aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

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Mima
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aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#1

Beitrag von Mima »

hallo erstmal an alle,
nachdem ich dachte, dass diesmal die Diagnose von meinem 4-Jährigen Sohn gesichert ist, geht der Ärger wieder weiter. Sam wurde in Heidelberg gründlich untersucht, sogar mit Bera. Heraus kam die Hochtonschwerhörigkeit.
Inzwischen sind wir beim Hörgeräte testen. Dort stimmen die Werte überhaupt nicht mit den Werten von HD überein. Die Schwerhörigkeit ist auch im Tiefton und Mitteltonbereich im 60 db-Bereich. So wurde das HG eingestellt und gut akzeptiert. Im SchulKIGA wurde auch getestet und es kamen die gleichen Werte raus. Der (inzwischen neue) HNO-Arzt (Ergusskontrolle) meint, dass er noch nie gehört hätte, dass man eine Schallleitungsstörung mit HG versorgen würde. Aber er sagt auch, dass er viele Mütter kennt, die die gleiche Rennerei wie ich hinter sich haben. Ich solle mir ruhig auch eine weitere Meinung einholen.
Im KiGa sieht man sehr gute Unterschiede zu vorher, vor allem in der Aussprache. Ein Zeichen, dass das HG wirklich überfällig war.
Getestet haben wir an HG das Otigon Tego und das Phonak Una M. Von der Handhabung und vom Sitz auf dem Ohr finde ich das Una besser. Der Klang ist sanfter und das Batteriefach ist stabiler. Aber Sam emfindet vom Klang das Tego deutlicher.
Außerdem bekommt Sam noch die FM Anlage dazu. Ich bin überrascht, weil ich dachte, dass das Kinder von Förderschulen nicht zusteht. Aber die Akkustikerin meint, dass man das nur gut begründen muss bei der KK. Wie zb. für den Musikunterricht. Morgen entscheidet sich, welches HG wir bekommen.
Liebe Grüße Wilma
:help:
Gige
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#2

Beitrag von Gige »

hallo wilma,

was euer hno - arzt da von sich gibt ist schon toll. mein sohn hat auch eine schallleitungsschwerhörigkeit sogar mit gehörgangsaufbauplastiken beiseitig, und ohrmuscheldysplasie. er wurde von 2002 bis dieses jahr im juni mit hg s versorgt. er kam super damit zurecht. erst im juni ist er mit einer baha versorgt worden, aber nur weil die ohrpassstücke nicht mehr angepasst werden konnten, und er eine ohrrekonsstruktion vor sich hatte.

lass dir da nix einreden. die versorgung mit hgs ist in dem alter ok.

lg
gige
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fast-foot
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo Wilma,

ist denn ein Ohr völlig in Ordnung? Oder gibt es dort immer wieder Paukenergüsse? Mit einem normal hörenden Ohr sollte man in der Regel keine Probleme mit der Sprache haben. Klar hat man mehr Mühe im Störlärm oder wenn man von der "schlechteren" Seite her angesprochen wird, und das Richtungshören ist zumindest stark eingeschränkt. Es ist gut, wenn man da versucht, das Optimum heraus zu holen.
Aber wenn ein Ohr wirklich gut funktioniert, ist schon einmal sehr viel vorhanden und kein Grund da, sich übertriebene Sorgen zu machen. Vielleicht kannst Du das Ganze dadurch etwas gelassener angehen.

Gruss fast-foot
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Big_mac_the_crack

Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#4

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo zusammen,

ist natürlich ärgerlich wenn die Diagnosen so streuen. Aber wenn es mit den Hörgeräten gut klappt ist das doch schonmal was Wert.
Gige hat geschrieben:hallo wilma,

was euer hno - arzt da von sich gibt ist schon toll. mein sohn hat auch eine schallleitungsschwerhörigkeit sogar mit gehörgangsaufbauplastiken beiseitig
Also der HNO hat prinzipiell nicht ganz unrecht, denn gerade bei so einen hohen SL-Anteil wäre eine operative Behebung der Ursache 1. Wahl, wobei ich jetzt auch nicht weiß warum der SL-Anteil so hoch ist. Ich habe selber noch keine SL-Anteile über 50db gesehen und viel mehr ist da auch nicht möglich.

