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Buchempfehlung: Finde ich ein ganz nettes Buch für kleine Kinder ab 3 Jahren. Handelt von einem Hasen, der ein "anderes" Ohr hat, als seine Freunde. Kennen vielleicht die meisten schon. Aber da ich von Mamas, deren Kinder eine Fehlbildung haben, schon öfter gefragt wurde, wie man das den anderen kindenr erklären könnte, stelle ich den Link hier rein:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 52-3300516
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 52-3300516
Re: Buchempfehlung
Hallo,
vielen Dank für den Link, freue mich über jede Anregung.
Hab mal bei Amazon reingeschaut:
"Kurzbeschreibung
Der kleine Nicki ist anders als die anderen Kaninchen, denn er hat ein schlapp herunterhängendes Ohr. Alle lachen über ihn. "Wie gemein", denkt Nicki. Er will sich die Hänseleien nicht länger gefallen lassen und löst das Problem auf seine Weise - witzig und genial. Zuletzt ist er der große Star, ganz so wie er ist, mit seinem Hängeohr
"
Ich muss sagen, dass ich mich da noch nicht rantraue. Mirko ist zwar schon 4 1/2, aber irgendwie hab ich ein Problem damit, ihn darauf vorzubreiten, dass er wegen seiner Lauscher oder seiner Aussprache gehänselt werden könnte und wie er sich dann verhalten sollte. Ich denke, er kommt gar nicht auf die Idee, dass irgendjemand seine Lauscher anders als vielleicht interessiert betrachten könnte.
Ich hab Sorgen, ihm damit seine Unbefangenheit im Umgang mit seinen Lauschern zu nehmen, oder ihm sogar Angst zu machen. Bisher loben sie im Kindergarten immer seinen selbstbewußten Umgang mit seiner Hörbehinderung. Sein bester Freund hat auch Lauscher und er weiß, dass Lauscher, Brillen und Rollstühle für Leute da sind, wo die Ohren, die Augen oder die Beine ein bischen kaputt sind.
Wie geht ihr mit der Problematik um ?
Welche Erfahrungen habt ihr mit Euren Kindern oder selbst gemacht?
Viele Grüße Andrea
vielen Dank für den Link, freue mich über jede Anregung.
Hab mal bei Amazon reingeschaut:
"Kurzbeschreibung
Der kleine Nicki ist anders als die anderen Kaninchen, denn er hat ein schlapp herunterhängendes Ohr. Alle lachen über ihn. "Wie gemein", denkt Nicki. Er will sich die Hänseleien nicht länger gefallen lassen und löst das Problem auf seine Weise - witzig und genial. Zuletzt ist er der große Star, ganz so wie er ist, mit seinem Hängeohr
"
Ich muss sagen, dass ich mich da noch nicht rantraue. Mirko ist zwar schon 4 1/2, aber irgendwie hab ich ein Problem damit, ihn darauf vorzubreiten, dass er wegen seiner Lauscher oder seiner Aussprache gehänselt werden könnte und wie er sich dann verhalten sollte. Ich denke, er kommt gar nicht auf die Idee, dass irgendjemand seine Lauscher anders als vielleicht interessiert betrachten könnte.
Ich hab Sorgen, ihm damit seine Unbefangenheit im Umgang mit seinen Lauschern zu nehmen, oder ihm sogar Angst zu machen. Bisher loben sie im Kindergarten immer seinen selbstbewußten Umgang mit seiner Hörbehinderung. Sein bester Freund hat auch Lauscher und er weiß, dass Lauscher, Brillen und Rollstühle für Leute da sind, wo die Ohren, die Augen oder die Beine ein bischen kaputt sind.
Wie geht ihr mit der Problematik um ?
Welche Erfahrungen habt ihr mit Euren Kindern oder selbst gemacht?
Viele Grüße Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
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Re: Buchempfehlung
Hallo Andrea,
der Sarah geht es mit ihren Hörlies eigentlich genauso. Sie geht damit ganz selbstbewusst um und sie gehören einfach zu ihr. Wir haben bisher auch noch keine negativen Erfahrungen gemacht, eher im Gegenteil es wird nachgefragt warum sie die Geräte hat und wie sie funktionieren und die anderen Kinder achten auch auf die Hörlies. Sarah wird auch darauf aufmerksam gemacht die Hörlies reinzutun wenn sie sie raus gemacht hat.
