Grundschule-wo?

Momo
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Grundschule-wo?

#1

Beitrag von Momo »

Hallo alle zusammen.

Mich würde mal so ein Meinungsbild interessieren zu folgender Problematik:
Mein Sohn (5) kommt nächstes Jahr zur Regelschule. Rein sprachlich wird er es sicher schaffen. Er hat allerdings ein recht kurzes Konzentrationsvermögen, mag nicht gern stillsitzen und lässt sich leicht ablenken. Zusätzlich kann er im Lärm rercht schlecht verstehen, hat aber eine FM. Er geht bis zur Schule in den SH Kiga, nicht hier vor Ort..
Nun die Frage:
wir haben hier die Wahl: entweder die für uns zuständige GS zu der dann alle Freunde aus der Nachbarschaft gehen (auch teils mit ihm eingeschult) und seine Schwester. Diese Schule ist allerdings vierzügig mit recht grossen Klassen (25-29 Kinder). Die Alternative (per Antrag) ist eine kleine Dorfschule, einzügig mit kleinen Klassen, meist integrativ. Entfernung wäre in etwa gleich, wobei der Schulweg zu der kleinen Schule nicht alleine fahrbar wäre (zu gefährlich). Da würde er keinen kennen, da es eben nicht unser Einzugsgebiet ist.
Frage: wie sollen wir uns entscheiden? Wiegt die kleine Schule mit vielleicht 5 Kindern weniger in der Klasse auf, dass er (mal wieder) woanders hingeht als alle seine Freunde hier vor Ort? Oder ist es vielleicht für ihn viel schöner/ besser, wenn er gemeinsam mit seinen freunden in eine Schule/ Klasse kommt, wo wir wissen er ist sozial integriert und die kennen ihn mit HGs und nicht anders? Es tut mir einfach so leid, dass er sonst wieder eine "Extrawurst" bekommt und ausgeschlossen ist....

Bin mal gespannt was Ihr so meint. Das Meinungsbild in meinem Umfeld ist recht weit gefächert..

Gruss
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Karin
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Re: Grundschule-wo?

#2

Beitrag von Karin »

Liebe Momo, ich kann nur sagen, was ich machen würde...

Ich würde versuchen ihn in die kleinste Klasse der Regelgrundschule zu geben. Vielleicht habt ihr Glück und in einer sind nur 24 oder 25 Kinder. Die Kinder kennen deinen Sohn schon und werden eher Rücksicht nehmen. Wenn er eine FM hat und die von der Lehrerin auch akzeptiert wird, er vorne sitzt, dann wird er es vielleicht schaffen. Ich würde es versuchen. Geh aber vorher och mal zu der Lehrerin und überzeue dich, dass sie versteht, worum es geht!
Zur Zappeligkeit: ihr habt noch fast ein Jahr Zeit - da ändert sich oft noch viel.

Liebe Grüße
Karin
http://www.kestner.de/ - alles rund um die Gebärdensprache
Nina M.
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Re: Grundschule-wo?

#3

Beitrag von Nina M. »

Hallo Momo!

Gerade in der Grundschule funktioniert die Integration oft noch recht gut, wenn man auch auf die Zusammenarbeit der Lehrer bauen kann.
An deiner Stelle würde ich daher jetzt schon das Gespräch mit den zuständigen Lehrern an der Regelgrundschule suchen und bereits jetzt dort aufklären, dass dein Sohn eine Hörschädigung hat und im Unterricht eine FM Anlage braucht. Bitte darum, dass du mit den dortigen Lehrern reden kannst, evtl. kann der Schulleiter jetzt schon sagen, wer die zukünftige Klassenlehrerin/der zukünftige Klassenlehrer sein wird. Wenn du das Gefühl hast, dass die Lehrer dort bereit sind sich auf das Problem "Hörschädigung" einzulassen, dann würde ich deinen Sohn dort einschulen.
Denn die soziale Komponente ist ja auch wichtig und nicht zu unterschätzen und für deinen Sohn wäre es sicher schön, wenn er gemeinsam mit seinen Freunden zur Schule gehen kann. Außerdem macht es das evtl. auch einfacher wenn z.B. mal Schwierigkeiten bei Hausaufgaben bestehen oder so. Er kann sie dann mit Freunden gemeinsam machen, bzw. du kennst dann sicher auch die Eltern und kannst nachfragen wenn mal was falsch angekommen ist oder so.

Gruß,
Nina
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
Petra
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Re: Grundschule-wo?

#4

Beitrag von Petra »

