Hallo zusammen

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
Nicölsche
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Hallo zusammen

#1

Beitrag von Nicölsche »

Hallo zusammen,

ich hatte mein Problem "Ohr" etwas zur Seite gelegt und aus aktuellem Anlass heute mal ein bissl rumgesurft und dabei bin ich auf dieses Forum gestoßen.

Ich bin 39 Jahre alt, Hausfrau und Mutter von zwei Kindern. Vor 13 Jahren hatte ich einen Hörsturz, seit dem höre ich auf dem linken Ohr ca. nur noch 10% und meinen Tinnitus. Um den gehts aber gar nicht so arg. Mit dem komme ich ganz gut zurecht.

Was mir wohl mehr zu schaffen macht ist der Hörverlust. Ich hatte vor 11 Jahren ein Hörgerät von Siemens, das aber nach einer Weile in der Schublade verschwand weils einfach nichts gebracht hat. Letztens habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und bin zu einem Hörgeräteakustiker gegangen. Der hat mir prompt zwei Geräte mitgegeben. Einmal das Phonak Cros für die fast taube Seite und dann das Phonak Ampra micro M für rechts - ich muß sagen - echt super. Nächste Woche möchte er mir die "niederer" Version zum testen geben.

Ich muß sagen, ist ein ganz neues Lebensgefühl. Klar habe ich ja noch ein "gutes" Ohr, aber ist doch ganz schön anders als sonst. Ich muß nicht ständig "wie bitte" sagen, ich brauch nicht immer zu sagen "lauf doch bitte rechts von mir weil ich hör links nix" - ich muß nicht immer an einem Tisch auf der linken Seite sitzen, sprich es kann jemand links von mir sitzen und verstehe jedes Wort was derjenige sagt (halt mit rechts) usw.

Auch habe ich beim hier im großen WWW entdeckt, das es noch viele "Leidensgenossen" gibt - das ist zwar ein schwacher Trost aber tut mir unheimlich gut - so bescheiden sich das vielleicht anhört.

Naja, so das war es mal von meiner Seite aus.

Wünsche Euch noch ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Nicole
MichaelH

Re: Hallo zusammen

#2

Beitrag von MichaelH »

Hallo Nicole,

macht das Sinn, wenn Du auf der Seite mit normalem Hörvermögen ein HG trägst? Oder ist die rechte Seite bei Dir auch nicht mehr ganz so ok?

Viele Grüße, Michael
Nicölsche
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Re: Hallo zusammen

#3

Beitrag von Nicölsche »

Hallo Michael,

das HG auf der rechten Seite soll ja die Geräusche von links auf das rechte bringen - von daher macht das schon Sinn, das ist im Prinzip ein Lautsprecher für die Dinge die links von mir passieren und die ich mit links ja nicht mehr hören kann.

Liebe Grüße
Nicole
Franki
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Re: Hallo zusammen

#4

Beitrag von Franki »

-gelöscht-
Zuletzt geändert von Franki am 28. Jun 2011, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
progredient ertaubt durch Otosklerose
Bilateral CI versorgt / Med El Concerto - Flex 28 / Opus 2 (Rechts : 06-2012; Links : 01-2013)
maryanne
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Re: Hallo zusammen

#5

Beitrag von maryanne »

Leute, im vorliegenden Fall handelt es sich um eine CROS-Versorgung, d.h. der Schall, der auf das taube Ohr trifft, wird auf das gute Ohr umgeleitet und dazu ist nun mal ein entsprechendes HG nötig. Und zum x-ten Male: Hörgeräte werden so eingestellt, dass sie zu laute - schädigende Stärken - abklippen, ergo sollte man hier nicht so ein Gedöns um schädigende HG machen, wenngleich dies das Hobby des einen oder anderen Posters ist.

Maryanne
fast-foot
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Re: Hallo zusammen

#6

Beitrag von fast-foot »

maryanne hat geschrieben:Und zum x-ten Male: Hörgeräte werden so eingestellt, dass sie zu laute - schädigende Stärken - abklippen...
Eine sachliche Antwort findet am ganz am Ende dieses Beitrags (Fussnote).

