Cochlear oder MED EL

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Amy 2010
Beiträge: 60
Registriert: 30. Nov 2010, 13:02
14
Wohnort: Neuhaus am Rennweg

Cochlear oder MED EL

#1

Beitrag von Amy 2010 »

Hallo Zusammen.

Nun steht es fest. Meine kleine Maus wird kurz nach ihrem ersten Gebu im Oktober ihre Ci´s bekommen.

Wir haben jetzt die Qual der Wahl welches Gerät wir nehmen. Entweder das Cochlear Nucleus 5 oder das Maestro von Med EL.

Für was würdest Ihr Euch entscheiden und warum?

Liebe Grüße
Heike und Tochter Amy *11.10.2010 (von Geburt an hochgradig, an Taubheit grenzende SH bds)
Felicitia
Beiträge: 260
Registriert: 18. Jan 2009, 18:52
16
Wohnort: Schleswig-Holstein

Re: Cochlear oder MED EL

#2

Beitrag von Felicitia »

Hi,

ich bekomme selbst bald CI und habe mich für Nucleus 5 von Cochlear entschieden. Ich fand es sieht stabiler aus und mir gefällt, dass es wasserfest ist (Also Regen und so, nicht damit duschen) und es ist stossfest (Kinder fallen ja auch mal, da ist es vielleicht noch relevanter als bei mir). Dann habe ich rausgefunden, dass bei Cochlear Nucleus 5 ca. 0,04% nach 1 Jahr kaputtgehen, bei Medel sind es ca 0,6% das ist zwar auch nicht viel, aber mehr.
Vielleicht schreibt ja auch noch wer, der schon CI's hat?
Seit der Geburt schwerhörig. Mittlerweile bds. taub.
beidseits CI Cochlear Nucleus 5
Momo
Beiträge: 5186
Registriert: 23. Jul 2002, 21:46
22
Wohnort: Niedersachsen

Re: Cochlear oder MED EL

#3

Beitrag von Momo »

hallo

ich kann dir nur empfehlen dir beide geräte anzusehen und mir das erhältliche zusatzubehör anzusehen. außerdem ganz wichtig: schaut euch an welche lösungen es gibt für deine tochter das gerät zu tragen. mit einem jahr ist sie so klein, dass beide geräte sicher nur sehr schlecht hinter dem ohr tragar sind. beim n5 weiß ich, dass es einen kleiderclip gibt und mann dann die spule am kopf mit einem langen kabel mit dem prozessor verebunden ist, der hintem an pullover festgeclippt wird, so dass gar nichts hinter oder im ohr ist. nachher kann man dann einfach ein kürzeres kabel nehmen und den prozessor ganz normal hinterm ohr tragen.

ob es bei medel vergleichbares (oder bessere?) gibt, weiß ich nicht.

ich weiß dann noch, dass scheinbar nur cochlear die audiokabel (anschluss an mp3 player z.b.) mit im paket hat und man bei den anderen eines für teures geld erwerben muss.

wir haben uns damals auch aufgrund der zuverlässigkeit für den vorgänger des n 5 (den freedom) entschieden und sind super zufrieden.

es gehört ein wenig bauchgefühl dazu und persönlcihe vorleiben (wie soll es getragen werden, zubehör usw.). falsch machen kann man mit beiden nichts.

grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
maxipuppe
Beiträge: 67
Registriert: 30. Jan 2008, 22:21
17
Wohnort: Langgöns

Re: Cochlear oder MED EL

#4

Beitrag von maxipuppe »

Hallo
Auch bei Med El gibt es eine Variante für Kleinkinder, wo das Batterieteil an der Kleidung befestigt wird, um das Ohr zu entlasten.
Ich habe bei meinem DUET 2 auch das Audiokabel im Paket gehabt. Allerdings ist es ein anderes Kabel als das, was ich für den DUET hatte.

Ich habe damals bei Med El angerufen, ein Audiokabel für ein CI bekommen und etwas später dann auch ein Kabel, um beide CI´s anschließen zu können.
Bezahlen mußte ich nichts dafür.

