Probleme im Kindergarten

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
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Marielollie
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Probleme im Kindergarten

#1

Beitrag von Marielollie »

Hallo suchen Rat,

unser Kleiner 31/2 geht seit 6 Monaten in den Regelkindergarten am Ort. Die SH wurde erst mit 2 Jahren entdeckt, mittel- bis hochgradig.
Die Erzieherin hat mich jetzt angesprochen dass es im Moment nicht so weiterginge weil er sonst grosse Probleme mit den aneren Kindern bekäme.
Ich bin erstmal aus allen Wolken gefallen da ich bis dato nur positives Feedback bekommen habe. Er würde andere Kinder schlagen und provozieren. Und man habe schon bemerkt das es wahrscheinlich nichts mit der SH zutun hätte sondern vielmehr mit einer Wahrnehmungsstörung.
Ich habe daraufhin die Frühförderung kontaktiert und gefragt ob sie das nicht bemerkte, genauso wie die "Integrationshilfe", die wir auch haben. Unserer Meinung nach hätte man das früher ansprechen müssen, uns mitteilen. Die Frühförderung meinte dann nur das sie die Erzieherinnen in Schutz nehmen müsste und das man die Eltern nur verrückt mache wenn man da zu früh was sage.
Mir ist schon aufgefallen das er gehänselt wird im Kiga da die sprachliche Entwicklung noch nicht die eines 31/2 jährigen entspricht.
Wir sind am überlegen ob dieser Kiga die richtige Entscheidung war und ob man vielleicht nochmal wechselt. Ich mache mir Sorgen dass die Aggressivität vielleicht daher kommt das er bemerkt das mit ihm was nicht stimmt.
Kennt jemand vielleicht das Problem und kann uns einen Rat geben?
M.
Gabriele
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Re: Probleme im Kindergarten

#2

Beitrag von Gabriele »

Hallo Marielolli

Sind denn die HG gut und richtig eingestellt?
Es kann sein das dein Sohn einfach nicht richtig versteht und hört, das kann dieses agressive Verhalten hervorrufen.
Werdet ihr im KiGa denn von Aussenstelle betreut und wie sieht es mit Logopädie aus?
Ein Kind welches HG trägt entwickelt sich sprachlich anders und langsamer aber mit der richtige Unterstützung und Förderung wird auch er das sprechen lernen.
Meine älteste bekam mit 3 1/4 HG und fing ab da an zu sprechen.
Lass die HG bitte vom Akustiker überprüfen.

LG
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
Reimplantation re,2011 u. 2012
Lorenz 26, beids. Hg Sophia 23, beids. CI ´09 u.11 (Hybrid L )u.Kolobom
Alle Kinder progredient.
Momo
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Re: Probleme im Kindergarten

#3

Beitrag von Momo »

hallo marilolli

naja eine spät erkannte hörschädigung kann ursache einer wahrnehmungsproblematik sein oder aber diese auch auslösen bzwl zur folge haben. dein sohn hat erst ein höralter von 1,5, jahren und ist damit seinen altersgenossen deutlich unterlegen was das sprachverstehen und die kommunikationsfähigkeit angeht. trotzdem ist er dabei ja ncht doof und bekommt sehr wohl mit wenn er gehänselt wird und kapiert wahrscheinlich auch warum bzw. merkt deutlich seine eigenen grenzen. er kann sich gegenüber den anderen kindern verbal kaum wehren- also was leigt näher als dann aggressiv zu werden. ich wäre auch total wütend.
aufgabe des kigas ist es und war es auch vorher schon da gegen zu steuern und zwar auf beiden seiten: die anderen kinder dürfen nicht hänseln, auslachen usw. sondern müssen angeleitet werden im umgang und der kommunikation mit deinem sohn. das spielen muss vielleicht noch mehr begleitet und angebahnt werden, da es ihm vielleicht noch schwer fällt verbal regeln/ spielverabredungen usw. zu vereinbaren. auf der anderen seite müssen die erzieher auch deinem sohn wege aufzeigen wie er mit siener (noch) eingeschränkten kommunikationsfähigkeit umgehen kann bzw. wie und wo er hilfe bekommen kann, ggf. uss über eine integratonshilfe (einzelfallhilfe) zur unterstützung nachgedacht werden bis er besser und eigenständiger kommunizieren kann.
ein sehr gutes buch dazu ist "Ein Fest für Merle", in dem genau verdeutlcht wird anhand einer (Bilderbuch)-Geschichte wie schwer es ein stark hörgeschädigtes Kind haben kann im Kiga und wie gut es funktionieren kann, wenn alle aufeinander zugehen. außerdem aknn man auch im kiga schon altersgemäß aufklären über den umgang mit hg kindern- das wäre aufgabe der frühförderin.