Ausserdem (Punkt 0 kann auch übersprungen werden, da etwas lang):

0. Mir geht es nicht darum, Hörgeräte zu verteufeln. Ich möchte lediglich sensibilisieren, da das Gehör für mich nun ein Mal ein sensibles Organ ist. Das gilt auch für ein geschädigtes Organ.
Bei jeder BEWUSSTEN Handlung (eine Behandlung ordne ich dort ein) macht ein "vernünftig handelndes Wesen" (Vernunft ist relativ) eine Güterabwägung, welche die gegenüberstellung von (mit welcher Wahrscheinlichkleit zu erwartenden) Vor- und Nachteilen beeinhaltet (es geht hier um mein Verständnis von Vernunft; die ratio ist natürlich längst nicht alles, aber für mich sicher ein wichtiger Faktor). Damit man diese Güterabwägung überhapt erst vornehmen kann, muss man über genügend Informationen verfügen. Zu deren Vermittlung gehört auch das Ansprechen von Riskien und Nebenwirkungen. Genau in diesem Punkt ist der Prozzess einer HG-Versorgung völlig intransparent.

1. Wenn man hier aufmerksam liest, stellt man fest, dass es Akustiker gibt, die in Bezug auf die oben zitierte Aussage anderer Ansicht sind (dies nur als Hinweis: Akustiker und Aerzte können sich irren. Also sind dies in Bezug auf den angesprochenen Punkt entweder die, welche gleicher Meinung sind wie ich, oder es sind die anderen).

2. Wer sich informieren (oder sich eine Meinung bilden) will, kann dies unter Anderem hier:

http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... ml+vention

Und hier:

http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... hr+gehauen

Leider ist die für diese Diskussion hier relevante Information in Threads enthalten und nicht kompakt zusammen gefasst, die Diskussion ist auch nicht immer sachlich. Mein Schreibstil ist manchmal etwas "pointiert", was aber die Sache an sich nicht tangiert.
maryanne hat geschrieben:ergo sollte man hier nicht so ein Gedöns um schädigende HGHG = Abkürzung für Hörgerätemachen, wenngleich dies das Hobby des einen oder anderen Posters ist....
3. Ich habe kein Interesse, das Thema andauernd zu diskutieren. Es ist nämlich eine sehr komplexe Angelegenheit, die nicht mit ein paar einfachen Sätzen abgehandelt werden kann und sehr hohe Sachkenntnisse erfordert. Das genaue Erklären der Zusammenhänge erfordert sehr viel Aufwand.
Zudem finde ich es auch nicht sinnvoll, andauernd darauf hin zu weisen. Wenn hingegen Aussagen wie oben gemacht werden, werde ich reagieren. Wer das Thema meiden will (auch ich), soll es nicht ansprechen (das werde ich grundsätzlich so handhaben, sehe es aber nicht als starre Regel).

4. Hobby <> Profi

Für mich zählt die Qualität der Argumentation. Ich hatte mich zwar aus beruflichen Gründen intensiv mit dem Gehör auseindander gesetzt und mir mein Verständnis des Hörens selbst aus Fachbüchern erarbeitet. Trotzdem ist es richtig, dass ich kein Geld verdiene mit diesem Wissen. Dafür bin ich auch absolut frei in meiner Argumentation und kann genau das schreiben, was meine Ansicht wider spiegelt und bin niemandem und keiner Institution verpflichtet.

Was beeinhaltet die Argumentation von maryanne? Nur eine Behauptung und die Aussage, dass diese zum x-ten Male wiederholt worden sei. Ausserdem versucht sie zu suggerieren, dass die Aussagen eines "Profis" (meine Definition: Er verdient Geld auf dem Gebiet, in dem er sich als Profi bezeichnet. Wenn dies das Kriterium ist, dann ist Herr Dr. Lutz Wilden ein Vollprofi) durch den Umstand, dass er Profi ist, automatisch eine höhere Qualität aufweist.

Gruss fast-foot

Fussnote:

1. Grundsätzlich: So lange man noch etwas hört, kann auch noch etwas geshädigt werden. Ja sogar wenn man nichts mehr hört: Wenn der auditorische Kortex nicht mehr funktioniert (etwa durch eine unfallbedingte Hirnschädigung), werden die OHCs trotzdem weiter durch Lärm geschädigt, auch wenn der Betreffende gar nichts mehr hört.
Eine oftmals vorhandene Diagnose "Schallempfindungsschwerhörigkeit" (wahrscheinlich die häufigste) lokalisiert den Ort der Störung nicht genau. So können auch bei grösseren Hörverlusten die OHCs völlig intakt sein. Allerdings nicht mehr lange; dafür sorgt die von den HGs abgegebene Power.