Gruß Sigrid
Coralie
Beiträge: 337
Registriert: 23. Dez 2009, 22:14
15

Re: Cochlear oder MED EL

#5

Beitrag von Coralie »

Ich habe mich auch für des Cochlear Nucleus 5 entschieden. Ich bin bislang super zufrieden damit. Ehrlich gesagt fand ich es einfach "schicker" vom Design und die Spule, die ja in den Kochen "passen" muß war damals flacher als die anderen. Der Service der Firma ist bislang erstklassig, wie das bei den anderen ist, kann ich nicht sagen, aber ich würde wieder si entscheiden. Für Eltern ist vielleicht noch ein Vorteil, dass man über die Fernbedienung die Funktion kontrollieren kann, ich selber nutze das Teil fast nie, denn ich merke ja, was ich höre.. , und was ich höre ist super! Alles Gute!
CI einseitig, andere Seite mit Hörgerät versorgt bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit.
Eine

Re: Cochlear oder MED EL

#6

Beitrag von Eine »

Naja, Cochlear ist nicht so zuverlässig, wie es scheint.
Es gibt genug Ausfälle und Probleme. Nachzulesen in den CI-Foren.
Es gibt Kinder, die letztens reimplantiert worden sind.
Amy 2010
Beiträge: 60
Registriert: 30. Nov 2010, 13:02
14
Wohnort: Neuhaus am Rennweg

Re: Cochlear oder MED EL

#7

Beitrag von Amy 2010 »

Ertsmal vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Rein technisch gesehen, gibt es wohl keine Unterschiede zwischen den Beiden. Wenn ich vom Design und vom Zubehör ausgehe und entscheiden würde, würde ich das von Cochlear nehmen. Schon alleine wegen den Hüllen zum Draufstecken, die man je nach Laune wechseln kann.
Bei Med EL hat man eine Farbe immer. Und ich finde das für kleine Kinder ganz wichtig. Denn sie soll damit selbstbewusst auftreten und sich nicht schämen dafür. (Man kauft ja auch keine Brille die einem nich gefällt)

Der einzige pluspunkt den Med EL bekommen würde... es ist ein bisschen leichter vom Gewicht her, als das von Cochlear. Aber ich denke das ist nich relevant.

Also nochmal vielen Dank für eure Meinungen.
Heike und Tochter Amy *11.10.2010 (von Geburt an hochgradig, an Taubheit grenzende SH bds)
Gabriele
Beiträge: 504
Registriert: 21. Apr 2006, 21:56
19

Re: Cochlear oder MED EL

#8

Beitrag von Gabriele »

Einen schönen Guten Morgen

Meiner ältesten Tochter wurde Ende Februar der Freedom re-Implantiert.
Trotzdem hat sie sich wieder für das Implantat von Cochlea entschieden. Wir sind super zufrieden, haben wir mittlerweile 4 CI Implantationen hinter uns. Die letzte vor 2 Tagen und beide Mädels haben beidseits Implantate von Coclea.
Natürlich kann immer mal was kaputt gehen.
Wer denkt das mit der OP die nächstens 20 Ruhe ist, täuscht sich gewaltig.
Es handelt sich immerhin immer noch um technische Geräte die trotz intensiver Forschung immer noch technisch sind.
Ob aber Med-el oder Cochlear, das muss jeder für sich selber entscheiden.
Für uns war damals ausschlaggebend das Cochlea mehr Elektroden hat als Med-el.
Und das Design hat meinen Töchtern besser gefallen.

LG
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
franzi
Beiträge: 1438
Registriert: 22. Jul 2003, 19:55
21

Re: Cochlear oder MED EL

#9

Beitrag von franzi »

Ich hab mich für cochlear entscheiden, weil die klinik mehr erfahrung mit der firma cochlear hat als mit den anderen firmen. dann kam noch das desing dazu.
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
Desiree
Beiträge: 13
Registriert: 17. Sep 2010, 21:10
14

Re: Cochlear oder MED EL

#10

Beitrag von Desiree »

Mein Sohn hatte die OP letzte Woche und wir haben uns auch für das Cochlear entschieden! Ausschlaggebend war einmal die Ferbedienung. Ich finde das bei Kindern sehr hilfreich. Dann haben wir uns von der Klinik auch beraten lassen. Die implantieren vier Firmen, raten aber zum Cochlear bei Kindern. Dann war auch das Design ein Thema und da fand ich auch auch die unterschiedlichen Hüllen ganz klasse. Mal schauen wie es wird. Am 5.3. haben wir die Anpassung :-)
Ein hörgeschädigtes Kind ist kein Kind, das nicht hören kann, sondern eines, das dabei ist, hören zu lernen.[size=small][/size]
Amy 2010
Beiträge: 60
Registriert: 30. Nov 2010, 13:02
14
Wohnort: Neuhaus am Rennweg

Re: Cochlear oder MED EL

#11

Beitrag von Amy 2010 »

@ Desiree

Ich drücke euch ganz fest die Daumen. Wie alt ist dein Sohn? Und wie ist die OP verlaufen?