dass letztere die erzieher in den schutz nimmt... kein kommentar. ich finde sehr wohl, dass sie dich zeitnah hätten informieren und mit einbeziehen müssen. das gilt insbesondere immer dann, wenn es um inklusion/ integration eines behindereten kindes geht und eine kommunikationsbehinderung 8wie sie ja zumindest erstmal noch vorhanden ist) wird leider immer sehr unterschätzt und verlangt ein gutes, vertruensvolles miteinander aller beteiligten, dann kann das auch gut funktionieren!

gibt es bei euch nicht auch einen mobilen dienst der sh schule, der euch beratend zur seite stehen kann? wo kommt ihr her?

den tipp von gabi: hg überprüfen lassen, finde ich auf jeden fall auch sehr gut.

grüße
Zuletzt geändert von Momo am 6. Mär 2012, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Marielollie
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Re: Probleme im Kindergarten

#4

Beitrag von Marielollie »

Danke erstmal für die Antworten.

Ich sehe das auch so, der Kindergarten hätte mir einfach Bescheid sagen müssen, bemerkt hatte ich es ja schon. Jetzt am Donnerstag treffen wir uns, die Frühförderin, die Integrationshilfe und die Erzieherin zu einem runden Tisch und da werde ich nochmals darauf hinweisen das es so nicht weitergehen darf.

Danke für den Hinweis mit dem Buch, ist eine schöne Idee.

Ich habe manchmal das Gefühl das im Kindergarten alles super läuft solange es eben super läuft. Sobald Probleme entstehen, ensteht auch, meines Erachtens, natürlich mehr arbeit für die Erzieher und in einem "Regelkiga" mit fast 25 Kindern in einer Gruppe...

Fortsetzung folgt...
Kirstin
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Re: Probleme im Kindergarten

#5

Beitrag von Kirstin »

Und?
Wie war das Gespräch?
Jannik * 2004 Er trägt Hörgeräte, seit er vier Monate alt ist.
Sinje * 2009
Marielollie
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Re: Probleme im Kindergarten

#6

Beitrag von Marielollie »

Hallo,

es war schrecklich! Wir haben uns zum runden Tisch am letzten Donnerstag getroffen. Die Frühförderung, die Integrationshilfe, die Erzieherin und ich. Kopie des Protokolls der Frühförderung hab ich angehängt.
Ich habe nochmal darauf hingewiesen das es mir mehrmals aufgefallen ist das er gehänselt wird. Das wurde aber abgewiesen und für nicht so wichtig gesehen. Für mich war jedenfalls gut raus zu hören das der Kindergarten keine richtige Struktur hat und und völlig überfordert ist mit der Situation.
Ich habe auch nochmal darauf hingewiesen das ich ein Feedback möchte wie es am Tag gelaufen ist. Erst am Schluss konnten wir uns dann darauf einigen das sie sich was überlegen wie sie mir, ohne grösseren Arbeitsaufwand, übermitteln wie der Morgen verlief. Ich bin sehr verärgert und wütend. Der nächste Runde Tisch findet am 04.04 statt und bis dahin werde ich mich anderweitig informieren und im Notfall den Kiga wechseln.

Im Anhang noch die letzte Nachricht von der Frühförderung.

Hallo Carmen,

im Anhang sende ich dir das Protokoll. Ich denke auch, dass es mehr Struktur bedarf. Aus meiner Sicht, scheint das Kindergartenteam dies jedoch nicht so wahrzunehmen. Änderungen können jedoch nur in kleinen Schritten erfolgen, d.h. wir brauchen einen langen Atem. Ich würde auch gerne mit dir telefonieren. Am Dienstag bin ich jedoch den ganzen Tag unterwegs. Heute und Morgenmittag habe ich meine Tochter alleine, da ist es schwierig in Ruhe zu telefonieren. Mittwoch- und Donnerstagvormittag habe ich noch keine Termine. Wie sieht es da bei dir aus?