HIER LIEGT EIN PRINZIPIELLES PROBLEM VOR!

Ausserdem: Wenn die OHCs die Ursache der Störung sind, kann dies sogar noch problematischer sein, da, wie gesagt, durch Lärm vorgeschädigte OHCs noch anfälliger auf Lärm reagieren können. Eine HG-Versorgung kommt aber, einfach gesagt, unglücklicherweise gerade einer "Erhöung des Lärmpegels" gleich.

2.: "man muss ja mit Power drauf auf das Trommelfell mit den Hgs..."

Wer muss warum mit wie viel Power wann in welchem Bereich...?

3. "zudem regelt das Hg ja auch ab !!"

Wann regelt das HG ab? Es besteht absolut kein Zusammenhang zwischen ucl und Pegel, ab dem eine Lärmschädigng eintreten kann. Die Pegel, die ein HG abgibt, liegen z.T. massiv über den Lärmgrenzwerten (natürlich unter Berücksichtigung der Zeitdauer). Zudem sind letztere zu hoch angesetzt, zumal die A-Bewertung gefährlich beschönigend ist.
Neueste Erkentnisse in der Lärmforschung legen den Schluss nahe, dass ein vorgeschädigtes Ohr noch schädigungsanfälliger auf Lärm reagieren kann. Da der Alltagslärm bereits gehörgefährdend ist, trifft dies auf den akustischen Input von HGs erst recht zu. Da nützt in den meisten Situationen gar nichts, dass grundsätzlich abgeregelt wird, da ja (insbesondere für ein vorgeschädigtes Ohr) bereits die 85 dB A (A-Filter ist zudem völlig unrealistisch bei gefährlichen Pegeln im Tief- und Hochtonbereich!) nicht ganz unbedenklich sind und in den meisten Fällen erst bei höheren Pegeln überhaupt abgeregelt werden dürfte.
Zuletzt geändert von fast-foot am 28. Jun 2011, 13:36, insgesamt 3-mal geändert.
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santiago
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Re: Hallo zusammen

#7

Beitrag von santiago »

Hallo!
Ich verstehe den Sinn der Diskussion über eine mögliche Schädigung des Restgehörs bei Powergeräten(?) nicht wirklich :help:

Vielleicht sind in hundert Jahren die Menschen auch fassungslos warum man sich freiwillig der Strahlenbelastung der damaligen Handys ausgesetzt hat :)

Persönlich trage ich seit 35 Jahren Powergeräte und habe, besonders früher, auch viel laute Musik gehört. Trotzdem haben sich bei mir (!) die Gehörkurven kaum verändert. Selbst wenn HG das Gehör schädigen können würde ich dieses Risiko akzeptieren da die Alternative eine praktische Taubheit und Gebärdensprache wäre.

Für lautsprachlich orientierte Menschen ist das Hören halt wichtiger als irgendwelche möglichen Risiken und im Vergleich zu einer CI-Operation (wertfrei gemeint) scheinen mir diese auch vergleichsweise unbedeutend.

Gruß
santiago
EinOhrHase
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Re: Hallo zusammen

#8

Beitrag von EinOhrHase »

Hallo Santiago,

versteh ich Dich da richtig? Mit Powergeräte meinst Du Mp3-Player, Ghettoblaster und so Sachen?

Man kann sich darüber ewig streiten, was für die Ohren ertragbar ist, was nicht. Der eine hört früher weniger, der andere später.
Der eine bekommt nach 1 Jahr Tinnitus-Erscheinungen der andere überhaupt nicht.....
Zudem denk ich, die Menschen werden über diverse Medien aufgeklärt, dass (Dauer-)Lärm das Gehör über kurz oder lang schädigt.
Wer diese Hinweise ignoriert, wird es eben später büßen müssen......

Unter dem Strich sei hier erwähnt:
Wer seinen eigenen Körper "foltert" mit Lärm und anderen beeinträchtigenden Quellen, braucht sich nicht wundern wenn eines Tages die Sinneswahrnehmungen rapide nachlassen - noch vor den Alterserscheinungen.........