Hallo Momo,

ich sehe das wie Karin: gerade im letzten Kiga-Jahr kann sich noch ganz viel tun!
Zur Schulwahl:
kann dir nur etwas von meinen Erfahrungen (und den Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis mit sh Kindern) wiedergeben. Also: mein Kind war auf der Regelgrundschule im zuständigen Sprengel. Die Klassenstärke hat von Jahr zu Jahr( je nach zu/Wegzügen, Zusammenlegungen usw.) von anfangs 20 Kindern bis zur 4. Klasse mit 28 Kindern variiert. Von daher sind die Eingangsklassenstärken also nicht das Maß aller Dinge- kann sich alles ändern! Schön und wichtig fand ich damals, dass sie mit den Kindern aus ihrer nächsten Umgebung in einer Klasse war. ( Aber: Heute ist sie in einer anderen Stadt, in einer anderen Schule mit völlig fremden Kinder und es klappt wider mütterliche Erwartungen sehsehrsehr gut! ;-) ) Wie dein Kind zurecht kommt ist primär abhängig von der Kooperationsbereitschaft der Schule und der jeweiligen Klassleitung! Was hilft eine kleine Klasse, aber eine rücksichtslose Lehrerin- manchmal sind auch andere Eltern Quertreiber!? Das muss einfach im Vorfeld abgeklärt werden. Ganz wichtig wäre auch ein Antrittsbesuch des mobilen Dienstes VOR der Einschulung!!!!
Mir persönlich hat in der Grundschule auch der Kontakt zu den Nachbarskindern gut getan+ vorallem zu den Müttern. Man ist immer mal wieder am zweifeln: überfordere ich mein sh Kind!? Wenn ich dann aber vom Nachbarskind aus der Klasse höre, es hat dieses odere jenes auch nicht verstanden, rückt das manches wieder ins rechte Licht...

Dann weiß ich nicht genau, was du mit integrativ meinst!? Bei uns gibt es z.B. eine Schule ( privat) die bevorzugt Kinder mit Handicap aufnimmt. Für manche Eltern ist das der letzte Strohhalm... Im Nachhinein stellt sich dann aber heraus, dass es soviel "erste Reihen" gar nicht gibt, wie eigentlich benötigt würden. Da ist das Kind mit ADS, eins sieht schlecht, ein anderes ist halbseitig gelähmt, ein viertes ist sh usw.,usw... Weißt du was ich meine!? Prinzipiell wäre es schön, wenn auf jedes dieser Kinder adäquat eingegangen werden könnte- realistisch gesehen ist das aber unmöglich. Auch das muss man vorher abklären!

Also ich könnte Seiten füllen, aber das sprengt den Rahmen hier!Wenn du noch was wissen willst, kannst mich ja privat anmailen...

Eine gute Entscheidung wünscht dir

Petra
Momo
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Re: Grundschule-wo?

#5

Beitrag von Momo »

Hallo Ihr alle.
Danke für die Antworten. Ich feuem mich auch sehr über Meinungen erfahrener Eltern oder eben auch Selbstbetroffner: wie habt Ihr empfunden, dass ihr mit den nachbarn gemiensam auf eine Schule gegangen seid oder eben nicht? usw.
Erstellt von Karin
Ich würde versuchen ihn in die kleinste Klasse der Regelgrundschule zu geben. Vielleicht habt ihr Glück und in einer sind nur 24 oder 25 Kinder. Die Kinder kennen deinen Sohn schon und werden eher Rücksicht nehmen.
Das sagt mir auch mein Herz... wenn der Verstand oder die Sorge nur nicht immer querschiessen würde....
Erstellt von Nina Mo.
Denn die soziale Komponente ist ja auch wichtig und nicht zu unterschätzen und für deinen Sohn wäre es sicher schön, wenn er gemeinsam mit seinen Freunden zur Schule gehen kann. Außerdem macht es das evtl. auch einfacher wenn z.B. mal Schwierigkeiten bei Hausaufgaben bestehen oder so. Er kann sie dann mit Freunden gemeinsam machen, bzw. du kennst dann sicher auch die Eltern und kannst nachfragen wenn mal was falsch angekommen ist oder so.
Ich denke auch, dass es für ihn schön wäre auch mal "normal" sein zu können und nicht immer getrennt zu werden...
Erstellt von Nina Mo.
evtl. kann der Schulleiter jetzt schon sagen, wer die zukünftige Klassenlehrerin/der zukünftige Klassenlehrer sein wird.
Tja das ist leider das Problem an der Schule: der Schulleiter mag gerne Machtspiele und will zeigen, dass er der Boss ist. Fraglich, dass er sagt were der Lehrer wird (wahrscheinlich weiss er es jetzt auch noch nicht). Ich kann allerdings erahnen wer es sein kann, nämlich die LhrerInnen der jetzigen 4. Klassen. Einen davon habe ich schonmal gefragt diesbezüglich und er war recht interessiert und ich könnte mir auch vorstellen, dass er engagiert ist. Bei den drei anderen kann ich das nicht sagen, ich kenne sie nur vom Sehen, sie sind aber alle noch recht jung und wriken eigentlich sehr offen.
Erstellt von Petra