Grüsse

Big mac the crack
Momo
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#5

Beitrag von Momo »

hallo wilma

also im prinzip gebe ich deinem hno recht. ist die ursache der hörschädigung einzig und allein auf den erguss zurückzuführen ist das sicher nicht angebracht. vielmehr muss man da über das einsetzten von röhrchen bzw. das entfernen der rachenmandeln (polypen) nachdenken. besonders dann wenn dauerhafte ergüsse bereits einen negativen einfluss auf die sprachentwicklung haben.
das problem einer hg versorgung bei ergüssen liegt darin, dass sich je nach erguss das hörvermögen ändern kann und daher auch die nötige verstärkung.
bei einer hochton sh denke ich aber leigt der hv nicht allein an den ergüssen. sprich es wäre wichtig zu wissen wie hoch der schallleitungsanteil und wie hoch der schallempfindungsanteil ist. das kann man an der differenz knochenleitung luftleitung sehen.

lg
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Gige
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#6

Beitrag von Gige »

ihr habt natürlich recht mit euren sachlichen antworten. :angel:

aber das der arzt sagt: er hat das noch nie gehört................. :eek:

sorry da geht mir die hutschnurr etwas hoch. ich finde es immer wieder schade, das eltern von gerade kleinen kindern derart verunsichert werden. spreche leider aus erfahrung.

lg
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#7

Beitrag von karasi »

Momo hat geschrieben:hallo wilma

also im prinzip gebe ich deinem hno recht. ist die ursache der hörschädigung einzig und allein auf den erguss zurückzuführen ist das sicher nicht angebracht. vielmehr muss man da über das einsetzten von röhrchen bzw. das entfernen der rachenmandeln (polypen) nachdenken. besonders dann wenn dauerhafte ergüsse bereits einen negativen einfluss auf die sprachentwicklung haben.
Ich muss da ebenfalls Momo zustimmen. Genau das wird Dein Arzt vermutlich gemeint haben.
Momo
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#8

Beitrag von Momo »

Gige hat geschrieben:ihr habt natürlich recht mit euren sachlichen antworten. :angel:

aber das der arzt sagt: er hat das noch nie gehört................. :eek:

sorry da geht mir die hutschnurr etwas hoch. ich finde es immer wieder schade, das eltern von gerade kleinen kindern derart verunsichert werden. spreche leider aus erfahrung.

lg
gige
hallo gige,

also ich denke wir müssen hier deutlich zwischen der art der schallleitungssh unterscheiden.
ich denke der arzt hat sich auf die bei seinem patienten vorliegende schallleitungssh bezogen, die aufgrund von ergüssen zu bestehen scheint. von einer fehlbildung war hier nirgends die rede. und in diesem zusammenhang würde ich auch seine aussage sehen und als fachlich absolut richtig unterstreichen!
ABBC3_OFFTOPIC
anders sieht das natürlich aus im fall deines sohnes mit einer "missbildung" bzw. einem syndrom und daraus resultierender schallleitungsstörung
Zuletzt geändert von Momo am 17. Dez 2008, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Mima
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STOPP - Sam hat keine Ergüsse!!!!!

#9

Beitrag von Mima »

hallo und danke für eure Antworten,
leider ist was falsch verstanden worden, weil ich davon ausgegangen bin, dass die Vorgeschichte von uns schon bekannt ist.
Sam hat keine Ergüsse mehr. Wir müssen nur regelmäßig kontrollieren lassen. Paukendrains hatte er schon hinter sich. Die sind dann rausgewachsen und seither sind auch keine Ergüsse mehr nachgekommen.
Die SL-Schwerhörigkeit ist vermutlich durch seine chron. MOE verursacht, die die Gehörknöchelchen angegriffen hatten.
LG Wilma
:help:
pet
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#10

Beitrag von pet »

Habe etwas übersehen, daher lösche ich meine Antwort...
Zuletzt geändert von pet am 17. Dez 2008, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#11

Beitrag von fast-foot »

Hallo Wilma,

gehe ich recht in der Annahme, dass das linke Ohr völlig in Ordnung ist?