"Erst wenn dem Menschen etwas fehlt (das volle Gehörvermögen z.B.) wird er merken, wie selbstverständlich es für ihn war, "gesund" zu sein."
Wer nicht (gut) hören kann, sollte genauer hinsehen ;)
Körper(sprache) lügt niemals :!:

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santiago
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Re: Hallo zusammen

#9

Beitrag von santiago »

Hallo!
Mit Powergeräten meinte ich eigentlich sehr leistungsstarke HG :)

Das man als ein an Taubheit grenzender SH Musik z.B. mit In-Ear Kopfhörern zwangsweise ein kleinwenig lauter als ein Normalhörender hört ist wohl auch klar.

Gruß
santiago
Serik

Re: Hallo zusammen

#10

Beitrag von Serik »

Hallo santiago und alle Anderen,
die
den Sinn der Diskussion über eine mögliche Schädigung des Restgehörs bei Powergeräten(?) nicht wirklich
verstehen.

Hier geht es um gewisse Medizinprodukte (HG's), zu denen mögliche Nebenwirkungen immer müssen angegeben werden, falls welche vorhanden sind.
Und deshalb wird hier "diskutiert".

Mit Grüßen,
Sergej
fast-foot
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Re: Hallo zusammen

#11

Beitrag von fast-foot »

Es geht mir nicht nur um Powerhörgeräte. Bei den meisten HGs dürfte die Gefahr bestehen, dass sie, einfach gesagt, die Lärmgrenzwerte überschreiten. Da diese zu hoch angesetzt sind, die A-Bewertung abgesehen davon nochmals verharmlosend wirkt und ein vorgeschädigtes Ohr zudem empfindlicher sein kann (als das ein normal schädigungsanfälliges), muss man also im Normalfall davon ausgehen, dass eine zusätzliche Schädigung der äusseren Haarzellen eintreten kann. Mir geht es darum, dass diese Gefahr überhaupt erkannt und nicht geleugnet wird.
Dann erst kann eine Diskussion statt finden, wie man damit umgeht und wie sie einzuordnen ist, was geschieht, wenn man nicht oder anders versorgt, was die Nachteile bei einer Nichtversorgung sein können, welches die Vorteile einer Versorgung sind etc. etc., im Idealfall für jede mögliche Situation.

Wenn jemand findet, er glaube nicht, dass bei ihm HGs Schaden angerichtet hätten und auch in Zukunft würden, und wenn, sei es ihm egal, ist dies natürlich völlig in Ordnung. Ueberhaupt nicht in Ordnung finde ich, wenn behauptet wird, HGs könnten keinen zusätzlichen Schaden anrichten. Dieser Punkt muss zunächst vom Nutzen (sowohl aus medizinischer als auch aus akustischer Sicht) getrennt werden, da man nur so eine wirklich differenzierte Betrachtung vornehmen und Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen kann. Vor allem könnte man sich so endlich darüber unterhalten, wo welche Vor- welchen Nachteilen gegenüber stehen, was aus meiner Sicht eine wesentlich gehaltvollere Diskussion wäre, an der Teil nehmen kann, wer will.

@Serik: Ich glaube, dass bei einem Medizinprodukt nicht über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt werden muss; eine HG-Versorgung ist keine Therapie. Dementsprechend gering sind die qualitativen Anforderungen, die an sie aus medizinischer Sicht gestellt werden.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 29. Jun 2011, 03:21, insgesamt 1-mal geändert.
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serik
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Re: Hallo zusammen

#12

Beitrag von serik »

Danke für die Aufklärung, fast-foot, ich versuch's jetzt anders....

Hallo santiago und alle Anderen,
die
den Sinn der Diskussion über eine mögliche Schädigung des Restgehörs bei Powergeräten(?) nicht wirklich
verstehen.

Hier geht es um gewisse Medizinprodukte (HG's), zu denen über mögliche Risiken und Nebenwirkungen überhaupt keine Angaben gemacht werden, insbesondere nicht müssen, sogar wenn wirklich welche vorhanden wären.
Und deshalb wird hier darüber "diskutiert".

Mit Grüßen,
Sergej

PS: Sollte wieder was falsch sein, hätte ich evtl. noch eine Version ;)
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santiago
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Re: Hallo zusammen

#13

Beitrag von santiago »

Hallo!
Ich beurteilte sowohl die "Sinnhaftigkeit" des Themas wie auch das Risiko natürlich nur in Bezug auf die eigene Person.