Mir persönlich hat in der Grundschule auch der Kontakt zu den Nachbarskindern gut getan+ vorallem zu den Müttern. Man ist immer mal wieder am zweifeln: überfordere ich mein sh Kind!? Wenn ich dann aber vom Nachbarskind aus der Klasse höre, es hat dieses odere jenes auch nicht verstanden, rückt das manches wieder ins rechte Licht...
Ja das denke ich auch.
Erstellt von Petra
Ganz wichtig wäre auch ein Antrittsbesuch des mobilen Dienstes VOR der Einschulung!!!!
Das wird so sein, da er ja aus dem SH Kiga kommt und bereits beim mobilen Dienst gemeldet. Von Eltern deren Kinder letztes Jahr eingeschult wurden, habe ich auch erfahren, dass das super geklappt hat, mit Einzelgesprächen, Seminar und Infos für die Lehrer usw.
Erstellt von Petra
Dann weiß ich nicht genau, was du mit integrativ meinst!?
Mit integrativ meine ich, dass in der Klasse bis zu 4 Integrationskinder mit den Regelschülern beschult werden. Die Schule erhält dafür extra Stunden, so dass teilweise zusätzlich eine Förderschullehrkraft zur Unterstützung mit in der Klasse ist. I-Kinder wären z.B. Down Kinder, ADS Kinder, Kinder mit Lernproblemen usw. aber auch körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder. Die Klassengrösse ist dann auch auf 22 Kinder beschränkt
Erstellt von Petra
Im Nachhinein stellt sich dann aber heraus, dass es soviel "erste Reihen" gar nicht gibt, wie eigentlich benötigt würden. Da ist das Kind mit ADS, eins sieht schlecht, ein anderes ist halbseitig gelähmt, ein viertes ist sh usw.,usw... Weißt du was ich meine!? Prinzipiell wäre es schön, wenn auf jedes dieser Kinder adäquat eingegangen werden könnte- realistisch gesehen ist das aber unmöglich.
Genau diese Problematik sehe ich auch, denn zusätzlich zu den integrativ Kindern werden dort dann auch Kinder gerne hingeschickt, die eben irgendwelche Auffälligkeiten haben (und die sind dann gar nicht offiziell erfasst). Und ich sehe das wie du: was hilft es wenn es eine kleine Klasse ist, aber so viel Kinder drin sind die extra Fürsorge brauchen, dass man keinem gerecht wird. Oder dass gar Kinder drin sind die vom Verhalten so problematisch sind, dass der Unterricht gestört wird. Dann lieber 5 Kinder mehr, aber eine relativ normale Klasse. Aber das weiss man ja vorher nie. Die Klasse meiner Tochter z.B. ist eine echte Musterklasse- da hätte ich keine Bedenken, aber auch das hat sich erst mach und nach rausgestellt. Die Parallellklasse dagegen: Katastrophe!

Liebe Grüsse
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Andrea Heiker
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Re: Grundschule-wo?

#6

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Momo,

ich finde es auch, dass Du ruhig die Schule wagen kannst, in die alle Kinder gehen, vorausgesetzt die Klassenlehrer spielen mit. Vorerst solltest Du Dir aber noch beide Brötchen warmhalten, solange bist Du weißt, ob die Lehrer mitziehen.

Ich kann nur berichten, dass die Grundschule bei mir kein Problem war, ich war damals in einer zweizügigen Grundschule und wir waren damals aber auch nur 20-22 Kinder in der Klasse.

Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Petra
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Re: Grundschule-wo?

#7

Beitrag von Petra »

Hallo Momo,

das "Problem" mit dem Schulleiter und den Machtspielchen überlässt du ganz einfach dem mobilen Dienst! Dafür sind sie da- abgesehen davon hat man als Mutter in solchen Dingen immer die schlechteren Karten... Ich meine, ich verstehe schon, das "normale" Eltern abgewimmelt werden, wenn der einzige Grund für Nachfragen ist, dass "Kleinlisa neben Kleinvanessa sitzen will":rolleyes: Aber darum geht es dir ja nicht! "Besondere" Kinder erfordern halt "besondere" Maßnahmen. Da kann auch ein eingefahrener Schulleiter mal über seinen Schatten springen und Informationen frühzeitig weitergeben. Du musst evtl. nach Alternativen schauen und die lassen sich erfahrungsgemäß nicht erst am ersten Schultag einfordern. Du könntest argumentieren, dass du es einfach vorzeitig wissen musst, da alternative (Privat)Schulen ihre Anmeldungsfristen schon jetzt haben und er doch dafür sicher Verständnis hat ;-). Sinnig ist dann auch wirklich frühzeitig abzuklären, dass das Kind in die kleinste Klasse kommt, wo es sitzen kann/muss usw.,usw.! Die Hintergrundinformationen dazu liefert in solchen Fällen besser der mobile Dienst! Der Leiter sieht ja erst mal nur, dass da (wieder mal) eine besorgte Mutter kommt, die "ein extra Würstchen" gebacken haben will. Und dann "blocken" sie meistens schon:( . Wenn aber einfach mal eine Nachfrage vom mob. Dienst kommt, wie es denn ausschaut und ihm dabei ein wenig Honig ums Maul schmiert:D- wird das schon klappen!!!!

Also drücke euch die Daumen, Petra
Momo
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Re: Grundschule-wo?

#8

Beitrag von Momo »

