schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

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Khan
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schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#1

Beitrag von Khan »

Hallo,
Wir haben diese Woche fuer unser 3,5 Monate altes Baby die Diagnose Schaeden an beiden Ohrschnecken, und (ich vermute Hoerleistung) 50 db beidseitig bekommen. Im Januar wird der naechste Termin sein. Bis dahin moechten wir uns gut vorbereiten, denn wir sind in einer etwas komplizierten Situation, und ich fuehle mich ziemlich ueberfordert. Also….

1. Wir, das sind ich, deutsch, mein japanischer Mann, unsere bisher erfolgreich 2 sprachig aufgewachsene 3 jaehrige Tochter, und die Kleine 3 Monate alte Tochter, bei der Hoerschaeden festgestellt wurden.

2. Mein Mann spricht kein deutsch, deshalb kommunizieren wir japanisch. Ich spreche die Kinder aber ausschliesslich auf deutsch an.

3. Wir leben seit kurzem berufsbedingt in Italien,Lombardei,nahe Varese. Und sind der Sprache aber leider noch nicht maechtig. Wir werden in ca. 5 Jahren wieder nach Japan, oder nach Deutschland, evtl. Aber auch nach USA oder Suedafrika versetzt.

4. die Grosse besucht seit 2 Wochen einen italienischen Kiga. Sie ist deutsch sprachlich viel weiter, als der Schnitt, im japanischen etwa ein halbes Jahr unter dem Schnitt, kann schon das Alfabet lessen und auch viele japanische Zeichen. Ich denke, Sprachen sind eher ihre Staerke, weshalb ich mir wegen der 3. Sprache bei ihr keine Sorgen machen, aber trotzdem genau beobachte, wie sie damit klarkommt.

5. Die Kleine…. Tja. Die Aerztin meinte, Italienisch und eine unserer Sprachen, die andere knicken und keinesfalls mehr verwenden. Ich denke eher, fuer die Kleine italienisch zu knicken und sie dann eben in den jap. oder Deutschen Kiga gehen zu lassen. Bzw. Denke ich auch ueber GS nach, dann muessten wir uns aber auf die dtsch. Oder jap. einigen. Aber wir wissen weder, in welchem Land die Chancen fuer die Kleine besser sind, noch, wo wir in 5 Jahren sein warden… eigentlich muessen wir ital. lernen, jetzt umso dringender, wegen der Kommunikation mit Aerzten etc. Aber mein Mann will verstaendlicherweise jetzt dem deutschlernen den Vorrang geben. Zudem halte ich ital. GS nicht fuer sinnvoll, da wir ja eh wieder wegziehen.

6. Was geschieht denn eigentl. In der Fruehfoerderung? Kann ich das alleine zuhause oder auch per skype machen? Noch sind wir AOK versichert…

7. Die Tests waren:
Impendenzometria
Audiometria comportamentale
Otoemissioni

Ergebnis : beidseitig 50 db HL (was bedeuted das, wieviel prozent kann sie den damit hoeren?)

Weitere geplante vorgehensweise der klinik*
Zyklische ACCs (videoanalisi del comportamento comunicativo) ???
Morphologische und genetische valuation ???
Evtl. Hoergeraete oder Implantate

Ist bzw. war jemand in einer aehnl. Situation (v.a. wegen der Mehrsprachigkeit) und kann berichten??
Kennt jemand japanische Gehoerlose oder Schwerhoerige in Deutschland?
Bzw. Deutsche in der Lombardei?
Sind deutsche GS und Schweizer GS gleich?

Es tut mir leid, fuer das lange post und den Stil und Rechtschreibfehler. Ich bin gerade etwas ueberwaeltigt von allem und habe auch noch ein krankes Kind hier neben mir liegen und eins auf dem Schoss…

Vielen Dank fuers lessen und ueber Eure Antwort wuerde ich mich sehr freuen.
Kerstin
zweifachemami
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#2

Beitrag von zweifachemami »

Hallo schön dass du hier bist, natürlich ist es für euch erst mal ein Schlag gewesen das zu erfahren, dass eure Tochter nicht gut hören wird. Aber ich kann auch etwas positives mitteilen, wir und auch deine Tochter wird ein schönes Leben erleben können und wenn schon Eltern offen über die GS sind da kann ich nur echt sagen HUT ab.... das ist echt ein positiver Schritt.

nun generell mal ein paar Infos über die Gebärdensprache, die Gebärdensprache ist ja wie du vielleicht schon gelesen hast eine eigenständige Sprache egal in welchem LAND man ist, in einigen vielleicht noch nicht anerkannt. Welche GS ich euch ratschlagen würde, schwierig diese zu beantworten, aber ich denke die deutsche Gebärdensprache wäre fürs erste vielleicht gar nicht so schlecht, zumal du die Muttersprache Deutsch den Kindern näherbringen willst und der Mann auch die Deutsche Lautsprache lernen will. Ärzte sagen einem viel, aber würde nicht allein darauf schauen..

was ich vorschlagen würde ist mal Kontakt mit Karin Kestner aufzunehmen, sie hat darin viele Erfahrungen und vielleicht kennt sie auch japanische gehörlose oder so, ich von mir aus kenne leider keine japanische Gehörlose hier in Deutschland. Ich selber bin gehörlos.

