neue Hörgeräte, Qual der Wahl

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Golda
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neue Hörgeräte, Qual der Wahl

#1

Beitrag von Golda »

Hallo,
ich bin ganz frisch angemeldet und habe gleich mehrere Probleme:
als ich vor ca. 6 Jahren mit 58 die ersten Hörgeräte (Sanomed, offene Versorgung, beim HNO) bekam, kannte ich mich überhaupt nicht aus und habe einfach alles hingenommen, wurde auch nicht besonders eingehend beraten vom Akustiker. Jedenfalls ging alles sehr schnell, auch bei den späteren Besuchen. Ich habe sie auch bloss bei der Arbeit getragen, also nur halbe Tage und nicht in der Freizeit.
Ich habe eine leichte oder mittlere Schwerhörigkeit in den höheren Bereichen und einen nicht lauten Tinnitus, den ich gut ignorieren kann.

Ich bin jetzt zu einer amplifon-Filiale gegangen, wo man mir sagte, die Technik sei viel weiter und neue Geräte würden von der Versicherung und Beihilfe erstattet (stimmt auch).
Dort habe ich bisher Siemens pure excel 701 und 501 probiert, also ein Mini-hdO. Beide mit einem sog."Alltags-" und einem Musikprogramm. 701 scheint mir wirklich viel besser zu sein, wenn es auch leider sehr viel teurer ist. Aber mich stören noch mehrere Sachen zu sehr, um sie guten Gewissens zu kaufen:
1. Vorher hatte ich gar nichts tiefer drin im Ohr. Die kleinen Ohrteile fühlen sich gut an, rutschen aber schnell raus. Die größeren sind geschlossen und ich kann den Klang meiner Stimme damit nicht ertragen. Jetzt habe ich solche Schirmchen mit Löchern und es geht im Alltag einigermaßen, aber sie sitzen wohl nicht tief genug drin, weil es beim Autofahren andauernd pfeift, besonders beim Musikprogramm.
Der Akustiker sagt, mit Otoplastik wäre noch mehr im Ohr drin, das würde ich wohl noch unangenehmer finden. Auch mit einem Gerät, wo alles hinter dem Ohr ist, würde die Otoplastik nicht anders sein können, wenn es nicht pfeifen soll.
2. Problem: ich verstehe jetzt viel viel besser als mit den anderen HG und ohne. Darüber bin ich auf jeden Fall glücklich. Aber ich höre mit dem ersten Programm meine Sprechstimme und die von Frauen überhaupt etwas verzerrt. Die Singstimme sowieso, und das ist mein Beruf: ich arbeite als Musiklehrerin und als Gesanglehrerin. Letzteres kann ich wahrscheinlich mit dem Musikprogramm machen, da verstehe ich auch gut. Nur in der Grundschule im Musikunterricht geht das nicht, weil der Geräuschpegel viel zu hoch ist.
Meine Frage nun: kann man das doch so hinkriegen, dass im Sprechprogramm die Stimme nicht verzerrt? (der Akustiker sagt:nein, sonst würde ich wieder schlechter verstehen)

Sollte ich noch andere Marken ausprobieren?
Müssen die Ohrstücke wirklich so groß sein, damit nichts pfeift? Oder gewöhnt man sich an das Gefühl und machen die Bohrungen in der Otoplastik den Klang wieder besser?

Ich bin ganz ratlos, ob ich noch weitersuchen soll oder ob mehr nicht erreicht werden kann.
Vielleicht fällt ja jemandem etwas dazu ein, ich würde mich freuen.
Viele Grüße
Golda
janni0688
Beiträge: 156
Registriert: 13. Okt 2012, 20:28
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Re: neue Hörgeräte, Qual der Wahl

#2

Beitrag von janni0688 »

Wenn du deine eigene Stimme als verzerrt empfindest liegt das meist an zu viel Verstärkung der hohen Frequenzen. Deine alten Sanomed-Geräte haben lange nicht die Bandbreite welche von aktuellen HG geboten wird. D.h. du hörst jetzt deutlich mehr und auch besser. Das ist viel Gewöhnungssache. Manchmal hilft es, den Tieftonbereich etwas anzuheben. Dadurch wird die eigene Stimme angenehmer.
Wenn die Hörer (Reciever) nicht verlässlich im Gehörgang sitzen kommst du wohl an Passstücken nicht vorbei. Die können jedoch kosmetisch ansprechend und weitesgehend offen gefertigt werden. Dann bekommt man auch die Rückkopplung in den Griff.

Ich empfehle dir noch andere Hörgeräte auszuprobieren (nicht nur Siemens).
Evtl. findet sich ja ein HG welches dir noch besser gefällt. Die Unterschiede liegen oftmals im Hörgeschmack. Für musikorientierte Anwendungen kann ich dir das Bernafon Chronos Nano RITE empfehlen. Gibt es in 3 Preisklassen (ähnlich wie bei Siemens).
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