Hallo Sabine, vielen Dank für Deine Mail.
Meine Tochter Clara wird in drei Wochen 6 Jahre alt.
Sie kommt im Sommer in die Vorklasse unserer Regelschule.
Sie hat das CI seit genau zwei Jahren und es geht supergut voran. Wir sind zuversichtlich, dass sie zumindest die grundschule in der regelschule schaffen könnte.
Nun hat sich die Möglichkeit ergeben, dass wir uns in Polen selbstständig machen könnten. Ich habe aber noch keine Ahnung, wie dort die schulischen Möglichkeiten sind, weil der Gedanke erst ganz neu ist. zur Zeit checke ich ab, was der Logopäde, die Frühförderung und andere Eltern dazu sagen, weil ich schon die Befürchtung habe, dass so ein Umzug für Clara eine Zumutung wegen der neuen Sprache wäre. Und ich würde das auch nur tun, wenn die Voraussetzungen für sie ok wären.
ich weiß halt nicht, wie schwer es für ein CI-Kind ist, eine fremde zu erlernen und dann auch noch in der neuen Sprache eine Schule besuchen zu müssen.
Wenn Dir nochwas einfällt, wäre ich über Tipps sehr froh.
Viele grüße
Michaela

Sabine
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Re: Mit schwerhörigem Kind ins Ausland?

#4

Beitrag von Sabine »

Hallo Michaela,

über die Verhältnisse bzgl. CI in Polen weiß ich leider gar nichts. In Tschechien und Slowenien gibt es CI-Zentren und sehr engagierte Logopäden. Hast Du schon 'mal gegooglet bzgl. Polen und Fördermöglichkeiten?

Gibt es in Polen bzw. genauer gesagt dort, wohin es Euch verschlagen würde, evtl. in der Nähe eine deutsche Schule?
Würdet Ihr länger dort bleiben und Euch als Familie dort integrieren wollen (also so, dass auch Ihr Eltern sehr gut die Sprache erlernen wollt - oder sprecht Ihr vielleicht sogar schon Polnisch?)?.

>der Logopäde, die Frühförderung und andere >Eltern dazu sagen,

Ich könnte wetten, ich kenne die Antworten schon :-)

>ein Umzug für Clara eine Zumutung wegen der >neuen Sprache wäre.

Eine zusätzliche Herausforderung wäre es allemal. WENN feststünde, dass Ihr nach Polen "auswandert", würde ich jetzt sofort anfangen, Clara Polnisch nahezubringen.
Eine zweite Sprache ist für ein CI-Kind generell möglich. Ich kenne einige Familien, die das beweisen. Aber es ist natürlich mehr Arbeit, da Du ja z.B. die Wortschatzarbeit quasi doppelt zu leisten hast.

Ein Schulbesuch in Polen wäre sicherlich ein Sprung ins kalte Wasser. Da wäre ich doch skeptisch, es sei denn, Ihr habt genügend Vorlauf und könnt das wirklich sehr gut vorbereiten.

Halt uns auf dem laufenden!

Viel Glück,

Michaela
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Re: Mit schwerhörigem Kind ins Ausland?

#5

Beitrag von Michaela »

Hallo Sabine,
ersteunlicher Weise hat die frühförderung nicht so negativ reagiert, asl ich unsere Pläne mal angesprochen habe.
Aber da wir zur Zeit nur beim Überlegen sind, bin ich noch nicht schlau in allen Bereichen. Was Deutsche Schule, Logopäden etc. angeht, muss ich mich jetzt nach und nach informieren. ich wollte generell Meinungen von Eltern oder bekannten mit Erfahrungen zu diesem Thema hören, um für mich überhaupt entscheiden zu können, ob das machbar wäre.
Wenns was neues gibt, werde ich es Dir schreiben.
Bis dahin viele Grüße
Michaela
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