mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

Juergen
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mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#1

Beitrag von Juergen »

Hallo,
ich bin auf der Suche, nach einem guten Akustiker und einem guten Hörgerät.

Ich möchte verstehen auf was ich mich da einlasse und welche Technik ich da kaufe.

Mein erster Kontakt zu einem Akustiker endete damit das er schon wisse, was für mich "Das Richtige sei" nur so mag ich nicht behandelt werden.

ich habe eine einseitige Hörschwäche von ca. 50 db bei 2kHz
und habe eine Verordnung für ein Hörgerät.

Woran erkenne ich einen guten Akustiker? Worauf muss ich achten?
Hat jemand eine Empfehlung im Raum Kassel?

Ich finde leider keine vergleichenden Tests
Welche HDO´s sind empfehlenswert Welche nicht
Ich muss auch eine Brille Tragen

Welche Features sind sinnvoll und hilfreich ?
Welche nur Werbung und teuer ?
Joachim E.
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#2

Beitrag von Joachim E. »

Hallo Jürgen, an diesem Punkt stand ich letztes Jahr um diese Zeit auch. Wenn Dir der Akustiker nicht zugesagt hat, gehe einfach zu einem anderen. Wichtig ist, dass Du die Verordnung nicht aus der Hand gibst, bevor Du Dich entscheidest, wer Dein Partner ist. Es kann gut sein, dass Du einige Monate (!) rumprobieren mußt mit verschiedenen Geräten und Einstellungen, es ist viel schwieriger als etwa mit einer Brille. Du brauchst also einen Akustiker, mit dem Du Dich verstehst und der DICH versteht und auch bereit ist, die Einstellungen solange zu verändern, bis DU zufrieden bist.
Ich bin bei der Firma Kind gelandet (hat überall Filialen), auf Empfehlung, die muß aber nicht in Kassel gut sein, weil das in Giessen so ist.
Mach einen Termin aus, laß Dich ausführlich beraten und stelle Dich sicherheitshalber schon mal auf eine größere Ausgabe ein. Such solange und probiere solange, bis Du rundum zufrieden bist.
Du wirst Dich auch an die Geräte gewöhnen und Deine Ansprüche werden von Woche zu Woche wachsen, also laß Dir Zeit. Probier die Geräte auch in allen Lebenslagen, im Job, beim Musikhören, beim Autofahren. Dann nimm das Gerät, mit welchem Du am Besten hörst und insbesondere verstehst.

Schöne Grüße und alles Gute
Joachim
Juergen
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#3

Beitrag von Juergen »

Hallo Joachim und danke für eine erste Antwort.
Ich denke ich habe nun einen Akustiker meines Vertrauens gefunden.
Zumindest hatte ich eine recht kompetente Beratung mit Antworten die mich weiter bringen.

Nun stehe ich vor der Frage, welche Geräte kommen in Frage.
Ich möchte auf jeden Fall selber die Lautstärke aber auch den Klang beeinflussen können.
Leider liegen die Geräte die man mir dann angeboten hat bei 1000 bis 1800 Zuzahlung.
Das finde ich entschieden zuviel !

Trotz intensiver Suche finde ich keine Vergleichsliste der unterschiedlichen Geräte mit den Leistungsdaten.

Gibt es irgendwo die Einstell Software für Geräte damit mann selber etwas Einfluss nehmen kann?

Ich bin ja auch in der Lage meinen MP3 Player einzustellen.
fast-foot
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#4

Beitrag von fast-foot »

Hallo Juergen,

auf offiziellem Weg kommst Du nicht an diese Software heran. Bei falscher Einstellung kannst Du nämlich Dein Gehör ruinieren. Dann würdest Du allenfalls versuchen, Deinen Akustiker zur Rechenschaft zu ziehen. Im Interesse Deiner Gesundheit, und um den Akustiker vor ungerechtfertigten Anschuldigungen zu schützen, ist Dies so eingerichtet.