In den USA wäre z.b. die ASL (amerikanische Gebärdensprache) ratsam. Ich denke aber das kann man alles dann noch dazu lernen, zumal Kinder sehr schnell lernen, wenn sie bei gehörlosen Kontakte sind. Was ich empfehle ist auch deine 5 jährige Tochter die Gebärdensprache lernen zu lassen, damit sie mit ihrer Schwester gut verständigen kann. Ich weiß nicht ob in Italien ein Kurs gibt wo DGS gelehrt wird, wo die ganze Familie zusammen den Kurs absolvieren könnte.

Aber zu aller Anfang vielleicht hilft es auch schonmal Einblicke im Internet, oder CDs Tommy Gebärdenwelt... ganz liebe grüße und wenn du noch mehr fragen dazu hast, kannst dich gerne bei mir melden helfe gerne wo ich kann

wärt ihr in Deutschland hätte ich euch gern mal bei uns eingeladen und ein Gebärdenkurs gegeben ;)
fast-foot
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo Khan,

zu Punkt sieben:

Kannst Du die Kurven und Arztberichte einscannen? Dann kann ich Genaueres dazu sagen (ich beherrsche zwar nicht italienische Sprache nicht; etwas Sinnvolles zusammen reimen sollte jedoch möglich sein).

Impedanzaudiometrie: Hier wurde die Mittelohrfunktion überprüft; wie sehen die Resultate aus?

Audiometria comportamentale: Könnte eine BERA oder Reflexaudiomtrie gewesen sein; wenn ich die Messdaten sehe, kann ich es wahrscheinlich genau sagen (auch, was sie bedeuten).

Otoemissioni: TEOAEs; wie sehen hier die Ergebnisse aus (auffällig, unauffällig?)?

Ich gehe ein Mal davon aus, dass die Hochtonhörschwellen beidseits um 50 dB erhöht sind. Das entspricht einer moderaten Schwerhörigkeit.

Hierbei muss man wissen, dass bei Kindern in diesm Alter

1. die Messresultate sehr fragwürdig sind

2. sich die Hörbahnen erst entwickeln und sich die Hörfähigkeit auf Grund dessen noch bessern kann und

3. Paukenergüsse häufig auftreten, welche alleine schon für einen Verlust von 30 dB verantwortlich zeichnen können. Sie lösen sich aber meist von alleine auf.

Implantate sind wohl kaum angezeigt (wenn die Messresultate richtig interpretiert wurden). In Bezug auf Hörgeräte würde ich noch drei Monate warten; dann sind auch die Tests zuverlässiger, allfällige Paukenergüsse vielleicht verschwunden und die effektive Hörfähigkeit ev. besser.

Dies vorerst, bei Fragen einfach melden.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 1. Dez 2011, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Khan
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#4

Beitrag von Khan »

:D vielen Dank fuer die schnelle Antwort! werd mirs nachher in Ruhe durchlesen, meine Grosse schreit Hunger...
Deaflocke

Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#5

Beitrag von Deaflocke »

Hallo Kerstin,

ich nehme mal an, ihr seit eine naturwiss. Familie und dein Mann befindet sich in der Promotionsphase?!

Wegen der Zweisprachigkeit und Gebärdensprache: An eurer Stelle würde ich mit dem Kind nach einer guten und sorgfältigen Hörgeräteversorgung (Probiert ruhig mehrere Modelle aus!) genauso vorgehen wie mit dem größeren Geschwisterkind. Es könnte passieren, dass die Kleine etwas später in die Sprache kommt als üblich, aber das ist bei Zweisprachigkeit kein unübliches Phänomen. Nur: Hörschädigung korreliert nicht automatisch mit einer geistigen Schwäche und die Kleine wird beide Sprachen gut erlernen können. Auch sollte der Vater fließend mit seinem Kind kommunizieren können. Die Unterschiede würden sich nur beim Kommunikationsverhalten finden:

- Dem Kind IMMER ins Gesicht schauen beim Sprechen und das Mundbild IMMER freihalten, so dass sie absehen kann.

- Vielleicht einen Tick langsamer, deutlicher und betonter als sonst sprechen, Wörter mehr mit Gegenstände in Verbindung bringen....

- Mehr als normal mit dem Kind kommunizieren, rumalbern, Wortspiele spielen, ruhig singen.....

- Falls das Kind fernsehen darf, von Anfang an Untertitel anbieten; früh mit dem Lesen (beide Sprachen und Buchstaben...) beginnen (Fördert das Sprachverständnis mehr) und die Kleine in Kontakt mit deutschsprachigen und japanischsprachigen Kindern (am besten natürlich andere schwerhörige oder gehörlose Kinder) bringen.

