Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

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frogdesign gluehbirne
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Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#1

Beitrag von frogdesign gluehbirne »

:D :D :D :D :D

Hallo Zusammen, ich habe den Film

::: Natalie - Mein Weg aus der Stille :::

gesehen und es hat Mut gemacht, weil auch die Überlegung eines CI bei mir ansteht. Er hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe Natalie ist zufrieden mit dem CI. Danke an die Leute, die den Film gemacht haben und den Beteiligten.
Wie habt Ihr den Film erlebt?:

Gruß Carole

Unten die kurze Dokumentationsbericht des Films
Natalie - Mein Weg aus der Stille

Film von Simone Jung

Natalies Blick haftet aufmerksam auf ihrem Gegenüber, weicht nicht von dessen Lippen. Denn Natalie weiß jedem Kräuseln des Mundes, jedem Zungenschlag, auch jedem Hüpfen des Kehlkopfs Bedeutung zu geben. Sie liest von den Lippen ab. Natalie ist von Geburt an praktisch taub. Unterhält man sich mit ihr, vergisst man das leicht. Weil Natalie nahezu spricht, als könne sie hören. Dennoch fühlt sie sich manchmal im Niemandsland zwischen der hörenden und der gehörlosen Welt, weil ihr so viele Worte und Inhalte entgehen. „Ich bin zu taub, um in der hörenden Welt zu sein, aber schon viel zu sehr an der hörenden Welt orientiert, um in der gehörlosen Welt zu sein", sagt sie.
Auch darum hat sich die 31-jährige Natalie zu einer Operation durchgerungen. Sie wird sich ein Hörimplantat hinter das Ohr und ein dazugehöriges Bündel Elektroden in die Gehörschnecke implantieren lassen, eine Hörprothese für Gehörlose, deren Hörnerv noch funktioniert. Die Ärzte, die der 31-Jährigen zuraten, nennen es Cochlea-Implantat. Für Natalie verkörpert es die Hoffnung, teilzuhaben an der Wahrnehmungswelt der Hörenden. Während die Operation immer näher rückt, kämpft Natalie mit ihren Zweifeln, ob sie der Anstrengung des Hörenlernens gewachsen sein wird. „Vor der Operation habe ich sehr viel Angst, nicht, weil ich glaube, dass es schief geht, sondern weil es eine Reise ins Ungewisse ist." Mit Unbehagen drängen sich Erinnerungen an die Zeit ihrer Kindheit auf. Denn dem Erwerb ihrer Fähigkeit, als Gehörlose wie eine Hörende zu sprechen, lag ebenfalls ein enormer Drill zugrunde. Und nun sagen die Ärzte, dass ihr Hörvermögen nach der Operation dem eines neugeborenen Babys gleichen würde. Wird sie nun das Hörenlernen an die Grenzen der Belastbarkeit bringen? Diese Ungewissheit wird für Natalie zum Anlass, ihrer Vergangenheit nachzuspüren. Was hat es eigentlich bedeutet, gehörlos, ja, behindert zu sein? Mit der Unterstützung ihres Vaters, ihrer Schwestern, ihrer Freunde rekonstruiert sie, parallel zum gegenwärtigen Lauf der Ereignisse, markante Stationen ihrer Lebensgeschichte.
Und dann ist der Tag der Operation endlich da. Etwa drei Stunden dauert der Eingriff. Und gleich im Anschluss können die Ärzte prüfen, ob Natalies Hörnerv wirklich reagiert. Vier Wochen muss sie dann warten, ehe das Implantat erstmals eingeschaltet wird. Ein Moment, den Natalie herbeisehnt und zugleich fürchtet. Wie wird klingen, was sie dann hört? Bei der ersten Hörprobe fühlen sich die ersten akustischen Reize wie Stromschläge an, die ins Gehirn schießen.
Schonungslos und ungefiltert bricht die neue Klangwelt über Natalie herein. Von nun an muss sie lernen, das Geräusch eines aufsetzenden Glases vom Klacken eines Feuerzeugs, das Klingeln eines Telefons von einer Türklingel zu unterscheiden. Es ist, als erlerne sie eine neue Sprache. Denn Natalie spricht zwar fast wie eine Hörende, doch weder ihre Stimme, noch die irgendeiner anderen Person hat sie je vernommen. Sie weiß nicht, wie die Worte klingen, die sie sagt, sie weiß nicht, wie sich die einzelnen Buchstaben anhören, aus denen sie die Worte bildet. Ihr Gehirn muss eine Leistung vollbringen, die ihm vorher nie abverlangt wurde. Auf einmal wird klar, dass das Wort Hörbaby sprichwörtlich gemeint ist. „Meine große Hoffnung ist, dass ich irgendwann nicht mehr auf das Lippenlesen angewiesen bin."