Gruss fast-foot
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Juergen
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#5

Beitrag von Juergen »

Hallo ?
Sorry, aber wie soll ich das verstehen ?
Nur weil ich ein Hörgerät tragen möchte, bin ich nicht mehr in der Lage selber zu erkennen, was die richtige Lautstärke für mich ist ?
Wo liegt das Problem ?
fast-foot
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#6

Beitrag von fast-foot »

Hallo Juergen,

soll man jetzt bei jedem, der sein HG selbst einstellen will, einen Test machen, ob er dazu in der Lage ist?

Gruss fast-foot
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Big_mac_the_crack

Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#7

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo Jürgen,

erstmal herzlich willkommen hier. Tut mir leid das du beim 1. Akustiker schlechter Erfahrungen gemacht hast. Aber wenn du dich jetzt gut aufgehoben fühlst ist das doch schonmal gut.

Die Geschichte von wegen selber programmieren oder sich selber eine Übersicht zu verschaffen ist etwas naja wie soll ich sagen naiv. Also du kannst sehr wohl dein Gehör schädigen. Denn der nette Akustiker hat keine 3 Jährige Ausbildung bzw. vielleicht nochmal 1 Jahr Meisterausbildung genossen um die "Lautstärke" eines Hörgerätes einzustellen. Ein Hörgerät hat noch ein paar Parameter, welche man als Laie wohl nur sehr schwer nachvollziehen kann. Und gerade wenn du an der Begrenzung rumspielst kannst du dir bald ein neues Hörgerät suchen, da du dir u.U. durch deine Selbstexperimente deine Gehör ruiniert hast.

Mit den Vergleich der verschiedenen Hörgeräte. Ein ordentlicher Akustiker wird mit dir eine Bedarfsanalyse machen und mit dir dann verschiedene Hörgeräte testen welche in deinen Budget-rahmen liegt. Denn du kannst das nicht wie mit dem Kauf von Brot vergleichen. Jedes Hörgerät hat eine andere Signalverarbeitung, andere Wandler (Lautsprecher, Mic), andere Anpassstrategien, etc. Und diese wirst du weder auf einen Datenblatt finden, noch wird die einleuchten warum eine bestimmte Signalverarbeitung gerade für dich geeignet ist.

Grüsse

Big mac the crack
fast-foot
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#8

Beitrag von fast-foot »

Eine entsprechende Software kostet meines Wissens tausende von Euros. Zudem ist ist der Beruf des Akustikers der (zweit-)anspruchsvollste Handwerkerberuf. aber wenn Du Dir das zutraust...
soviel ich weiss, gibt es einen Schwarzmarkt.
Zuletzt geändert von fast-foot am 8. Feb 2009, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Juergen
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#9

Beitrag von Juergen »

Nun erst einmal lieben Dank für die Antworten und die gut gemeinten Ratschläge.

Ich selbst bin Ingenieur der Nachrichtentechnik und zu meiner Ausbildung gehören auch einige Semester Akustik.
Ich traue mir schon zu, technische Daten zu verstehen und Einstellungen so vorzunehmen, dass ich mich nicht selber schädige.
Ich habe durchaus eine recht gute Vorstellung von der verbauten Technik und der Funktion der Geräte.

Was ich nicht verstehe sind die extremen Preise und die scheinbar geschlossene Gesellschaft der Hersteller und auch der Akustiker.

Ich suche halt nach technischen Informationen um die Geräte objektiver vergleichen zu können, ohne den Eindruck zu haben einen Tausender für ein pseudo Feature bezahlen zu sollen.

Daher noch einmal meine Frage nach mehr Information und wenn möglich auch zur erforderlichen Software.

Lieben Dank
fast-foot
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#10

Beitrag von fast-foot »

Hallo Juergen,

ich bin ja kein Akustiker, aber, so viel ich weiss, gibt es für jedes Gerät diese Software einzeln. Wenn ich mich nicht täusche, wird bei ebay ab und zu solche angeboten.

