HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

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Zoe
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HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#1

Beitrag von Zoe »

Hallo,
bevor ich noch keine Erfahrungen mit Schwehörigkeit hatte, dachte ich, daß Hörstürze nur Erwachsene betreffen. In den letzten Jahren hörte ich aber nicht gerade von wenigen Müttern, daß ihre sh Kinder ein oder mehrere Hörstürze erlitten haben.
Man geht ja davon aus, daß Änderungen der Durchblutungsverhältnisse im Innenohr die Ursache sind. Möglich seien aber auch Streß und Lärm, vor allem Dauerlärm im Ohr ("viel um die Ohren")
Charanga machte sich einmal Gedanken, ob der Familienstreß die Ursache des Hörsturzes ihrer Tocher war. Bei Momo`s Sohn war Ursache Streß auszuschließen.
Jetzt frage ich mich, ob bei dieses Power-HG`s (Exelia oder auch Naida welches wir auch testen) ebenso die Gefahr des "permanenten Lärms" besteht. Es sind zwar digitale Geräte, die sicherlich auf das Bedürfnis des Kindes angepaßt werden, aber da die Technologie doch recht neu ist, gibt es keine Langzeitstudien, ob sie evt. Schaden (durch permanente- doch eine etwas andere Art von Verstärkung) verursachen. Vorgestern war ich bei unserem HNO, der vor uns eine kleine ca. 5 Jahre alte Patientin mit - wie er sagte "sehr starken HG`s" (!) hatte, ebenfalls vor 4 Wochen einen Hörsturz gehabt....
Was meint Ihr?
Gruß Zoe
Zoe mit Tochter (normalhörend 06/2003 geboren) - die Sh wurde mit 3 Jahren bestätigt R: hochgradig sh, versorgt mit Naida V
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Gordon
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#2

Beitrag von Gordon »

Hallo Zoe,
ich bin mir sicher, das progrediente Schwerhörigkeit und Hörstürze, in erster Linie die Folgen der Dauerbeschallung durch die HG sind. Das Ohr wird eben den ganzen Tag in Rockkonzertlautstärke maltretiert und das ist nun mal Stress. Aber was willst Du machen? Heutzutage gibt es für lautsprachig orientiere Betroffene ja keine Alternative. Entweder richtig Power auf die Ohren oder CI. Da bleibt auch nicht viel vom Restgehör übrig und genutzt wird es dann eh nicht außer vielleicht kombi HG mit CI - da kenne ich mich nicht so aus.

Ist wirklich traurig, aber mein Kind soll JETZT Sprechenlernen und dann muß ich auch die Vorraussetzungen dafür schaffen und kann nicht warte, bis die Wissenschaft mal was Anderes entdeckt.

Viele Grüsse Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
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andrea2002

Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#3

Beitrag von andrea2002 »

Hallo Zoe und alle,

man kann nicht sagen, ob eine Hörverschlechterung vom Hörgerät kommt oder im Problem Schwerhörigkeit schon inbegriffen ist. Die hochgradige Schwerhörigkeit, die starke Hg überhaupt erst nötig macht, kommt ja auch irgendwo her. Häufig treten Hörvershclechterungen schubweise auf, d.h. stabile Phasen wechseln sich mit Phasen von Hörverschlechterungen ab, das ist eher ein Indiz, dass die Hg nicht schuld sind, sondern etwas anderes.

Ich glaube jedoch nicht, dass Stress eine Hörverschlechterung bei Kindern hervorruft: Es sind m.E. tatsächlich die Hg oder (viel wahrscheinlicher) dass Syndrom, was die Hörschädigung verursacht. Der Large Aequaeductus ist z.B: ein sehr häufiges Syndrom, man kann es durch CT/MRT identifizieren und bei diesem Syndrom werden die Kinder manchmal sogar normal hörend meistens aber mittel bis hochgradig schwerhörig geboren, verlieren aber bis sie ca. 25 Jahre alt sind, fast das komplette Gehör. Typisch beim Large Aequaeductus sind hörsturzartige Hörverlust, häufig nach Bagatellunfällen. Ich kenne jemanden, bei dem war eine etwas heftigere Zahnarztbehandlung als Jugendlicher der Anlass, dass sich ein Ohr fast völlig verabschiedet hat.