Ich lese solche Bücher auch nicht mit dem Hintergrund die Figur mit dem Kind zu vergleichen. Ich versuche es eigentlich imer so zu machen dass jeder Mensch einziigartig ist und keiner sich verstecken muss.
der Sarah geht es mit ihren Hörlies eigentlich genauso. Sie geht damit ganz selbstbewusst um und sie gehören einfach zu ihr. Wir haben bisher auch noch keine negativen Erfahrungen gemacht, eher im Gegenteil es wird nachgefragt warum sie die Geräte hat und wie sie funktionieren und die anderen Kinder achten auch auf die Hörlies. Sarah wird auch darauf aufmerksam gemacht die Hörlies reinzutun wenn sie sie raus gemacht hat.
Ich lese solche Bücher auch nicht mit dem Hintergrund die Figur mit dem Kind zu vergleichen. Ich versuche es eigentlich imer so zu machen dass jeder Mensch einziigartig ist und keiner sich verstecken muss.
Liebe Grüße von Tina mit Sarah (* 09.04.03);Waardenburgsyndrom bds.hochgr. sh; 1. CI seit 04/07 aktiv; 2. CI seit 02/08 aktiv
Carina (*24.09.05);Spitzenlauscher
Carina (*24.09.05);Spitzenlauscher
Re: Buchempfehlung
Ich würde die Figur natürlich auch nicht mit dem Kind vergleichen. Das ist sicherlich auch nicht das Ziel, wenn man so ein Buch einsetzt. Es eignet sich aber schon gelegentlich, um das Thema spielend aufzugreifen. Ich würde das aber nur dann tun, wenn "Klärungsbedarf" besteht, z.B. wenn ein Kind mit einer Fehlbildung gehänselt wurde etc. Ich denke, dass man solche Materialien ruhig auch im Kiga verwenden kann. Aber manchmal ist es eben auch nicht nötig, dass man als Eltern etwas zusätzliches unternimmt. Ein Kind wächst ja in der Regel selbstverständlich damit auf, da es ja das natürlichste von der Welt für das Kind ist. Es kennt sich ja nicht anders. Ich denke, dass es sogar gut ist, dass man das Thema bewusst gar nicht anspricht, um eben dem Kind das Gefühl zu vermitteln "Du bist ganz normal und jeder MEnsch ist einzigartig". Aber wenn es dann mal zu Häseleien oder ähnlichem kommt, dann sind solche Bücher schon nützlich. Auch im Freundeskreis.Tina-Sarah hat geschrieben: Ich lese solche Bücher auch nicht mit dem Hintergrund die Figur mit dem Kind zu vergleichen. Ich versuche es eigentlich imer so zu machen dass jeder Mensch einziigartig ist und keiner sich verstecken muss.
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Re: Buchempfehlung
Da stimme ich dir zu Timtomm.
Es kommt aber auch viel auf das Umfeld an wie die "normalen" Kinder mit behinderten Kindern umgehen.
Bei uns im KIGA ist z.B.: auch ein Junge mit Diabetes. Er hat eine Pumpe und es ist den Kindern in kindgerechter Art erklärt worden. Sie haben es gut angenommen und es ist für sie in Ordnung. Es war bei uns bisher auch so wenn ich anderen Kindern erklärt habe was es für Geräte sind die Sarah hat und wofür sie sind. Es wird angenommen und gut ist.
Das Buch "Irgendwie Anders" ist auch so ein Buch oder "Elmar". Das sind Bücher die gefallen merkwürdigerweise auch Sarah sehr gut.
"Irgendwie Anders" hat sogar einen Literaturpreis bekommen wenn ich da nicht völlig verkehrt liege.
http://www.amazon.de/Irgendwie-Anders-K ... 380&sr=8-1
Es kommt aber auch viel auf das Umfeld an wie die "normalen" Kinder mit behinderten Kindern umgehen.
Bei uns im KIGA ist z.B.: auch ein Junge mit Diabetes. Er hat eine Pumpe und es ist den Kindern in kindgerechter Art erklärt worden. Sie haben es gut angenommen und es ist für sie in Ordnung. Es war bei uns bisher auch so wenn ich anderen Kindern erklärt habe was es für Geräte sind die Sarah hat und wofür sie sind. Es wird angenommen und gut ist.