Gruss fast-foot
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Big_mac_the_crack

Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#11

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo nochmal,

also an die Softwaren ranzukommen ist jetzt nicht so schwierig, viele Hersteller bieten die Software sogar auf ihrer Website an. Du brauchst halt noch ne Schnittstelle und Kabel.

Ich muss ja ganz ehrlich ein wenig schmunzeln. Also Akustik im Studium gehabt, nett... Ich habe auch Elektrotechnik in meinen Studium gehabt, aber trotzdem traue ich mir nicht zu ein komplettes Haus Elektrisch zu verkabeln...

Ich bezweifel ganz stark das ihr auch besprochen habt, wie das Frequenzauflösungvermögen in der Cochlea aussieht bzw. welche Verstärkungseinstellung man für den Ausgleich eines Hörverlustes wählt. Also mit 50 db Hörverlust, 50 db Verstärkung bist du bald beim CI und wer weiss ob du das auch selber einstellen kannst...

Also wirklich deine Akustischen VORKENNTNISSE in allen Ehren, aber du überschätzt dich da masslos, ganz ehrlich.

Das die Industrie da keine Vergleiche zulässt, hat auch ein bisschen was mit Konkurrenz zutun. Ich glaube Phonak hat im Jahr 07 130 Millionen für Forschungen ausgegeben, dass die kein Bock haben das irgendwelche Chinesen jetzt auch anfangen Hörgeräte gnadenlos zu kopieren ist wohl mehr als Verständlich. Ich habe auch noch keinen Vergleich zwischen dem ESP von BMW und Audi gesehen...

Grüsse

Big mac the crack
Juergen
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Software iPFG für Phonak Geräte

#12

Beitrag von Juergen »

Hallo liebes Forum
hier gibt es die Software für Phonak Geräte
http://www.phonak.com/professional/prod ... vateLabel=

Und die ist kostenlos !

Wer einfach nur mal die Möglichkeiten ansehen möchte und nicht gleich sein Gerät verstellen will, der sollte unter dem Reiter "Hörsystem" den Haken bei "online-Aktivierung" abschalten, dann kann mann auch ohner Verbindung zum Hörgerät alles ansehen.

Alleine die Möglichkeit, mal zu sehen was der Akustiker so alles einstellen kann, hilft einem bei der Auswahl des richtigen Hörgerätes.

Zumindest habe ich nun eine Hilfe bei der Frage für was ich mein Geld ausgeben will.

Es ist sicher nicht ganz leicht, das alles zu verstehen und einzustellen,
aber mit einiger Überlegung und Verstand kann man schon einiges Fine tuning bewerkstelligen.
fast-foot
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#13

Beitrag von fast-foot »

Hallo Juergen,

vielen Dank für Deine Informationen. Falls das bei allen Herstellern so ist, möchte ich mich für die Fehlinformation entschuldigen, die ich von einem Akustiker bekommen habe, nachdem ich mich erkundigte, ob man da nicht selbst was einstellen könne.

Gruss fast-foot
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cooper
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#14

Beitrag von cooper »

... aha, wieder was gelernt! Sowas gibt's also bei manchen Herstllern sogar zum Download.

Wird also auch bei mir definitiv ein Auswahlkriterium sein, ob ich an die Software rankomme und die Möglichkeit habe, selbst die Einstellungen anzupassen.

Nicht, dass ich mich für den besseren Hörgeräteakustiker halte, aber mit Computern und Programmierung kenne ich mich nunmal aus. Gerade in der ersten Phase, wo man eigentlich wöchentlich oder gar täglich beim Akustiker auf der Matte steht, weil irgend was so gar nicht geht, dürfte das helfen.

Also Backup der Einstellungen anlegen, damit es ein Zurück gibt, und dann langsam die Parameter anpassen. Und aufpassen, dass man nicht mal eben den Verstärkungsfaktor auf Maximum setzt...