Wie dem auch sei Zoem, die Frage scheint Dich sehr zu beschäftigen, es gibt zu starken Hg keine Alternative: Was bei zu schwachen Hg herauskommt, siehst Du ja bei Deiner Tochter. Es gibt keine Alternative zu ausreichend starken Hg und und wenn die nicht helfen zu einem CI:

Gruß
Andrea
FinnsMama
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#4

Beitrag von FinnsMama »

Oh wau,
ich hab die Beiträge gerade gelesen und ich muss sagen, ich bin gerade super verunsichert und bestürzt. Da versucht man, für sein Kind, das beste zu machen. Man gewöhnt sich langsam an den Gedanken, dass es eben eine Einschränkung in seinem Leben hat und hofft einfach nur, dass diese nicht größer wird, sprich, dass die Schwerhörigkeit nicht progredient ist und dann liest man, dass man durch die Hörgeräte eigentlich auch alles weiter verschlimmern könnte. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht und bin gerade einfach super traurig. Wie macht mans denn richtig? Gibt es überhaupt einen richtigen Weg? Finn trägt seine Hörgeräte den ganzen Tag, mag auch nicht mehr ohne und ich bin eigentlich auch einfach nur begeistert davon, da alles irgendwie leichter scheint. Aber jetzt...finde das gerade einfach nur traurig.

Sorry, das hat jetzt nichts zur Diskussion beigetragen, aber musste einfach raus :\
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
andrea2002

Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#5

Beitrag von andrea2002 »

Hallo Janina,

die Gefahr besteht nur bei den sogenannten Power-Hg. Hörgeräte für leicht oder mittelgradig Sh schonen das Gehör sogar, weil sie starke Pegelspitzen auf ein erträgliches Maß herunterpegeln.

Und die Hochgradigen haben keine Wahl, deren Gehör ist eh schon so schlecht, dass sie ohne Hg fast nichts hören. Progredienz ist sciher nicht das was man seinem Kind erwünscht, es ist aber eben auch nicht die Katastrophe, gerade weil es mit dem CI nach den Hg weitergeht.

Gruß
Andrea
Gordon
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#6

Beitrag von Gordon »

Hallo Janina,
diese Traurigkeit, die kenne ich auch. Aber ich denke, realistisch gesehen, dass was bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit so in ein Ohr gepustet wird, kann auf Dauer nur Schaden anrichten. Bei einer Beschränkung auf 125 db kommt halt bei unserem Junior nicht viel an. Liegt die obere Grenze bei 135 db hört er echt noch ganz gut mit seinem HG. Aber auch NUR dann.

Was also tun? Ohr ganz versauern lassen, implantieren oder eben Power?

Ich ziehe ihm sein CI und sein HG auch jeden Morgen mit einem lachenden und einen weinenden Auge an. Manchmal ist einem einfach nur zum Heulen.

Aber er braucht und liebt sein CI und auch sein HG. Er ist glücklich damit und noch völlig unvoreingenommen.

Alles Liebe

Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
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Karin
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#7

Beitrag von Karin »

Liebe Andrea, das ist mir zu schwammig - gibt, kann - möglich oder auch nicht...

Gibt es dazu Zahlen, Statistiken etc? Und es gibt die Alternative Gebärdensprache.
Ich glaube nicht daran, dass es durch die HG kommt.
Lieben Gruß Karin
http://www.kestner.de/ - alles rund um die Gebärdensprache
FinnsMama
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#8

Beitrag von FinnsMama »

Liebe 2x Andrea,
ja, ich weiß, dass irgendwie keine andere Möglichkeit besteht und dass es so am besten ist. Aber nachdenklich macht es trotzdem. So ist eben das Leben und es ist ja auch nicht so, dass ich nur weinend jetzt zu Hause sitze. Aber zwischendurch kommen eben auch solche Gedanken. Da ich jetzt gerade dran bin, den Behindertenausweis für Finn zu stellen, kommen solche Gedanken öfter, aber das geht auch wieder vorbei.