- Italienisch oder englisch wird das Kind im Alltag erlernen bzw. lernt sie, dass es nunmal mehrere Sprachen gibt. Aber sie sollte von Anfang an die Sprachen IHRER Eltern sprechen.... Zudem gibt es gute deutschsprachige Schulen mit japanisch als Fremdsprache in mehreren Ländern, so dass sie diese besuchen könnte.

Ich hoffe, meine Worte kommen nicht allzu radikal rüber, aber ich wollte mit den Großbuchstaben einfach nur die Wichtigkeit des Kommunizierens bekräftigen. Sprechen, sprechen, sprechen, natürlich spielerisch ;-)
Gebärdensprache ist zudem ein schöner Ansatz. Aber ihr beherrscht diese selber nicht?! Es braucht Jahre, bis man die Gebärdensprache einwandfrei beherrscht, so dass ich meine, die Kleine kann diese auch im Umgang mit anderen gehörlosen Kindern im Kindergarten und ggf. später in der Schule erlernen.

Und hört sie nicht schon ab 50dB (Habe ich das so richtig verstanden?), dann ist sie eher leicht bis mittelgradig schwerhörig und kann Sprachen noch sehr gut mit Hilfe guter Hörgeräte erlernen, aber ihr immer das Mundbild anbieten......

Ich selber bin gehörlos, habe gehörlose Eltern und bin bilingual erzogen worden (Gebärden- und Lautsprache), besuchte nur Regelschulen und habe dort Englisch gelernt..... Wenn ich zurückblicke, hätte ich z.B. Englisch lieber viel früher erlernt, da das Mundbild für mich dann selbstverständlicher gewesen wäre und heutzutage braucht man in sovielen Berufsbereichen englisch..... Und die japan. Sprache könnte der Kleinen später enorme Berufsmöglichkeiten eröffnen. Schließlich vernetzen sich die Länder immer mehr..... Ach ja, hörgeschädigte Menschen können selbstverständlich - bei guter Eignung - studieren und vielleicht auch Karriere machen.....

Puh, ich merke, dass ich doch vorhin einen Glühwein zuviel getrunken habe auf dem Weihnachtsmarkt. ;-)

Viel Erfolg und
viele Grüße
maryanne
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#6

Beitrag von maryanne »

Hallo Khan,
eure Situation ist nicht so einfach, aber ich bin sicher, dass sich eine gute Lösung finden wird.
Wenn deine Tochter bei 50 dB hört, kann sie bei guter Hörgeräteversorgung die Sprache/n gut erlernen. Ich bin der Auffassung, dass DU mit dem Kind in der Sprache sprechen sollst, die du sehr gut beherrscht, und das dürfte Deutsch sein. Abgesehen davon gibt es fast überall auf der Welt deutsche Schulen.
Man müsste wissen, in welchen Bereichen das Kind besser / schlechter hört.
Asiatische Sprachen umfassen höhere Frequenzen an die meisten europäischen Sprachen.
Bei diesem Hörverlust (wenn er sich denn in dieser Form bestätigt) sind Implantate absolut nicht indiziert.
Gebärdensprache ist sicherlich eine Zusatzoption, aber derzeit nicht das Mittel der Wahl, denn zum einen braucht es eine Muttersprache (und Gebärden lernt man als Erwachsener nicht mal eben so schnell in kurzer Zeit), zum anderen ist es wegen eurer häufigen Umzüge nicht sinnvoll, da fast jedes Land seine eigene Gebärdensprache hat.

Gruß
Maryanne
Khan
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#7

Beitrag von Khan »

Hallo ihr Lieben,
also erstmal habe ich mich jetzt hier angemeldet.
Vielen Dank fuer die zahlreichen Antworten. Ihr alle macht mir Mut und ich werde alles meinem Mann uebersetzen und mit ihm bereden.
zweifachemami hat geschrieben:... und wenn schon Eltern offen über die GS sind da kann ich nur echt sagen HUT ab.... das ist echt ein positiver Schritt.

Naja, ich habe so viele Sprachen gelernt, da kommt es auf eine mehr auch nicht mehr an :}
vielmehr ueberrascht mich, dass es offenbar Eltern gibt, die da NICHT offen sind :help: ich finde es nur normal und logisch. Natuerlich nicht nur, sondern je nachdem wieviel Hoervermoegen da ist als Haupt-, 2.- oder Unterstuetzungssprache zur Lautsprache.


.......was ich vorschlagen würde ist mal Kontakt mit Karin Kestner aufzunehmen, ...
werd ich machen, Danke. Hab schon die Homepage von ihr angesehen und mir das Buch Diagnose SH vom Christkindle gewuenscht.
fast-foot hat geschrieben: zu Punkt sieben:

Kannst Du die Kurven und Arztberichte einscannen?
Ich muss mal fragen, ob mein Mann in der Firma privat einscannen kann.
Deaflocke hat geschrieben: ich nehme mal an, ihr seit eine naturwiss. Familie und dein Mann befindet sich in der Promotionsphase?!

nein :lol:
also mein Mann arbeitet in einer grossen jap. Firma, die international Zweigstellen besizt, v.a. aber in Deutschland und Asien. Ich bin gelernte Erzieherin.