Mir ist das Risiko nicht egal aber ich akzeptiere es da ich keine Alternative zu meinen HG sehe. Die sind kein ja mp3-Player dessen maximale Lautstärke das Gehör normalhörender Kinder schädigen könnte :}

Es gibt viele Dinge die uns schädigen oder sogar töten können. Ein guter Bergsteiger oder Motorradfahrer weiß sicherlich um die Gefährlichkeit seines Hobbys und muss dann für sich selbst entscheiden ob er es akzeptieren kann oder nicht.

Ich halte es durchaus möglich das HG das Gehör schädigen können aber eine Diskussion über die Vor- und Nachteile einer Versorgung mit den zum Gehör passenden HG sehe ich in meinem Fall eher sinnlos an.

Diskutieren wir mal - was sind denn die Vorteile wenn man bei einer stärkeren SH nicht oder mit anderen (schwächeren?) HG versorgt werden würde :help:

Gruß
santiago
serik
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Re: Hallo zusammen

#14

Beitrag von serik »

Hallo santiago,

schön, dass du so offen und ehrlich zugibst, dass du den Sinn dieser "Diskussion" nicht erkennst. Ob man die Berge besteigt oder ein Mottorad fährt, hat - übertragen auf die ganze Diskussion hier - primär nicht mehr mit seiner Behinderung zu tun: Hier riskiert man sein ganzes Leben bewusst. Wenn es mir dieses oder jenes Risiko bekannt ist, dann steht es in meiner Verantwortung, mich für oder gegen etwas zu entscheiden. Kennst du eine/n Akustiker/in oder HNO-Arzt/Ärztin, der/die dich nicht nur "besserer Lebenqualität", sondern möglichen Risiken und Nebenwirkungen belehrt hat, bevor du selber nachzuhacken begann? Ich, nein. Hier ist für mich schon interessant zu wissen, was dahinter wohl stecken mag? Schlechte/Falsche Bildung? oder was Andere? Da tut es mir nicht leicht, zwischen "schwarzen und weißen Schaffen" zu unterscheiden. Die Diskussion hier hat schon längst keinen Sinn mehr. Der Knackpunkt ist der, dass die eine Seite sich nach und nach zurückgezogen hat. Da können wir (Hörbehinderte) doch nicht jetzt anfangen, uns selber gegenseitig mit Pro- und Contra-Argumenten zu bewerfen, dann ziehen sich gewisse Personen hier erst recht trocken aus dem "kalten Wasser".

Mit Grüßen,
Sergej

PS: Mantiago, frag mal deine Akustiker/in und HNO-Arzt/Ärztin nach den Vor- und Nachteilen und erzähle uns dann später hier.
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santiago
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Re: Hallo zusammen

#15

Beitrag von santiago »

Hallo!
serik hat geschrieben:Hallo santiago,
schön, dass du so offen und ehrlich zugibst, dass du den Sinn dieser "Diskussion" nicht erkennst.
Diesen Ton kannst Du Dir mir gegenüber sparen. Lerne lieber einmal sinnerfassend lesen und dann reden wir weiter :x
caddi

Re: Hallo zusammen

#16

Beitrag von caddi »

Hallo Nicole,

schön, dass du das Forum gefunden hast. Ich hoffe, dass du hier den Austausch so findest, den du suchst! :)
Für deine HG-Versorgung weiter alles Gute,

*wink*
serik
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Re: Hallo zusammen

#17

Beitrag von serik »

Hallo santiago,

Meine Absicht war es nicht, dich zu beleidigen. Und weil es so ist, dann bitte ich dich um Entschuldigung!
Wahrscheinlich kann ich wirklich nicht "sinnerfassend" lesen, vielleicht sind es meine Sprachkentnisse, oder ist es meine...?

Mit lieben Grüßen,
Sergej

PS:
Als Wiedergutmachung: ...hässlich, dass ich mich so verdeckt und verlogen abgebe, als ob ich den Sinn dieser Diskussion erkannt hätte.

Wäre froh von dir zu hören, ob meine Entschuldigung von dir angenommen worden ist.
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santiago
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Re: Hallo zusammen

#18

Beitrag von santiago »

Hallo serik,
ist schon OK!

Gruß
santiago
serik
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Re: Hallo zusammen

#19

Beitrag von serik »

Hallo santiago,
danke dir für die sehr erfreuliche Antwort!
Habe jetzt echt große Erleichterung! :)

schöne Grüße von mir,
Sergej
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Hans Hermann
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Re: Hallo zusammen

#20

Beitrag von Hans Hermann »

Hallo liebe Leute,
Ich begebe mich mal auf das glatte, dünne Eis und beteilige mich an dem Thema "Chance und Risiko HG-Versorgung".