Es wäre natürlich super, wenn es Untersuchungen dazu gäbe, aber ich hab jetzt so auf die Schnelle beim Googeln nicht wirklich was gefunden. Auf einer Seite von einem Arzt wird folgendes gesagt:

http://www.dr-wilden.de/info/62.html
"falls Sie bereits Hörgeräte tragen:
versuchen Sie diese nur dann zu tragen, wenn es für Sie unbedingt nötig ist! Nur so können Sie sich etwas gegen eine durch Hörgeräte immer gegebene, fortschreitende Innenohrüberforderung schützen. Natürlich müssen sich Hörgeräteträger darüberhinaus besonders gegen Lautstärke schützen und besonders auf aktiven Gehörschutz (siehe oben) achten!"

Das ist natürlich nicht gerade hilfreich, denn wann brauch man das Gehör, ausser beim Schlafen denn nicht? Finn ist schon sauer, wenn ich ihm die Hörgeräte in der Badewanne rausnehme, weil er dann das Wasser nicht plätschern hört.

Also an Untersuchungen und so konnte ich jetzt nichts finden, fände das aber super spannend.

Karin, du kennst dich doch auch mit dem Spracherwerb bei schwerhörigen und tauben Kindern aus. Ich studiere zwar Sprachwissenschaft, hab aber in Richtung Spracherwerb bisher nur mit hörenden Kindern gearbeitet. Kennst du da interessante Studien, die zum Einlesen in das Thema sinnvoll sind.

Lieben Gruß
Janina
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
Julia
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#9

Beitrag von Julia »

Hallo,

vielleicht tröstet es euch, dass eine Versorgung mit Power-HG nicht automatisch eine Progredienz nach sich zieht. Ich bin gut 24 Jahre lang mit Power-HG versorgt gewesen (Audiogramm lag bei durchschnittlich 100 dB) und nie habe ich eine Verschlechterung erfahren. OK, viel schlechter geht da auch nicht mehr... :D

Inzwischen habe ich aber auf einer Seite ein CI und bin mehr als zufrieden damit, da es mir viel mehr bringt als jegliches Power-HG.

Ebenso kenne ich diverse andere Power-HG-Träger, die ebenfalls nicht progredient schwerhörig sind. (Allerdings auch welche, die progredient sh sind/waren...)

Gruß, Julia
- Seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, mit 8 Monaten mit Hörgeräten versorgt. Seit März 2007 ein CI -
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andrea2002

Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#10

Beitrag von andrea2002 »

Hallo,

eine derartige Untersuchung wird es nicht geben. Wie will man wissenschaftlich denn beweisen, woher die Verschlechterung kommt??? Meines Wissens ist erst bei einige wenigen Syndromen sicher nachgewiesen, dass sie sich verschlechtern. Aber da die meisten eh nicht wissen, warum genau sie schlecht hören, sind derartige Gedanken reichlich müßig, finde ich.