Auch sollte der Vater fließend mit seinem Kind kommunizieren können. ...
genau. Und auch die kulturellen Wurzeln finde ich wichtig, die Grosseltern, Tanten, etc...
maryanne hat geschrieben:... Ich bin der Auffassung, dass DU mit dem Kind in der Sprache sprechen sollst, die du sehr gut beherrscht, und das dürfte Deutsch sein. Abgesehen davon gibt es fast überall auf der Welt deutsche Schulen.

Ich spreche beides fliessend, und denke auch viel auf japanisch. Wir haben vor der Versetzung in Japan gelebt. Allerdings hapert es mit dem fliessend Lesen und schreiben je nach Thema mehr oder weniger. Was fuer die Schule spaeter ja wichtig wird, wenn ich bei Hausis oder beim Lernen helfen soll. Sowohl dtsch. als auch jap. Schulen gibt es zum Glueck ueberall, wo die Firma Zweigstellen hat, da haben wir also die freie Wahl.

Man müsste wissen, in welchen Bereichen das Kind besser / schlechter hört.
Asiatische Sprachen umfassen höhere Frequenzen an die meisten europäischen Sprachen.

das muss ich mal in Erfahrung bringen. Ich verstehe die Messdaten nicht wirklich, aber vielleicht erkennt man das ja in den Kurven
.......
Gebärdensprache ist sicherlich eine Zusatzoption, aber derzeit nicht das Mittel der Wahl, ...
Ich habe das auch nicht als Muttersprache gedacht, denn 1. koennen wir es ja auch noch nicht und 2. ist sie ja nicht hochgradig SH. Aber ich denke, begleitend, unterstuetzend, so dass sie alle Moeglichkeiten offen hat, auch falls sich noch etwas verschlechtert oder evtl. Hoergeraete ausfallen etc.
Ich habe mit meiner Grossen damals sowas wie Babyzeichen gemacht, weil sie so ein Schreikind war und so konnte sie uns klarmachen, dass sie Windeln hasst und lieber irgendwo abgehalten werden mag. So sind wir auf windelfrei gekommen und schlagartig sah sie gluecklicher aus und schrie weniger. Diesmal denke ich mir, statt Babyzeichen lieber gleich eine GS in kleinen bedarfsgerechten Schritten.


Ich bin ja so froh, dass anscheinend kein Implantat angezeigt ist.
Ich werde versuchen, die Kurven einzuscannen und den erlaeuternden Text der Tests zu uebersetzen.

Ich glaube, der Termin im Januar ist mit einer Komunikationsexpertin oder so aehnlich, die die "Brabbelentwicklung" checkt. Dann sollen noch weitere 3 Tests folgen, also HGs werden wohl sowieso fruehestens in 3 Monaten stattfinden.

Das mit Paukenerguessen ist durchaus wahrscheinlich, denn sie hat immer etwas Rotznase. Heute hatte sie das 1. Mal etwas Fieber, ich hoffe es ist keine Mittelohrentzuendung. Das hat naemlich meine Grosse seit 4 Wochen und wir bekommen es einfach nicht weg.

Vielen Dank fuer Eure Hilfe und wertvollen Tips! Wir haben jetzt viel zum nachdenken....
Ich melde mich wieder, wenn wir uns beraten haben, es etwas Neues gibt bzw. die Kurven eingescannt sind.
Habe jetzt 2 kranke Kinder hier :( und brauche ewig fuer einen Beitrag.

Viele liebe Gruesse
maryanne
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#8

Beitrag von maryanne »

Hallo Khan,
erst mal wünsche ich dir ein gutes Nervenkostüm - zwei kranke Kinder, puh!
M.E. spricht nichts dagegen, wenn ihr alle mit dem Baby Japanisch sprecht, wichtig ist, dass ihr sprecht, und zwar genauso viel als wenn es ein guthörendes Baby ist. Lasst es Geräusche hören, schaut es an beim Reden. Mir war erst nicht so klar, dass du sehr gut Japanisch sprichst. Ums Lesen und Schreiben geht es hier gar nicht, wichtig ist, dass das Kind die Sprache hört, und dies müsste bei einem Hörverlust von 50 % (genaueres werden wir noch erfahren), durchaus möglich sein.

LG
maryanne
fast-foot
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#9

Beitrag von fast-foot »

Hallo Khan,
Khan hat geschrieben:Ich bin ja so froh, dass anscheinend kein Implantat angezeigt ist.
Ich werde versuchen, die Kurven einzuscannen und den erlaeuternden Text der Tests zu uebersetzen.

Ich glaube, der Termin im Januar ist mit einer Komunikationsexpertin oder so aehnlich, die die "Brabbelentwicklung" checkt. Dann sollen noch weitere 3 Tests folgen, also HGs werden wohl sowieso fruehestens in 3 Monaten stattfinden.
Den Text brauchst Du nicht unbedingt zu übersetzen (wahrscheinlich ist es besser, wenn ich spezifisch nachfrage).