So wie ich es verstanden habe lässt sich bei den Phonaks die Programmierung über iCom per Bluetooth oder über einen Programmier-Schuh vornehmen. Der Programmierschuh ist nur ein einfaches Interface für eine serielle Programmierschnittstelle, dürfte also nicht die Welt kosten. Und wenn's per iCom und Bluetooth auch geht, um so besser.

Viele Grüße, Mirko
fast-foot
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#15

Beitrag von fast-foot »

Hallo allerseits,

ich möchte jeden, der das hier liest, darauf hin weisen, dass mit Hörgeräteeinstellungen nicht zu spassen ist und man sich mit einem falsch eingestellten Gerät einen (zusätzlichen) Hörschaden zuziehen kann.

Gruss fast-foot
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Juergen
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#16

Beitrag von Juergen »

Ja, ich möchte "fast-foot" recht geben, es ist sicher möglich, hier etwas falsch zu machen. Also bitte nur Dinge verstellen, die man auch versteht oder mit seinem Akustiker vereinbart hat.

Ich trage mein Hörgerät mit Verstand und lasse mich ungern bevormunden weder von Technik noch von Akustikern oder gut gemeinten Rat-Schlägen
cooper
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#17

Beitrag von cooper »

fast-foot hat geschrieben:ich möchte jeden, der das hier liest, darauf hin weisen, dass mit Hörgeräteeinstellungen nicht zu spassen ist und man sich mit einem falsch eingestellten Gerät einen (zusätzlichen) Hörschaden zuziehen kann.
Genau dashalb schrieb ich ja, dass man nicht z.B. aus Versehen mal eben auf maximale Verstärkung schalten sollte.

Viele Grüße, Mirko
Atson
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#18

Beitrag von Atson »

Grundsätzlich möchte ich sagen, dass Phonak mir sehr sympathisch ist. Und zwar auch deswegen, dass ich dort einfach auch an die technischen Daten der Hörgeräte rankomme und eben im "Fach-Bereich" vieles an Informationen finde, was im "Consumer-Bereich" fehlt.

Bei Siemens ist man da wesentlich zugeknöpfter, dort ist eine Registrierung erforderlich.

Ob ich deswegen meine HG selbst (um)programmieren will oder kann, ist bei allem technischen und akustischen Vorwissen eine ganz andere Frage. Ja sicher ist es interessant, zu sehen was man alles einstellen kann. Bei meiner Akustikerin sitze ich mit vor deren Software und wir erarbeiten das gemeinsam. Das ziehe ich dem selbst herumbasteln dann doch vor, schließlich kassiert die auch eine Menge Kohle für eben diese Leistung.

Dass manche meinen, weil sie in ihrem Fach gut informiert sind, könnten sie auch alles andere ist nicht nur bei Ingenieuren weit verbreitet. Auch Ärzte leiden unter einer gnadenlosen Selbstüberschätzung. Ich liebe es, wenn mir Ärzte die Welt erklären (wollen) ...

Gruß
Atson
M, 47, taub "mit Hörresten" im Tieftonbereich, 1. CI-OP geplant 12/2020 ...
franzi
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#19

Beitrag von franzi »

Hallo

ich kann bei meinem Akustiker viel mit schauen. ABer ich würde mich nicht trauen meine hgs selber einzustellen.
Ich hab das einmal machen dürfe bei meinem alten akustiker und diese einstellung wäre nicht gut gewesen für mein gehör im alttag.

Gruß Franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Big_mac_the_crack

Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#20

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo zusammen,

also übern ICOM wird man nicht viel programmieren können. Das Ding heisst ICUBE und ist hoffentlich nicht öffentlich frei zugänglich. Mit der Verstärkungseinstellung sollte eigentlich jedem klar sein, ist auch keine Kunst. Wie es allerdings z.B. mit der Ausgangsbegrenzung aussieht, ist wieder eine andere Sache. Da könnte es dann schon passieren, am falschen STeller gespielt, im Alltag angenehm, aber dann kommt mal ein Knall oder sowas. Könnt Euch dann aber gleich das neue Hörgerät programmieren -> Naida kommt dann evt. in Frage.