Ich kann kaum erwarten das es Oktober wird und meine Kleine Amy ihre Mama endlich hören kann. Ich freue mich sehr darauf.
Heike und Tochter Amy *11.10.2010 (von Geburt an hochgradig, an Taubheit grenzende SH bds)
ich2

Re: Cochlear oder MED EL

#12

Beitrag von ich2 »

Natürlich ist es nicht egal welches System man nimmt. Es sind ganz unterschiedliche Firmen und sie haben ein unterschiedliches Knowhow. Insider wissen auch, dass eine der genannten Firmen statistisch ein weniger gutes Sprachverständnis hat als die anderen beiden großen Hersteller!!!
Desiree
Beiträge: 13
Registriert: 17. Sep 2010, 21:10
14

Re: Cochlear oder MED EL

#13

Beitrag von Desiree »

Vielen Dank Amy! Die OP ist gut verlaufen. Liam war schon bereits einen Tag später gut gelaunt und fit. Nach einem weiteren Tag ist er schon wieder darum gerannt. Liam wird nächsten Monat 4!
Ich kann Dich gut verstehen. Ich bin auch schon sehr gespannt, wenn der Sprachprozessor Anfang Mai angepasst wird.
Ein hörgeschädigtes Kind ist kein Kind, das nicht hören kann, sondern eines, das dabei ist, hören zu lernen.[size=small][/size]
Spitzweg
Beiträge: 9
Registriert: 13. Jan 2011, 17:31
14

Re: Cochlear oder MED EL

#14

Beitrag von Spitzweg »

Bei uns steht die Operation im August an, so dass ich keine tatsächlichen Erfahrungen habe. Neben den vorgenannten Themen, die uns ebenfalls in Richtung Cochlear orientieren lassen, kommt für uns noch hinzu, dass Cochlear etwa 5 mal so groß ist wie Medel. Das erscheint mir deshalb wichtig, da die Forschungsausgaben von Cochlear ebenfalls etwa 4-5x so hoch sind wie bei Medel.

Das sollte für mich als Laien eigentlich hoffentlich bedeuten, dass die technischen Entwicklungen eher bei den Cochlear-Produkten in den nächsten Jahren anzutreffen sind. muss nicht sein, erscheint mir aber wahrscheinlicher.

@ich2: Falls Du hier weitere Informationen hast, wären denke ich alle dankbar falls Du diese mit uns teilen könntest.
Eine

Re: Cochlear oder MED EL

#15

Beitrag von Eine »

Nehmt einfach die Studie der MHH zwischen den drei Firmen bzw. vier Systemen in die Hand.
Dort findet ihr die Antwort zu der Frage Spitzwegs.

Ihr werdet erstaunt sein.

(Ich bin nicht ich2, daher habe ich Spitzwegs Frage auf meine Art und Weise beantwortet).
Spitzweg
Beiträge: 9
Registriert: 13. Jan 2011, 17:31
14

Re: Cochlear oder MED EL

#16

Beitrag von Spitzweg »

Danke. Konnte keine Studie finden auf der website des MHH und auch nicht im Forschungsbericht 2009, falls jemand die Studie hat auf die sich "Eine" / "ich2" beziehen könnten wäre ich für ein Einstellen in den Thread dankbar.

Alternativ ein Hinweis wo man sie finden kann oder eine Kurze Darstellung der Ergebnisse.

Tausend Dank, Spitzweg
Eine

Re: Cochlear oder MED EL

#17

Beitrag von Eine »

Die Studie ist in der Tat schwierig zu finden.

Man möchte keinen schlecht machen. Schon gar keinen Hersteller.

Im Prinzip sind alle 3 Hersteller gut, jeder hat seine Stärken und Schwächen.
Und man kann mit allen 3 Hersteller Sprache hören und verstehen.

