Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

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AnJuLi
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Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#1

Beitrag von AnJuLi »

Ich würde mich über möglichst viele ehrliche Meinungen freuen.
Also bei unserem Großen wurde die Schwerhörigkeit leider erst sehr spät diagnostiziert obwohl wir als Eltern schon sehr lange gesagt hatten das wir den Eindruck haben er hört nicht richtig (Hörtests waren aber immer unauffällig :help: und so wurden wir als "hysterisch" abgestempelt).

Und jetzt fängt es beim Kleinen grad genauso an.
Allerdings hat uns der Kia jetzt in die Pädaudiologie geschickt weil wir eben wissen das der Große schwerhörig ist.
Allerdings haben die dort "nur" OAE, Tymp und den Freifeldtest gemacht.
Das war wohl soweit in Ordnung.
Allerdings sagte mir die Testerin hinterher wir sollen es gut beobachten sie teilt meinen Eindruck das nicht alles so bei ihm ankäme, aber sie kann momentan nicht sagen das es an den Ohren liegt.

Tja, damit wurde wir dann auch entlassen, also gesagt man soll es weiter beobachten, in nem Jahr nochmal kommen :eek:

Seit der Große jetzt die Hörgeräte hat fällt mir immer stärker auf wie schlecht der Kleine auf Ansprache reagiert.

Wäre eine Bera da hilfreich? Angebracht? Was erzähl ich dem Arzt? Geh ich mit meiner Sorge, nämlich damit das ich trotzdem denke das er nicht 100%ig hört zum Kinderarzt, zum niedergelassenen HNO oder nochmal in die Pädaudiologie?
Was mach ich wenn die sich auf die oben genannte Untersuchung berufen uns sagen das war in Ordnung?

Mein Großer hat so viel verpasst durch diese späte Diagnose und sprachlich fängt der Kleine nun auch schon an hinterher zu hinken, ganz oft versteht er halt auch nicht was ich sage oder versteht es falsch und ich muss es 10x wiederholen bis er Wörter richtig verstanden hat.

Mich beschäftigt das wirklich.
Also gebt mir doch bitte nen Rat :help:
LG Anne mit L.2005 (mittelgradige Innenohrschwerhörigkeit bei fam. Vorbelastung -->bds. Oticon Safari 900, Asperger-Autist,...) und
J. 2008 (V.a. AVWS, ASS,... - Diagnostik am laufen)
Momo
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#2

Beitrag von Momo »

hallo
also mit den freifeldtests ist das manchmal eine seltsame sache. Der tester sollte auf jeden fall erfahrung in der kinderaudiometrie haben, denn manche kinder sind echte experten im schummeln (so auch mein sohn ;-) ). d.h. konkret der tester sollte entweder nur auf seinen arbeitsplatz sehen oder besser noch, den arbeitsplatz blind bedienen können und die ganze zeit das kind beobachten oder noch besser zwei tester: einer bedient einer beobachtet das kind.
warum? weil manche kinder die tester so gut beobachten und anhand eines aufblickens oder fragenden bleicks, anahnd der mimik erahnen, dass sie jetzt was hören könnten/ sollten und dann sagen sie hören etwas obwohl das nicht stimmt.
da bei euch aber auch otoakustische emissionnen nachweisbar waren ist eine höhergradige (ab mittelgradig) sh auszuschließen. trotzdem wäre es möglich, dass eine leichtgradige sh vorliegt -theoretisch. da hilft es nur das regelmäßig überprüfen zu lassen. eine möglichkeit wäre es vielleicht das ganze in einer pädaduiologischen beratungsstelle der zuständigen sh schule zu machen: 1. haben die viel erfahrung, 2. machen die das oft zu zweit (aus o.g. genannten gründen) und 3. habt ihr eine zweite meinung.
was mir noch einfällt: habt ihr mal das thema avws angesprochen. das würde bedeuten das hören ist eigentlich normal, aber die verarbeitung stimmt nicht, d.h. er hört normal versteht aber nicht. ist halt schwierig bei so kleinen kindern zu testen. aber auch da kennen sich viele sh schulen gut aus und haben entsprechendes testmaterial.