Das andere Ohr weist einen Verlust um die 60 db auf, nur ist nicht ganz klar, ob "nur" im Hochtonbereich oder über alle Frequenzen?

Bist Du denn sicher, dass sich die Diagnosen widersprechen?

Wurde denn eine Knochenleitungs-Bera gemacht?

Wie ich mich erinnere, war doch bei der letzten Untersuchung in Heidelberg eine normale Knochenleitung festgestellt worden (bei hoffentlich ordnungsgemässer Vertäubung). Ist denn jetzt dort neu eine Innenohrhochtonschwerhörigkeit diagnostiziert worden, d. h. ist die Knochenleitung bei den hohen Frequenzen jetzt schlechter als bei der letzten Untersuchung?

Was die andern Tests betrifft: Wurde dort Luft- und Knochenleitung gemessen?

Was ich mich noch frage: Wenn das eine Ohr gut hört, ist es dann normal, dass man dank eines Hörgeräts grosse Unterschiede in der Aussprache feststellt?

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 18. Dez 2008, 00:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#12

Beitrag von Momo »

hallo wilma

das hatte ich in der tat nicht mehr auf dem schirm...

trotzdem wäre es nochmal wichtig zu wissen wie die kl in den einzelnen kh war und wie gemessen wurde (vertäubung des guten ohres?) wurde nicht vertäubt, kann es sein dass die messungen besser ausfallen, als das ohr tatsächlich hört, denn dann hört das gute ohr über die kl mit! sehen kannst du das auf den audiogrammen. wird vertäubt, steht das da irgendwo drauf. hast du sie nicht, fordere bei den entsprechenden ärzten kopien an. das würde erklären, warum er bei dem einen nur im hochtonbereich eingeschränkt ist (wurde da vielleicht nicht vertäubt?) und bei ballen anderen über alle frequenzen, auch im tieftonbereich (da wurde dann vertäubt?)

ist die kl normal wäre es tatsächlich eine reine schallleitungssh.
mit angegriffenen knöchelchen kenne ich mich so gut nicht aus. meines wisssens jedoch kann man da auch operativ was machen. ob ein hg sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen.

fakt ist aber, dass er bei einer "nur" einseitigen hörbeeinträchtigung eigentlich gut sprechen lernen muss. natürlich muss er erstmal die lange zeit der beeinträchtigung durch dauerhafte ergüsse wieder aufholen, aber das sollte bei einseitiger normalhörigkeit kein problem sein.

meine persönliche erfahrung bisher ist, dass die werte beim akustiker meist die richtigeren sind, weil sich da einfach mehr zeit genommen wird fürs kind und der akustiker mehr auf das kind eingeht. unsere aksutikerin kennt meinen sohn mittlerweile so gut, dass sie auch merkt wenn er schummelt bzw. sie kennt seine strategien schlechtes hören durch scharfes beobachten auszugelichen und macht die tests entsprechend. das kann meiner meinung nach kein tester im kh leisten, da die die kinder meist nicht so gut kennen....

mehr weiss ich auch nicht.

lg
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#13

Beitrag von Mima »

hallo nochmals,
ich habe den Bericht von HD da, aber es steht nicht drin, dass eine Bera gemacht wurde. Oder ist das die Hirnstammaudiometrie?

Zitiere: Regelrechter vollständiger Potentialkomplexnachweis im überschwelligen Bereich bei 70db. Nachweis des Potentials V rechts bis 40db, links bis 20db, Latenzen rechts verlängert im Sinne einer SLSH , links regelrecht.

Nichts von einer Betäubung- ich weiß es auch nicht ob er das hatte. Aber fest geschlafen hatte er bei dieser Untersuchung.