Es ist auch gut so, dass wir diese Wahl haben. Wollen wir etwas technisch gutes? Oder ist mir das Design wichtiger? Oder die Erfahrung?

Was ganz wichtig ist, dass man ein System wählt, mit der die Klinik sich auskennt. Es bringt nicht das System zu wählen, mit der die Klinik sich nicht auskennt.

Allerdings wollen die Patienten das System, mit denen die Kliniken jahrelang Erfahrung haben, das ist nicht verkehrt und auch gut so.

Ein schlecht eingestelltes CI kann kontraproduktiv sein.

Bedenke, dass die Kliniken die Studie nicht zeigen können/dürfen, weil sie sonst mit den schlecht abschneidenden Hersteller Probleme kriegen?!

Warum nicht bei der MHH oder HZH nachfragen, ob sie was von der STudie erzählen können?

Ich glaube sogar, dass viele nichts von der Studie wissen. Diese wurde 2007 weit publik gemacht - nun ists eher schweigsam geworden.

Stichworte:
1. Dormar, Spahr
2. Büchner, Lenarz (beide Hannover), Khajehnouri

Übrigens: Die N5 ist nicht wirklich leistungsstärker als Freedom.

Es ist gut, dass 3 Hersteller gibt. Gäbe es nur einen, dann würde dieser sich nicht merklich weiterentwickeln, das war am Anfang so. Seit es auf dem Markt Alternativen gibt, geht die Entwicklung schneller, besser und es gibt mehr Optionen.

Wirkliche Informationen über CI kann man nicht hier erwarten, sondern in den CI-Foren. Dort findet man eher Insiderinfos.

@Spitzweg
Melde dich, wenn du die Studie gefunden und gelesen hast.

@ich2
Melde dich auch, ob du die Studie oder was anderes gemeint hast.
rapunzel
Beiträge: 259
Registriert: 1. Feb 2010, 19:16
15

Re: Cochlear oder MED EL

#18

Beitrag von rapunzel »

[/img]beidseitig innenohrschwerhörigkeit schallempfindlichkeit , tinnitus (!!) , re vibrant soundbrigde von MED EL mittelohrimplantat vibrant soundbrigde 8-)
ich2

Re: Cochlear oder MED EL

#19

Beitrag von ich2 »

Ich habe "Eine" nichts hinzu zu fügen.

Ein Hinweis noch die Spahr Studie wurde mit Prozessoren gemacht die derzeit nicht mehr aktuell sind. Die Implantate haben sich von ihrer Technik her seitdem nur geringfügig geändert!!!

AB wird ab übernächste Woche auch wieder implantiert.

Natürlich kann man auch mit Cochlear gut bis sehr gut verstehen. Vielleicht könnte man mit AB oder MedEl noch etwas besser verstehen. Das beste Implantat nützt bei schlechter Einstellung wenig. Insofern unbedingt eines nehmen, mit dem die Klinik sich auskennt oder eben die Klinik wechseln!!!

Traurig wäre allerdings, wenn das stimmt, dass Cochlear soviel mehr Geld für Forschung ausgibt und sie es seit 2006 noch immer nicht geschafft haben die Anderen einzuholen.

Zum Schluss noch, ich schätze, die Wahl des Implantates macht vielleicht 10% mehr oder weniger Verstehen aus. Man mag da selbst bewerten, ob das viel oder wenig ist und das den Aufwand lohnt, die Klinik zu wechseln.
Noch Eine

Re: Cochlear oder MED EL

#20

Beitrag von Noch Eine »

Na ja, verstehen ist nicht alles.
Ich habe eine Freundin mit CI und Cochlear. Meine andere Freundin hat Med-El. Sie erträgt kein Konzert, während es mit dem Cochlear prima klappt. Verstehen tut sie auch serh viel.
Also ich bekomme nächste Woche CI und ich möchte Cochlear, Ich will leben und bin kein Versteh-apparat. ;)
Ansonsten hat die Studie natürlich ihre Berechtigung.
Nicht gegen Eine und Ich :D
Spitzweg
Beiträge: 9
Registriert: 13. Jan 2011, 17:31
14

Re: Cochlear oder MED EL

#21

Beitrag von Spitzweg »

Bemerkenswert, diese Studien (habe Büchner, Lenarz, Khajehnouri auch per google gefunden). Vielen Dank für die Mühe, die Ihr Euch gemacht habt.