Das Buch "Irgendwie Anders" ist auch so ein Buch oder "Elmar". Das sind Bücher die gefallen merkwürdigerweise auch Sarah sehr gut.
"Irgendwie Anders" hat sogar einen Literaturpreis bekommen wenn ich da nicht völlig verkehrt liege.
http://www.amazon.de/Irgendwie-Anders-K ... 380&sr=8-1
Zuletzt geändert von Tina-Sarah am 25. Jul 2008, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von Tina mit Sarah (* 09.04.03);Waardenburgsyndrom bds.hochgr. sh; 1. CI seit 04/07 aktiv; 2. CI seit 02/08 aktiv
Carina (*24.09.05);Spitzenlauscher
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Re: Buchempfehlung
Hallo Andrea, ich würde ihn nicht darauf vorbereiten, denn sonst könnte in der Tat sich ein Problem daraus entwickeln. Solange er mit seiner Hörschädigung unbefangen umgeht und leicht Zugang zu anderen Kindern bzw. leicht Spielkameraden findet, muss man das auch nicht weiter thematisieren. Sinnvoll ist es nur, sein Selbstbewusstsein zu fördern (falls so etwas überhaupt geht). Wenn irgendwann doch eine blöde Bemerkung kommt und er drüber unglücklich ist, dann kann man das immer noch thematisieren.Gordon hat geschrieben:Mirko ist zwar schon 4 1/2, aber irgendwie hab ich ein Problem damit, ihn darauf vorzubreiten, dass er wegen seiner Lauscher oder seiner Aussprache gehänselt werden könnte und wie er sich dann verhalten sollte.
Ich bin nie wegen meiner Hörschädigung oder meines sonstigen Anders-Sein gehänselt worden. Es gab aber vereinzelt Klassenkameraden, die mich dumm angelabert haben (z.B. dass ich in Sport eine lahme Schnecke sei oder dass ich eine Streberin sei). Ich hatte einen Fundus an deftigen Schimpfworten parat, den ich bei Gelegenheit verwendet habe und dann war Ruhe. Vielleichtz hat es mir geholfen, dass ich einen älteren Bruder habe, dem ich körperlich unterlegen, aber dafür verbal überlegen war.

Das sind sehr gute Voraussetzungen.Ich hab Sorgen, ihm damit seine Unbefangenheit im Umgang mit seinen Lauschern zu nehmen, oder ihm sogar Angst zu machen. Bisher loben sie im Kindergarten immer seinen selbstbewußten Umgang mit seiner Hörbehinderung. Sein bester Freund hat auch Lauscher und er weiß, dass Lauscher, Brillen und Rollstühle für Leute da sind, wo die Ohren, die Augen oder die Beine ein bischen kaputt sind.

Zum Buchtipp: Ich würde es nicht bedenklich finden, dieses Buch mit deinem Kleinen zu lesen, aber dann aber besten ohne Bezug zu seiner Hörschädigung herzustellen. Wenn er es selbst abspricht, könnt ihr immer noch drüber sprechen.
Zuletzt geändert von Gudrun am 25. Jul 2008, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Buchempfehlung
hab gestern das buch erhalten und mit meiner tochter gelesen.sie hat neurodermitis und mein kleiner sohn 5 monate hat eine ohrdysplasie.
sie hat es weder aufs ohr von ihrem bruder bezogen noch auf ihre haut.sie hat das buch einfach hingenommen, wie man mit hänselleien umgehen kann.das war auch für mich der hauptschritt.mal sehen was sie sagt, wenn wir es öfter lesen oder sie älter wird.sie ist 3jahre und 10 monate alt und jetzt fängt das alter an, wo andere kinder genauer betrachtet werden.es kommen schon so bemerkungen von wegen iii der macht das oder der ist blöd ect.also sollte man glaub jetzt anfangen, den kindern aufzuzeigen wie es andere verletzten kann wenn man sie beleidigt.egalob ohr haut oder einfach nix(unsympatisch) da stimme ich meinen vorschreibern zu.ich find das buch super klasse!!!
sie hat es weder aufs ohr von ihrem bruder bezogen noch auf ihre haut.sie hat das buch einfach hingenommen, wie man mit hänselleien umgehen kann.das war auch für mich der hauptschritt.mal sehen was sie sagt, wenn wir es öfter lesen oder sie älter wird.sie ist 3jahre und 10 monate alt und jetzt fängt das alter an, wo andere kinder genauer betrachtet werden.es kommen schon so bemerkungen von wegen iii der macht das oder der ist blöd ect.also sollte man glaub jetzt anfangen, den kindern aufzuzeigen wie es andere verletzten kann wenn man sie beleidigt.egalob ohr haut oder einfach nix(unsympatisch) da stimme ich meinen vorschreibern zu.ich find das buch super klasse!!!