Erstellt von Petra
Hallo Momo,

das "Problem" mit dem Schulleiter und den Machtspielchen überlässt du ganz einfach dem mobilen Dienst! Dafür sind sie da- abgesehen davon hat man als Mutter in solchen Dingen immer die schlechteren Karten... Ich meine, ich verstehe schon, das "normale" Eltern abgewimmelt werden, wenn der einzige Grund für Nachfragen ist, dass "Kleinlisa neben Kleinvanessa sitzen will":rolleyes: Aber darum geht es dir ja nicht! "Besondere" Kinder erfordern halt "besondere" Maßnahmen. Da kann auch ein eingefahrener Schulleiter mal über seinen Schatten springen und Informationen frühzeitig weitergeben. Du musst evtl. nach Alternativen schauen und die lassen sich erfahrungsgemäß nicht erst am ersten Schultag einfordern. Du könntest argumentieren, dass du es einfach vorzeitig wissen musst, da alternative (Privat)Schulen ihre Anmeldungsfristen schon jetzt haben und er doch dafür sicher Verständnis hat ;-). Sinnig ist dann auch wirklich frühzeitig abzuklären, dass das Kind in die kleinste Klasse kommt, wo es sitzen kann/muss usw.,usw.! Die Hintergrundinformationen dazu liefert in solchen Fällen besser der mobile Dienst! Der Leiter sieht ja erst mal nur, dass da (wieder mal) eine besorgte Mutter kommt, die "ein extra Würstchen" gebacken haben will. Und dann "blocken" sie meistens schon:( . Wenn aber einfach mal eine Nachfrage vom mob. Dienst kommt, wie es denn ausschaut und ihm dabei ein wenig Honig ums Maul schmiert:D- wird das schon klappen!!!!

Also drücke euch die Daumen, Petra
Hallo Petra
die "Aufklärung" und Begutachtung des Klassenraumes usw. werde ich auf jeden Fall dem m obilen Dienst überlassen. Den Schulleiter überlasse ich meinem Mann, denn bei ihm redet er immer ganz anders als bei mir- so von Kollege zu Kollege oder Mann zu Mann, wie auch immer. Und dann werden wir ihm quasi nur suggerieren, dass es ja eine tolle Idee von ihm wäre dem Klassenlehrer VORHER die Frsage zu stellen, ob er die Bereitschaft mitbringt und dann eben diesen in der Klasse einzusetzten in der mein Sohn sein wird. Und wenn er selbst diese Idee hat, oder denkt es sei seine:D, dann klappt das hoffentlich...

Ich bin froh, dass die meisten von euch ähnlich denken wie ich, der Kiga übrigens auch, denn im Bekanntenkreis stosse ich auf Unverständnis so nach dem Motto"was du hättest die Chance ihn auf die XY Schule zu schicken und willst dann verantworten, dass er ganz normal eingeschult wird??". Ja verdammt das will ich, weil ich auch meinem Kind mal ein wenig Normalität geben möchte!!!

Ich werde weiter berichten- das letzte Wort ist ja noch nicht gesprochen...

Danke!

Gruss
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
kleriker
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Re: Grundschule-wo?

#9

Beitrag von kleriker »

Hallo Momo,

meine Tochter ist jetzt 6 und wird auch nächstes Jahr eingeschult. Wir werden sie in eine Integrationsklasse schicken, in der allerdings nur HG- oder AVWS-Kinder sind. Die Klassenstärke ist ca. 12. Obwohl unsere Frühförderin und Audiologen, die Jenny gut kennen, meinen, daß die ein Kind für die Regelschule wäre.
Ihre ganzen Nachbarn und Freunde gehen auf die Regelschule, in die sie auch käme. Sie ist aber sehr aufgeschlossen und findet bestimmt auch in dieser neuen Schule, in der sie anfangs niemand kennt, schnell Anschluß. Ist bestimmt von Kind zu Kind unterschiedlich.
Ich bin der Meinung, warum sollte man es seinem Kind nicht so leicht wie möglich machen. In einer Klasse mit 28 Kindern ist es für ein sh Kind mit Sicherheit schwieriger als bei 20 Kindern. Das "normale" Leben kann dein Kind noch früh genug kennenlernen. Nach der Grundschule sind sie mit Sicherheit alt genug, um das alleine recht gut zu entscheiden, ob sie auf eine "normale" Schule gehen wollen oder eben nicht. Und die Grundschulen heutzutage sind vom Stoff her nicht mehr zu vergleichen mit Grundschulen zu meiner Zeit. Sie sind jetzt viel, viel anspruchsvoller.
Wie gesagt, daß alles ist meine Meinung und ich hoffe für euch, daß ihr das Richtige findet.
LG, Sabine
mondsche
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Re: Grundschule-wo?

#10

Beitrag von mondsche »

Hallo Momo

unsere Kleine geht inzwischen in die 2.Klasse einer normalen Regelschule,wurde sogar 1 Jahr früher eingeschult.Wir hatten auch Sorgen wegen ihrer Unruhe im Popo.Aber das Thema hat sich von ganz alleine gelöst.Der Lehrerin nach sitzt sie schön still,was wir uns kaum vorstellen können.
Und mit der Schule gab es auch keine weiteren Probleme,im Gegenteil,sie waren sehr aufgeschlossen der Problematik obwohl es noch keinerlei Erfahrung gab mit sh.
Die Klassenlehrerin besuchte freiwillig einen Wochenendkurs über sh,freu.Und ich weiss nicht ob mann es ihnen immer leichter macht wenn mann sie gesondert unterbringt.Unsere Tochter will einfach nur normal sein bzw.normal behandelt werden.Und sie lernen auch schon jetzt eine Menge für später.
Was auf jeden Fall von Vorteil ist wenn dein Sohnemann nicht allzu schüchtern ist und auch um Hilfe bitten kann.
Wünsche dir Bzw. euch die richtige Entscheidung.

Viele Grüße Mondsche
Momo
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Re: Grundschule-wo?