Die zuletzt mit dem hessischen Filmpreis ausgezeichnete Dokumentarfilmemacherin Simone Jung hat für den Hessischen Rundfunk Natalies dramatischen Weg in die Welt der Hörenden begleitet. Der eindrucksvolle Film lässt die Zuschauer unmittelbar an den Ängsten und Hoffnungen teilhaben, vermittelt ein plastisches Bild davon, was es heißt, taub geboren zu sein. Natalie selbst nämlich ist die Erzählerin ihrer Geschichte, Simone Jung ihre „Übersetzerin", die ihr bei der filmischen Umsetzung hilft.
Zuletzt geändert von frogdesign gluehbirne am 25. Jun 2009, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
:-))) never give up. Von Geburt an Schwerhörig - immer schlechter werdend. (li) OP CI seit 31.07.2009 :angel: , (re) Perseo 211
CI seit 07.09.09 NICHT EAS, sondern OPUS 2 :} Toll
Uli R.
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#2

Beitrag von Uli R. »

Hallo,
mich hat der Film stark beeindruckt.
Uli
max-mama
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#3

Beitrag von max-mama »

Hallo zusammen,

der Film wurde leider zu spät gesendet,ich hätte ihn gerne gesehen.
Hat jemand den Film aufgenommen und könnte mir eine Kopie der DVD zu senden ?

Viele Grüsse
Alexandra
mit Max 10/2006 hochgradig Schwerhörig Med El CI rechts seit Mai 09
PetraAnett
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#4

Beitrag von PetraAnett »

Hallo -
danke für den Tipp - der Film ist sehr beeindruckend.
Schade, dass er so spät kam.

LG
Uli R.
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#5

Beitrag von Uli R. »

Mich hat besonders beeindruckt, dass alles aus der Sicht der Betroffenen geschildert wurde und auch hauptsächlich nur sie zu Wort kam.
Uli
Sabine
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#6

Beitrag von Sabine »

Und mir war der Film zu kurz - würde gerne wissen, wie es weitergegangen ist.

Liebe Grüße,
Nina M.
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#7

Beitrag von Nina M. »

Wird der nicht nochmal wiederholt?

Ich hab nur das Ende gesehen und mir dann wie Sabine die Frage gestellt: Wie?? Und jetzt ist Schluss?? Und wie gehts weiter??

;)
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
cooper
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#8

Beitrag von cooper »

Der Film wird am 4. Juli um 11:00 Uhr auf EinsExtra wiederholt. Hoffentlich ohne den dämlichen Laufbalken, den die da immer wieder einblenden... naja, hab ihn ja zum Glück schon auf Platte konserviert

Wie es weiter geht, werden wir wohl erst in ein paar Jahren erfahren. Das dauert halt eine Weile, bis man das Hören mit dem CI beherrscht.

Viele Grüße, Mirko
Zuletzt geändert von cooper am 29. Jun 2009, 00:57, insgesamt 1-mal geändert.
ckbodi2
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#9

Beitrag von ckbodi2 »

Hallo,

ich habe den Film leider verpasst. Da bei meinem Sohn eine solche OP ansteht, würde ich mich freuen, wenn mir jemand eine Aufzeichnung (DVD) zur Verfügung stellen könnte (gg. Bezahlung natürlich)

Gruss
Christoph
Sandra

Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#10

Beitrag von Sandra »

Hallo,

@Sabine: Schön von Dir wieder mal zu lesen und wie gehts Christian mit der Schule - läuft weiterhin gut? Jetzt zurück zum Threadthema: kann Deine Neugier ein wenig stillen ;) Es gibt ein kleines Update über Natalie.......