Re: Buchempfehlung
Gudruns Beitrag kann ich nur zustimmen. denn je mehr man das kind darauf aufmerksam macht, desto mehr hebt man das "Anderssein" hervor und desto mehr kann es zu Komplexen kommen. Sollte es mal dazu kommen, dass das Kind gehänselt wird, erst dann würde ich darüber reden, aber dann im Sinne von "Anderssein ist doch ganz normal".Gudrun hat geschrieben:Hallo Andrea, ich würde ihn nicht darauf vorbereiten, denn sonst könnte in der Tat sich ein Problem daraus entwickeln. Solange er mit seiner Hörschädigung unbefangen umgeht und leicht Zugang zu anderen Kindern bzw. leicht Spielkameraden findet, muss man das auch nicht weiter thematisieren.Gordon hat geschrieben:Mirko ist zwar schon 4 1/2, aber irgendwie hab ich ein Problem damit, ihn darauf vorzubreiten, dass er wegen seiner Lauscher oder seiner Aussprache gehänselt werden könnte und wie er sich dann verhalten sollte.
Das Buch ist eben dazu da, um die Thematik grundsätzlich mal aufzugreifen. Es hat ein allgemeinen pädagogischen Wert und das Thema "Anderssein" sollte ja nicht nur von betroffenen Eltern aufgegriffen werden, sondern die Akzeptanz des Anderen sollte doch in jeder Erziehung ein Thema sein. Ich mag einfach Kinderbücher, die einen pädagogischen Wert haben. Dann hat man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen...eine schöne Geschichte und die Kinder können daraus etwas lernen.

Re: Buchempfehlung
Timmtomm, ich sehe es auch so. Wobei, wenn es wirklich zu Problemen kommt, diese nicht heruntergespielt werden dürfen, denn "Anderssein" ist manchmal eben doch nicht normal. Aber wir wollen doch hoffen, dass unsere Forumseltern hier solche Probleme nicht kennen.
Ich habe übrigens in der Kindheit keine "pädagogisch wertvollen Bücher" gelesen, meine Mutter hat aber mit Fremden offen über meine Hörschädigung gesprochen. Ich trug auch im Kindergarten zwei Zöpfe und in der Grundschule einen Pferdeschwanz. Meine Mutter erzählte, dass sie das für sich gemacht hat, damit sie meine Hörgeräte besser akzeptieren lernte. Mir sagte sie nichts und somit wurde es für mich normal, dass die Kinder meine Hörgeräte sehen konnte. Die waren nicht farbig, ich hatte durchsichtige Ohrpassstücke und beige Hörapparate. Aber ich habe automatisch mitbekommen, dass meine Freunde normal hörten und keine Hörgeräte trugen und wie meine Eltern anderen erklärten, dass man mit mir langsam und deutlich sprechen müsse. Somit wurde mir mein Anderssein "unbewusst bewusst".
Sorry, wenn ich jetzt etwas vom Thema abgekommen bin.
Ich habe übrigens in der Kindheit keine "pädagogisch wertvollen Bücher" gelesen, meine Mutter hat aber mit Fremden offen über meine Hörschädigung gesprochen. Ich trug auch im Kindergarten zwei Zöpfe und in der Grundschule einen Pferdeschwanz. Meine Mutter erzählte, dass sie das für sich gemacht hat, damit sie meine Hörgeräte besser akzeptieren lernte. Mir sagte sie nichts und somit wurde es für mich normal, dass die Kinder meine Hörgeräte sehen konnte. Die waren nicht farbig, ich hatte durchsichtige Ohrpassstücke und beige Hörapparate. Aber ich habe automatisch mitbekommen, dass meine Freunde normal hörten und keine Hörgeräte trugen und wie meine Eltern anderen erklärten, dass man mit mir langsam und deutlich sprechen müsse. Somit wurde mir mein Anderssein "unbewusst bewusst".