Ganz liebe Grüße
Anke

> Betreff: Kindergarten

> Hallo Anke,
>
> ich muss dich jetzt doch nochmal wegen dem Gespräch am Donnerstag im
> Kindergarten ansprechen.
> Ich bin immer noch beunruhigt was Elia angeht. Am Freitag war wieder ein
> Vorfall im Kiga der mir einfach Angst macht. Ein größerer Junge lief ihm
> hinterher und meinte, "wir bauen eine Falle und in die fällst du rein",
> ich glaub Elia hat es nicht verstanden... Als der Junge mich dann sah
> ist er weggelaufen.
> Könntest du mich Bitte nochmal anrufen wenn du Zeit hast.
> Ich habe kein gutes Gefühl mehr was den Kindergarten angeht. Ich fand
> auch das Gespräch am Donnerstag nicht so gut, für mich hat sich das
> alles sehr unstrukturiert angehört.
>
> Vielleicht kann ich dich am Dienstag auch im Büro anrufen?
> Viele liebe Grüsse und Danke!
> Carmen

Kopie Protokoll
Protokoll: 9.03.2012 runder Tisch

Teilnehmerinnen:

Momentane Situation im Kindergarten
Es gibt Tage, an denen es Elia gelingt sich gut an die Regeln zu halten. In letzter Zeit häuften sich jedoch Tage, an denen es ihm nicht gelang. Elia ärgerte die Kinder, v.a. zwei Mädchen haben es ihm angetan. Wobei es für ihn oftmals ein Spiel zu sein scheint, diese zu verfolgen. Ein anderes Spiel ist es, das Essen der anderen Kinder zu klauen. Während dem Essen zappelt er viel herum, manchmal da er aufs Klo muss, aber nicht gehen wollte. Laut Frau Perez, wird sich Elia zunehmend seiner sprachlichen Einschränkung bewusst und reagiert wütend.
Immer wieder kommt es auch vor, dass andere Kinder, v.a. zwei Jungen Elia hänseln, in dem sie rufen „Aga aga li“.
Zu Zeiten, in denen Elia außerordentlich unruhig ist, benötigt er eine eins zu eins Betreuung. Dies kann vom Kindergarten nicht immer geleistet werden.
An guten Tagen gelingt es Elia friedlich mit den anderen Kindern zu spielen. So war es gestern möglich, dass er alleine mit zwei Jungs im Bauzimmer ohne erwachsene Begleitung spielte. Beim Essen nahm er nur von seinem Teller und unterhielt sich mit der Erzieherin. Elia kennt die Handlungsabläufe beim Frühstück.
Von allen Beteiligten konnte bisher nicht festgestellt werden, warum es mit Elia an einem Tag so super klappt und am anderen Tag wieder schwierig ist.

Bisherige Maßnahmen im Kindergarten
• Es gibt das Handzeichen „Stopp“, welches die Kinder benutzen, wenn sie einem anderen Kind signalisieren wollen: Hier ist bei mir die Grenze.
• Positives Verhalten von Elia wird mit Aufmerksamkeit auch durch in den Arm nehmen belohnt.
• Elia werden Grenzen gesetzt, z.B. in dem er sich ruhig auf einen Stuhl setzen soll. An diese Grenzen hält er sich jedoch nicht immer, da er dann anfängt mit dem Stuhl zu rutschen.
• Streitereien zwischen den Kindern werden sofort von den Erzieherinnen geschlichtet.
• Die Erzieherinnen erinnern die Kinder ans Aufräumen.
• Momentan werden Schilder eingeführt, die die Kinder daraufhinweisen, dass sie ein Bauwerk stehen lassen sollen.
Viele Kindergartenabläufe und Regeln werden mündlich vermittelt oder durch das tägliche Erleben deutlich.