Die Akkustikerin meinte auch, dass die Bera nicht so genau sei und eher niedrigere Werte rauskommen. Gestern wurde das HG nochmals getestet und verglichen. Die Werte kommen immer gleich raus. Jetzt wurde ein lila Phonak Una M bestellt.

Die Sprache wird immer besser, er spricht jetzt sogar ganze Sätze. Läßt noch die Zischlaute und Grammatik weg. Aber es sind riesige Fortschritte täglich zu erkennen. Hauptsächlich dadurch, dass er Anfang des Jahres die Drainagen bekam. Da hörte er erstmals Uhren ticken und die Bahn vorbeifahren. Die Drains sind inzwischen rausgewachsen und wir müssen nur noch zur Sekret-Ausschlusskontrolle zum HNo-Doc.

Aber vielleicht kann mir jemand den Text übersetzen?
LG Wilma
:help:
fast-foot
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#14

Beitrag von fast-foot »

Hallo Wilma,

so wie ich das verstehe, wurde keine frequenzspezifische BERA gemacht. Bei 70 dB erkennt man alle Ausschläge, d. h. es funktionieren grundsätzlich alle Komponenen der Hörbahn bis zum Hirnstamm. Der Wert von 40 dB des Potential V rechts entspricht der ungefähren Hörschwelle zwischen etwa 1000 und 3000 Hertz, ist aber nur ein grober Anhaltspunkt. Links läge sie bei etwa 20 dB, was mich etwas hoch dünkt. Die verlängerten Latenzen rechts spiegeln die Schalleitungsschwerhörigkeit wieder. Also scheint rechts eine Schalleizungsstörung im Spiel zu sein. Ob ausschliesslich, kann ich nicht beurteilen.
Auch wenn eine BERA zuweilen unter Narkose durchgeführt wird, meinte ich mit "Vertäuben" eine oftmals notwendige Praxis in der Audiometrie. Dabei wird dem von der Messung nicht betroffenen Ohr ein Rauschsignal angeboten, um die Messung des andern Ohrs nicht zu verfälschen. Das gilt auch für eine BERA.
Jetzt weiss ich aber immer noch nicht, ob in HD auch Reintonaudiometrie mit Luft- und Knochenleitung durchgeführt wurde, und ob es sich bei den andern Orten um Luft- oder Knochenleitungsmessungen handelt. Hilfreich könnte auch sein, wenn Du den ganzen Bericht von Heidelberg einstellen würdest. Sonst kann man halt nicht sehr viel aussagen (vielleicht auch mit Bericht nicht, aber ohne ist es auf jeden fall schwierig).

Gruss fast-foot
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ich schreib mal den Pädaudio-Bericht rein:

#15

Beitrag von Mima »

hallo fast-Food,
Ich kann mal aufschreiben, was alles gemacht wurde:
Procedere:
Tonaudiometrisch zeigt sich rechts bei regelrechtem Verlauf der Knochenleitungskurve eine geringgradige Schallleitungsschwerhörigkeit von max. 20db im Tieftonbereich und 60db im Hochtonbereich. Links besteht eine periphere Normalhörigkeit. Im Mainzer Kindersprachtest III erreichte Samuel rechts bei 60db 50% und links bei 50db 100% Sprachverständlichkeit. Bei regelrechter Mittelohrbelüftung konnten die TEAOE entsprechend rechts nicht und links im Normbereich registriert werden, ebenso die Distorsionsproduktemissionen. In der heute durchgeführten BERA-Untersuchung fand sich die HÖrschwelle rechts um 40db und links um 10db, entsprechend des tonaudiometrischen Befundes. Wir leiteten einen Hörgerätetrageversuch rechts ein. Eine entsprechende Verordnung wurde ausgestellt. Aufgrund des erhobenen Sprachstandes sollte die Sprachförderung im Kindergarten fortgesetzt werden. Wir bitten um Übernahme der weiteren HNO-fachärztlichen Kontrollen und Behandlung durch Sie und um Widervorstellung des Patienten 6-8 Wochen nach erfolgreicher Hörgeräteanpassung zur audiometrischen Befundkontrolle. Regelmäßige phoniatrisch-pädaudiologische Kontrollen in 6-monatigen Abständen werden empfohlen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann ggf. eine Tympanotomie durchgeführt werden.