Sorry, wenn ich jetzt etwas vom Thema abgekommen bin.
Re: Buchempfehlung
Hallo Gudrun und Timtomm,
ihr habt recht, man sollte das Thema "Anders sein" natürlich grundsätzlich mal thematisieren. Vielleicht gibt es ja demnächst mal einen Aufhänger, wenn Mirko mal das "Anders sein" bei einem anderen Menschen selbst entdeckt.
Wir (die Eltern) sind mit dem Thema auch noch nicht durch: Mirko hat verschieden Farbdeckel für seine Spule zur Verfügung und trägt normalerwies beige. DasHG ist auch beige. Er ist blond, also gut getarnt. Nun wollte er letztenst mal die spule in schwarz tragen, ok, also schwarz.
Ich gestehe hier ganz öffentlich, ich hab sie bei der nächsten Gelegenheit wieder in beige getauscht. Es war mir soooo unangenehm, dass wir plötzlich im Zoo, in der Bahn, beim Einkaufen mit derartig glotzenden Blicken taxiert und sicher auch betratscht wurden. Mirko ist es nicht aufgefallen. Aber ICH und der PAPA, wir sind nicht damit klargekommen.
Die Leute gucken ja teilweise gar nicht wieder weg. Da muss man sich sicher ein dickes Fell zulegen.
Wenn Mirko mal bunteHG + CI Haben will, bekommt er sie natürlich, aber bis dahin bin ich echt zu feige das Problem offensiv anzugehen!
Ich glaube auch nicht, dass es damit zu tun hat, dass wir die SHkeit unseres Sohns nicht akzeptieren. Quatsch, damit haben wir kein Problem.
Aber von wildfremden Leuten bestaunt zu werden, finde ich doch sehr heftig und gewöhnungsbedürftig. Ich kann und will ja auch nicht mit jedem den Dialog suchen. So ein bischen mehr Distanz und Respekt würde ich gut finden.
Wie kommt ihr damit klar,
Viele Grüße Andrea
ihr habt recht, man sollte das Thema "Anders sein" natürlich grundsätzlich mal thematisieren. Vielleicht gibt es ja demnächst mal einen Aufhänger, wenn Mirko mal das "Anders sein" bei einem anderen Menschen selbst entdeckt.
Wir (die Eltern) sind mit dem Thema auch noch nicht durch: Mirko hat verschieden Farbdeckel für seine Spule zur Verfügung und trägt normalerwies beige. Das
Ich gestehe hier ganz öffentlich, ich hab sie bei der nächsten Gelegenheit wieder in beige getauscht. Es war mir soooo unangenehm, dass wir plötzlich im Zoo, in der Bahn, beim Einkaufen mit derartig glotzenden Blicken taxiert und sicher auch betratscht wurden. Mirko ist es nicht aufgefallen. Aber ICH und der PAPA, wir sind nicht damit klargekommen.
Die Leute gucken ja teilweise gar nicht wieder weg. Da muss man sich sicher ein dickes Fell zulegen.
Wenn Mirko mal bunte
Ich glaube auch nicht, dass es damit zu tun hat, dass wir die SHkeit unseres Sohns nicht akzeptieren. Quatsch, damit haben wir kein Problem.
Aber von wildfremden Leuten bestaunt zu werden, finde ich doch sehr heftig und gewöhnungsbedürftig. Ich kann und will ja auch nicht mit jedem den Dialog suchen. So ein bischen mehr Distanz und Respekt würde ich gut finden.
Wie kommt ihr damit klar,
Viele Grüße Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
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Re: Buchempfehlung
Hallo Andrea,
auch erwachseneCI -Träger werden auch mal damit konfrontiert. Erlebnisse sind unterschiedlich:
-CI -Träger C und ich sind in einer Bäckerei, C holt für uns Kaffee und Kuchen, der nächste Kunde (K) steht hinter uns.
Da ich schon am Tisch saß und C beobachtete, fiel es mir auf, wie der Kunde (K) eigentlich sehr lange drauf schaut,
hat aber irgendwie eine nachdenkende Wirkung. A fiel das nicht auf. Nach einigen Minuten spricht der K doch den C
an und fragt, was das genau sei. Ein Hörgerät? Es folgte ein Dialog zwischen den beiden.
