komische Art sich vorzustellen aber in diesem Sinne:
"Hallo zusammen"

ich heiße Fabio, von vielen auch einfach Fabe (ausgeprochen klingt es wie "Feib"

Meine Eltern dachten bis dato, dass ich eher schwer zu erziehen bin (zumindest vor meiner Teenager-Zeit). Vielleicht wurde mir die eigene Schwerhörigkeit auch erst durch meine damalige Kindertherapeutin (zu der mich meine Eltern schickten) bewusst.
Dennoch, wenn auch mit großer Angst, war ich es selbst, der den HNO-Arzt aufsuchen wollte. Die Diagnose Hörgeräte war, wie wahrscheinlich für viele hier in diesem Forum, ein Schlag ins Gesicht. Hatte damals unglaublich gelitten. Die meisten kämpfen in diesem Alter mit ihrer Pubertät oder haben andere Teenieprobleme. Mein "Projekt" war das Hören mit Hörgeräten.
Die ersten Testgeräte (
Schulisch erlebte ich dann einen Höhenflug, ich war das erste Mal wirklich gut in der Schule. Dann holte auch mich die Pubertät ein und ich wurde Lernfaul. Leider schob ich in dieser Zeit vieles auf das Hören, zu Unrecht. Die mittlere Reife schaffte ich trotzdem ohne weiteres. Eine Ausbildung zum Fachinformatiker gab mir neue Perspektive und bot mir einen Job, den ich auch gut mit Hörgeräten ausüben kann.
Nach drei Jahren wollte ich innerhalb eines Jahres das Fachabi nachholen um vielleicht doch noch zu studieren ("Alle studieren, jetzt will ich das auch"). Es war nicht die richtige Entscheidung. Ich kam nicht mehr hinterher, in den Fremdsprachen habe ich mich gequält. Ich habe vieles akustisch nicht verstanden, trotz Vokabelbüffelei. Das war deprimierend, es wirkte sich auch auf alles andere aus. Mit hinzu kam meine erste Beziehung, die dann zu Brüche ging. Es lief eigentlich alles gut, nun aber Schlag auf Schlag bergab. Ich schob es auf mein Hören. Das Fachabi habe ich leider nicht geschafft, ich wurde extrem weich und konnte mich auch gegen meine eigene innere Einstellung, eine extrem negative deprimierende, nicht wehren.
Ohne Job, ohne Freundin, keine Perspektive. Da stand ich da, mit einer Hörschwäche, die ich nie wollte und für die ich nichts konnte. Hier wurde der Neid auf meine drei Jahre ältere Schwester größer. Sie hat dagegen ein sehr gutes Gehör, studierte an der BA und ist mit Ihrem Sport auch regional bekannt und beliebt. Ich dagegen hatte zwar eine Ausbildung aber keine Lust mehr auf den erlernten Beruf. Nach dem sich zwischenzeitlich meine Eltern getrennt hatten, brach das Chaos in die Familie ein. Meine Mutter zog aus, meine Schwester war sowieso außer Haus und ich alleine mit meinem Vater, der sich zurückzog und deprimiert war. Auch wenn er sich Mühe gab, gespürt habe ich seine Niedergeschlagenheit immer. Durch den Bedürfnis, für meinen Vater da zu sein, wurde ich seltsamerweise stärker und ich begann mein Gehör und die Hörgeräte wieder so zu akzeptieren, wie ich es heute pflege.
Ich begann wieder zu arbeiten, vorübergehend bei der Post als Postzusteller. Man denkt es nicht, aber die meisten Postzusteller sind tolle Menschen. Auch hier habe ich einen Hörgeschädigten, einen Post-Kollegen, kennengelernt, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe.
Die Zeit ging schnell herum.
Ein halbes Jahr später hatte ich beschlossen, eine Ausbildung zum Hörgeräteakustiker zu absolvieren. Ein toller Beruf, dennoch müssen die Damen und Herren auch viel über sich ergehen lassen.



Nach dieser Zeit kam nochmal eine kurze Phase bei der deutschen Post als Zusteller auf mich zu, denn ich musste mich irgendwie über Wasser halten.
Durch einen Bekannten bekam ich den Tipp, mich bei einer bestimmten Werbeagentur zu bewerben. Diese haben mich mit Wohlwollen aufgenommen, dafür bin ich sehr dankbar.
Jetzt bin ich Webentwickler und wieder zurück im erlernten Beruf. Ich habe sehr viel mit Menschen zu tun (am Telefon und persönlich vor Ort). Das hat mir wieder jede Menge Kraft gegeben, um nach vorne zu blicken.
Jetzt aber genug von meiner Lebensgeschichte. Ich stehe eigentlich nicht so gern im Mittelpunkt. Aber ich hatte das Bedürfnis zu schreiben. Vielleicht hat hier jemand Lust etwas unter meinem Geschreibsel zu schreiben.

Warum ich mich hier in diesem Forum angemeldet habe? Das beantworte ich auch noch gerne.

Auch möchte ich mich etwas über die neue Kassenreform zum Kauf von Hörgeräten informieren bzw. meine Erfahrungen anderen preisgeben. Daneben habe ich auch viele andere Fragen, die ich stellen möchte. Auch möchte ich anderen helfen, mit ihrem Schicksal besser umgehen zu können. Denn gemeinsam sind wir stark und können uns behaupten.
Ich freue mich auf die vielen Erfahrungen hier im Forum und bin sehr gespannt. Und sorry, dass ich so viel geschrieben habe.

Viele liebe Grüße
Fabe