Wichtige Regeln die Elia noch Lernen muss:
• Wenn ich aus dem Zimmer gehe, muss ich Bescheid sagen.
• Auf Stoppzeichen der anderen Kindern, drehe ich mich um und gehe weg.
• Ich lasse die anderen Kinder in der Burg spielen. Wenn ich mitspielen möchte, muss ich fragen.
• Ich lasse den anderen Kinder ihr Essen auf dem Teller liegen.
• Mein Stuhl bleibt während dem Essen ruhig stehen.
• Ich lasse Bauwerke der anderen stehen.
• Wenn ich mit einem Spiel fertig bin, räume ich es auf.

Eine Regel, die Elia in der nächsten Zeit lernen soll:
• Mein Stuhl soll während dem Essen ruhig stehen bleiben.

Elia wird bei der Erreichung des obigen Ziels unterstützt:
durch die Erzieherinnen:
Sie schicken Elia immer vor dem Essen aufs Klo. Damit er nicht zappelig ist, weil er dringend Pipi machen muss. Er wird daran erinnert ruhig auf seinem Stuhl zu sitzen. Gelingt ihm dies, bekommt er von Frau Ernsberger eine Massage, die er liebt. Damit bekommt er für erwünschtes Verhalten Aufmerksamkeit.
Frau Perez wird jeden Tag informiert, wenn der Vormittag gut gelaufen ist. Frau Metzger überlegt sich noch, wie die Info aussieht. Ideen waren ein Sticker am Brett, Daumenzeichen oder ein Heft mit Smileys. Bei dem Heft mit Smileys würde auch Elia in die Rückmeldung miteinbezogen werden.
durch die Mutter:
Wenn der Kindergartentag gut lief, lässt sich die Mutter von Elia ausführlich schildern, was er alles gemacht hat. Er bekommt ihre Aufmerksamkeit. An schlechten Tag wird nur kurz über den Kindergarten geredet. Es gibt wenig oder keine Aufmerksamkeit.
Mittwoch, Donnerstag und Freitag ist Elia nur noch von 9.30-12.00 im Kindergarten. Dadurch ist auf der einen Seite eine Doppelbesetzung in der Gruppe eher möglich und auf der anderen Seite muss sich Elia über einen kürzeren Zeitraum den Anforderungen des Kindergartenalltags anpassen.

Absprache zum Stuhlkreis
Mit den älteren Kindern wird im Stuhlkreis ein Frühlingsbilderbuch bearbeitet. Mit den jüngeren Kindern pflanzt Frau Ernsberger Kresse oder Blumen. Diese Aktion wird fotografiert. Im Stuhlkreis werden die Fotos und damit der Ablauf des Pflanzens besprochen. Es entsteht ein Fotobilderbuch. Das Wachsen der Pflanze kann im Laufe der Zeit auch dokumentiert werden, z.B. könnte jeden Tag ein Kind ein Foto von der Pflanze machen.

Nächster runder Tisch am 04.04.2012 um 8 Uhr im Kindergarten

Stegen, den 10.03

>
Zuletzt geändert von Marielollie am 23. Mär 2012, 14:30, insgesamt 2-mal geändert.
Karin
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Re: Probleme im Kindergarten

#7

Beitrag von Karin »

Ähmmm - wieder mal so typsch...

Also - ihr habt die Möglichkeit euch eine Kindergartenassistenz zu beantragen. (Eingliederungshilfe) Die wäre nur für euren Sohn zuständig.
Kann euer Kleiner ein paar Gebärden? Könnte man das noch aufbauen - bzw. möchtet ihr das? Kommt die Frühförderin mal in den Kiga und erklärt den anderen Kindern, warum eurer Sohn noch nicht so gut spricht?

Da gehört mehr Wissen um die Psyche in den KIGA.
LG
Karin
http://www.kestner.de/ - alles rund um die Gebärdensprache
Marielollie
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Re: Probleme im Kindergarten

#8

Beitrag von Marielollie »

...wir haben ja eine Integrationshilfe die 2 x die Woche für 3 Stunden kommt. Gebärden kann er keine aber er liest viel von den Lippen.

Sein Höralter ist jetzt 11/2 und für das spricht er schon richtig gut. Wenn er so weiter macht wie bisher dann hat er in nochmal 11/2 Jahren alles aufgeholt. Es geht um die jetztige Situation und da hast du es auf den Punkt gebracht, es gehört mehr Wissen um die Psyche.