- gleicher C war mit einem Kumpel in der Mensa bei der Essensausgabe. Der Mann hinter C sah es und schaute es auch an. C fiel es nicht auf, aber erfährt vom Kumpel
- Urlaub, wir waren an einem Urlaubsort, woCI nicht so wirklich bekannt sein dürfte. Leute guckten neugierig, aber wenn man sagt, dass das eine Hörhilfe ist, sind sie zufrieden
Es liegt einfach daran, dass es ihnen verwirrt, dass ein Kabel und Spule vorhanden ist, im Gegensatz zu den normalen Hörgeräten. Ich werde nicht so oft angesprochen und angeschaut wie A, da ich längeres Haar habe und das Kabel und Spule unsichtbar sind.
Aber C und ich tragen gerne bunte Spulen ;o) - das ist unsere Art Aufklärungsarbeit auch und die Leute vergessen nicht so schnell, dass wir hörgeschädigt sind. Wir haben damit kein Problem. Wenns mal nervt, dann sprechen wir die Leute an, was das ist und gut ist. Ich empfinde das nicht als negativ, sondern als Neugierde und Unkenntnis, was das ist.
auch erwachsene
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Da ich schon am Tisch saß und C beobachtete, fiel es mir auf, wie der Kunde (K) eigentlich sehr lange drauf schaut,
hat aber irgendwie eine nachdenkende Wirkung. A fiel das nicht auf. Nach einigen Minuten spricht der K doch den C
an und fragt, was das genau sei. Ein Hörgerät? Es folgte ein Dialog zwischen den beiden.
- gleicher C war mit einem Kumpel in der Mensa bei der Essensausgabe. Der Mann hinter C sah es und schaute es auch an. C fiel es nicht auf, aber erfährt vom Kumpel
- Urlaub, wir waren an einem Urlaubsort, wo
Es liegt einfach daran, dass es ihnen verwirrt, dass ein Kabel und Spule vorhanden ist, im Gegensatz zu den normalen Hörgeräten. Ich werde nicht so oft angesprochen und angeschaut wie A, da ich längeres Haar habe und das Kabel und Spule unsichtbar sind.
Aber C und ich tragen gerne bunte Spulen ;o) - das ist unsere Art Aufklärungsarbeit auch und die Leute vergessen nicht so schnell, dass wir hörgeschädigt sind. Wir haben damit kein Problem. Wenns mal nervt, dann sprechen wir die Leute an, was das ist und gut ist. Ich empfinde das nicht als negativ, sondern als Neugierde und Unkenntnis, was das ist.
Viele Grüße
MB
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Re: Buchempfehlung
Achja, wenn ich gebärde oder noch kein CI hatte, und deswegen lauter sprach, bin ich auch aufgefallen - eigentlich deutlich mehr als jetzt mit CI.
Viele Grüße
MB
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Re: Buchempfehlung
Hallo MB,
klar, hast Du recht. Hauptsache Mirko kommt mit seinemCI klar. Das ist schon Jammern auf hohem Niveau, was ich hier treibe, ist mir schon klar.
Ich glaube auch, dass es mich mehr stört, weil Mirko ja das Anstaunobjekt ist und nicht ich selber.
Angesprochen wurden wir in den 3 Tagen mit der schwarzen Spule nicht.
Ich finde es ja auch nicht schlimm, dass die Leute interessiert schauen, aber wenn es dann gar kein Ende nimmt, denke ich immer
sollen Sie uns doch ansprechen wenn es sie so brennend interessiert oder irgendwann mal wieder woanders hinschauen.
Viele DGS-ler lachen mich jetzt sicher aus, aber unsere ersten Sprachversuche in der Öffentlichkeit lassen mich jetzt auch schon schwitzen.
Viele Grüße Andrea
klar, hast Du recht. Hauptsache Mirko kommt mit seinem
Ich glaube auch, dass es mich mehr stört, weil Mirko ja das Anstaunobjekt ist und nicht ich selber.
Angesprochen wurden wir in den 3 Tagen mit der schwarzen Spule nicht.
Ich finde es ja auch nicht schlimm, dass die Leute interessiert schauen, aber wenn es dann gar kein Ende nimmt, denke ich immer
sollen Sie uns doch ansprechen wenn es sie so brennend interessiert oder irgendwann mal wieder woanders hinschauen.