Ist eigentlich eine BERA geplant (ich denke, dass dies im Italienischen gleich genannt wird; weitere Stichworte: FAEP oder AEP)? Hier würde ich nach Möglichkeit gleich eine frequenzspezifische (notched-noise) Luft- und Knochenleitungs-BERA durchführen lassen.
Khan hat geschrieben:Wir haben diese Woche fuer unser 3,5 Monate altes Baby die Diagnose Schaeden an beiden Ohrschnecken, und (ich vermute Hoerleistung) 50 db beidseitig bekommen.
Das mit den Ohrschnecken ist bei mir etwas unter den Tisch gefallen. Auf Grund dieser Formulierung nehme ich an, dass die Impedanzaudiometrie eher in Ordnung war und die TEOAEs nicht auslösbar waren. Wobei sich natürlich auch ein Paukenerguss negativ auf letztere Messungen auswirkt, diese(r) jedoch auf Grund der Tympanometrie ausgeschlossen wurde.

Dann würde etwas weniger Verbesserungspotential vorhanden sein (aber nicht keines; TEOAEs sind selbst bei richtiger Interpretation nicht zu 100% eindeutig und in der Regel schon bei leichter Innenohrschwerhörigkeit nicht mehr auslösbar). An der Begebenheit, dass (momentan) eine mittelgradige Schwerhörigkeit vorzuliegen scheint und kein Implantat benötigt wird, ändert sich allerdings auch dadurch nichts.

Findet der Termin im Januar in einer Pädaudiologie statt?
Khan hat geschrieben:Sind deutsche GS und Schweizer GS gleich?
Nein, ich glaube nicht (bin aber nicht ganz sicher).
Khan hat geschrieben:Ich muss mal fragen, ob mein Mann in der Firma privat einscannen kann.
Mit einer Digitalkamera kann man die Befunde fotografieren, per USB auf den Rechner übertragen und hoch laden; dies als weitere Möglichkeit.

Gruss fast-foot
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fast-foot
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#10

Beitrag von fast-foot »

Nachtrag:
fast-foot hat geschrieben:Audiometria comportamentale: Könnte eine BERA
oder Reflexaudiomtrie gewesen sein; wenn ich die Messdaten sehe, kann ich es wahrscheinlich genau sagen (auch, was sie bedeuten).
Aktuell tippe ich hier auf eine Verhaltensaudiometrie.
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santiago
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#11

Beitrag von santiago »

Hallo!
Die GS ist sogar innerhalb eines Landes nicht immer ganz einheitlich. In eurem Fall kann man durch den starken internationalen Bezug mit häufigen Ortswechseln kaum sagen welche GS man wählen sollte.

"Richtige" GS werdet ihr wahrscheinlich nicht benötigen und das Erlernen wäre halt auch ziemlich zeitaufwendig und langwierig. Von den "gebildeten" GL sprechen ca. 70% auch ASL wodurch man sie dann auch international verwenden kann.

Gruß
santiago
Zuletzt geändert von santiago am 3. Dez 2011, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
Khan
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#12

Beitrag von Khan »

hallo,
also wir haben uns jetzt einen neuen Drucker zugelegt, der auch scannen kann. Muessen ihn nur erst einrichten.

Wir sind mit unserem Verdacht gleich in eine Klinik, da wir noch keinen Kinderarzt hatten und der HNO hat erst mal die Trommelfelle gecheckt, ins Ohr geleuchtet und durch die Nase mit einer Sonde die Ohren gecheckt. Da war alles oK. (Uebrigens beim Neugeborenenscreening auch, das erst in der 5. Woche stattfand, und ich hatte da schon so eine Ahnung, allerdings noch "ohne Grund".)

Die Klinik ist sehr gross und hat eine riesen Abteilung fuer Gehoerprobleme jeden Alters, u.a. einige auf Kinder spezialisierte Aerzte und Therapeuten. (War Zufall, wir sind einfach in die naechstgroessere Stadt gegangen.)

Fuer die Tests musste sie ca. 1 Std oder mehr schlafen. Wir haben einen Termin bekommen (der war am Donnerstag) und haben sie um 6 Uhr geweckt und wachgehalten, bis 9.30, dann ist sie beim stillen eingeschlafen. Sie hat 2 Stoepsel mit Kabeln dran auf den Schaedel geklebt bekommen und der Reihe nach an jedes der Ohren. Dazu noch so ein schwereres groesseres rundes Teil, das auf die Ohrmuschel gelegt wurde. Der PC hat dann die Kurven erstellt. Zum Schluss kam noch immer viel kuerzer ein viereckiges schwarzes Dingens ans Ohr. Nach diesem Test kam ein Test an einem Geraet, wo wieder Stoepsel ins Ohr gesteckt wurden, der war aber kuerzer und es war kein normaler PC. Danach kamen wir noch in eine Schalldichte Kammer und wieder ein Stoepseltest. Leider konnte ich aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht genauer nachhaken, was da genau getestet wurde. Aber vielleicht seht ihr das ja anhand der Kurven.
Was BERA etc. ist muss ich auch erstmal googeln.