#11

Beitrag von Momo »

Hallo nochmal
Erstellt von kleriker
Wir werden sie in eine Integrationsklasse schicken, in der allerdings nur HG- oder AVWS-Kinder sind.
Hallo Sabine
das ist aber dann ja keine Integration mehr. Integration bedeutet ja die geminsame Beschulung "normaler" und behinderter Kinder mit dem Ziel eben diese in das soziale Umfeld zu integrieren.

Die Möglichkeit in auf die SAH Schule zu schicken hätten wir natürlich auch, allerdings denke ich der Weg von der SH Schule zur Regelschule ist sicher nicht der einfachere. Der Weg "zurück" von der Regelschule zur SH Schule bleibt uns ja immer offen und das gibt- mir zumindest- auch Sicherheit und nimmt eben den Druck, dass es auf jeden Fall klappen muss auf der Regelschule.
Erstellt von kleriker
warum sollte man es seinem Kind nicht so leicht wie möglich machen.
Das ist ja eben die Frage, ob die "Sonder" schule wirklich der einfachere Weg ist. Ich denke man darf auch die Psyche nicht vergessen. Ausserdem ist Grundschule ja auch noch ein wenig "Schonraum" und ich war eigentlich der Meinung in diesem Schonraum kann man es versuchen. Erst in der weiterführenden Schule das "Glashaus" SH Schule zu verlassen ist sicher hammerhart, wenn ich schon sehe wie hart es teilweise für ganz normale Grundschüler in der 5. Klasse ist.
Erstellt von kleriker
Das "normale" Leben kann dein Kind noch früh genug kennenlernen. Nach der Grundschule sind sie mit Sicherheit alt genug, um das alleine recht gut zu entscheiden, ob sie auf eine "normale" Schule gehen wollen oder eben nicht. Und die Grundschulen heutzutage sind vom Stoff her nicht mehr zu vergleichen mit Grundschulen zu meiner Zeit. Sie sind jetzt viel, viel anspruchsvoller.
Genau das meine ich eben. Nach der GS ins "normale" Leben umzusteigen ist sicher nicht einfach.... Oder was meinst du mit
Erstellt von kleriker
Das "normale" Leben kann dein Kind noch früh genug kennenlernen.
Aber auch mal interessant diese Seite zu sehen/ lesen.

Bei uns ist übrigens Pädaudiologe, Akusitker Kinderarzt HNO und die Erzieherinnen auch pro Regelschule. Wenn es nicht geht sollen wir die SH Schule dann aber auch als Chance sehen und nicht als Versagen.

Gruss

Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Maike
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Re: Grundschule-wo?

#12

Beitrag von Maike »

Hallo Momo,

da gibt es mehrere Sachen, die ich richtig stellen könnte/sollte in Deinem Posting... - aber dazu fehlt mir im Moment die Zeit - daher gehe ich nur auf eine Äußerung von Dir ein:

Es muss keinesfalls "hammerhart" sein, wenn man vom "Glashaus" SH-Schule auf die Regelschule geht. Das stimmt nicht - jedenfalls nicht an jeder SH-Schule.

Unsere Schule hat regelmäßig (Zahl zunehmend!) schwerhörige Schüler, die nach der Grundschule z.B. auf das Regelgymnasium oder an eine sonstige Regelschule geht und dann vom mob. Dienst betreut wird. Bisher ist keiner von ihnen zurück gekehrt...

Es kommt eben auch immer auf die jeweilige SH-schule an!!!

man darf auch nicht vergessen, dass der Weg zurück in die SH-Schule tatsächlich nicht immer offen ist. Die Warteliste der schwerhörigen Regelbeschulten, die gerne an die SH-Schule wollen, spricht eine eigene Geschichte... - zumindest an der Schule, an der ich unterrichte.

...ich will damit keine Angst machen, sondern eben davor warnen, einfach irgendwie etwas zu verpauschalisieren. Manchmal ist eben die SH-Schule tatsächlich "normaler" als die Regelschule - auch das wird häufig gerne vergessen.

Zudem möchte ich damit aussagen, dass es eben nur das individuelle Kind gibt - mit seinem Hör- und Sprachstand. Wenn für Deinen Sohn die Regelschule die bessere Schule ist, dann gibt es keinen Grund, ihn in die SH-Schule einzuschulen. Es gibt auch keinen Grund, ihn nicht mit seinen Freunden nicht in die größere Regelgrundschule einzuschulen... - gerade letzteres kann sehr wichtig für ihn werden!

Was Kleriker schrieb (mit dem Argument: das Kind auf das "normale" Leben vorzubereiten), kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich bin selbst bis zum Abitur ausschließlcih in SH-Schulen gegangen und habe danach ein völlig "normales" Studium absolviert etc. - und glaube nicht, dass ich "noch normaler" hätte aufs Leben vorbereitet werden können. - Bekannte/Freunde von mir sind nach dem SH-Abitur Ärzte (z.T. Chefärzte!), Juristen, Ingenieure etc. geworden - auch sie sind nicht "anormaler" als die anderen - im Gegenteil - es sind selbstbewusst zu ihrer SH-keit stehende Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen.

Grüßle
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Birgit
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Re: Grundschule-wo?