Und der gute Dr. Wilden ist ein QUACKSALBER, den man wegen Betrug ins Handwerk legen sollte. Er findet offenbar immer noch Idioten genug, die seine Lasertherapie bezahlen. Janina, falls Du überlegen solltest, dorthin zu fahren, spar das Geld. Im SH-Netz trug sich folgende Geschichte bzgl. Dr. Wilden zu: Dort schreiben auch mehrerer Akustiker. Einer schrieb Folgendes: Er hatte mal eine mittel- bis hochgradig sh Jugendliche als Kundin und die Mutter wollte es zumindest mit Dr. Wilden probieren: Sie fuhr hin, der Scharlatan machte ihr ganz viel Mut: Sie erzählte voll Euphorie dem Akustiker davon und bat ihn, vor Beginn der Behandlung ausführliche Hörtests zu machen. Sie wollte doch gern dem Quacksalber Gutes tun, und endlich mit Vorher-Nachher beweisen, was für ein toller Hecht der doch ist. Der Akustiker tat wie ihm geheißen, hat Tonaudiogramm und mehrere Sprachaudiogramme noch mal neu gemacht. Die Mutter erzählte das dem Scharlatan aber anstatt sich zu freuen, dass endlich jemand mal bereit war, positve Publicity zu erzeugen, machte der Quacksalber plötzlich einen Rückzieher und meinte, bei einer angeborenen Schwerhörigkeit wäre die Bahandlung doch nicht viel versprechend. By the way Wenn es mit ein bischen Lasern getan wäre, würden die Krankankasse mit Freunden derartige Behandlungen bezahlen, eine einmalige BEhandlung wäre doch viel besser als alle paar Jahre neue Hg. Ein guter Rat: lass Finn die Hg den ganzen Tag tragen!!! Ihm die Hg zu verweigern, hilft ihm gar nichts, sondern erzeigt nur Frust. (Ist er denn überhaupt hochgradig SH??? Ich kann dir auch erklären, warum bei mittelgradiger Sh das Gehör durch Hg nicht geschädigt wird.)

Jo Julia die nicht progredient hochgradig Sh sind alle in dem Bereich, wo es schlechter nicht mehr geht :D Die Haarsinneszellen, die da noch leben, überstehen vermutlich Alles weitere auch. Ich kenne aber auch genügend mittgraidg oder Hochton-Sh bei denen sich keine Verschlechterung oder erst im Alter ergibt: So Pi Mal Daumen würde ich 50:50 schätzen.....

Gruß
Andrea
FinnsMama
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#11

Beitrag von FinnsMama »

Nein auf keinen Fall. Ich hab die Seite eben einfach nur gefunden. Ich hab von dem Menschen vorher noch nichts gehört oder gelesen.

Finn ist auf einer Seite hochgradig, auf der anderen Seite mittelgradig schwerhörig. Ich lasse ihm die Hörgeräte. Warum auch nicht, es geht ihm gut damit. Naja, nur in der Badewanne, da müssen sie eben raus. Finn ist nämlich ein Taucher und das würde denen nicht gut bekommen :lol:
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#13

Beitrag von Günter Kissmann »

Liebe Karin,

wie was funst und warum es funst, obwohl es doch eigentlich nicht mehr funzen dürfte, weil eben Grenzen überschritten werden wird keine Studie je heraus bekommen.

n Haupthandikap ist ja eigentlich nicht das Hören, sondern meine Knochen. Wie oft sind mir da schon die schlimmsten Dinge prophezeit worden und bis heute nicht eingetreten. Manchmal ist es doch ein Wunder, warum Dinge nicht eintreten die von der Logik her eigentlich eintreten müssten.

Gebärdensprache ist ganz sicher eine hervorragende Hilfe! Aber! in einer Lautsprachlich orientierten Umgebung ganz oft ein Rohrkrepierer, da gehört dann auch ganz viel Energie dazu das Umfeld dafür zu gewinnen.

Und nicht alle Eltern die Hörend sind werden diese Energie auch aufbringen können oder wollen.

Zur Hg Versörgung kann ich nur weiterhin sagen: Unterversorgung ist Sch....

Günter
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#14

Beitrag von Günter Kissmann »

Ergänzung:

die Generation der heutigen Power HG`s gibt es erst seit etwa 10 Jahren. Ich bin gespannt was wir in 10 Jahren dazu schreiben werden.

günter

Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#15

Beitrag von Karin »

Es gibt shon was zum Spracherwerb sh und gl Kinder.
Es wurden dazu in Berlin (Hennies) und Hamburg (Günther) Studien gemacht.

