Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Antworten
Uwe22
Beiträge: 23
Registriert: 18. Aug 2014, 21:12
10

Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#1

Beitrag von Uwe22 »

Hallo Mitbetroffene und Interessierte,
ich weiß, es ist eigentlich eine dumme Frage, weil es sicherlich bei jedem unterschiedlich ist. Aber ich stelle sie trotzdem; in der Hoffnung, dass mir einige ihre Erfahrungen schildern und evtl. sogar Aussicht auf Besserung machen können.
Wahrscheinlich hatte ich einen Morbus Meniere. Erst hatten die Ärzte davon gesprochen, später nicht mehr. Aber die Symptome deuten darauf hin (hier die ganze Geschichte).
Ich habe gelesen, dass bei Morbus Meniere oft verzerrtes Hören auftritt. Aber wie lange es anhält oder vielleicht niemals besser wird :help: kann ich nirgendwo finden. Da der Schwindel jetzt nach 6 Monaten völlig verschwunden ist, wünschte ich mir es ginge genauso mit dem verzerrten Hören.

Weiß jemand mehr?

Gruß Uwe
Selene
Beiträge: 355
Registriert: 21. Mär 2014, 08:55
11
Wohnort: Köln

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#2

Beitrag von Selene »

Hallo Uwe,

kannst du denn mit dem HG Sprache verstehen?
(auch wenn sie arg bescheiden klingt ...)

Wirklich nützlich, beim Verstehen im Alltag, ist das HG im kranken Ohr sicher nicht.
Ich tue es mir auch nicht so oft an. Und laufe nur mit dem rechten HG zu Hause rum oder sitze damit in Gesprächsrunden.
Das linke HG/Ohr vermiest mir das Sprachverstehen auch zu sehr.
Aber ich denke, dass es wichtig ist, dieses Ohr nicht einfach zu vergessen.
Sonst bildet sich womöglich durch dieses Nichthörenmüssen der dazugehörige Hörnerv im Gehirn zurück und falls das Innenohr (oder was auch immer) sich mal endlich regeneriert, können wir (wegen der Rückbildung des Hörnervs im Gehirn) trotzdem nicht gut Sprache verstehen. :help:
Ob das wirklich passieren kann, weiß ich nicht ....

Soviel meine Gedanken dazu.
Vielleicht meldet sich hier ja noch ein(e) Fachmann/Fachfrau zu Wort.
Das wäre echt toll.

Viele Grüße,
Selene
Zuletzt geändert von Selene am 14. Okt 2014, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
Uwe22
Beiträge: 23
Registriert: 18. Aug 2014, 21:12
10

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#3

Beitrag von Uwe22 »

Danke für Deine Antwort Selene,
Selene hat geschrieben: kannst du denn mit dem HG Sprache verstehen?
(auch wenn sie arg bescheiden klingt ...)
Wenn ich mich sehr darauf konzentriere, kann ich auch etwas verstehen. Ich empfinde das Geräusch allerdings eher hinderlich, da sich die schönen Töne vom gesunden Ohr mit dem "BrixelBraxelSsssssZisch" mischen.
Trotzdem ertrage ich es brav, weil ich immer wieder höre (und lese), dass sich die Synapsen neu bilden müssen (der Meinung bist Du ja anscheinend auch). Allerdings habe ich auch schon eine andere Meinung gelesen. Nämlich, dass das kranke Ohr vor allem Ruhe braucht. Ich zitiere mal aus einem Beitrag aus forumgesundheit.at
Hörgeräte hält Wilden für eine zusätzliche Lärmquelle, die vorhandene Schädigungen im Ohr eventuell noch verstärken können. „Würden Sie vielleicht einem Leberkranken raten, sich mit Alkohol zu kurieren?“, fragt der Mediziner. „Ein geschädigtes Ohr aber wird durch die künstliche Hörhilfe aber mit der vielfachen Verstärkung der Außengeräusche belastet.“
Klingt auch irgenwie plausibel, oder?!?!
Ja, ich würde mich auch darüber freuen, wenn sich jemand vom Fach dazu meldet.