Ich denke der Lärm durch die große Anzahl der Kinder wird immer ein Problem sein auch wenn er sprachlich nicht mehr so hinterher hängt. Ich bespreche morgen mit der Frühförderung einen eventuellen Wechsel in einen kleineren Kindergarten.

Forsetzung folgt...
Barbara
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Re: Probleme im Kindergarten

#9

Beitrag von Barbara »

Hallo Marielollie!

Im Protokoll habe ich gesehen, dass Dein Kleiner in Stegen in den Regelkindergarten geht. Ist es das Stegen in der Nähe von Freiburg?
An der dortigen Schule für Hörgeschädigte gibt es doch bestimmt auch einen Kindergarten. Wäre das eine Option? Aber die Frühförderin wird das bestimmt auch schon angesprochen haben.
Liebe Grüße
Barbara selber hochgradig schwerhörig mit hochgradig schwerhöriger Tochter (*12/97)
Kirstin
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Re: Probleme im Kindergarten

#10

Beitrag von Kirstin »

Ich entschuldige mich im Vorfeld für Off Topic :angel: aaaaaaber:
Ich würde niemals solche Sachen mit Namen etc. ins Internet stellen. Ich glaube, das kann richtig nach hinten losgehen!
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Marielollie
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Re: Probleme im Kindergarten

#11

Beitrag von Marielollie »

Hallo Kirstin,
ja geb ich dir Recht... hab ich im eifer des Gefechts nicht beachtet. Danke für deine Offenheit! :shy:

Im Moment hat sich die Lage etwas entspannt und ich bekomme regelmäßig Feedback vom Kiga wie der Vormittag verlaufen ist. Ich bin nebenbei, trotzdem, auf der Suche nach einer besseren Einrichtung, vielleicht sogar nach einem Sprachheilkiga. Die Frühförderung unterstütz mich dabei und schaut verstärkt auf die jetztige Situation im Regelkiga.
Ich bin im Moment müde und erschöpft. Irgendwie gibt es keine Entspannung in unserer Geschichte, trotz Integrationskraft, Frühförderung und offenen Gespräche im Kiga passiert sowas.
Fortsetzung folgt...
Katrin33

Re: Probleme im Kindergarten

#12

Beitrag von Katrin33 »

Hallo,

wir hatten genau die selben Schwierigkeiten, als unser Sohn in den Kindergarten kam. Die Schwerhörigkeit wurde mit knapp 3 entdeckt also kurz vor dem Kindergarteneintritt. Ich weiss ganz genau, was in Euch vorgeht. Kopf hoch - das wird besser! Unser Sohn hatte ebenfalls eine gestörte Wahrnehmung - dazu kam, dass der Kiga offene Gruppen hatte - sehr grosse Lautstärke. Wir haben eine sehr gute ErgoTherapeutin gefunden - das hat geholfen. Unser Sohn fiel ebenfalls agressiv auf, ich wurde auch von anderen Eltern angesprochen und war oft nahe am Verzweifeln. Er ist aber kein agressives Kind. Nach einiger Zeit und nach geänderter Hörgeräteeinstellung, welche auch nicht in Ordnung war, wurde es besser. Im Kindergarten kam es leider oft zu Verständigungsschwierigkeiten und aufgrund fehlenden Wissens konnten die dort nicht damit umgehen. Dazu kam, dass die FM-Anlage nicht benutzt wurde - trotz mehrmaliger Aufklärung durch die Frühförderin. Jetzt wurde er eingeschult in eine Aussenklasse für Schwerhörige und ich bin sehr froh, das war die richtige Entscheidung. Im Nachhinein wäre es sicher besser gewesen, ihn in einen speziellen Kiga zu geben - aber wir sind hier sehr ländlich und es gab nicht die Möglichkeit. Es würde sicherlich helfen, wenn die Kinder im Kindergarten mal richtig aufgeklärt würden - mal in die Hörgeräte reinhören dürften und wenn genügend Auszeiten gewährleistet sind. Unserer Integrationshilfe hatte mit der Zeit raus, wann es ihm zuviel wurde bzw. er konnte es mit der Zeit selbst sagen und er durfte sich dann immer ein oder zwei Kinder aussuchen und die sind dann in einen ruhigen Raum gegangen oder haben einen Spaziergang gemacht - das half auch Wünsche Euch alles Gute!
Sabine
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Re: Probleme im Kindergarten

#13

Beitrag von Sabine »

Hallo,

Kirstin ist mir zuvorgekommen ...