Ohrmikroskopie:
Rechts Kunststoffkragenknopfpaukenröhrchen aus dem Gehörgang entfernt, Trommelfell retrahiert, intakt, Pauke belüftet,
links Paukenröhrchen abgestoßen in der Tiefe des Gehörgangs liegend, Trommelfell reizlos grau intakt, Pauke belüftet

Audiometrie:
Tonaudiometrie, Meinzer KindersprachtestIII mit Kopfhörer, Tympanometrie, TEOAE, DPOAE

Hirnstammaudiometrie im Schlaf:
Siehe Bericht weiter oben

Logopädischer Befund:
fast ne ganze Seite Bericht mit Defiziten in allen Sprachbereichen und unterdurchschnittlichen Zahlengedächtnis

Diagnosen:
Sprachentwicklungsstörung
Schallleitungsschwerhörigkeit rechts unklarer Genese
Ausschluss periphere Hörstörung links

Das war ein 2 Seiten-Brief. Vielleicht sagt er dir was genaueres aus. Aber von Vertäubung steht hier auch nichts.

LG Wilma
:help:
karasi
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#16

Beitrag von karasi »

Wilma, Vertäubung hin oder her. Davon würde ich mich hier jetzt nicht verrückt machen lassen. Heidelberg ist ja nun nicht ganz dumm und die Ergebnisse in Klinken sind (nach meinen Erfahrungen) meist genauer, als die beim 0815 Akustiker oder beim niedergelassenen HNO.

Gut, dass Dein kind nun besser in die Sprache findet, allerdings ist die Frage, ob es am Hörgerät liegt oder eben an den Röhrchen. Denn Fakt ist nunmal, dass er lange mit ergüssen herumgelaufen ist und das kann antürlich zu einem erheblichen Sprachdefizit führen.
Ich würde sogar engmaschiger und nicht nur alle 6 monate zur Kontrolle gehen, damit auch kontrolliert werden kann, dass der Nutzen tatsächlich vom Hörgerät kommt.
Momo
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#17

Beitrag von Momo »

hallo wilma

also das mit der vertäubung steht eigentlich auf dem audiometrie bogen selbst.

also bei uns sieht das so aus in etwa: oben stehen die persönlichen daten, darunter jeweils immer getrennt nach rechts und links eine "mittelwert des hörverlusts" in je einem kästchen, darunter dann in mehreren kästchen die gemessenen werte von 0,5 bis 8 kHz getrennt nach knochenleitung und luftleitung, dann ist auf dem feld in der mitte das audiogramm (eine kurve mit den verschiedenen gemessenen punkten),darunter ist dann eine spalte wo steht wieviel db bei welcher frequnez vertäubt wurde (getrennt nach luftleitung und knochenleitung).
wenn ich es hinkriege scanne ich mal so ein diagramm ein....
also sprich du bräuhtest kopien der audiogramme...

gruß
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#18

Beitrag von fast-foot »

Hallo Wilma,

wenn korrekt vertäubt wurde und Dein Sohn bei der Knochenleitungsmessung nicht geschummelt hat, ist sein rechtes Innenohr völlig intakt. Wie ich die Sache einschätze, besteht die Differenz der verschiedenen Diagnosen im Ausmass der Schallleitungsstörung rechts, und zwar im Mittel- und Tieftonbereich.
Laut HD beträgt sie dort nur um die 20 dB, im Gegensatz zu den Messungen an den anderen Orten, wo sie bei 60 dB liegt. Woher diese Differenz kommt, kann ich mir nicht erklären. Ausser eben, dass Dein Sohn, aus welchen Gründen auch immer (z. B. geringe Erfahrung der Audiometristin mit Kindern), wie oben schon angedeutet nicht korrekt angezeigt hat. Sollte aber die Schallleitungsstörung durchgehend bei 60 dB liegen, frage ich mich, ob so ein Hörgerät langfristig gesehen das richtige ist.