Ein Gentest soll auch gemacht werden, da die Schwangerschaft unauffaellig war, und sie bis zum 1. Verdacht noch nicht krank war. In unseren Familien gibt es soviel mir bekannt ist nur Altersschwerhoerigkeit.

Nach der Untersuchung hat die Aerztin uns dann mit Hilfe eines Ohrmodells erklaert, dass die Ohrschnecken das Problem sind. Und sie hat irgendwas gesagt von wegen "ein KLEINES Problem, aber es IST ein Problem".
Der naechste Termin findet wieder in der selben Klinik statt, da ist dieser "Kommunikationstest"im Wachzustand und dann folgen 3 weitere Tests, wo sie wieder je 1 Stunde schlafen soll.

Im Wartezimmer habe ich verschiedene Kinder gesehen, mit Hoergeraeten, mit Implantaten und auch mit Hoerbrillen , ohne alles, usw. Ich hatte den Eindruck, dass die Klinik individuell entscheidet, was im Einzelfall besser ist und nicht grundsaetzlich auf eine einzige Technologie pocht. Nur Gebaerden irgendwelcher Art habe ich hier noch nicht gesehen.(abgesehen von den typischen Gebaerden, die alle Italiener benutzen).

Ich hatte insges. einen guten Eindruck, habe zwar keinen Vergleich, aber im Moment haben wir mit der Klinik ein gutes Gefuehl. Sollte sich dies je aendern, haben wir noch die Moeglichkeit, in Mailand nach einer Alternative zu suchen, da muesste es ja auch mindestens eine geben. Ansonsten sind wir ja immer noch AOK versichert und koennten irgendwo in Baden Wuerttemberg "gegenchecken" lassen, falls Zweifel auftreten.

Mein Mann hat mir gerade verkuendet, dass er kein passendes Kabel findet. Also wird das mit dem scannen wohl erst morgen was.

Jetzt habe ich aber viel rumgeschwafelt... Naechstesmal liefere ich die harten Fakten. Alles in allem bin ich nach Euren Antworten doch sehr zuversichtlich, dass wir das irgendwie meistern werden.

Wir haben uns zu Hause darauf geeinigt, dass wir erstmal weiterhin jeweils unsere Muttersprache mit beiden Kindern sprechen und untereinander Jap., also wie gehabt. Statt Babysigns werden wir diesmal einfach "richtige" Gebaerden nehmen . Je nach Bedarf koennen wir den Level ja dann langsam steigern oder auch nicht.

Wieviel Prozent ist denn eigentlich 50 db? Ich habe das so verstanden, dass jem. der alles hoert bei 0 db ist, aber wo liegt denn die Obergrenze? Wie hoert man denn mit 50 db? Ist dann ein normales (deutsches) Gespraech so leise wie fluestern?

Viele Gruesse und gute Nacht
K.
santiago
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#13

Beitrag von santiago »

Hallo!
Ein normales Gesprächt entspricht ca. 50dB.

Wenn die Hörschwelle bei 50dB liegt wird ein normales Gespräch (ohne HG!) wahrscheinlich nicht wie ein Flüstern wahrgenommen sondern man wird das Gespräch "bemerken" aber vermutlich wenig/nichts verstehen.

Gruß
santiago
Eine

Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#14

Beitrag von Eine »

Hallo Khan,

was eine BERA ist, findest du auch unter den Informationen auf dieser Homepage links. z.B.
unter FAQ. Und beim deutschen GdB-Rechner kannst du auch erfahren, wie groß der
Hörverlust auf Amtsdeutsch ist. Mit 50dB kann man noch viele "laute" Sachen und Stimmen
wahrnehmen, aber Verstehen ist schwer oder nicht drin. Es sei denn man ist ganz Nah am
Ohr, dann gehts besser, aber immer noch nicht perfekt und im Alltag redet man nicht neben
dem Ohr. Aber ein Baby hat man noch oft auf dem Arm, so dass ich denke, dass die Chance,
dass das Baby die Stimme derjenigen Person hört und fühlt, die das Baby gerade hält.

Was mich interessieren würde: Kann man japanisch gut vom Mund absehen?

Ich find es super, wie ihr das mit der Sprache handhabt. Tipps von deutsche und japanische
Logopäden, die sich mit hörgeschädigten auskennen, würde ich mir auch anhören.

lg
maryanne
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#15

Beitrag von maryanne »

Das ist definitiv falsch, Eine. Zum einen kann man gar nicht pauschal sagen, ob und wieviel jemand verstehen könnte, wenn man nicht weiß, welcher Hörverlust in welchen Frequenzen besteht.
Bei 50 dB in den sprachrelevanten Frequenzen (d.h. bis c.a 5000 Htz) kann man auch ohne Hörgeräte noch verstehen, aber eben nicht alles gut, mit Hörgeräten kann ein relativ gutes Sprachverstehen erreicht werden.

maryanne
fast-foot
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#16

Beitrag von fast-foot »

Hallo Khan,

so, wie Du das besschrieben hast, waren dies nebst TEAOEs und Tympanometrie vermutlich Luft- und Knochenleitungs-BERA.