Es gibt ein paar mehr Hersteller die ihre Software im Internet anbieten, ist ja auch vernünftig heutzutage.

Macht was ihr für richtig haltet, aber wie gesagt heult bitte nicht rum wenn ihr Euch einen zusätzlichen Lärmschaden holt.

@Atson: Deswegen ist mir Phonak auch sehr symphatisch, auch weil die Software doch sehr viele Einstellmöglichkeiten bietet und wenn man sich damit AUSKENNT sehr viel aus den Geräten ausreizen kann...

Grüsse

Big mac the crack
kleiner Schelm
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Schädigung durch Hörgerät

#21

Beitrag von kleiner Schelm »

Hallo,

ich habe den Thread gelesen, und möchte dazu auch was sagen.

Durch das testen neuer Hörgeräte hat sich mein Gehör deutlich verschlechtert. Diese Hörgeräte wurden nur durch den Akustiker eingestellt. Es gibt also auch Fälle, in denen der Akustiker einen Fehler macht, oder die Software, Hardware etc. bugs enthält.

Trotz dieses Umstandes habe ich keinerlei Möglichkeit das (die Schädigung) zu beweisen. Und selbst wenn, meine Gehör wird dadurch auch nicht mehr besser. Das Argument, ein Akustiker ist besser in der Lage, die Hörgeräte korrekt einzustellen, ist sicher in den meisten Fällen richtig. Aber auch unter Akustikern gibt es Personen die im Umgang mit PC-Programmen nicht so versiert sind, die durch verschiedene Programme (Herstellerabhängig) verwirrt werden etc. Auch zu bedenken ist, dass es durch Sotware-Bugs (Programm oder auch Hörgerät) zu Schädigungen kommen kann. Im Forum Schwerhörigen-Netz wird sogar abgestritten, dass es durch Hörgeräte/Apassungen/Einstellungen zur Verschlechterung des Gehörs kommen kann.
Wie in anderen Fällen auch, werden von der entsprechenden "Lobby" die Argumente immer so gesetzt, wie sie gerade passen.

Zur Sache selbst:
Ich bin auch der Meinung, dass versierte Personen sich in ein Programm zum Einstellen der Hörgeräte einarbeiten könnten. Wie schon gesagt, muss natürlich auf z.B. Parameter wie maximale Verstärkung (bei meiner Einstellung nannte es der Akustiker so ähnlich wie "Schmerzempfindlichkeit") besonders geachtet werden.
Wenn sich dabei jemand sein Gehör schädigt, ist er selbst schuld, was man in meinem Fall nicht sagen kann.
matteobrandt
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#22

Beitrag von matteobrandt »

Ich möchte hier gerne meine Erfahrungen mit der Einstellung meiner eigenen Hörgeräte darstellen.

Ich habe vor drei Monaten die Phonak Audeo Yes 9 in England für umgerechtet 3800 Euro gekauft. Im Preis waren inbegriffen Ersteinstellung durch den dortigen Hörgeräteakustiker, Icom, Click'n Talk, MyPilot und Icube.

Das gleiche hätte mich in Deutschland über 6000 Euro gekostet. Den Icube wolle mir in Deutschland keiner verkaufen...

Ich habe die Basiseinstellungen durch einen Fachmann vornehmen lassen. Das Feintuning habe ich selber über das Programm iPFG 2.4 gemacht.

Download von offizieller Phonak Webseite hier -->

http://www.phonak.com/professional/prod ... vateLabel=

Ich habe 36 Jahre Erfahrung mit meiner Schwerhörigkeit und weiß daher besser als jeder Hörgeräteakustiker, was ich brauche.