Selber editieren kann man hier nicht, oder?

Ich würde an Deiner Stelle in Deinem eigenen Interesse, aber auch zum Schutz der anderen Beteiligten, Ralph bitten, diese persönlichen Angaben zu löschen.
Zwar steht die FF ja ganz gut da, trotzdem ist es wohl nicht so ganz sauber, ihre private Mail an Dich hier einzustellen etc.

Auch wenn es sich hier manchmal so anfühlt, weil nur wenige und überwiegend dieselben Leute hier mitmischen ... es ist eben kein geschützter Raum.

Ansonsten alles Gute für Euch,

Sabine
Marielollie
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Registriert: 6. Dez 2010, 20:25
14

Re: Probleme im Kindergarten

#14

Beitrag von Marielollie »

Hallo,
bei uns sind grade alle krank, Grippe, hat reium sich geschlagen...

Am 26.04. haben wir einen Besichtigungstermin in einem Sprachheilkindergarten. Leider ist die Aufnahmegrenze schon überschritten und wir bekommen wohl nicht so schnell einen freien Platz. Trotzdem möchte ich es versuchen, vielleicht haben wir ja Glück. Nach eigenen Recherchen und vielen Gesprächen wäre es wohl die beste Lösung.
Was den Regelkindergarten angeht sind die Erzieher im Moment wohl schon bemüht, da auch von aussen grade viele Augen draufschauen. Ich habe da kein gutes Gefühl mehr.
Mit dem Arzt wurde jetzt noch eine Kurmaßnahme besprochen, Werscherberg. Es würde wohl dem ganzen Spannung raus nehmen.
Danke für eure Antworten und Anregungen. Ich werde über den weiteren Verlauf wieder schreiben. Schönen sonnigen Sonntag.
Muecke.1982

Re: Probleme im Kindergarten

#15

Beitrag von Muecke.1982 »

Hallo,

erst mal möchte ich dir alles Gute und viel Erfolg wünschen bei dem was du tut.

ich möchte darüber hinaus auch kurz von mir berichten, und hoffe das dir das etwas helfen tut, ich bin zwar schon 30 inzwischen doch mein leben lang schwerhörig.

an meinen Kindergarten kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern an das was ich mich erinnern kann ist das ich immer alleine gespielt habe an andere Kinder kann ich mich nicht bewusst erinnern.
Aus den aussagen meiner Eltern konnte ich aber immer vernehmen das ich mit anderen Kindern nicht gut konnte und oft um mich geschlagen und getreten habe, da ich wehrend meinem Kindergartenzeit dazu fast nicht auf aussagen von anderen reagierte und auch nicht richtig reden konnte wurde ich damals als zurückgeblieben abgestuft, das ich schlecht höre wollte niemand wahrhaben.

Bei meiner Einschulung hat man dann bemerkt das ich schlecht höre und ich bekam ein Hinter dem Ohr gerät, nach sehr langen Einstellungen und Tests*** die deutlich umfangreicher wie heute waren habe ich dann innerhalb kürzester zeit Sprechen gelernt, und konnte mich in der schule einigermaßen behaupten im Unterricht ich bin von der ersten Klasse an in eine Sprachheilschule gegangen, und den noch wurde ich von allen Kindern gehänselt und ausgestoßen, das hatte sich erst geändert mit einem Schulwechsel, seitdem haben mich alle Leib und können mit mir ;-).

Was ich mir vorstellen kann ist das das gerät nicht so richtig eingestellt ist, und genau das sollte mal überprüft werden, auch ein Wechsel von der KiKa kann ganz gut sein damit er mit anderen Kindern zusammen kommen die ihn nicht von vornherein ausstoßen.