Gruß Uwe
muggel
Beiträge: 1633
Registriert: 19. Jun 2013, 13:34
11

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#4

Beitrag von muggel »

Hallo,

nur als kurze Anmerkung: Wilden ist kein HNO-Arzt! Seine Low-Laser-Therapie ist sehr umstritten. Studien zeigten sogar, dass trotz dieser teuren Therapie keinerlei Besserung eingetreten ist bzw die Erfolge vergleichbar sind mit einer nicht-behandelten Patientengruppe.

Nach meinem Hörsturz habe ich kurzzeitig das linke CI (da, wo das Hören verzerrt geklungen hat) nicht getragen. Erst durch das Tragen über längere Zeit hat sich das verzerrte Hören gebessert, hingegen durch Ruhephasen (auch über mehrere Tage) nicht.
Ich weiss, dass da Hören mit CI nicht vergleichbar ist zum Hören mit Hörgerät, aber wollte dir damit Mut machen, durch zu halten. Es dauert (bei mir ist es auch noch nicht 100% wie vorher), aber es kann wieder werden.

Grüße,
Miriam
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#5

Beitrag von fast-foot »

Hallo Uwe,

wurden denn nie TEOAEs bzw. DPOAEs durchgeführt?

Einen Verdacht auf Morbus Menière könnte man bspw. mittels Elektrocochleografie oder eines Glyceroltests erhärten.

(allenfalls) frequenzspezifische Tests der Stapediusreflexe ipsi- und kontralateral könnten ebenfalls noch Hinweise liefern.

Für mich ist nicht ersichtlich, wo die Ursache(n) liegt bzw. liegen; bei Morbus Menière allerdings im Innenohr.

In Bezug auf die Frage, ob Du mit einem Hörgerät noch warten sollst, kann ich nur sagen, dass für "Deinen Fall" wohl niemand wissen kann, was ideal ist.

Einerseits besteht die Chance, dass sich die retrocochleären Hörbahnen "auf die neuartigen Signale", welche durch die Schädigung bspw. des Innenohrs an den Hörnerv weiter geleitet werden (wenn denn die Cochlea in der Tat geschädigt ist), einstellen und mit der Zeit einen "einigermassen natürlichen und "brauchbaren" Klangeindruck" generieren können.

Andererseits können natürlich Hörgeräte (das sind in der Tat nichts anderes als Verstärker akustischen Schalls) auch eine Gefahr für das Innenohr bedeuten (ein vorgeschädigtes Innenohr kann aber auch robuster gegenüber Lärm sein als ein gesundes).
Ich habe ein mal ausführlich die entsprechenden Zusammenhänge analysiert und in zwei Beiträgen zusammen gefasst.

Ich denke allerdings, dass sich die retrocochleären Hörbahnen (mangels Reizen) nicht so rasch zurück bilden; dieser Prozess dauert Jahre bis Jahrzehnte. Von daher gesehen eilt es nicht mit einer Hörgeräteversorgung. Die andere Frage lautet allerdings, ob bspw. nach zwei Jahren (ich habe jetzt bewusst eine lange Zeit gewählt) eine Erholung des Gehörs noch als wahrschenlich angesehen werden kann, wenn sich bis dahin nichts verbessert haben sollte; wobei auch ein halbes Jahr schon eine ziemlich lange Zeit ist (ich denke, dass Spontanerholungen nach diesem Zeitraum nicht mehr sehr wahrscheinlich sind).

Was mir noch aufgefallen ist:

Der Sprachtest fällt eigentlich nicht gravierend schlechter aus, als es auf Grund des Hörverlusts gemäss Reintonaudiogramm zu erwarten ist.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Uwe22
Beiträge: 23
Registriert: 18. Aug 2014, 21:12
10

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#6

Beitrag von Uwe22 »

Danke Miriam,
muggel hat geschrieben:...Wilden ist kein HNO-Arzt! Seine Low-Laser-Therapie ist sehr umstritten...
das bestätigt meinen Eindruck, dass da wieder einer ist, der die Notsituation anderer Menschen ausnutzt. Ich wollte ihn auch zunächst gar nicht zitieren, um nicht auch noch Werbung für ihn zu machen. Aber da man ihm im Netzt sowieso alle Nase lang über ihn stolpert und ich den Gedanken an sich, interessant fand ...