Viele DGS-ler lachen mich jetzt sicher aus, aber unsere ersten Sprachversuche in der Öffentlichkeit lassen mich jetzt auch schon schwitzen.
Viele Grüße Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
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Re: Buchempfehlung
Hallo Andrea (Gordon),
ich finde es nicht "Jammern auf hohem Niveau". Das Problem, das du beschreibst, haben viele Eltern mit hörgeschädigten Kindern, sie trauen sich nur nicht, es offen anzusprechen, weil so etwas ja "gegen das Kind gerichtet" betrachtet werden könnte.
Ich habe erst viel später erfahren, als ich bereits erwachsen war, dass auch meine Mutter mit den Blicken von Leuten Probleme hatte. Ich war ganz froh, dass sie mir das nie erzählt hat, denn sonst hätte sie das auf mich übertragen. Dass ich "Anschauungsobjekt" war, habe ich nach und nach selbst bemerkt und eigene Strategien entwickelt. Es gab eine Phase, da kam ich damit nur schlecht zurecht. Heute kann ich in der Rückschau sagen, dass so mancher Blick sicher eingebildet war.
Man muss sich vor die Augen führen, wie viele Menschen einen NICHT anschauen. Meist sind es nur Einzelpersonen aus einem Pulk von Menschen, die hingucken. Außerdem beschwört man manches "Anglotzen" hervor, wenn man immer wieder zu bestimmten Menschen hinguckt, ob die auch hinschauen.
Wenn du merkst, dass man Mirko wirklich "anglotzt", kannst du versuchen, auf Konfrontation zu gehen, indem du mit einem direkten Blick oder einem stechenden
Blick zurückschaust oder indem du dich demonstrativ vor Mirko stellst, so dass man ihn nicht mehr sieht. Das erfordert natürlich einiges an Slebstbewusstsein und manchmal ist man auch nicht in der Stimmung dazu oder es passt in der Siutation nicht.
Die freundlichere Variante ist, dass du anlächelst, freundlich ansprichst oder ganz neutral fragst: "Haben Sie ein Problem?" Diese Fage habe ich zwei- oder dreimal ausprobiert und ich finde sie sehr effektiv.
Ich stellte sie mal zwei Jungen (ca. 12 Jahre alt), denen es dann unangenehm war, dass ich sie ertappt hatte, es gab dann ein stotterndes und lächelndes "Nein, nein." Aber ich glaube, viele Blicke sind eingebildet, man fällt allgemein weniger auf als man meint, selbst wenn man auffällige Merkmale hat.
Als Jugendliche hatte ich außerdem eine Haarsträhne in einer auffälligen Farbe, so dass ich die Blicke auf diese Strähne zuschob, oder ich zog mich auffällig an.
Ich muss sagen, dass auch ich mich manchmal ertappe, dass ich jemanden anschaue, der in der Masse allgemein auffällt, aber dann oft aus anderen Gründen, z.B. einen Menschen im Rollstuhl, weil er sich darin so toll bewegt oder auch einfach nur wegen der schönen Frisur.
Was bestimmte Hardcore-Pro-DGSler denken (es ist ja nur eine Minderheit so), kann dir egal sein. Ich finde es schade, dass man über manche Probleme in den Foren nicht offen schreiben kann. Falls dich etwas bedrückt und du darüber nicht offen schreiben magst, kannst du mir gern eine PN schicken.
ich finde es nicht "Jammern auf hohem Niveau". Das Problem, das du beschreibst, haben viele Eltern mit hörgeschädigten Kindern, sie trauen sich nur nicht, es offen anzusprechen, weil so etwas ja "gegen das Kind gerichtet" betrachtet werden könnte.
Ich habe erst viel später erfahren, als ich bereits erwachsen war, dass auch meine Mutter mit den Blicken von Leuten Probleme hatte. Ich war ganz froh, dass sie mir das nie erzählt hat, denn sonst hätte sie das auf mich übertragen. Dass ich "Anschauungsobjekt" war, habe ich nach und nach selbst bemerkt und eigene Strategien entwickelt. Es gab eine Phase, da kam ich damit nur schlecht zurecht. Heute kann ich in der Rückschau sagen, dass so mancher Blick sicher eingebildet war.
