Ich möchte hier gerne meine Erfahrungen mit der Einstellung meiner eigenen Hörgeräte darstellen.
Ich habe vor drei Monaten die Phonak Audeo Yes 9 in England für umgerechtet 3800 Euro gekauft. Im Preis waren inbegriffen Ersteinstellung durch den dortigen Hörgeräteakustiker, Icom, Click'n Talk, MyPilot und Icube.
Das gleiche hätte mich in Deutschland über 6000 Euro gekostet. Den Icube wolle mir in Deutschland keiner verkaufen...
Ich habe die Basiseinstellungen durch einen Fachmann vornehmen lassen. Das Feintuning habe ich selber über das Programm iPFG 2.4 gemacht.
Download von offizieller Phonak Webseite hier -->
http://www.phonak.com/professional/prod ... vateLabel=
Ich habe 36 Jahre Erfahrung mit meiner Schwerhörigkeit und weiß daher besser als jeder Hörgeräteakustiker, was ich brauche.
Ich finde ich habe dadurch eine ganze Menge Geld gespart (bin für 150 Euro extra nach London geflogen) und die bisher am besten angepassten Geräte. Wenn mir was nicht passt, dann stöpsel ich die Audeo Yes einfach an den Computer und ändere die Einstellungen vobei ich immer eine Sicherung der Einstellungen vor der Änderung vornehme, um darauf zurückzukommen, falls das Feintuning zu einer Verschlechterung führen sollte.
Das übliche Argument, man könne sich die Ohren schädigen ist lachhaft, da sich die gleichen Hörgeräteakustiker sich in keinster Weise zu einem Verbot des Verkaufts von MP3 Playern einsetzen, obwohl diese nachweislich ein vielfaches Potential besitzen die Ohren zu schädigen. Aber die gleichen Hörgeräteakustiker setzen sich wehement dafür ein, ihren Kunden einzutrichtern wie gefährlich die eigene Einstellung der Hörgeräte sei.
Ich kann daher jedem Schwerhörigen nur empfehlen eine gewisse kritische Distanz mit gesundem Menschenverstand zu den Hörgeräteakustikern zu wahren und alles selber auszuprobieren. Falls man mit der Einstellung Mist baut, dann kann man zur Not immer noch einen Hörgeräteakustiker aufsuchen. Wo ist das Problem? Ach ja, man stellt die Hörgeräte aus versehen so laut, dass man stocktabub wird?? Glaubt Ihr das wirklich?!
Leuten hier im Forum abzuraten das Feintuning selbst in die Hand zu nehmen hat möglicherweise einen viel einfacheren Grund: ich vermute dass die Hörgeräteakustiker befürchten, durch die Möglichkeit der hörbehinderten Menschen ihre eigenen Geräte selbst einstellen zu können Einkommensverluste zu erleiden.
Schon allein die Tatsache, dass ich in England bei einem Hörgeräteakustiker die gleichen Geräte für 3200 Euro (2 Audeo Yes 9) anstelle von 5600 Euro in Deutschland bekomme (ich habe bei mehreren Preise angefragt), lässt erahnen, wie die Verhältnisse sind. Das macht 2400 Euro Preisunterschied. Offenbar muss der Hörgeräteakustiker in England ja auch noch was verdienen und so gehe ich davon aus, dass der Einkaufspreis der Audeo Yes bei Phonak noch deutlich unter dem liegen muss, was ich bezahlt habe. Übrigens habe ich auch in England die Möglichkeit Hörgeräte mehrfach nachstellen zu lassen, ohne dass ein Preis draufgezahlt werden muss.
Wenn man die Preisspanne sieht, die viele deutsche Hörgeräteakustiker für diese Geräte auf den Einkaufspreis legen, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, ob was im Argen liegt. 2400 Euro Mehrpreis sind durch nichts zu rechtfertigen!
Es gibt auch ein englischsprachiges Schwerhörigen Forum, dass bezüglich der eigenen Einstellung der Hörgeräte viel offener Eingestellt ist:
http://www.hearingaidforums.com/
http://www.hearingaidforums.com/showthr ... 589&page=1
In diesem Forum gibt es Hörgeräteakustiker, die den Schwerhörigen Tipps geben, wie man die Geräte am besten einstellt. Das einzige, was man können muss ist Englisch lesen.
Beste Grüße,
Matteo