Kurz: wurden die tests gut und gründlich von erfahrenem personal gemacht sind sie schon aussagekräftig zumindest was das periphere (also eigentliche) gehör angeht. eine wahrnehmungs.- und verarbeitungsstörung ist damit aber nicht ausgeschlossen worden.
wo seid ihr denn gewesen?
grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
AnJuLi
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#3

Beitrag von AnJuLi »

Hhm, AWVS da bin ich irgendwie auch skeptisch geworden.
Warum?
Weil es beim Großen auch immer hieß er wäre nich schwerhörig hätte ne auditive Wahrnehmungsstörunge, hatten die in der Pädaudiologie in Nbg. diagnostiziert.
Tja, dann 8 Monate später die Diagnose Schwerhörigkeit.

Und beim Kleinen das ist wirklich 1:1 so.
Klar denk ich jetzt auch an so Sachen wie AWVS, aber es macht mich halt auch stutzig weils beim Großen irgendwie genauso war.
Wir waren jetzt in der Pädaudiologie der Uni Erlangen, da sind wir jetzt auch mit dem Großen.
Der Test wurde alleine gemacht, also die Dame an ihrem PC, mein Sohn am Tisch, ich hinten im Raum.
Ich hatte leider teils den Eindruck das er mehr zwischen den Monitoren hin und her geschaut hat als jetzt wirklich nach den Tönen zu gehen.

Was mich halt auch irgendwie verunsichert, mein Großer hat eine eher seltene Badewannenkurve, also nur die mittleren Frequenzen betroffen. Lt. der Pädakustikerin fällt sowas halt vor allem im Störschall auf oder im Alltag wenn mehrer Personen um einen rum sind.
Diese Tests jetzt in der Pädaudiologie wurden ja alle in völliger Ruhe gemacht, da schneidet selbst der Große noch relativ gut ab.

Es sind einfach so viele Kleinigkeiten die mich stutzen lassen.
Das er sich direkt vor den Fernseher setzt (wirklich 20cm davor) und wenn ich sage geh weiter weg, sagt er "Es ist aber so leise!", das er auf Fragen die wir stellen manchmal ganz andre Sachen erzählt , vielleicht teilweise schon als Ausweichtaktik? weil er nicht richtig versteht was wir wollen?

Aber das mit der Beratungsstelle der SH-Schule ist ein guter Tipp, ich muss mich mit denen eh noch kurzschließen da der Große ja jetzt eingeschult wird.
Mal schauen was die diesbezüglich sagen.
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#4

Beitrag von franzi »

Wie alt ist den dein Kleiner?
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
AnJuLi
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#5

Beitrag von AnJuLi »

Geboren im Februar 2008, also jetzt 3,5 Jahre
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fast-foot
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#6

Beitrag von fast-foot »

Hallo AnJuli,

hier noch ein paar Gedanken:

Auslösbare OAEs besagen, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit das Innenohr (allerdings nur die äusseren Haarzellen, die jedoch häufig die Ursache einer Schwerhörigkeit sind) in Ordnung ist.
Zudem kann auch das Mittelohr nicht wirklich gross geschädigt sein, da sich dies auch auf die OAEs auswirken würde.

Also kann das Innenohr "ab den inneren Haarzellen" und Alles, was "danach" auf dem Weg zum auditorischen Kortex im Hirn (so zu sagen die "Endstation") kommt, trotzdem (theoretisch) Probleme bereiten. AWVS kommt also auch in Frage oder besser gesagt, kann durch die Tests nicht ausgeschlossen werden. Aber selbst bei einem Innenohrschaden kann es sein, dass die OAEs auslösbar sind.

Es gibt meines Wissens einige Tests für AWVS, zum Beispiel dichotische Sprachtests.

Der Vorteil einer BERA ist, dass sie keine Mitarbeit von Deinem Sohn verlangt (ausser, dass er still hält (nicht ein Mal die Augen bewegt etc.). Hier könnte eine frequenzspezisfische (notched-noise-) BERA zusätzliche Klarheit schaffen. Allerdings wäre eine gut durchgeführte Spielaudiometrie präziser.
AnJuli hat geschrieben:Diese Tests jetzt in der Pädaudiologie wurden ja alle in völliger Ruhe gemacht, da schneidet selbst der Große noch relativ gut ab.


Ich nehme an, dass Du von Sprachtests sprichst?

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
AnJuLi
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#7

Beitrag von AnJuLi »

fast-foot hat geschrieben:
AnJuli hat geschrieben:Diese Tests jetzt in der Pädaudiologie wurden ja alle in völliger Ruhe gemacht, da schneidet selbst der Große noch relativ gut ab.