Ich finde ich habe dadurch eine ganze Menge Geld gespart (bin für 150 Euro extra nach London geflogen) und die bisher am besten angepassten Geräte. Wenn mir was nicht passt, dann stöpsel ich die Audeo Yes einfach an den Computer und ändere die Einstellungen vobei ich immer eine Sicherung der Einstellungen vor der Änderung vornehme, um darauf zurückzukommen, falls das Feintuning zu einer Verschlechterung führen sollte.

Das übliche Argument, man könne sich die Ohren schädigen ist lachhaft, da sich die gleichen Hörgeräteakustiker sich in keinster Weise zu einem Verbot des Verkaufts von MP3 Playern einsetzen, obwohl diese nachweislich ein vielfaches Potential besitzen die Ohren zu schädigen. Aber die gleichen Hörgeräteakustiker setzen sich wehement dafür ein, ihren Kunden einzutrichtern wie gefährlich die eigene Einstellung der Hörgeräte sei.

Ich kann daher jedem Schwerhörigen nur empfehlen eine gewisse kritische Distanz mit gesundem Menschenverstand zu den Hörgeräteakustikern zu wahren und alles selber auszuprobieren. Falls man mit der Einstellung Mist baut, dann kann man zur Not immer noch einen Hörgeräteakustiker aufsuchen. Wo ist das Problem? Ach ja, man stellt die Hörgeräte aus versehen so laut, dass man stocktabub wird?? Glaubt Ihr das wirklich?!

Leuten hier im Forum abzuraten das Feintuning selbst in die Hand zu nehmen hat möglicherweise einen viel einfacheren Grund: ich vermute dass die Hörgeräteakustiker befürchten, durch die Möglichkeit der hörbehinderten Menschen ihre eigenen Geräte selbst einstellen zu können Einkommensverluste zu erleiden.

Schon allein die Tatsache, dass ich in England bei einem Hörgeräteakustiker die gleichen Geräte für 3200 Euro (2 Audeo Yes 9) anstelle von 5600 Euro in Deutschland bekomme (ich habe bei mehreren Preise angefragt), lässt erahnen, wie die Verhältnisse sind. Das macht 2400 Euro Preisunterschied. Offenbar muss der Hörgeräteakustiker in England ja auch noch was verdienen und so gehe ich davon aus, dass der Einkaufspreis der Audeo Yes bei Phonak noch deutlich unter dem liegen muss, was ich bezahlt habe. Übrigens habe ich auch in England die Möglichkeit Hörgeräte mehrfach nachstellen zu lassen, ohne dass ein Preis draufgezahlt werden muss.

Wenn man die Preisspanne sieht, die viele deutsche Hörgeräteakustiker für diese Geräte auf den Einkaufspreis legen, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, ob was im Argen liegt. 2400 Euro Mehrpreis sind durch nichts zu rechtfertigen!

Es gibt auch ein englischsprachiges Schwerhörigen Forum, dass bezüglich der eigenen Einstellung der Hörgeräte viel offener Eingestellt ist: http://www.hearingaidforums.com/

http://www.hearingaidforums.com/showthr ... 589&page=1

In diesem Forum gibt es Hörgeräteakustiker, die den Schwerhörigen Tipps geben, wie man die Geräte am besten einstellt. Das einzige, was man können muss ist Englisch lesen.

Beste Grüße,

Matteo
Zuletzt geändert von matteobrandt am 18. Jul 2009, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
matteobrandt
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#23

Beitrag von matteobrandt »

Ich möchte hier gerne meine Erfahrungen mit der Einstellung meiner eigenen Hörgeräte darstellen.

Ich habe vor drei Monaten die Phonak Audeo Yes 9 in England für umgerechtet 3800 Euro gekauft. Im Preis waren inbegriffen Ersteinstellung durch den dortigen Hörgeräteakustiker, Icom, Click'n Talk, MyPilot und Icube.

Das gleiche hätte mich in Deutschland über 6000 Euro gekostet. Den Icube wolle mir in Deutschland keiner verkaufen...

Ich habe die Basiseinstellungen durch einen Fachmann vornehmen lassen. Das Feintuning habe ich selber über das Programm iPFG 2.4 gemacht.