Sieht so aus, als würde man gründlich untersuchen und sich auch Zeit für Erklärungen nehmen. Mein Eindruck von der Klinik ist eher gut (ist jedoch nur ein Eindruck).

Gruss fast-foot
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Eine

Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#17

Beitrag von Eine »

Maryanne, ich wüsste nicht, was ich falsches gesagt habe. Mir fällt allerdings auf, dass du meine
Beiträge grundsätzlich ins schlechte Licht rücken willst. Das finde ich recht unfreundlich von dir.

Fakt ist, "laut" kann man unterschiedlich definieren. Gerade bei Babys neigt man dazu,
wenn man sie auf dem Arm hat, eher zu flüstern. Das bemerke ich oft: z.B. alles ist gut,
alles in Ordnung, oh, was für ein schönes Baby bist du.

Ich habe im Gegensatz zu dir schwerhörige Kinder, sehe wie sie aufwachsen und wie ihre
Aufmerksamkeit und Reaktion ist und meine Aussagen treffen meinen Erfahrungen zu.
santiago
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#18

Beitrag von santiago »

Hallo!
maryanne hat geschrieben:Das ist definitiv falsch...
Natürlich kann man ohne genaue Kenntnis des Hörverlustes keine allgemeingültigen Aussagen machen :angel:

Ich glaube man muss zwischen "wahrnehmen" und "verstehen" unterscheiden. Bei einer angenommen linearen Hörschwelle im sprachrelevanten Frequenzbereich von 50dB nimmt man, meiner Meinung nach, ein Gespräch wahr aber wird wenig/nichts verstehen. Selbst Hörende benötigen ca. +20dB über ihrer Hörschwelle um ein Flüstern zu verstehen...

Hörende denken oft das SH alles etwas leiser hören und mit HG wird es lauter und man hört dann wieder normal. Leider gibt es in der Praxis halt kaum SH mit einem linearen Hörverlust in allen für die Sprache wichtigen Frequenzbereiche.

Das 50dB eine SH ist welche man sehr gut mit HG versorgen kann ist dabei natürlich unbestritten.

Gruß
santiago
Zuletzt geändert von santiago am 4. Dez 2011, 19:55, insgesamt 3-mal geändert.
maryanne
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#19

Beitrag von maryanne »

Hallo Eine,
es liegt mir fern, deine Beiträge bewusst besonders kritisch zu kommentieren, da du dies offensichtlich vermutest, kann ich dir nur sagen, dass es nicht andem ist. Ich fände es aber angenehm, wenn du dich hier mit deinem Realnamen anmelden würdest. Anonyme Gesprächspartner sind mir immer etwas suspekt.

Ansonsten:
Welche Laute ("Töne") auf in welchen Frequenzen und bei welcher Lautstärke angesiedelt sind, kann man auf der Sprachbanane erkennen. Es trifft zu, dass einige Konsonannten z.B. das S oder Th da nicht mehr hörbar sind. Ein schwerhöriges Kind lernt - mit HG und in der Frühförderung - die Worte, die es über das natürliche Gehör nicht bzw. nicht richtig hört.
Ein Großteil der Laute wird aber noch verstanden bein 50 dB - und hier kommt die Lautheit ins Spiel: ich meine nicht laut im Sinne von Schreien, sondern eine leichte (!) Anhebung der Stimme; vielfach wird bei 45 dB gesprochen und das ist zu leise für jemanden, der erst ab 50 dB anfängt zu hören.
Eine moderate Anhebung der Lautstärke auf ca. 60 dB + gute Artikulation ermöglicht ein Verstehen. Natürlich sollten Hörgeräte zum Einsatz kommen.

Es geht mir hier nicht darum, Recht zu haben oder mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, sondern um eine bestmögliche Information für Fragesteller.

Maryanne
Sabine
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22

Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#20

Beitrag von Sabine »

Hallo,

willkommen hier im Forum, Du hast ja schon viele Antworten und Hinweise bekommen.

Von mir kommt jetzt nochmal die dringende Bitte, an der Sprachenvielfalt festzuhalten.
Deutsch und Japanisch könnt Ihr gar nicht knicken, da beide Sprachen die Wurzeln Eurer Familie beinhalten.
Wie das mit Italienisch ist, kann ich jetzt nicht sagen, aber wenn Ihr fünf Jahre dort leben werdet, "lohnt" es sich ja durchaus, die Sprache zu lernen, schon alleine wegen der Sozialkontakte.

Wir sind eine zweisprachige Familie (Deutsch/Englisch), einer unserer vier Söhne ist komplett ertaubt und hört seit 11 Jahren mit zwei CIs.
Nach anfänglicher Verstörung haben wir uns dafür entschieden, für ihn das anzustreben, was sein älterer Bruder auch erreicht hat bzw. angeboten bekommen hat.
Gebärdensprache hatten wir auch in Erwägung gezogen, aber das wäre für uns nicht durchführbar gewesen .... zwei Gebärdensprachen zu lernen war einfach im Alltag nicht drin.