Ich nehme an, dass Du von Sprachtests sprichst?
Ja, damit meine ich vor allem das Sprachverständnis, also da wo sie Worte nachsprechen müssen.
Beim Großen wurde z.B. sehr lange gesagt "Ach schauen sie, er versteht doch alles!"
Erst als dann endlich mal jemand drauf kam mit Störschall zu arbeiten haben die so :eek: geschaut, davor wurde wie gesagt AWVS diagnostiziert, diese Diagnose jetzt nach der SH-Diagnose aber wieder revidiert.

Hhm, Spielaudiometrie ist wohl dann nochmal was ganz andres.
Das sagt mir jetzt zumindest gar nichts. Ich muss sagen beim Termin mit dem Kleinen kam ich mir dieses mal fast ein wenig abgefertigt vor. Warten, 5 Min Hörtest, Ergebnis anschauen, Danke sie können gehen. Und dafür fahren wir 45 Min zur Klinik.
Beim Großen läuft es irgendwie umfangreicher ab, keine Ahnung warum.

Aber wir haben am Montag mit dem Großen noch nen Termin dort, ich werde das mit dem Kleinen nochmal ansprechen, ansonsten werde ich mal hören was unser HNO dazu sagt.

Und sonst wird mir wohl erstmal nichts andres übrig bleiben als es in nem halben Jahr nochmal kontrollieren zu lassen.

Ab welchem Alter kann man denn bei den Kindern die "normalen" Hörtests machen? Also da wo sie drücken müssen oder Bescheid sagen ob sie was hören?
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#8

Beitrag von EinOhrHase »

Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich die Tests mit dem Audiometer im Alter von ca. 6-8 Jahren das erstemal machen müssen - ist allerdings schon "ein paar Jahre" her ;)

Ob diese Tests heutzutage schon früher gemacht werden (können) kann ich leider nicht bestätigen.
Wer nicht (gut) hören kann, sollte genauer hinsehen ;)
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cooper
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#9

Beitrag von cooper »

Hallo Anne,

ich würde versuchen, auch mit deinem Kleinen eine herkömmliche Tonaudiometrie machen zu lassen. Ich weiß, bei kleinen Kindern ist das nicht unbedingt leicht, aber soetwas kann man auch vorher üben.

Z.B. mit einer kleinen elektrischen Orgel, die einen Balance-Regler hat (notfalls die heimische Stereoanlage zwischenschalten) und einem Kopfhörer. So lassen sich verschieden hohe Töne auf dem rechten und linken Ohr in verschiedenen Lautstärken anspielen. Das verbindet man mit einem Spiel, z.B. kann der Ton das Startsignal für irgend etwas sein. Und schon hat man das trainiert, was man beim Audiogramm braucht.

Wichtig beim Audiogramm: Das Kind mit dem Rücken zum Testpult setzen, damit es Mama ansieht. Und Mama guckt auch nicht auf die Regler, zur Not eine mobile Abtrennwand oder einen Karton aufstellen -- weil die Kids nämlich so schlau sind, Mamas Erwartung "jetzt müsstest du eigentlich was hören" abzulesen und dann den Knopf zu drücken, obwohl sie noch nichts gehört haben.

Viele Grüße, Mirko
AnJuLi
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#10

Beitrag von AnJuLi »

So, ich muss das jetzt nochmal hochholen.
Wir waren im Sommer mit dem Kleinen ja in der Pädaudiologie.
Inzwischen wurde ich jetzt vom Kiga und der Ergotherapeutin erneut darauf angesprochen ob wir uns denn sicher sind das er richtig hört.

Und fakt ist nein, sind wir uns nicht.
Bzw. MEIN Gefühl sagt mir ganz klar er hört mindestens genau so schlecht wie sein Bruder, wenn nicht sogar schlechter.