Man muss sich vor die Augen führen, wie viele Menschen einen NICHT anschauen. Meist sind es nur Einzelpersonen aus einem Pulk von Menschen, die hingucken. Außerdem beschwört man manches "Anglotzen" hervor, wenn man immer wieder zu bestimmten Menschen hinguckt, ob die auch hinschauen.

Wenn du merkst, dass man Mirko wirklich "anglotzt", kannst du versuchen, auf Konfrontation zu gehen, indem du mit einem direkten Blick oder einem stechenden

Die freundlichere Variante ist, dass du anlächelst, freundlich ansprichst oder ganz neutral fragst: "Haben Sie ein Problem?" Diese Fage habe ich zwei- oder dreimal ausprobiert und ich finde sie sehr effektiv.

Als Jugendliche hatte ich außerdem eine Haarsträhne in einer auffälligen Farbe, so dass ich die Blicke auf diese Strähne zuschob, oder ich zog mich auffällig an.
Ich muss sagen, dass auch ich mich manchmal ertappe, dass ich jemanden anschaue, der in der Masse allgemein auffällt, aber dann oft aus anderen Gründen, z.B. einen Menschen im Rollstuhl, weil er sich darin so toll bewegt oder auch einfach nur wegen der schönen Frisur.
Was bestimmte Hardcore-Pro-DGSler denken (es ist ja nur eine Minderheit so), kann dir egal sein. Ich finde es schade, dass man über manche Probleme in den Foren nicht offen schreiben kann. Falls dich etwas bedrückt und du darüber nicht offen schreiben magst, kannst du mir gern eine PN schicken.
Zuletzt geändert von Gudrun am 28. Jul 2008, 20:31, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Buchempfehlung
Hallo Gudrun,
danke für Deine ausführliche Antwort. Ich hab eigentlich keine Probleme hier im Forum auch zu schreiben, was ich denke oder empfinde. Ich denke ja, den meisten geht oder ging es ähnlich und wir müssen ja nicht unbedingt alle Erfahrungen, besonders die Negativen nochmal machen.
Deshalb finde ich solche Foren auch Klasse und Leute wie Dich, für die viele Sachen die wir Mütter von hörbehinderten Kindern aktuell durchmachen, ja schon Vergangenheit sind und trotzdem immer Zeit haben uns mit ihrer Erfahrung zur Seite zu stehen.
Ich denke oft, was Pädagogen, Akustiker und Ärzte so erzählen ist immer Erfahrung aus 2. Hand. Welcher Akustiker weiss schon wirklich wie sich einHG anhört, geschweige denn wie man mit einem CI hört.
Das mit der Haarsträhne ist natürlich auch clever, weil man ja bewußt die Blicke auf sich zieht und diese dann sich er auch ganz andert empfindet. Muss ich mir merken, wenn Mirko mal von manch aufdringlichen Mirbürgern gestreßt ist, soll er sich die Haare feuerrot färben, oder sowas. ;.)))
Viele Grüße
Andrea
danke für Deine ausführliche Antwort. Ich hab eigentlich keine Probleme hier im Forum auch zu schreiben, was ich denke oder empfinde. Ich denke ja, den meisten geht oder ging es ähnlich und wir müssen ja nicht unbedingt alle Erfahrungen, besonders die Negativen nochmal machen.
Deshalb finde ich solche Foren auch Klasse und Leute wie Dich, für die viele Sachen die wir Mütter von hörbehinderten Kindern aktuell durchmachen, ja schon Vergangenheit sind und trotzdem immer Zeit haben uns mit ihrer Erfahrung zur Seite zu stehen.
Ich denke oft, was Pädagogen, Akustiker und Ärzte so erzählen ist immer Erfahrung aus 2. Hand. Welcher Akustiker weiss schon wirklich wie sich ein
Das mit der Haarsträhne ist natürlich auch clever, weil man ja bewußt die Blicke auf sich zieht und diese dann sich er auch ganz andert empfindet. Muss ich mir merken, wenn Mirko mal von manch aufdringlichen Mirbürgern gestreßt ist, soll er sich die Haare feuerrot färben, oder sowas. ;.)))
Viele Grüße
Andrea
Mirko (02/04) an Taubheit grenzend beidseitig.
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