ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

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stolzedirekt
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ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#1

Beitrag von stolzedirekt »

Hallo zusammen,

ich trage seit über 20 Jahren beiseitig ImOhrHG, welche über die Jahre hinweg immer stärker wurden.
Nun steht wieder ein Neukauf an und ich komme mit dem HinterdemOhrgeräten einfach nicht zurecht.
Deswegen teste ich wieder ImOhr ( leichte Unterversorgung nehme ich in Kauf). Zurzeit teste ich das Phonak Cassisa. Bin eigentlich ganz zufrieden, nur das Telefon will einfach nicht klappen.
Es ist einfach zu leise. Leiser als meine jetzigen von Beltone und die sind 6 Jahre alt.
Hat vielleicht jemand Erfahrungen damit ?
Bzw. wer trägt auch ImOhrgeräte mit hochgrad. SW ?
Und welche ? Und wie klappt das Telefon ?

Vielen Dank für eure Antworten
santiago
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#2

Beitrag von santiago »

Hallo!
Mit IdOs habe ich leider keine Erfahrung. Mit welchen Telefonen ist es denn zu leise?

Bei den Handys welche eine ordentliche Lautstärke liefern können sollte es diesbezüglich eigentlich keine Probleme geben. Ein z.B. Samsung S5230 ist in der lautesten Einstellung so laut dass ich sogar auch ohne HG noch etwas verstehen kann. Mit dem Mikrofon vom HG telefoniere ich häufig in einer eher leisen Einstellung am Handy da ich sonst vor lauter Lautstärke überhaupt nichts mehr verstehe :} Ich brauche am Telefon den Gesprächspartner in erster Linie möglichst klar und direkt im Ohr, die Lautstärke selbst ist dabei eher zweitrangig.

Allerdings sind mir auch schon Handys und Festnetztelefone untergekommen welche für mich zu leise waren. Falls Du bei den HG nicht extrem unterversorgt bist sollte ein "lautes" Telefon/Handy dann eigentlich auch genug Lautstärke liefern können.

Gruß
santiago
taubnessel
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#3

Beitrag von taubnessel »

Hallo,
ich bin auch hochgradig schwerhörig, hatte 6 Jahre lang IdO-Geräte von Bernafon, die zuletzt nicht mehr ausgereicht haben. Ich hatte meinen zunehmenden Hörverlust gar nicht so bemerkt und dachte immer, mit den Geräten stimmt was nicht :-)
Nach einer Testphase von einem guten halben Jahr und bestimmt 10 Geräten verschiedenster Hersteller und Preiskategorien bin ich bei den Phonak Cassia hängengeblieben und mit denen bisher auch sehr zufrieden, allerdings sind das HdO-Geräte. Ausschlaggebend für diese Geräte war die Tatsache, dass ich wieder halbwegs vernünftig telefonieren kann. Das ging selbst mit sehr preisintensiven Geräten (z. B. von Oticon) überhaupt nicht und ich muss an der Arbeit viel telefonieren, vor allem die Anrufer auch verstehen! Ich muss sagen, ich würde eine Unterversorgung nur wegen der IdO-Geräte nicht in Kauf nehmen. Die HdO Cassia von Phonak haben die Möglichkeit der offenen Versorgung mit einem dünnen Schallschlauch und fallen überhaupt nicht auf. Wenn es mit der offenen Versorgung nicht mehr geht, kommt halt ein sog. Hörwinkel an die Geräte und sie liefern dann mehr "Power". Das Telefonieren über die HdO-Geräte ist zwar gewöhnungsbedürftig, da man auch immer aufpassen muss, wie man den Hörer hält, aber es ist keinesfalls unmöglich. Was leider nicht geht: den Hörer zwischen Ohr und Schulter klemmen und beidhändig die Computertastatur benutzen, um mal eben schnell irgendetwas mitzuschreiben. Noch eine Lösung wäre, den Com-Pilot zu nutzen und über Bluetooth zu telefonieren (wäre vielleicht auch eine Alternative mit den IdO-Geräten, wenn es technisch machbar ist...).
Was mir gerade noch einfällt: ich telefoniere über ein zusätzlich vom Akustiker eingestelltes Programm. Allerdings stelle ich auch nur ein Gerät (das linke) um, wenn ich telefoniere. In diesem Programm ist die Lautstärke höher, als im "Normalprogramm", so dass ich die Anrufer gut verstehen kann. Ich kann mir aber vorstellen, dass es mit IdO-Geräten nicht geht, nur ein Gerät in ein anderes Programm zu schubsen, jedenfalls ging es mit meinen vorherigen nicht.
Ich wollte eigentlich auch nie HdO-Geräte, jetzt bin ich dankbar, dass ich wieder am (Arbeits-)Leben teilhaben kann. Woran liegt es, dass Du mit HdO-Geräten nicht klarkommst? Hast Du die offene Versorgung mal ausprobiert?
Gruß
taubnessel
stolzedirekt
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#4