Was jetzt auffällt:

*man muss extram laut sprechen, mir fällt das nicht auf im Umgang mit meinen Kindern, aber wenn ich z.B. unter andren Erwachsenen bin werde ich ständig darauf angesprochen das ich so laut reden würde, ich denke das kommt einfach durch meine Kinder
*teilweise muss ich Dinge 3 oder 4x sagen bis es "ankommt" bei ihm, bis er es hört, meinen Aufforderungen nachkommt
*die Erzieherin vom Kiga erzählt mir sie waren unterwegs am Feldweg, von hinten kam ein Traktor, die Erzieherinnen riefen den Kindern zu sie sollen auf die Seite gehen, ALLE Kinder gingen auf die Seite nur mein Sohn lief weiterhin seelenruhig MITTEN am Weg weil er weder die Zurufe noch den herannahenden Traktor gehört hatte
*er spricht wahnsinnig schlecht, war als Baby/Kleinkind sprachlich eher früh dran, fing früh an zu sprechen, hat aber quasi da keine Weiterentwicklung druchlaufen, manche Buchstaben spricht er gar nicht, er spricht sehr sehr undeutlich, verwaschen, nuschelt und sehr schnell
Ich bilde mir sogar ein die Sprache wäre schlechter geworden (keine Ahnung ob das möglich ist), aber in letzter Zeit muss selbst ich ihn immer wieder bitten Dinge zu wiederholen weil ich ihn nicht verstehe
*bei Kinderreimen z.B. "Eene, meene, miste,..." sagt er denn Spruch dann folgendermaßen auf "Eeene, miste, rappelt, Kiste, meck, du, weg!" sprich es fehlen bei Abzählreimen oder Liedern teils ganze Wörter
*bei manchen Wörtern verschluckt er einzelne Silben z.B. der Tannenbaum ist er "Tannbaum" und so Sachen
*er setzt sich beim Fernsehen UNMITTELBAR (damit meine ich im Abstand von max. 30cm zur Scheibe) an den Fernseher weil er immer sagt er versteht sonst nichts (der Bruder mit den HGs hört es aber wenn er am Sofa sitzt, wir Eltern finden es eher schon laut)
*auf bestimmte Geräusche (Tonlage?) scheint er aber wahnsinnig empfindlich zu reagieren

Außerdem fällt allgemein auf das er immer unkonzentriert wirkt und abgedriftet in seine Welt. Ich weiß aber das diese auch Zeichen eine Schwerhörigkeit sein können.
Er hat auch motorisch große Probleme (die Ergo spricht von einer Enticklungsverzögerung von gut 1,5-2 Jahren).

Mag mir jemand einen Rat geben.
Im neuen Jahr muss er zur U8, da werden sicher genug Dinge auffallen, ich werde diesen Verdacht auf jeden Fall nochmal ansprechen und um eine nochmalige Überweisung in die Pädaudiologie bitten.
Aber kann der Kinderarzt das irgendwie genauer formulieren?
Also welche Untersuchung er gerne hätte?
Oder ist das immer im Ermessen der Untersucher?

Mein Gefühl sagt mir das Kind hört nicht richtig, beim Großen ist es auch erst um den 6. Geburtstag rum aufgefallen obwohl ich JAHRELANG genau das gesagt habe immer und immer wieder, das ich den Eindurck habe mein Kind würde nicht richtig hören.

Am Intellekt meines Kleinen scheitert es übrigens nicht, er ist wahnsinnig klug für sein Alter, aber irgendwas stimmt das einfach nicht.

Ich frag mich nur grad wie ich die Ärzte überzeugt kriege das richtige zu untersuchen?
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Tannhäuser
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#11

Beitrag von Tannhäuser »

AnJuLi hat geschrieben: Mag mir jemand einen Rat geben.
Im neuen Jahr muss er zur U8, da werden sicher genug Dinge auffallen, ich werde diesen Verdacht auf jeden Fall nochmal ansprechen und um eine nochmalige Überweisung in die Pädaudiologie bitten.
Aber kann der Kinderarzt das irgendwie genauer formulieren?
Also welche Untersuchung er gerne hätte?
Oder ist das immer im Ermessen der Untersucher?
Hallo,

Die Untersuchungen die gemacht werden, liegen im Ermessen des untersuchenden HNO-Arztes, ja.
Ein Kinderarzt besitzt in der Regel nicht die nötige Fachkompetenz um entscheiden zu können, welche spezifischen Untersuchungen zur Diagnostik gemacht werden sollten.
Deiner Beschreibung nach zu urteilen, würde ich euch aber auch empfehlen nochmals eine Klinik aufzusuchen - Nicht zum niedergelassenen HNO! -.