Zunächsteinmal muß ich sagen, daß ich die Meinung von Fast-Foot, welche sich durch diverse Foren zieht, nicht ganz Teile. Allerdings bin auch ich der Meinung, daß die Vorstellung, daß HG's das Gehör schädigen können, nicht abwägig ist. Risiken sind insofern nicht von der Hand zu weisen. Wie hoch diese sind, daß ist in manchen Threads ausgiebig Thema gewesen und von jedem dort nachzulesen. Knackpunkt aus meiner Sicht ist, daß das Risiko einer HG-Versorgung nicht abschließend benannt werden kann. Meines Wissens existieren keine Untersuchungen, in welchen auf diese Frage eingegangen wird (aber ich lasse mich da gern eines besseren belehren).

Deshalb ist eine Aufklärung, wie Serik sie von Akustikern oder Ärzten fordert bzw. anregt kaum möglich. Was sollte in diesem Falle gesagt werden? "Es kann ihr Gehör schädigen, wenn Sie HG's tragen und es wird ihre Hörentwöhnung fördern, wenn sie sie nicht tragen? Damit wäre die Verwirrung komplett!

Insofern lese ich diese nicht neue Debatte gern mit und lerne fast immer dazu. Den Vorschlag von Serik halte ich mangels klarer Aussagen (Wie hoch ist denn die mögliche Schädigung in meinem individuellen Fall? Gibt es belastbare Studien dazu?) für nicht praktikabel.

In diesem Rahmen folge ich aber gern weiteren Ausführungen. In Zusammenhang damit bitte ich aber um Verständnis, daß ich bei jedem Beitrag berücksichtige, den jeweiligen Urheber (bis auf ein paar Ausnahmen) nicht zu kennen und somit zunächst einmal allem skeptisch gegenüber stehe. Denn die Qualität der getroffenen Aussagen ist nur schwerlich nachvollziehbar. Ich traue Menschen, welchen ich Aug in Aug gegenüber Sitze (bzw persönlich kenne) nunmal mehr, als jemandem im Net und ich denke, alle hier beteiligten sehen das ähnlich.

Insofern freue ich mich auf weitere Beiträge.

Liebe Grüße
Hans
Zuletzt geändert von Hans Hermann am 29. Jun 2011, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
EinOhrHase
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Re: Hallo zusammen

#21

Beitrag von EinOhrHase »

Hallo an die Diskutierenden hier :) :)

dass sogenannte Hilfsgeräte nützlich und gut sind, da denk ich sind wir uns alle einig. Dass ein HG schädlich sein kann, stimme ich insofern nur aus diesem einen Grund zu: Das HG ständig auf Laut zu haben im Glauben, man höre damit "besser". Das denk ich, ist ein Knackpunkt, den jeder HG-Träger für sich selber entscheiden muss, ob er sein Gehör unterstützen, oder mit dem HG "schädigen" möchte.
Zugegeben, das ist ein banales Beispiel, aber ich denk, so ganz falsch liege ich damit nicht.
Ich, als "echter" EinOhrHase kann logischerweise nur von mir selbst berichten. Ich stelle mein HG so ein wie der Geräuschpegel für mich angenehm ist und ich den Gesprächen gut folgen kann. Da mir aber die räumliche Geräuschwahrnehmung fehlt (EinOhrHase), muss ich das HG ab und an mal lauter stellen, um Geräusche besser orten zu können bzw den Gesprächen folgen zu können.

Ein Akustiker wird nicht wirklich eine Aussage treffen können, ab wann ein HG definitiv schädigend ist, da jeder den Geräuschpegel anders wahrnimmt, einmal abgesehen davon, wie stark das Hörvermögen eingeschränkt ist vom Patient.
Man kann zwar an der Geräuschpegeltabelle eine Aussage machen, ab welecher Lautstärke ein Geräusch für das Gehör schädigend sein kann.
Eine dauerhafte Schädigung kann bei einer Lautstärke von 80db eintreten, wenn man ihr regelmässig am Tag ca. 4-5 h ausgesetzt ist.

Am Rande noch vergleichbare Geräuschpegel:
Schalldruckpegel
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fast-foot
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Re: Hallo zusammen

#22

Beitrag von fast-foot »

Hallo Nicölsche,

da sich dieser Thread vielleicht nicht in Deinem Sinne entwickelt hat, habe ich einen neuen Thread gestartet, damit Du hier darüber diskutieren kannst, worauf Du Lust hast.