Gruss fast-foot
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#19

Beitrag von Mima »

hallo fast-food,
ich mußte mir gerade deinen Text mehrmals durchlesen, da ich ihn nicht ganz verstanden habe.
Die Pädakkusikerin ist eigentlich für Kinder ausgebildet und besitzt wohl auch mehrjährige Erfahrung. Sie meint eher, dass das Audiogramm von HD nicht ganz korrekt gewesen wäre.
Aber ich verstehe deinen Schlusssatz nicht, warum dann ein HG unsinnig sei. Warum?
Sam hat es gut akzeptiert. Sonst würde er doch das Teil nicht tragen wollen, wenn es zu laut wäre? Oder mach ich da mehr kaputt wie gut für das Kind?
Meine Angst ich natürlich auch die Ursache im Mittelohr. Wenn es daher kommt, woher weiß ich, ob es nicht besser oder schlechter wird? Wäre noch Restflüssigkeit, dann würden wir ja nur unnötig viel Umstände machen, was evtl einfach zu beheben wäre. Oder es sind angegriffene Knöchelchen, die weiter kaputt gehen, weil wir fasch handeln. Klar ist eine Tympanotomie angeraten worden, aber erst in einigen Jahren. Könnte man denn nicht zumindest ein CT oder MRT machen, um den Zustand einzusehen und besser therapieren zu können?
Das HG wurde erstmal als Trageversuch verordnet, da er stark von der Sprache rückständig ist. Bei einer normalen Entwicklung hätte er das nicht gebraucht.
Wäre vielleicht auch eine andere Meinung eines Pädaudiologen angebracht, oder bringt das nichts?
LG Wilma
:help:
karasi
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#20

Beitrag von karasi »

Wilma hat geschrieben: Könnte man denn nicht zumindest ein CT oder MRT machen, um den Zustand einzusehen und besser therapieren zu können?
Nein, das brigt absolut nichts. Wenn Du zweifelst, dann hole noch eine Zweitmeinung ein.

Der letzte Satz, den Du angesprochen hast, stimmt nicht. Natürlich ist bei kleinen kindern auch bei 60dB ein Hörgerät die erste Wahl, da man bei so kleinen kindern auch nicht operiert.
Ohne einen genauen Hörtest und sichere Ergebnisse nützen Dir lauter Vermutungen gar nichts.
Ein erneuter Erguss macht nur bis höchstens 30 dB aus. 60 dB würde ein fehlgebildetes Mittelohr bedeuten. Das hat dein Sohn aber wahrscheinlich gar nicht. Wie gesagt, ich würde mir eine Zweitmeinung einholen. Oder eben nochmal mit Heidelberg sprechen. Ist das die uniklinik? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die so viele Fehler machen, die messen schließlich täglich. Auch bei kindern.
Zuletzt geändert von karasi am 22. Dez 2008, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: aaarrrggghhh....und der Diagnose-Marathon geht weiter

#21

Beitrag von fast-foot »

Hallo Wilma,

wenn ich richtig verstanden habe, hat die Akustikerin, die das HG eingestellt hat, viel Erfahrung mit Kindern. Auch sie misst natürlich täglich (ausser sie ist teilzeitangestellt, was bei einer UNI-Klinik auch der Fall sein kann). Bei ihren Messungen liegt der Verlust rechts durchgehend bei 60 dB. Hat sie denn auch die Knochenleitung gemessen? Wenn nicht, wäre ein solcher Test mit KORREKTER VERTAEUBUNG aufschlussreich. Wenn die Resultate dann ein normales Innenohr indizieren, stimmt dieser Punkt mit Heidelberg überein. Das würde bedeuten, dass die Ursache ausschliesslich in der Schalleitung liegt und LANGFRISTIG gesehen ein Knochenleitungshörgerät angezeigt wäre.
Liegt die Ursache im Mittelohr, ist es ohne Operation vielfach schwierig herauszufinden, was los ist.

Gruss fast-foot
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