So fällt mein Weltbild zusammen. Bisher war die Entscheidungsfindung aus Recherche und Gesprächen relativ simpel:

- Advanced Bionics hat keine gute Recall-Historie, das ist ja nicht das erste mal. Vor dem Hintergrund, dass mir von AB eher abgeraten wurde, sehe ich nicht wie die sich in den nächsten Jahren halten können (wenn dein Vertriebsweg Krankenhaus wegfällt, kommt kein Geld in die Kasse). Die sind 2009 von Sonova gekauft worden (Phonak), die wegen des Recalls eine Profitwarnung rausgegeben haben und das Management Team austauschen mussten. Will ich darauf vertrauen, dass diese Firma 20+ Jahre existiert? Erschien mir zu unsicher.

- Medel ist eine gute mittelständische österreichische Firma. Sie ist jedoch im Vergleich zum (zumindest volumenmässigen) Weltmarktführer Cochlear relativ winzig. Die Wachstumsmärkte sind in Asien, da wird einiges an Investitionen anfallen - können die das leisten? Werden sie volumenmässig weiter marginalisiert? Und dazu kommt der Vergleich zu Cochlear:

- Cochlear ist riesig und finanziell gesund. Berufene Ärzte haben Cochlear leichte Vorteile eingeräumt aufgrund der leicht geringeren Fehleranfälligkeit gegenüber Medel (AB ist im Moment abgemeldet, habe ich das Gefühl). Und die Investitionen in Forschung habe ich den Geschäftsberichten von Medel und Cochlear entnommen, die Zahlen stimmen - Cochlear investiert in den letzten Jahren circa 4-5x so viel, und es sieht nicht so aus als ob sich das auf absehbare Zeit ändert.

Also eigentlich eine total logische Entscheidung für Cochlear.

Und jetzt diese - extrem wichtigen und hilfreichen - Informationen. Ich entnehme den Beiträgen, dass Eurer Meinung nach die neuen Geräte von Cochlear keine wirkliche Verbesserung sind - ist das irgendwo objektiv nachvollziehbar?

Werde mal meine Ärzte damit konfrontieren. Alle Kommentare sehr willkommen.
Momo
Beiträge: 5186
Registriert: 23. Jul 2002, 21:46
22
Wohnort: Niedersachsen

Re: Cochlear oder MED EL

#22

Beitrag von Momo »

Kein Kommentar, aber vielleicht eine nicht ganz unwichtige Frage:

Wer hat denn diese Studie mit welchem Ziel finanziert?

Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Gabriel64

Re: Cochlear oder MED EL

#23

Beitrag von Gabriel64 »

ähmmm... Nur mal ne Frage.
Ich und 2 meiner Freunde haben Cochlear.
Wieviel mehr als 98% Sprachverstehen kann man denn so eurer Meinung nach haben???
Gebt nicht so viel auf diese Studie.
Die berücksichtigt nciht mal den Freedom Prozessor.
Und Der Nucleus ist auf jeden Fall besser.
Schließlich bin ich der lebende Beweis.
(nie mehr als 85% mit Freedom, aber mit Nucleus5 hab ich 98%)
Also echt! So eine alte Studie!
Mein Freund mit AB hat nie mehr als 56%!!!
ich2

Re: Cochlear oder MED EL

#24

Beitrag von ich2 »

Da die MHH alle vier Firmen implantiert, kann man davon ausgehen, dass sie neutral ist. Die MHH-Studie ist von der MHH selbst finanziert. So teuer wird sie kaum gewesen sein. Die MHH muss nur in dem riesigen Patientenkollektiv geeignete Patienten aussuchen und lieb bitten. Die ältere Spahr Studie ist sehr solide und sehr ausführlich erklärt, da müssten dann schon Zahlen gefälscht worden sein. Denn alle Schlussfolgerungen sind eben mit diesen Zahlen belegt. Das ist unwahrscheinlich.

Phonak ist eine sehr potente Firma, die gewaltige Gewinnmargen die letzten 10 Jahre eingefahren hat. Es werden noch immer mehr Hörgeräte als CIs gebraucht. Bei allen drei Firmen wird es es in 20+x Jahre einen Service geben. Ob die Besitzer dann noch dieselben sein werden, wird sich zeigen.