#13

Beitrag von Birgit »

Ich glaube auch, dass das Alles sehr individuell ist. Bei uns im Kreis gibt es z.B. eine Schule für Sprachbehinderte, die von vornherein nur als Grundschule konzipiert ist. Die Kinder gehen anschließend alle in verschiedene weiterführende Schulen, sind aber bis dahin durch den Schonraum (kleine Klassen, Therapie in der Schule, kein "Anderssein"- wobei natürlich die Behinderung jedes Kindes trotzdem verschieden ist, weil auch Sprachbehinderungen verschieden sind) so stabil, dass sie danach weniger Probleme in der Regelschule haben, weil sie schulisch schließlich genau das Gleiche gelernt haben und wissen, dass sie nicht "doof" sind! Ich kannte einige Kinder, die diesen Weg gegangen sind und die kamen wirklich alle in der weiterführenden Regel-schule prima zurecht, obwohl sie sich zu Kigazeiten nicht getraut hatten den Mund aufzumachen, weil sie sich ihrer Schwächen bewusster waren als ihrer Stärken.

Für mich dient die "Sonder"schule dazu, Kinder für ihr Erwachsenenleben integrationsfähig zu machen, wenn sie denn so große Probleme haben, dass sie ohne Zusatzhilfen nicht am Regelunterricht teilnehmen können. (Ich finde, dass es keine Integration ist, wenn ein Kind permanent eine zusätzliche Betreuung - meist irgendjemand ohne Fachkenntnisse- in der Klasse braucht. Dann ist die "Normalität" eben nicht mehr gewährleistet, weil das Kind ja dann auch immer eine Außenseiterrolle hat.
Wenn ein Kind aber nur gelegentlich Unterstützung braucht, Freunde hat in der gleichen Klasse und im Unterricht mitkommt, dann sollte man den Versuch mit der Regelschule schon starten!)
Ich denke, dass man auch nach der Meinung des Kindes fragen sollte, schließlich ist es die "Hauptperson", die in die Schule gehen muss.....entscheiden müssen natürlich trotzdem die Eltern!
tschüss Birgit
Birgit +
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Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Nina M.
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Re: Grundschule-wo?

#14

Beitrag von Nina M. »

Maike, du darfst aber auch nicht vergessen, dass in Bayern die Ansprüche an die Schulen allgemein etwas höher gestellt werden und auch in Stegen z.B. das Abitur mit Sicherheit schwieriger ist als in Essen. Und das wirkt sich glaube ich auch auf den Schülerkreis etwas aus und darauf wie sehr nun die Schule aufs normale Leben vorbereitet...

Gruß,
Nina
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
Sandra

Re: Grundschule-wo?

#15

Beitrag von Sandra »

Hallo,

meine Schulzeit liegt zwar einige Jährchen zurück, aber man sollte bedenken, dass nicht in allen Bundesländer die Hörgeschädigte Schulen das gleiche Lernniveau haben wie die Regelschulen!
Man sollte schon individuell entscheiden! Man sollte erkundigen, ob zum spätere Zeitpunkt ggf. ein Schulwechsel von Regelschule in Schwerhörigenschule oder umgekehrt möglich ist!

Gruss Sandra

[size=small]

[Editiert von Sandra am: Donnerstag, Dezember 14, 2006 @ 23:19][/size]
Petra
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Re: Grundschule-wo?

#16

Beitrag von Petra »

Erstellt von Maike
Hallo Momo,

da gibt es mehrere Sachen, die ich richtig stellen könnte/sollte in Deinem Posting... - aber dazu fehlt mir im Moment die Zeit - daher gehe ich nur auf eine Äußerung von Dir ein:

Es muss keinesfalls "hammerhart" sein, wenn man vom "Glashaus" SH-Schule auf die Regelschule geht. Das stimmt nicht - jedenfalls nicht an jeder SH-Schule.

Unsere Schule hat regelmäßig (Zahl zunehmend!) schwerhörige Schüler, die nach der Grundschule z.B. auf das Regelgymnasium oder an eine sonstige Regelschule geht und dann vom mob. Dienst betreut wird. Bisher ist keiner von ihnen zurück gekehrt...

Es kommt eben auch immer auf die jeweilige SH-schule an!!!

man darf auch nicht vergessen, dass der Weg zurück in die SH-Schule tatsächlich nicht immer offen ist. Die Warteliste der schwerhörigen Regelbeschulten, die gerne an die SH-Schule wollen, spricht eine eigene Geschichte... - zumindest an der Schule, an der ich unterrichte.

...ich will damit keine Angst machen, sondern eben davor warnen, einfach irgendwie etwas zu verpauschalisieren. Manchmal ist eben die SH-Schule tatsächlich "normaler" als die Regelschule - auch das wird häufig gerne vergessen.

Zudem möchte ich damit aussagen, dass es eben nur das individuelle Kind gibt - mit seinem Hör- und Sprachstand. Wenn für Deinen Sohn die Regelschule die bessere Schule ist, dann gibt es keinen Grund, ihn in die SH-Schule einzuschulen. Es gibt auch keinen Grund, ihn nicht mit seinen Freunden nicht in die größere Regelgrundschule einzuschulen... - gerade letzteres kann sehr wichtig für ihn werden!

Was Kleriker schrieb (mit dem Argument: das Kind auf das "normale" Leben vorzubereiten), kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich bin selbst bis zum Abitur ausschließlcih in SH-Schulen gegangen und habe danach ein völlig "normales" Studium absolviert etc. - und glaube nicht, dass ich "noch normaler" hätte aufs Leben vorbereitet werden können. - Bekannte/Freunde von mir sind nach dem SH-Abitur Ärzte (z.T. Chefärzte!), Juristen, Ingenieure etc. geworden - auch sie sind nicht "anormaler" als die anderen - im Gegenteil - es sind selbstbewusst zu ihrer SH-keit stehende Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen.