Download von offizieller Phonak Webseite hier -->

http://www.phonak.com/professional/prod ... vateLabel=

Ich habe 36 Jahre Erfahrung mit meiner Schwerhörigkeit und weiß daher besser als jeder Hörgeräteakustiker, was ich brauche.

Ich finde ich habe dadurch eine ganze Menge Geld gespart (bin für 150 Euro extra nach London geflogen) und die bisher am besten angepassten Geräte. Wenn mir was nicht passt, dann stöpsel ich die Audeo Yes einfach an den Computer und ändere die Einstellungen vobei ich immer eine Sicherung der Einstellungen vor der Änderung vornehme, um darauf zurückzukommen, falls das Feintuning zu einer Verschlechterung führen sollte.

Das übliche Argument, man könne sich die Ohren schädigen ist lachhaft, da sich die gleichen Hörgeräteakustiker sich in keinster Weise zu einem Verbot des Verkaufts von MP3 Playern einsetzen, obwohl diese nachweislich ein vielfaches Potential besitzen die Ohren zu schädigen. Aber die gleichen Hörgeräteakustiker setzen sich wehement dafür ein, ihren Kunden einzutrichtern wie gefährlich die eigene Einstellung der Hörgeräte sei.

Ich kann daher jedem Schwerhörigen nur empfehlen eine gewisse kritische Distanz mit gesundem Menschenverstand zu den Hörgeräteakustikern zu wahren und alles selber auszuprobieren. Falls man mit der Einstellung Mist baut, dann kann man zur Not immer noch einen Hörgeräteakustiker aufsuchen. Wo ist das Problem? Ach ja, man stellt die Hörgeräte aus versehen so laut, dass man stocktabub wird?? Glaubt Ihr das wirklich?!

Leuten hier im Forum abzuraten das Feintuning selbst in die Hand zu nehmen hat möglicherweise einen viel einfacheren Grund: ich vermute dass die Hörgeräteakustiker befürchten, durch die Möglichkeit der hörbehinderten Menschen ihre eigenen Geräte selbst einstellen zu können Einkommensverluste zu erleiden.

Schon allein die Tatsache, dass ich in England bei einem Hörgeräteakustiker die gleichen Geräte für 3200 Euro (2 Audeo Yes 9) anstelle von 5600 Euro in Deutschland bekomme (ich habe bei mehreren Preise angefragt), lässt erahnen, wie die Verhältnisse sind. Das macht 2400 Euro Preisunterschied. Offenbar muss der Hörgeräteakustiker in England ja auch noch was verdienen und so gehe ich davon aus, dass der Einkaufspreis der Audeo Yes bei Phonak noch deutlich unter dem liegen muss, was ich bezahlt habe. Übrigens habe ich auch in England die Möglichkeit Hörgeräte mehrfach nachstellen zu lassen, ohne dass ein Preis draufgezahlt werden muss.

Wenn man die Preisspanne sieht, die viele deutsche Hörgeräteakustiker für diese Geräte auf den Einkaufspreis legen, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, ob was im Argen liegt. 2400 Euro Mehrpreis sind durch nichts zu rechtfertigen!

Es gibt auch ein englischsprachiges Schwerhörigen Forum, dass bezüglich der eigenen Einstellung der Hörgeräte viel offener Eingestellt ist: http://www.hearingaidforums.com/

http://www.hearingaidforums.com/showthr ... 589&page=1

In diesem Forum gibt es Hörgeräteakustiker, die den Schwerhörigen Tipps geben, wie man die Geräte am besten einstellt. Das einzige, was man können muss ist Englisch lesen.