Gruß Karin
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Günter Kissmann
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#16

Beitrag von Günter Kissmann »

Upps Karin,

da hab ich dich völlig falsch verstanden. :oh:

Man sollte halt doch so spät abens nicht mehr posten. :D

Gruß,

Günter
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#17

Beitrag von Anni »

Ist das HG von Phonak Maxx 311 auch ein Power HG?LG Anni
Zoe
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#18

Beitrag von Zoe »

Hallo Anni, meinst Du mich?
Also wir haben ein 311-er (Phonak Maxx) und warten auf das "schwächere" Naida. Soll in 2-3 Wochen lieferbar sein. Das soll wohl auch ein Power HG werden....
Gruß Zoe
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Momo
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#19

Beitrag von Momo »

Liebe Zoe

also ich kann für meinen Sohn sagen, dass sicher nicht das HG und auch kein Stress Ursache für seine Hörverschlechterungen waren. Als die ersten Verschlechterungen im Hochtonbereich auftraten, hat er auf der Seite noch gar kein HG getragen. Bevor er den großen Sturz (von ca. 70 dB im Hochtonbereich) hatte, trug er zwar af dem Ohr ein HG, aber nur mit wenig Verstärkung und im Bereich des grössten Absturzes fast ohne Verstärkung. Danach beka, er dann ja auf dem Ohr ein Power HG und hat keinen großen Absturz mehr gehabt, wobei sich sein Gehör nach und nach schleichend verschlechtert.
Eine large aquaeductus vestibuli (oder wie das heißt) wurde ausgeschlossen und er hat auch kein eindeutig feststellbares Syndrom- in anderen Worten keiner weiss warum er sein Gehör langsam und manchmal eben in Schüben verliert.
Was ich aber weiss, ist dass er nur dank seiner HGs so gut in der Lautsprache ist wie er jetzt ist und das kann ihm keiner mehr nehmen. Man hat ja eigentlich keine Wahl: wenn dein Kind so schlecht hört, dass es Powerhgs braucht, dann hört es ohne HGs eh nichts und würde kaum sprechen lernen. Und ob die HGs dann das Gehör schädigen kann dir keiner sagen, aber mit HGs gibst du deinem Kind die Möglichkeit in die Lautsprache zu kommen, solange sie noch klein ist (und eben mit HGs ausreichend hört). Zusätzlich hast du ja auf jeden Fall die Möglichkeit Gebärde anzubieten, sicher schon allein deshalb sinnvoll weil es immer mal wieder Situationen gibt in denen die HGs raus sind.

LG
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#20

Beitrag von Zoe »

Hallo Momo und andere,
vielen dank, Vieles kann ich nur zu gut nachvollziehen. Klar ist es besser, Power HG`s zu tragen und "in die Sprache zu kommen".
Meine Gedanken gehen eher in Richtung Phonak 311-er Maxx oder das neue Naida, wenn z.B. die Hörtest gleich oder ganz minimal anders ausfallen. Was ist dann schonender fürs Ohr? Oder wären das dann diese eben genannten beide "Power HG`S"? Ich bin mir nicht sicher, was diese neue Naida-Technologie im Ohr ausrichtet..... Dann würde ich doch lieber beim altbewährten 311-er bleiben. (Frage müßte lauten: was macht ein Power-HG zum Power HG?)
Habe einfach Respekt vor der neuen Naida-Technik und den fehlenden Langzeitstudien......Ist das Naida wirklich technisch soo viel anders als die anderen HG`s?
Gruß Zoe
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#21

Beitrag von Günter Kissmann »

Hallo Zoe,

ich denke die Antworten waren an sich bissher ganz eindeutig.

Wenn deinem Kind das Naida besser hilft um Sprache zu Verstehen, dann Nimm es an!

Hätte, währe, könnte ist da ganz Nebensächlich. Unser Leben findet jetzt statt und was Morgen ist weiß allein der liebe Gott.

Wenn du in eurer Situation vorausschauend agieren willst, dann biete deinem Kind eine alternative zur Lautsprache an und lass die Unverträglichkeiten genau diagnostizieren.