Hallo Forum, den neuen Thread findet man hier:

http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... e=1#p49824

Danke sehr!

Gruss fast-foot
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Nicölsche
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Re: Hallo zusammen

#23

Beitrag von Nicölsche »

hmmm, irgendwie schau ich hier nicht immer rein - kann man das irgendwo einstellen das man ne Mail bekommt wenn auf einen selbst erstellten Thread Antwort kommt?

Aber zu meiner Frage die mich im Moment beschäftigt: Ist es wirklich so das wenn man auf einem Ohr ganz normal hört und auf dem anderen einen Hörverlust von ca. 90% hat, das dann ein Hörgerät am "kaputten" Ohr wirklich nichts mehr bringt? Bin ja immernoch am testen von den Cross mit Phonak - hatte erst das Ambra und nun habe ich das Cassia zum testen, wobei es mir schwer fällt innerhalb einer Woche zum testen zu sagen - welche denn für mich geeigneter ist. Zu einem HNO gehe ich am 22.07.

Vielleicht weiß hier noch jemand was dazu.

Liebe Grüße
Nicole
fast-foot
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Re: Hallo zusammen

#24

Beitrag von fast-foot »

Hallo Nicole,

ich versuche, die Problematik zu erklären.

Nehmen wir eine Frequenz, bei welcher der Hörverlust 80 dB beträgt. Die Begrenzung sei bei 120 dB. Bei einer (lineraren) Kompression (Verhältnis 2:1) beträgt Verstärkung von einem 60 dB-Geräusch 50 dB, der vom HG auf das linke Ohr abgegebene Pegel müsste also etwa 110 dB betragen.

Via Schädelknochen wird die Schwingungungungungungung (sorry, aber es schwingt) auf das gute Ohr übertragen und und erreicht dort einen Pegel von etwa 95 dB.

Beim linken Ohr ist der Pegel um 30 dB über der Hörschwelle. Der subjektive Eindruck ist schwierig abzuschätzen, weil nicht klar ist, ob bspw. ein Recruitment vorliegt, also die Lautstärkeempfindungen in einem normalen Umfange möglich sind, jedoch nur in Bezug auf einen stark eingeengten Dynamikbereich, oder, ob die Empfindung auch bei grosser Verstärkung eher leise sein wird.

Im letzteren Falle ist es schwierig, da das rechte Ohr die Schwinungen, die vom Hörgerät erzeugt und über die Schädeldecke an es weiter geleitet werden, viel lauter hört als das, was von der eigentlichen Schallquelle kommt.

Und im anderen Falle komme ich auf das Resultat, dass der Lautstärkeeindruck via Schädelknochen bei einem Pegel, welcher einer normal laut sprechenden Stimme entspricht, rechts bereits lauter als ein Laster wahr genommen werden könnte.

Ein Ausgleich könnte durch eine zusätzliche Verstärkung rechts erfolgen, was aber den Nachteil einer übermässigen Belastung des betrefffenden Ohres zur Folge haben könnte.

Die Signalverarbeitung (Störschallunterdrückung etc.) verschärft die Problematik zusätzlich und macht sie noch schwieriger abschätzbar.

Eine Lautheitskalierung könnte zumidest das Problem etwas genauer aufzeigen. Vielleicht könnte man wenigstens in Frage kommende Einstellungen ausprobieren.

Dies sinde nur theoretische Ueberlegungen, zudem sind die Werte als Grössenordnungen anzusehen.

Also müsste man, wenn man nach dem Grundsatz der maximalen Versorgung geht und das Argument mit der "Verkümmerung der Hörbahnen" wirklich ernst nimmt, als Akustiker MEINER EINCHAETZUNG nach hier ein CI empfehlen, wodurch sich eine CROS-Versorung erübrigt.

An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass ich auch andere Versorgungen als die "maximal mögliche" als valable Optionen ansehe.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 9. Jul 2011, 18:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hallo zusammen

#25

Beitrag von EinOhrHase »

@Fast-Foot

wäre der selbe Fall gegeben, wenn auf einer Seite der Gehörgang und das Mittelohr fehlen würde - der Schall also über die Knochenleitung verlaufen würde (vorausgesetzt, beide Innenohren sind intakt) ??
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