Grüßle
Maike
Momo
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Re: Grundschule-wo?

#17

Beitrag von Momo »

Hallo Maike und alle anderen,

ich wollte das auch keinesfalls pauschalisieren. Das waren nur so meine Gedanken. Und hier ist die Warteliste nicht so lang in der SH Schule- der Weg wäre also offen, das habe ich schon geklärt.

Und was das Niveau angeht, kann ich nicht so sagen, aber ich weiss ja welche Kinder zur SH Schule kommen aus dem Kiga. Und wenn ich dann sehe auf was für einem sprachlichen Niveau sich diese Kinder teilweise bewegen, dann frage ich mich schon was in den ersten Jahren vordergründig auf dem Lehrplan steht: Spracherwerb oder Wissensvermittlung. Das klingt echt hart und ist auch nicht so böse gemeint, aber wenn ich bedenke in was für einem Tempo dann gelernt ist und wie drastisch sich das Lernpensum auf der weiterführenden Schule schon im Vergleich zur Regelgrundschule erhöht, finde ich das, zumindest für unsere SH Schule, schon "hammerhart". Aber sicher hast du recht, dass es 1. auf die SH Schule, 2. auf das Niveau der jeweiligen GSchulen und 3. auf das Niveau der weiterführenden Schule der Wahl ankommt.

Die SH Schule habe ich aber, zumindest im Moment, ausgeschlossen. Mir geht es eher darum welche Regelgs: die kleine oder die zuständige. Ich selber tendiere eben eher dazu ihn mit seinen Freunden geminsam in die zuständige zu schiken, auch wenn die Klassen und die Schule insgesamt grösser ist.

Und was mich bei Kleriker eben so stutzig macht, ist dass alle Betreuer die Regelgs empfehlen und sie trotzdem auf die SH Schule gehen soll. Und da habe ich mich eben gefragt warum und ob das dann wirklich der leichtere Weg wäre. Deshalb kam die SH Schule überhaupt ins Gespräch. Aber wie gesagt, das steht bei uns momentan nicht zur Diskussion, da ich ihm zumindest die Chance auf der Regelschule geben möchte.

Und mir wurde hier auch gesagt, dass die meisten Kinder, die nach der SH GS wechseln auf die Regelschule zumindest nicht dorthin zurückkkehren. Manche, vielleicht auch viele, schaffen es sicher auch, aber eingie landen dann eben ganz woanders... so wurde es mir gesagt.

Und was ich auch immer wieder feststelle, wenn jemals mal so viel für die "normal sh" Kinder getan würde wie für CI oder hochgradig sh Kinder, dann wären die sicher auch um einiges besser dran- zumindest erlebe ich das hier immer wieder.

LG
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Petra
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Re: Grundschule-wo?

#18

Beitrag von Petra »

.....uuuupppsss...hat wohl nicht geklappt:rolleyes:sorry...also,was ich schreiben wollte:

@maike:dass die schüler vom gymnasium nicht zurückkehren wird doch wohl daran liegen,dass es nürnberg nur sh hauptschule gibt... und auch der hinweis mit der deckelung verbreitet wirklich nur angst und macht nicht gerade mut!

und ansonsten sehe ich das wie momo: wir probieren es auf der regelschule+ wenn es nicht mehr klappt ist das kein versagen- es war eine chance!(wobei wir hier in nordbayern nicht wirkliche alternativen an weiterführenden schulen haben).und es hat sowas von gar nichts damit zu tun, dass ich die sh "verheimlichen" will...
die (regel)schulwahl ist abhänig von der bereitschaft der regelschule,ein sh kind anzunehmen,von der unterstützung des mob.dienstes + nicht zuletzt vom einzelnen kind + dessen indiv. hörverlust!

lg,petra
Charanga
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Re: Grundschule-wo?

#19

Beitrag von Charanga »

Hallo Momo,
ich kann dich gut verstehen, man will das Beste für seineKinder. Wir haben Gott sei Dank noch etwas Zeit bis dahin, aber ich denke, wenn ich sie schon in ein Regelkiga gehen lasse, dann kann sie auch möglicherweise in eine Regelgrundschule gehen. Natürlich sind noch viele kleine Deteils wichtig, die dann die Entscheidung beeinflussen. Wie aufgeschlossen sind die in der Schule? Wie gehen die Lehrer oder Leiter der Schule auf dich ein und deinen Sohn? Vielleicht kommen sie dir bei einigen Wünschen oder Anmerkungen was man machen könnte entgegen? Das alles könntest du vielleicht vorher kundig machen. Es kommt ja schließlich auch auf die Zusammenarbeit zwischen Lehrer, deinem Sohn und dir ja an. Was meint dein Sohn überhaupt? Hast du mit ihm gesprochen, was er hält davon wenn er nicht in die Schule geht wo er alle kennt. Er muss sich ja auch wohlfühlen. Na ja, es ist viel zu beachten und ich hoffe das ihr gemeinsam eine Entscheidung trefft, die deinem Sohn glücklich macht (wenn er in eine klasse ist mit 20 Kinder, aber sich nicht wohlfühlt, bringt es ihm genauso wenig, als wenn er in eine Klasse geht mit 25 Kindern) und dir weniger Sorgen. Ich denke halt, das wenn sie einmal größer sind, und wir nicht immer an ihre Seite stehen, müssen sie sich auch durchkämpfen, und sie werden wahrscheinlich nichts im Leben geschenkt bekommen, denn momentan kämpfen wir ja für sie, aber dann müssen sie es ja machen können.
Liebe Grüsse
Charanga,
mit Tochter 09/12/02, mittelgr. SH
lg Charanga mit Tochter 12/02, links an Taubheit grenzend u. rechts hochgradig
kleriker
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Re: Grundschule-wo?