Liebe Grüße,

Günter
Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
andrea2002

Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#22

Beitrag von andrea2002 »

Hallo Zoe,

ich würde es probieren: WenN Deine Tochte rim Alltag besser mit Naidas zurecht kommt, dann nimm die, ansonsten kannst Du bei den Extras bleiben.

Gruß
andrea
Zoe
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#23

Beitrag von Zoe »

Vielen Dank,
wir warten ganz gespannt auf die Naida. Derzeit hat sie ein halboffenes Paßstück, was vor allem vormittags (KiGa) sehr pfeifft. Nachmittags, wenn das Ohr besser durchblutet ist, sitzt es gut. Das ist nicht so prickelnd, gerade weil sie lange im KiGa ist.
Außerdem sagt sie regelmäßig bei den Maxx, daß sie "zu laut sind". Da die Aufblähkurve nicht so dolle ist, kann ich mir kaum vorstellen, daß die HG`s zu laut eingestellt sind. Aber wir fahren noch mal zur Kontrolle nach Mainz und schauen mal, ob sie anders denken als die Uni in FFM, die sie ja lange unterversorgt hat.
Gruß Zoe
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#24

Beitrag von Momo »

Hallo Zoe

schwierig zu sagen. Ich denke im Prinzip ist Power HG = Power HG, wobei eben die Technik des Naidas ja eine andere ist, da dort ja eben hochfrequente Laute in andere Frequenzen "verschoben" werden sollen und damit eben hörbar gemacht werden sollen. In wiefern dass langfristig Schaden anrichtet wird dir keiner sagen können. Fakt ist aber dass jedes HG ab einer gewissen Verstäkung eben eine gewisse Power hat. Wenn deine Tochter aber eben diese Verstärkung braucht um zu hören, dann hast du ja keine Wahl als sie ihr zu lassen- so hart das ist. Ich war auch etwas "geschockt" als ich in der Bedienungsanleitung des HGs meines Sohnes den Warnhinweis gelesen habe....
Die Frage die ich beim Naida zu allererst stellen würde ist, ob diese Technik überhaupt genutzt wird bei deiner Tochter (da ja über den Sinn bei Kindern diskutiert wird...). Nutzt sie das Naida einzig und allein als "normales" Power HG ist die Frage, ob man das Geld dafür ausgeben muss/ soll.

Wenn deine Tochter sagt das Maxx sei ihr teilweise zu laut, würde ich da schon drauf hören. Welches Maxx trägt sie denn? Hat sie das 311er Extra denn schon getestet? Warum nicht das 411er, da das ja das eigentliche Power HG wäre? Oder hört sie im Tieftonbereich noch relativ gut (was auch ein "zu laut" erklären würde)? Ist das so, stellt sich die Frage, ob das Naida nicht für den Tieftonbereich zuviel Power hat! Man sollte das Ohr natürlich auch nicht mit mehr Power als nötig zudröhnen. Es ist einem mit einer Überversorgung genauso wenig geholfen wie mit einer Unterversorgung!!!! Und warum ist die Aufblähkurve noch immer so schlecht? Kommt das 311er an Leistungsgrenezen oder ist Einstellung "nur" schlecht/ zu laut oder zu leise (in einzelnen Frequenzen)?

Und habt ihr schonmal in Erwägung gezogen HGs anderer Firmen zu testen? Bisher habt ihr ja nur Phonak ausprobiert. Mein Sohn z.B. hat mit dem Extra auch schlecht verstanden (obwohl es laut Hörkurve "perfekt" war) und kommt scheinbar mit Oticon wesentlich besser zurecht. Er trägt das Oticon Tego Pro Power.

Abnehmen kann dir die Entscheidung keiner. Man ist da schon auf Erfahrungswerte des Aksutikers angewiesen und auf gute Beratung und Anpassung.

LG
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Momo
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Re: HG-Träger eher hörsturzgefährdet ?

#25

Beitrag von Momo »

P.S. es ist nicht ok, dass das Ohrstück nicht gut sitzt und das HG dadurch ständig pfeifft!!!!!!
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