*** zu den Test`s wie die früher gemacht wurden, also an das was ich mich noch erinnern kann.
ich muste immer Karten Spielen oder Puzzle zusammen legen mit einem Hörgeräteakustiker der dabei mein gerät einstellte.
er verdeckte seinen Mund und sprach Sätze in unterschiedlicher Lautstärke und Tonlagen die musste ich dann wiederholen, als Kind
habe ich das immer gehasst, dann hat er irgend wo im Raum ein Tonband gerät gehabt auf dem waren Geräusche von Tieren zu hören
die waren auch unterschiedlich Laut und in verschiedenen Tonlagen da musste ich dann versuchen zu hören woher der Ton gekommen ist
uns was das für ein Tier war :-) das ganze ging glaube ich ziemlich lang da musste ich immer 2 mal die Woche hin oder 3 mal glaube ich.

Das hat mir aber unheimlich geholfen, erst mal das ich mich nicht immer auf das Mundbild verlassen muss sondern auch auf das was ich
gehört habe denn ich habe gelernt wie sich was für mich anhört, und das gerät wurde immer wider etwas genauer eingestellt.

ach ja, teilweise waren werden dem Spielen auch Störgeräusche im Raum mit Absicht um zu sehen wie die über das gerät wahrgenommen werden
und ich dann noch höre oder auch nicht :-)

wie gesagt ich kann dir schlecht sagen was du tun sollst oder kannst, das ist glaube ich bei jedem Kind etwas anderes es kommt auch darauf an wie schwer jemand die Schwerhörigkeit hat, ... doch
ich hoffe das dir mein Erfahrungsbericht etwas helfen kann, für deinen Sohn das richtige zu finden.

Gruß
und viel Erfolg
PetraAnett
Beiträge: 478
Registriert: 31. Jan 2007, 20:45
18

Re: Probleme im Kindergarten

#16

Beitrag von PetraAnett »

Hallo

- unser Junior hat seine Kigazeit schon hinter sich - aber ich wollte auch mal meinen "Senf" dazugeben.

Werscherberg finde ich gut - wir waren zweimal und es hat unserem Sohn 8auch spät mit HG versorgt) sehr viel gebracht.
Die Therapeuten können die Kids auch so guteinschätzen z.B. was Gruppenverhalten u dgl. betrifft - mit dem Therapiebericht von Werscherberg hat man eine gute Hilfe in der Hand für Gespräche im Kigaalltag ...

LG
Momo
Beiträge: 5186
Registriert: 23. Jul 2002, 21:46
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Wohnort: Niedersachsen

Re: Probleme im Kindergarten

#17

Beitrag von Momo »

PetraAnett hat geschrieben: Werscherberg finde ich gut....
Die Therapeuten können die Kids auch so guteinschätzen z.B. was Gruppenverhalten u dgl. betrifft - mit dem Therapiebericht von Werscherberg hat man eine gute Hilfe in der Hand für Gespräche im Kigaalltag ...
Dem kann ich mich nur anschließen!

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Marielollie
Beiträge: 21
Registriert: 6. Dez 2010, 20:25
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Re: Probleme im Kindergarten

#18

Beitrag von Marielollie »

Hallo,

wir hatten letzten Donnerstag unseren 2. runden Tisch im Kiga. Nach länerer Auszeit wegen Krankheit und Osterferien sind wir nach 3wöchiger Pause, gestärkt und mit neuer Hoffnung in den Kindergarten. Wir waren kaum drin kamen schon 3 von den Gruppenkindern auf Elia zu und es ging wieder los mit dem Hänseln. "Agga, Aggael (soll Raffael heissen) usw. Zwischenzeitlich kann Elia die bestimmten Namen richtig aussprechen, sieht das ganze nun als Spiel und ahmt die Jungs nach, macht dann halt mit.

Es hat sich etwas gebessert, die Erzieherinnen sind bemüht.
Ich bin trotzdem der Meinung, dass immer noch zu wenig Aufklärung unter den Kindern passiert ist und ich bin auch immer noch überzeugt das die Erzieher überfordert sind.

Weiterhin sind wir so verblieben das ich ihn an den Tagen also Mittwoch, Donnerstag und Freitag verkürzt, nach 2 Stunden wieder vom Kiga abhole weil die Erzieher sonst an ihre Grenzen stoßen. (Wurde so von der Erzieherin geäussert)

Wir haben jetzt einen Kurantrag für die Rehaklinik Werscherberg beantragt und hoffen auf Annahme. Wegen des Kiga werde ich trotzdem in Erwegung ziehen in einen kleineren zu wechseln.
Fortsetzung folgt...
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