Beitrag von stolzedirekt »

 
Danke für eure Antworten.
Das Problem bei dem HdO war, dass das Telefon einfach zu leise war.
Ich testete die neuen Widex. Damit konnte ich auch beidseitig telefonieren.
Ausserdem war ich eben einfach gewohnt den Hören direkt ans Ohr zu halten und nicht erst die Stelle hinterm Ohr zu suchen.
Damit konnte ich überhaupt nicht anfreunden, weil aber auch das Telefonieren keinen besonderen Überraschungseffekt brachte.
Ich gebe zu, damit war der Test mit dem HdO Geräten aber auch schon abgeschlossen.
Die nachfolgenden Tests mit verschiedenen IdO waren eigentlich alles gut, dass heißt brachten eine Verbesserung, außer eben beim Telefon.
Meine jetzigen IdO Testgeräte (Phonak Cassia ) haben 3 verschiedene Programme,
welche wir schon 100 Mal verschieden einstellten, eben für das Telefon.
Sie sind aber einfach zu leise.... nur am Telefon!!... und lassen sich da nicht mehr nach oben pushen.
Was mich wundert, weil meine alten ja weniger Power haben und trotzdem am Telefon viel lauter sind.
Ich nehme an, dass die Technik der neuen es einfach irgendwie runterregelt.
Das Freitonzeichen am Telefon wird nämlich immer leiser, bis es einfach ganz weg ist. Das heißt für mich, hier wird doch was geregelt.
Es gibt da aber halt leider nichts einzustellen, haben schon alles versucht.
Werden jetzt anfragen, ob T-Spule eingebaut werden kann oder eben Bluetooth.
Ebenfalls werde ich nochmal HdO testen und versuchen geduldiger zu sein.
Ich will nichts überstürzen, da es doch immer recht teuer ist. Und auf paar Monate kommts ja nicht drauf an.
CI hab ich auch schon überlegt, auch alle Voruntersuchungen gemacht und laut Ärzten bin ich perferkter Kandidat. Ich allerdings komme eigentlich noch gut zurecht, in dem ich meine SH akzeptiere und meiner Umwelt auch mitteile.Hat hier auch schon jemand überlegt ???
Freue mich auch über Tipps bezüglich dem HdO Geräten, allerdings müssen es schon absolute Power Geräte sein.
...und wie kommt ihr denn so klar mit der Behinderung ?
Santiago : ich habe ein genauso ein Samsung :-) und komme damit auch klar mit meinen alten HG
Taubnessel : ich teste auch gerade ein Phonak Cassia, aber als IdO :-) und danke fürs Ermuntern für HdOs
Viele Grüße,
Stolzedirekt
santiago
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#5

Beitrag von santiago »

Hallo!
Zum "Runterregeln" der IdOs kann ich keine eigenen Erfahrungen einbringen aber ich würde dies so dem Akustiker kommunizieren.