@Alle: Da bestimmt einige Interesse haben wie möglicherweise mit Natalie weiterging......habe ich mein verfassten Text aus dem HCIG-Forum hierher geholt

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Hallo,

da ich vor ca. 3 Wochen per Rundmail meine Kollegen die Info über die Sendung mitteilte - wurde ich wenn auch von wenige Kollegen/innen angesprochen, dass Sie über die Info bedankten und interessant fanden. Andere wiederum hätten dies gern gesehen aber die Sendezeit war unpassend. Heute sprach mich eine Kollegin (Sie hatte damals aufgrund der späten Sendezeit nicht gesehen), dass gestern auf HR 3 ein Betrag über "Natalie Girth" gab und erzählte mir einzelheiten, da ich selbst die Sendung "MainTower" auf HR3 so gut wie nie schaue und somit gestern "verpasste". Sie fand den Betrag interessant.

Da ich sozusagen Hellhörig wurde und weiss, dass einige von Euch den Schluss nicht gefiel, weil dies quasi abrupt endete und fragten sich wie geht mit Natalie weiter - kommt Sie mit CI klar etc.

Habe dann im Internet geschaut und mir die Mühe gemacht auch den Text soweit mir möglich war in Schriftform wieder zu geben (War für mich Hörtraining pur und anstrengend genug). In dem Text wo die Punkte ersichtlich sind konnte ich leider nicht verstehen was gesagt wurde. Aber denke diejenigen die das Video nicht verstehen können, wird der Text trotzdem hilfreich sein und auch verstehen

So hier erstmal der Link zu dem Videostream (weiss aber nicht wielange dieser noch Online zugreifbar ist)

http://www.hr-online.de/website/fernseh ... &jmpage=1/

Hier den dazugehörige Text

Erinnern sie sich noch an die Geschichte von Natalie Girth aus Frankfurt. Wir hatten vor 3 Wochen über Sie berichtet und Sie war von Geburt an Taub und wünschte sich doch so sehr wenigstens einmal Vogelzwitschern zu hören. Und so lies sich vor einem Jahr ein Hörimplantat einsetzen und heute erzählt Sie uns wie es sich damit lebt und welche Hürden es sich noch zu bewältigen gibt.

