TMC 273 hat geschrieben:Hallo,
ich bin neu im Schwerhoerigenforum und hoffe hier mehr Klahrheit zu bekommen. Ich habe einen Sohn, der mitlerweile schon 6 Monate ist. Vor 3 Wochen haben wir die Diagnose hochgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit bekommen. Nun stellt das eigentlich unseren ganzen Alltag auf den Kopf.
Nun mal von Vorne:
Das 1. Hörscreening in der Klinik hat bei meinem Kleinen nicht funktioniert. Daraufhin hat der Ki-Arzt zum HNO überwiesen. Dieser machte dann nochmals eine ORA? und da diese auffällig war, hat er gleich eine BERA gemacht. Mein Kleiner war 6 Wochen alt, völlig unruhig bei der BERA und mir ging es auch nicht gut damit, dass er mit 100 db beschallt wird. Diese BERA war beidseits auffällig, sodass mir die HNO Ärztin über ihre Helferin ausrichten ließ, dass wir zum Pädaudiologen ins UKE sollen und das es schon schicke Hörgeräte für Säuglinge gibt.
Wir sind dann ins UKE, wo ein Paukenerguss festgestellt wurde. Alle sagten, wir sollten uns nicht verrückt machen, wenn der Paukenerguss weg ist, funktionieren auch die Hörtest. Nachdem wir 3 x im UKE zum Hörtest waren, der Paukenerguss noch da war und mein Sohn 5 Monate war, sind wir zur BERA ins Werner-Otto-Institut überwiesen wurden. Hier machten wir eine BERA mit Melantonin. Mein Kleiner hat geschlafen, beste Bedingungen waren gegeben und das Personal war sehr kompetent.
Hier nun die Diagnose. Paukenerguss ist weg, er hat eine hochgradige Schwerhörigkeit beidseits.
Der Arzt vor Ort leitete alles weitere in die Wege und informierte uns gut. Er ist auch nach dem Termin present für uns und gut telefonisch ereichbar.
Nun sind wir beim Landesverband für Hörgeschädigte gemeldet und wurden auch schon besucht. Frühförderungsanträge laufen. Hörgeräte kommen am 15.10. Hörfrühförderung beginnt am 18.10.
Nun ein paar Fragen auf die Ihr mir bestimmt antworten könnt?!
Hat jemand Erfahrungen mit Hörgeräten bei so einer hochgradigen Schwerhörigkeit?
Wie gut kann er damit hören? Wie ist es mit den Rückkopplungen?
Viele der Involvierten Therapeuten und Ärzte raten uns zur CI Versorgung, was habt ihr für Erfahrungen damit?
Wie ist es euren Kindern im sozialen Umfeld mit Hörgeräten bzw. CIs ergangen?
Gibt es finanzielle Hilfe/Unterstützungen?
Für Antworten wäre ich euch dankbar und verbleibe erstmal mit
lieben Grüßen an alle Betroffenen.
Hallo,
ich hole deinen ursprünglichen beitrag mal wieder hoch, um ein paar Fragen zu beantworten.
Es ist schwer zu sagen wie gut (d)ein kind mit
hgs hört bzw. wichtiger Sprache verstehen kann. Allerdings ist es üblioch zunächst auch bei hochgradigem Hörverlust HGs zu probieren um zu sehen ob und wie groß die Erfolge sind. manche Kliniken/ Ärzte lassen sich und damit auch dem Kind ausreichend Zeit zu testen. Wichtig dafür sind genaue Beobachtungen und erfahrene leute bei der
HG Anpassung und aufmerksame Eltern. Erfolge sind nicht von heute auf morgen zu erwarten, es braucht geduld. Man muss bedenken, dass ein hochgradig sh Kind mit Beginn der HG Versorgung auch mehr oder weniger mit dem Hören bei Null anfängt und erstaml das Hören lernen muss bevor es selbst Reaktionen zeigen wird. Das dauert erfahrungsgemäß mind. 3 Monate, manchmal/ oft auch länger bei Babies. Gut ist wenn man in guten Händen ist, wenn man mind. 6 Monate HGs testen kann (kommt natürlich auch auf das Alter des Kindes an).
Rückkopplungen sind gerade bei babies mit hochgradiger SH leider Alltag und kaum zu vermeiden, wenn man kuschlet oder die Kinder eben mit dem Kopf (und
HG) irgendwo gegen stoßen. Das kann nerven, man sollte sich und dem Kind dann auch mla Hör- und damit Nervenpausen gönnen. Nicht piepen sollte es, wenn der Kopf ganz frei ist und nichts am Ohr leigt. Auch ein leichtes Mützchen sollte kein Piepen verursachen. Ggf. müssen neue Passstücke gemacht werden, das kommt bei kleinen Kindern oft vor!
Finazielle Unterstützung: die
KK zahlt sowohl die ärztliche als auch die
HG versorgung und falls nötig auch die
CI Versorgung.
Frühförderung bekommt man vom Sozialamt (Eingleiderungshilfe) bezahlt, gleiches gilt für hausgebärdenunterricht.
Zusätzlich solltet ihr einen Antrag auf festellen einer Schwerbehinderung stellen, die zu steuerlichen (finaziellen) Nachteilsasulgeichen führt.
Das soziale Umfeld war bei uns kein Problem. Wir haben immer versucht ganz selbstverständlich mit der SH umzugehen, sie aber weder zu verstecken noch zu verleugnen. Andere Kinder nehmen es eigentlich ganz normal an, wenn sie miteinander groß werden. Hier bei uns in der nachbarschaft ist weder das
HG noch das
CI meines Sohnes Thema. Die Kinder wissen allerdings alle genau, dass er manche Dinge nicht so gut/ schnell hören kann und erklären es dann geduldig, sie wissen auch dass er im Schwimmbad gar ncihts hört. Trotzdem klappt es gut.
Allerdings wird es sicher mal vorkommen, dass jemand doof guckt oder auch komisch nachfragt. Ich antworte dann ganz sachlcih was sache ist und gut, mehr nicht. Mittlerweile macht unser Sohn das auch so. Er gibt gerne Ausksunft, wenn er normal gefragt wird. Gaffer ignorieren wir, nur an schlechten Tagen geben wir mal einen doofen Kommentar ab...
Meine Erfahrung: wichtig für die Kinder ist Kontakt zu anderen sh Kindern als Identifikation. Dazu bieten oft SH Schulen Kontakte in Form von Eltern-Kind Kursen, krabbelgruppen usw.
Wenn noch fragen sind, gerne melden!
Grüße von