Verstärkungsreserven

Antworten
_bla
Beiträge: 35
Registriert: 5. Mär 2013, 08:21
12

Verstärkungsreserven

#1

Beitrag von _bla »

Hallo Ihr Lieben,

kurze Frage.
Man liest bzgl. Geräteauswahl öfter mal Zitate wie "... darauf achten, dass das Gerät der Wahl genügend Reserven hat".

Was ich allerdings nirgendwo gefunden hab sind konkrete Fakten, sprich Zahlen wie z.B.: "pro Frequenz mindestens 10 db Restreserve" oder ähnliches.

Ich selber steht nun recht nahe an der Qual der Wahl und mir liegt jenes Gerät mit weniger Reserven doch etwas mehr. (Hauptaugenmerk Sprachverstehen)

Gibt es dazu Richtlinien / Empfehlungen?

Grüße aus dem Südwesten :lol:
T Bone

Re: Verstärkungsreserven

#2

Beitrag von T Bone »

Kann dir zwar nicht direkt helfen, aber 10 db Unterschied wird als doppelte oder halbe Lautstärke wahrgenommen. Nur um mal ein Anhaltspunkt zu haben.
janni0688
Beiträge: 156
Registriert: 13. Okt 2012, 20:28
12

Re: Verstärkungsreserven

#3

Beitrag von janni0688 »

Die empfohlene vorzuhaltende Reserve hängt von mehreren Faktoren ab.

1. Erst- oder Folgeversorgung? Ist durch die gleitende Anpassung zu erwarten, dass der Kunde noch erheblich mehr Verstärkung abfordert?
Bei einer Folgeversorgung steigt man erfahrungsgemäß deutlich lauter ein, da der Kunde gut konditioniert ist und meist genau weiß, wie laut er es gerne möchte.

2. Art der Schwerhörigkeit: Handelt es sich um eine Schallempfindungs- Schallleitungs- oder kombinierte Schwerhörigkeit? Ursache der Schwerhörigkeit? Bei einer Schallleitungskomponente (die evtl. größer werden kann) muss neben der Verstärkungsreserve auch beim maximalen Ausgangsschalldruck genug Luft nach oben sein!

3. Bisheriger Verlauf der Schwerhörigkeit? Z.B. bei häufigen Hörverschlechterungen / Hörstürzen sollte mehr Verstärkungsreserve vorgehalten werden.

Pauschal sollten mindestens ca. 10 dB Verstärkungsreserve vorhanden sein. Je nach Schwerhörigkeit lässt sich das teilweise im Hochtonbereich nicht realisieren. Auch die stärkeren Geräte bringen im Hochtonbereich nicht mehr. Relevant für die Reserve ist der Bereich von 500-3000 Hz. Der maximale Ausgangsschalldruck ist weniger das Problem. Wenn, dann mangelt es meistens an Verstärkungsreserve!
_bla
Beiträge: 35
Registriert: 5. Mär 2013, 08:21
12

Re: Verstärkungsreserven

#4

Beitrag von _bla »

Gemäß deiner Aufzählung könnte ich theoretisch auch das Bolero nehmen.
Die 10dB Restreserve liegt im Bereich 4K. Dort höre ich eh erst > 105db.

Meins SH is zudem seit Jahren recht konstant, mit lediglich einer leichten Verschlechterung rechts.

Letztlich gehe ich davon aus, dass mein Akustiker das Naida Q vom Klang her ähnlich programmieren kann. Wir haben im Prinzip die für mich sehr gute Boleroeinstellung 1:1 übernommen, was aufgrund des stärkeren Hörers im Naida doch mehr "knallt" :angel:

Danke fürs Feedback...
chris72

Re: Verstärkungsreserven

#5

Beitrag von chris72 »

Hallo,

ich habe selber gerade eine langewierige Anpassung hinter mir.

Bei dem Naida hatte ich im Hochtonbereich sehr starke Probleme mit Verzerrungen, da wir fast genau an der Grenze der Leistungsfähigkeit des Gerätes waren. Geholfen hat da ein Wechsel auf das Bolero, das dort um einiges Mehr Reserven hatte. Ich persönlich fand den Klang beim Bolero gerade im Hochtonbereich klarer und weniger verzerrt.

Persönlich habe ich bei dem Wechsel der Ohrpassstücke einen ziemlichen Unterschied gemerkt, als wir auf welche wechselten, die initial hart sind und nach kurzem Tragen durch die Körperwärme sich erweichen und sich so besser an den Hörkanal anpassen. Frag mal deinen Akustiker danach.

Viel Spass beim Probieren.
_bla
Beiträge: 35
Registriert: 5. Mär 2013, 08:21
12

Re: Verstärkungsreserven

#6

Beitrag von _bla »

Das Bolero liegt aber leistungsmässig unter dem Naida... :help:
chris72

Re: Verstärkungsreserven

#7

Beitrag von chris72 »

Ich kann nur sagen, wie ich es erlebt habe. Im Hochtonbereich hatte das Bolero deutlich mehr Reserven und weniger Verzerrungen als das Naida, auch wenn es formal das leistungsstärkere Gerät ist...
Antworten