Unser Sohn spricht fließend Deutsch und Englisch und lernt gerade erfolgreich Französisch. Generell fällt es ihm sehr leicht, Sprachlaute nachzuahmen und zu produzieren, ich nehme an, das liegt auch daran, dass er von Anfang an so viele verschiedene Laute gehört hat.

Viel Erfolg und alles Gute,

Sabine
Khan
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#21

Beitrag von Khan »

Vielen Dank fuer die neuen Antworten. Ich merke gerade, dass ich ueber das "Hoeren" an sich fast gar nichts weiss. Ein sehr komplexes, aber interessantes Thema.
Die Kurven haben wir gescannt, jetzt versuche ich das hochzuladen. Ich muss nur erst herausfinden, wie, aber das finde ich bestimmt ueber die Suche.

Das mit den kulturellen Wurzeln finde ich auch sehr wichtig. Gebaerden werden wir aber nur in einer Sprache. Und wie gesagt, erstmal eben nur das, was wir eh mit Babysigns gemacht haetten und bei Bedarf mehr.

Zur japanischen Sprache:
Japanisch kann man nicht von den Lippen ablesen, ausser der Gespraechspartner konzentriert sich darauf, dass man es kann. Normalerweise hat man die Lippen in einer entspannten, leicht geoeffneten Position, dann zieht man die Mundwinkel etwas zu einem Laecheln auf die Seiten und bewegt moeglichst keinen Gesichtsmuskel beim Sprechen,bzw. nur so minimal wie noetig (bei den Bilabialen).
Die Sprache hat sehr viele Vokale, weswegen sie sehr leise gesprochen werden kann und i.d.R. auch wird. Das Lautinventar ist sehr begrenzt und fuer zB. Deutsche macht die Aussprache normalerweise keine Probleme. Die Sprache funktioniert nicht in Einzellauten, sondern in Silben, davon gibt es nur knapp 50 und dann noch ein paar wenige Varianten. Einen chinesischen Singsang muss man nicht beherrschen. So das war der Sprachenexkurs zum Montag...

Jetzt gehe ich mal suchen.
Gruss, K.
fast-foot
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#22

Beitrag von fast-foot »

Hallo Khan,

unten rechts auf "Antworten" klicken, dann unter dem Texteingabefeld auf "Anhänge verwalten". Dann die entsprechenden Dateien auswählen (maximal drei pro Beitrag) und auf "senden" klicken.

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Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 5. Dez 2011, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Khan
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#23

Beitrag von Khan »

Danke vielmals, ist ja eigentlich ganz einfach.
Tja, jetzt ist leider mein scan ein .tif ....
Jetzt wacht auch schon wieder die Kleine auf... ich probiers nachher nochmal.
fast-foot
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#24

Beitrag von fast-foot »

Kannst Du die Datei mit einem Bildbearbeitungsprogramm öffnen (auf Windows vorhanden)?

Dann zum Beispiel als JPG abspeichern (unter Windows links oben auf "Datei" klicken und dann "speichern unter" anwählen; dann sollten die Optionen erscheinen).
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Khan
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Re: schwerhoeriges Baby, Mehrsprachige Familie

#25

Beitrag von Khan »

hallo,
also ich krieg das neben den Kindern her nicht gebacken, als jpg oder so. Jetzt schlafen sie zwar... am Donnerstag hat mein Mann frei, spaetestens dann sollte es klappen.
Vorhin hat das KH angerufen. Wir haben noch einen 2. Termin im Jan. und muessen da unsere Tochter morgens fruehzeitig wecken und bis 10 wachhalten, dann darf ich sie einschlafstillen und sie muss wieder eine Std. schlafen. Im KH muessen wir aber schon um 9.30 sein. Ich vermute stark, dass das dann diese Bera Untersuchung ist. Bei unseren bisherigen Kurven steht jedenfalls nirgends Bera oder aehnliches drueber.

Die Kleine brabbelt immer neue Laute und probiert ihre Stimme aus. Sie hat auch ganz spezielle Tonlagen und "Plapperablaeufe" fuer AA und Pipi. und prustet mit dem Mund, wenn das AA von selbst nicht kommen will und eine Bauchmassage noetig ist. Also heute war meine Treffsicherheit ca. 90 Prozent - Windel auf- trocken, 1 Min warten bzw. Massage, angekuendigtes Ereignis. Und das teilt sie mir lautlich mit. Ist das ein Zeichen, dass sie sich selbst irgendwie hoert? Meine hoerende Tochter hat in diesen Faellen immer nur laut geschrien bzw. mit Haenden und Fuessen gezappelt wie eine Irre. Auf Ansprache von hinten, Radio, oder laute ploetzliche Geraeusche reagiert die Kleine nach wie vor nicht.

Gruss K.
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