Erlangen hat eigentlich einen guten Ruf. An eurer Stelle würde ich diesmal allerdings einen Termin in einer anderen Klinik machen (Regensburg?).
Das Problem ist nämlich, dass ihr bei dem Alter eures Kindes (3?), neben der Spielaudiometrie, auf objektive Untersuchungsmethoden angewiesen seid.
Also auf OAE, Tymp, Bera.

Gerade bei der Spielaudiometrie benötigt man einen erfahrenen Untersucher, ebenso wie bei einer Bera.
Bei der OAE gibt es im Grunde zwei verschiedene Verfahren, beide, je nach eingesetzter Messtechnik, mehr oder weniger zuverlässig (Fehlertoleranzen im Bereich von 30% können normal sein).
Bei der Bera ist es ähnlich.
Eine zweite unabhängige Untersuchung woanders kann dann schon Sinn machen.
Anekdote: Ich hatte es schon einmal erlebt, dass einem Kind eine mittelgradige Schwerhörigkeit attestiert wurde (aufgrund einer Bera Messung) und das Mädchen in Wirklichkeit taub war.

Also, ich würde an Deiner Stelle so vorgehen:
- Termin Kinderarzt
- Termin Uniklinik - Erlangen, oder vielleicht doch besser Regensburg oder München(Rechts der Isar oder Großhadern)
- an Messungen sollte gemacht werden: OAE, Bera, Tymp, Spielaudiometrie falls durchführbar
Die Untersuchungen gehören in einer Klinik eigentlich zum Standardprozedere bei Kindern, da solltest Du nicht großartig überzeugen müssen damit diese durchgeführt werden.

Sollte Dein Sohn laut den Ergebnissen unauffällig sein, müsste man abklären ob evtl. eine AVWS oder allgemeine Entwicklungsstörung vorliegt, da kenne ich mich allerdings zu wenig aus um näher drauf eingehen zu können.

Alles gute und ein frohes neues! ;)
AnJuLi
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#12

Beitrag von AnJuLi »

Hhm, wir waren ja in Erlangen, der Große ist regelmäßig dort und mit dem Kleinen waren wir somit dann auch dort.
Aber möglicherweise wäre es für eine weitere Vorstellung in einer Klinik wirklich besser dieses mal eine andre Anlaufstelle zu wählen.

Regensburg wäre von der Fahrt her ein wenig näher, wobei wir auf der Strecke richtung München (Raum Paf) Verwandtschaft haben, dort also Pause machen könnten bzw. den Rest mit der Sbahn fahren könnten.

Muss ich mir dann nochmal überlegen, aber das kein Weg dran vorbei führt ihn nochmal wo vorzustellen ist und die letzten Wochen schon klar geworden.

Und ja, es stehen auch noch andre Diagnosen im Raum, ABER der Große ist schwerhörig UND Asperger-Autist, und diese Möglichkeit besteht halt beim Kleinen auch, man kann nicht alles auf irgend ne andre Ursache schieben und mein Gefühl sagt mir irgendwie es hapert AUCH an den Ohren.

Hach ja, wäre ja zu schön wenn mal alles easy wäre mit meinen Beiden :lol:

Darf ich noch hinzufügen das es beim Großen ganze 2,5 Jahre !!! gedauert hatte bis wir aufgedrösselt hatten was das Kind im einzelnen alles hat und wo es genau hapert, weil wir anfangs einfach nicht wussten wo anfangen.
Und vor genau so einem Berg stehen wir jetzt beim Kleinen wieder :(
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J. 2008 (V.a. AVWS, ASS,... - Diagnostik am laufen)
Tannhäuser
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Re: Test im Freifeld - Ich vertraue dem ganze nicht

#13

Beitrag von Tannhäuser »

Ach, hab was vergessen zu erwähnen...

Falls Dein Kleiner ebenfalls eine Badewannenkurve haben sollte (wie Dein Großer), dann ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass das Messergebnis einer (TE)OAE Messung unauffällig ist.
Bei einer sogenannten (DP)OAE Messung wäre das Ergebnis dann allerdings auffällig (ebenso bei einer Bera Messung).
Das Ergebnis einer Tymp-Messung ist nahezu irrelevant.

Falls Du den Untersuchungsbericht da hast, kannst Du ja mal nachgucken, welche spezifische Messung durchgeführt wurde.
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