#20

Beitrag von kleriker »

Hallo,

nochmal kurz zu meiner Meinung. Wie gesagt, jeder hat seine eigene und will bestimmt für sein Kind nur das beste.
Bei uns in München ist es so, daß es eine SH-Schule in Johanneskirchen und die Taub-Stummen-Schule in der Fürstenriederstr. gibt. An der Taub-Stummen-Schule wird mit DGS und LBG unterrichtet. In Johanneskirchen sind hochgradig sh Kinder, die bis zum Schuleintritt noch nicht so gut in die Lautsprache gekommen sind bzw. noch andere Behinderungen haben. Dort wird mit Lautsprache und LBG unterrichtet. Diese Kinder würden es auf einer Regelschule höchstwahrscheinlich nicht schaffen können. Dort beträgt die Grundschulzeit auch 5 Jahre, daß heißt, gleicher Stoff wie in der Regelschule nur eben auf 5 Jahre aufgeteilt.
Die Klasse in die meine Tochter gehen soll nennt sich wirklich Integrationsklasse und befindet sich in der Fürstenriederstr.Dort kommen nur Kinder hin, die quasi keinen Rückstand zu normalhörenden Gleichaltrigen haben. Der Stoff ist der gleiche wie in der Regelgrundschule auch auf 4 Jahre aufgeteilt. Nur der Vorteil ist eben, daß Jenny auch mal Kinder mit HG kennenlernt, nur ca. 12 Kinder in der Klasse sind und die Lehrer SH oder Taubstummen-Pädagogik studiert haben und somit die "Schwächen" dieser Kinder besser kennen.
In meinen Augen kann das wirklich nicht schlecht sein. Ich weiß aber auch, daß es diese Art von Integrationsklasse in vielen anderen Bundesländern nicht gibt.
Ich hoffe, ich konnte noch etwas zur Klärung bzw. Erklärung beitragen.
Wünsche unseren Kindern ( und natürlich Eltern )das beste,

Gruß, Sabine
Andrea Heiker
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Re: Grundschule-wo?

#21

Beitrag von Andrea Heiker »

liebe Sabine,

autsch das tut weh. Weißt Du das Wort "taubstumm" sehr diskriminierend ist?

Grruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
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Re: Grundschule-wo?

#22

Beitrag von kleriker »

Hallo Andrea,

sorry, wollte niemanden angreifen und entschuldige mich für meine Wortwahl. Ich denke aber, jeder weiß, was ich meine.

LG, Sabine
Momo
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Re: Grundschule-wo?

#23

Beitrag von Momo »

Gehörlosenschule wäre vielleicht die bessere Wortwahl?

Gruss
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Momo
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Re: Grundschule-wo?

#24

Beitrag von Momo »

Erstellt von Petra
[B@maike:dass die schüler vom gymnasium nicht zurückkehren wird doch wohl daran liegen,dass es nürnberg nur sh hauptschule gibt... [/b]
Das wäre auch eine Erklärung...
[size=small]

[Editiert von Momo am: Freitag, Dezember 15, 2006 @ 13:28][/size]
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Petra
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Re: Grundschule-wo?

#25

Beitrag von Petra »

Hallo zusammen,

ich glaube ja, das eigentliche Problem ist, dass ein mittelgradiges sh Kind nirgends so "richtig" hingehört... "Mittelgradig sh mit Hg versorgt" ist irgendwie eine Grauzone und passt in keine Schublade! Gehörlos, an Taubheit grenzend sh ist irgendwie ganz klar- dann gibt es noch die Ci versorgten+ auch da wieder Unterschiede, aber auch diese Kinder kommen immer in EINE Klasse. Integrationsklassen in Regelschulen haben wir ja oben schon mal besprochen. In die Integrationsklasse einer Sh Schule kommen also die ersteren. Und wer noch? Wenn es nur Hg Kinder wären, dann fände ich es in Ordnung und absolut nichts dran auszusetzen. Wenn der integrative Rest ;) aber nur aus "Chaoten" besteht ( und das soll es auch schon gegeben haben...), dann kann auch eine solche Klasse ins Hemd gehen!

Eine Garantie hast du also nirgends- egal für welche Schule du dich entscheidest- und ob es richtig war, weißt du auch erst später!Dann ist es halt ein anderer Weg, den ich mit meinem Kind "ausprobieren" muss. Es ist einfach verdammt schwierig so etwas wie eine gesunde Mischung zu finden, ohne das einem von der einen oder anderen Seite irgendwelche Dinge um die Ohren geworfen werden... Daran muss man sich wohl gewöhnen, aber das wird schon, Momo!

Lg, Petra



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