Beste Grüße,

Matteo
Zuletzt geändert von matteobrandt am 18. Jul 2009, 19:01, insgesamt 2-mal geändert.
fast-foot
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#24

Beitrag von fast-foot »

Hallo matteobrandt,

ich nehme an, dass Dir bekannt ist, dass in den Industrieländern der Lärm, dem man Tag für Tag unfreiwillig, aber auch freiwillig ausgesetzt ist, das Gehör im Normalfall mehr oder weniger schädigt. So schneiden Naturvölker bei Hörtests ab einem gewissen Alter unvergleichlich besser ab als Menschen aus Industriestaaten. Zudem nehmen bei uns die Hörschäden schon bei Jugendlichen stark zu.

Ein Hörgerät, falsch eingestellt, verstärkt diesen ganzen Mist auch noch. Ist es hingegen richtig eingestellt, kann es sogar zu laute Geräusche dämpfen (natürlich nur bei geschlossener Versorgung). Ab einer gewissen Hörschädigung muss man leidder in einem Bereich fahren, der als schädlich gilt. Ist der Verlust ganz gross, braucht man HGs, die Pegel bis 140 dB erzeugen (zum Vergleich: Ein (einziger) Gewehrschuss in einem Meter Abstand erzeugt 150 dB und kann zur Ertaubung führen). Wenn Du immer noch der Meinung bist, ein HG könne dem Gehör nicht schaden, ist das Deine Sache. Allen anderen (und vor allem jenen, die nicht wissen, was sie tun), rate ich von einer selbst ausgeführten Einstellung ab.

Gruss fast-foot
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Re: mein 1. Hörgerät und viele Frage um Rat und Tips

#25

Beitrag von matteobrandt »

Fast-foot,

Ich weis selbst besser was für mich gut ist. Was interessiert Dich persönlich daran ob ich taub werde oder nicht? Ich bin seid 36 Jahen hochgradig schwerhörig und mir ist nie in irgendeiner Form so ein sorgvolles Interesse an meiner Schwerhörigkeit von Seiten anderer zuteil geworden. Allerdings waren alle Hörgeräteakustiker sehr an meinem Geld interessiert.

Ich habe doch bereits mit großen Erfolg meine Audeo Yes selber feinjustiert. Und damit muss ich nicht jedes mal zum Hörgeräteakustiker und habe viel Zeit und Geld gespart. Mein Wusch ist es, dass mehr Schwerhörige es genau so machen.

Ich vermute dass Du selber ein Hörgeräteakustiker bist. Anders kann ich mir Deine Haltung nicht erklären. Das was Dich in Wirklichkeit daran stört ist, dass wir Schwerhörigen damit mehr Kontrolle über die eigenen Hörgeräte bekommen und somit unabhängiger von Hörgeräteakustikern werden. Dies wiederum weckt möglicherweise Befürchtungen, dass du in Zukunft weniger Umsatz machen könntest, sollte dieser Trend weitergehen. Und ich bin sicher, dieser Trend wird weitergehen!

Ich traue dem Rat der Hörgeräteakustiker nicht, da sie eben NICHT frei von Interessen sind. Vor allem in Deutschland ist der Wettbewerb unter der Hörgeräteakustikern recht lasch im Vergleich zu z.B. Großbritanien. Der Wettbewerb, der in Deutschland fehlt, beschert uns Schwerhörigen exorbitante Preise, die wir zum großen Teil selber bezahlen müssen. Gerade wir Schwerhörigen zählen nicht zu den bestverdienenden Gruppen und suchen daher Lösungen mit unserer Schwehörigkeit auf kostengünstigere und eigenständige Weise fertig zu werden.

Die Feinjustierung der eigenen Geräte ist ein Weg dazu. Du meinst also, wir Schwerhörigen sind soo doof, dass wir uns mit der eigenständigen Justierung taub machen?? Das ist nämich die implizite Aussage Deines Textes und ich würde mir wünschen, dass in diesem Forum auch andere Schwerhörige entsprechend Stellungnahme dazu geben würden.

Übrigens, Deinen Text habe ich schon irgendo gelesen. Deine Copy und Paste Aktion passt nicht zu dem was ich geschrieben habe!

Viele Grüße,

Matteo
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