Bei den Zuverlässigkeitszahlen muss man auch sehr aufpassen, die legt (oder lügt) man sich passend zurecht. Schaut mal im HCIG und DCIG Forum, da gab es dieses Jahr mehrere Ausfällen von MedEL und Cochlear in Deutschland. Im gleichen Zeitraum hat AB aufgrund zwei Defekte weltweit die Produktion gestoppt hat. Fakt ist, Defekte können passieren und es passiert auch gelegentlich. Merde, Shit happens, Pech gehabt.

Bei einem kleinen Kind würde ich im Moment eher MedEl nehmen, weil deren Prozessor einfach praktischer für Kleinkinder ist. Bei älteren Kindern und Erwachsenen würde ich eher AB nehmen, da die AB Elektrode noch etwas leistungsstärker und noch nicht ausgereizt ist, so dass eine neue Prozessorgeneration evtl. zu einem besseren Hören führen kann. Wenn man großes Vertrauen in eine Cochlear-Klinik gesetzt hat und gute Betreuung gewährleistet ist, würde ich sogar zu Cochlear raten, denn die ganze Fahrerei zu einer weit entfernten Klinik belastet ja auch und benachteiligt Geschwisterkinder.
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: Cochlear oder MED EL

#25

Beitrag von fast-foot »

ich2 hat geschrieben:Da die MHH alle vier Firmen implantiert, kann man davon ausgehen, dass sie neutral ist.
...sofern sie nicht Schmiergelder kassiert für verkaufte Implantate...

...oder der Thomas den Andy sehr gut kennt...

...oder oder oder...

Möglichkeiten, welche die Neutralität verfälschen, gäbe es viele.

Ich habe vor einiger Zeit versucht, die technischen Unterschiede der Fabrikate zu analysieren. Dabei hatte ich den Eindruck gewonnen, dass AB und Med-El Cochlear überlegen seien (ist es nicht so, dass Cochlear die Elektroden nur sequentiell feuern lassen kann, die anderen (zwei; von der vierten rede ich nicht) Firmen hingegen auch parallel?

AB spricht denn auch in der Werbung von daraus resultierenden Vorteilen für den Musikgenuss ("virtuelle Elektroden"). Dieser Vorteil scheint sich jedoch in der Studie nicht nieder zu schlagen. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Hi-Res-Strategie nicht in den untersuchten Modellen verwendet wird.

Allerdings war ich auf "Informationen" angewiesen, die eher Werbecharakter haben. Und selbst wenn jede Firma die Karten völlig offen legen würde, wäre es sehr schwierig, wirklich zu verstehen, was jetzt wie viel bringt (die Sprachstrategie (Codierung der Signale, des Inputs) ist eine relativ komplexe Angelegenheit, bei der vermutlich auch sehr viel (auf Grund von zahlreichen Experimenten gewonnene) Erfahrung wichtig ist).
Oder kann man genau erklären, weshalb eine bestimmter Algorithmus so und so gut funktioniert? Oder gibt es zumindest Erklärungsmodelle?

Das perfekte CI würde die Aufgabe der Haarsinneszellen (natürlich im Gesamtsystem mit Mittelohr, Gehörgang und Ohrmuschel) übernehmen und bei exakt gleichen Schallereignissen die exakt gleichen Potentiale an den exakt gleichen Stellen an den Hörnerv anlegen (hier wären auch noch die Rückkoppelungen über die retrocochleären Hörbahnen zu berücksichtigen, was die Komplexität enorm in die Höhe treibt).
Dazu müsste allerdings ein möglichst realistisches mathematisches Modell für das System mit den genannten Komponenten vorliegen, und der Hörnerv müsste sich um ein Vielfaches exakter und differenzierter stimulieren lassen.

Dazu ist es vermutlich notwendig, die elektomechanischen Prozesse im Ohr möglichst genau zu vertehen.

Theoretisch denkbar wäre allerdings auch, den zu ersetzenden Teil des Gehörs als Blackbox zu betrachten und nur zu untersuchen, welche Art von Schall was für eine Reizung des Hörnervs zur Folge hat. Ich weiss allerdings nicht, ob es rein mathematisch gesehen möglich wäre, herauszufinden, könnte man die nötigen Informationen eruieren (davon ist man allerdings meilenweit entfernt; leider kann man nicht exakt messen, welche Potentiale am Hörnerv in welcher Region anliegen). Ich nehme an, das wäre möglich.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Antworten