Ich glaube es ist bei Dir wichtig mal die ganze Sache in Ruhe anzugehen und mit den passenden HG zu beginnen. Du trägst jetzt IdOs und bist gleichzeitig der perfekte Kandidat fürs CI? :o

Ist Dir wirklich klar was ein CI ist und welchen Aufwand man möglicherweise nach der Operation auf sich nehmen muss? Im Vergleich dazu ist die Gewöhnung an HdOs oder die richtige Positionierung des Telefons zum HG eine Kleinigkeit :lol:

Selbst würde ich mir die CI-Frage stellen wenn ich mal mit Powergeräten wie die Naidas UP kein für mich brauchbares Sprachverständnis mehr zusammenbringe. Gibt es denn wirklich Ärzte und Kliniken die einem IdO Träger ein CI transplantieren würden? :crazy:

Gruß
santiago
stolzedirekt
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#6

Beitrag von stolzedirekt »

Hallo Santiago,

ja, Ärzte hätten mich sehr gern implantiert. Mit dem IdOs bin ich ja auch unterversorgt. Nach letzter Verschlechterung sogar weit unterversorgt, denke ich.
Die Ärzte sehen halt das Audiogramm und die tausend anderen Befunde und somit ist es klar. Ich kann es ihnen auch nicht verübeln, weil meine Hörkurve wirklich erschreckend ist, mittlerweile 96 % Hörverlust. Das was ich jetzt noch verstehe ist wohl eher 20 Jahre Gewöhnung + guter Kombination + immer wieder neueste Hörgeräte.
Aber alle anderen, die Physiologin und die CI Selbsthilfegruppe haben mir abgeraten vom CI.
Trotzdem denke ich ab und dran, 1 Ohr zu opfern ;-)
Bin halt auch neugierig....;-)

Viele Grüße,
Stolzedirekt
hilde_tuchel
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#7

Beitrag von hilde_tuchel »

Hallo, wenn du HDO-Geräte nicht verträgst, aber nicht mit IO-Geräten telefonieren kannst, achte doch darauf, daß die IO-Geräte auch T-Spule haben. Ich habe vor ein paar Jahren irgendwo erfahren, daß es die auch gibt. Vielleicht kommst du dann mit dem telefonieren besser klar. Oder besorg dir ein Telefon, das extra für SH geeignet ist, es mag zwar klobig aussehen, aber es geht ja schließlich ums telefonieren und gut verstehen und nicht um einen Schönheitswettbewerb. Einen Nachteil muß man in Kauf nehmen, aber ich tendiere eher um die Nützlichkeit und nicht um das "schöne" Telefon.
santiago
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#8

Beitrag von santiago »

Hallo Stolzedirekt!
Wie läuft denn das eigentlich bei Deinem Akustiker?

Bei mir werden die HG nach den zuvor gemessenen Hörkurven vorgeschlagen und ich habe dann die Naidas in der SP und UP Variante getestet. Ich habe es noch nicht probiert aber auf eine "Unterversorgung" würde sich mein Akustiker vermutlich gar nicht einlassen.

Wie es mit der Leistungsfähigkeit von IdOs aussieht weiß ich nicht aber könnte mir vorstellen dass sie gegen Powergeräte wie die Naida UPs wie "Spielzeug" wirken :D

Gruß
santiago
taubnessel
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#9

Beitrag von taubnessel »

Ich habe gerade die Antwort von santiago gelesen und muss sagen, dass ich mir über die Unterversorgung auch schon Gedanken gemacht habe. Mein Akustiker hat mir zur letzten Anpassung auch gesagt, dass ich IdO-Geräte vergessen kann. Mein Hörverlust liegt zwar "erst" bei 74%, aber IdO-Geräte reichen bei weitem nicht mehr aus. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Krankenkasse den Festbetrag für Geräte zahlt, die den Hörverlust ohnehin nicht ausgleichen. Im Normalfall sollte ja sogar noch Spielraum nach oben vorhanden sein.
Gruß
taubnessel
bernd01
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Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#10

Beitrag von bernd01 »

Mein Akustiker hatte mir gesagt, dass man mindestens 10-15 dB Reserve in den Geräten bis zur Neuversorgung haben sollte. Also einen Spielraum von ca 15dB innerhalb von 6 jahren

LG Bernd
Susan66

Re: ImOhrHörgerät trotz hochgradiger Schwerhörigkeit

#11

Beitrag von Susan66 »

Es gibt doch auch noch andere Lösungen als CI oder HG: wie ist es mit Vollimplantaten? Die siehst du nicht + kannst dich völlig frei bewegen. Kommen die nicht für dich in Frage?
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