Natalie Girth 32 aus Frankfurt – sie ist von Geburt an Taub – alltägliche Geräusche hat Sie noch nie gehört – Natalie lernte schon als Kind von den Lippen abzulesen und Sie lernt zu sprechen – doch es stört Sie sehr nichts hören zu können - es klingt so banal doch möchte auch Vögel singen hören - - ich möchte einen Porsche vorbei fahren hören – ich möchte die Stimme von meinem Freund hören – ich möchte Kinder lachen hören – ich möchte soviel Dinge einfach hören – Rückblick - Natalies Mutter will, dass Ihre Tochter nicht mit Gebärdensprache aufwächst – sondern das Sie selbst sprechen lernt – dies ist ein harter und langer Weg - doch es funktioniert – dank der Sprecherziehung lernt Natalie zu reden arbeitet heute in einem Architekturbüro in Frankfurt und Sie will noch mehr – Ich möchte heute nicht spüren müssen, dass ich nicht telefonieren kann und ich nicht hören kann – April 2008 Uniklinik Frankfurt – Natalie lässt sich ein Implantat im Kopf einsetzen – Hinter dem Ohr wird ein Tunnel gebohrt ...in der bis zur Hörschnecke führt – da kommt das Implantat hinein - es ersetzt die Ohrmuschel ..... angedockt und dient quasi als neues Innenohr – einige Wochen später das Gerät wird eingeschaltet – der Hörnerv reagiert auf das Implantat – Natalie hört...... - es war wie ein Stromstoss – es war als wenn es wie ob das ganze Gehirn total unter Strom steht - ..... auch wenn es nicht wirklich weh tut aber es war einfach unglaublich unangenehm – wir treffen Natalie heute in Frankfurt – genau seit einem Jahr lebt Sie mit Implantat und ist endlich nicht mehr Taub – Sie geniesst das es den Kies die Blätter oder die Vögel zu hören - Natalie hat auch ............. Geräusche – ich höre auch sehr gern lachen ich bin ganz überrascht da gibt ein riesen grossen spektrum – es gibt auch lachen die ich überhaupt nicht gern höre - die für mich sehr anstrengend sind - aber so im grossen und ganze finde ich das ne sehr schönes Geräusch – ......... hören üben muss Sie trotzdem einmal die Woche – intutiv liest die 32-jährige immer noch viel von den Lippen ab – das ist einfacher – doch Natalie hört noch längst nicht alles – bestimmte Wörter aber schon auf Anhieb – wenn ich im Radio höre Das Wort „Obama“ wenn „Barak Obama“ höre ich sofort – das ist weiss nicht warum es ist soo stark das höre ich immer sofort – Natalie hört die Dinge so laut wie wir - Sie weiss nur nicht woher die laute Geräusche kommen – wenn Sie sie nicht oft sieht und alle Geräusche sind neu für Sie – Ihr Hörgerät ist der Stromversorger für das Implantat – nimmt Sie den Magneten vom Kopf hört Sie nichts mehr – das macht Sie öfters da Sie neue Geräusche immer wieder überfordern – Es ist schon so, dass ich jetzt doch sooviel Information habe – die Akustische Information – dass ich einfach auch sehr geniesse wenn die mal nicht da sind – ja und dann wenn ich abends ausmache – dann fühlt sich an wie nur das Gehirn bisschen runterfahren wumm wie ein Computer und das ist wirklich angenehm – Hören und Sprechen werden sich weiter verbessern – Natalie Girth wünscht sich, dass Sie...... alles verstehen und mit jedem telefonieren kann – und dann endlich alles hört

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Das ist der Inhalt aus dem Videofilm die ich soweit es ging wiedergab. Somit keine 100prozentige wiedergabe

Gruss Sandra :computer:
Zuletzt geändert von Sandra am 16. Jul 2009, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
Sabine
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#11

Beitrag von Sabine »

Danke für die Info, Sandra und für Deine ganze Tipp-Arbeit.
Habe mir auch gerade das Video angesehen.

Christian geht's super, er freut sich über die Sommerferien und hat sie sich auch redlich verdient nach harter Arbeit im 4. Schuljahr.
Er hat mit seinem Fußballverein die Meisterschaft ihrer Gruppe gewonnen. Jetzt warten wir, dass die Saison für den FC endlich losgeht - mit Poldi.

Liebe Grüße,
Margarete Sprenger

Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#12

Beitrag von Margarete Sprenger »

Ich würde den Film auch gerne sehen. Hat jemand einen Mitschnitt erworben und kann ihn uns ausleihen?
cooper
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#13

Beitrag von cooper »

Melde dich doch mal via PN oder E-Mail bei mir. Da du im Forum noch nicht angemeldet bist, kann ich dir leider nichts von beidem schicken.

Viele Grüße, Mirko
Gudrun
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#14

Beitrag von Gudrun »

Mirko, guck mal ins Profil. ;)
Larrj
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Re: Dokumentarfilm: Natalie - Mein Weg aus der Stille

#15

Beitrag von Larrj »

cooper hat geschrieben:Melde dich doch mal via PN oder E-Mail bei mir. Da du im Forum noch nicht angemeldet bist, kann ich dir leider nichts von beidem schicken.

Viele Grüße, Mirko
Hi Mirko,

den Film hätte ich auch gerne mal gesehen. Falls du weißt, woher ich ihn bekomme, melde dich doch bitte auch bei mir.

Viele Grüße

Larrj
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