Gruß Uwe
Uwe22
Beiträge: 23
Registriert: 18. Aug 2014, 21:12
10

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#7

Beitrag von Uwe22 »

Danke fast-foot,
fast-foot hat geschrieben:wurden denn nie TEOAEs bzw. DPOAEs durchgeführt?
... Elektrocochleografie oder eines Glyceroltests erhärten.
(allenfalls) frequenzspezifische Tests der Stapediusreflexe ipsi- und kontralateral könnten ebenfalls noch Hinweise liefern.
Leider nichts dergleichen. Der Arzt der mich vor der OP untersucht hat, sagte, dass die Diagnosemöglichkeiten bei so einem Fall äußerst schlecht seien. Man müsse ins Ohr mittels Tympanoskopie (damasl kannte ich das Wort noch gar nicht) hineinschauen. Da ich dachte, in der Uni-Klinik Göttingen bin ich bestens aufgehoben, die wissen was sie tun, und weil es mir sauschlecht ging hätten sie alles mit mir machen können, habe ich sofort zugestimmt.
fast-foot hat geschrieben:Andererseits können natürlich Hörgeräte (das sind in der Tat nichts anderes als Verstärker akustischen Schalls) auch eine Gefahr für das Innenohr bedeuten (ein vorgeschädigtes Innenohr kann aber auch robuster gegenüber Lärm sein als ein gesundes).
Ich habe ein mal ausführlich die entsprechenden Zusammenhänge analysiert und in zwei Beiträgen zusammen gefasst.
Deine Beiträge sind fachlich immer sehr interessant! Könntest Du mal die Links zu diesen Beiträgen posten?
fast-foot hat geschrieben:... dauert Jahre bis Jahrzehnte.
Ich bin fast 60! Ich habe keine Zeit mehr!
Du machst mir wenig Mut. Aber es ist wenigstens mal eine ehrliche Einschätzung.
fast-foot hat geschrieben:Der Sprachtest fällt eigentlich nicht gravierend schlechter aus, als es auf Grund des Hörverlusts gemäss Reintonaudiogramm zu erwarten ist.
mmmh kann man daraus irgend etwas schließen?

Gruß Uwe
Frederic
Beiträge: 6
Registriert: 8. Feb 2014, 16:26
11

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#8

Beitrag von Frederic »

Hallo Uwe,

leider ist es meiner Erfahrung nach so, dass Morbus Mernier schwer zu diagnostizieren ist. Selbst wenn ein Verdacht besteht, dann sind die Therapiemaßnahmen auch begrenzt. Gesicherte Aussagen, wie lange ein solches verzerrtes Hören anhalten kann, halte ich für für wenig verlässlich. Das ist einfach viel zu individuell. Eine umfangreichere Diagnostik in einer größeren Klinik wäre sicher keine schlechte Idee.
Im Internet gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen für MM. Vielleicht findest du da ja noch weitere Hilfestellungen.
Alles Gute!

Gruß Frederic
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
16

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#9

Beitrag von fast-foot »

Hallo Uwe22,

ein Morbus Menière-Anfall (Schwindel, verzerrtes Hören oftmals im Tieftonbereich, Tinnitus vielfach im Tieftonbereich) dauert meines Wissens nicht so lange (man vermutet einen zu hohen Druck im Innenohr), kommt aber dafür mehrmals vor.
Natürlich weiss ich nicht, welche Verläufe möglich sind. Deine Symptome halte ich nicht für typisch (ich habe im Moment leider nicht die Zeit, um Fachliteratur zu wälzen).

OAEs würden immerhin gewisse Schlüsse über den Zustand der OHCs im Innenohr zulassen.

Der Abbau der Fähigkeiten der retrocochleären Hörbahnen geschieht eher langsam - das ist doch eine positive Nachricht (Du brauchst Dich also nur auf Grund eines möglichen Verlusts deren Fähigkeiten nicht zu beeilen) - ausserdem können diese auch wieder erworben werden (soll aber desto schwieriger sein, je länger man wartet).

In Bezug auf den Sprachtest vielleicht, dass noch mehr vorhanden sein könnte, als Dir vielleicht bewusst ist (im Sinne von "es klingt zwar zum Davonlaufen, aber verstehen kannst Du doch noch einiges").
Ohne jetzt sagen zu wollen, dass dies nicht sehr belastend sein könne.

Hier noch der angefragte Link (ich meinte die Beiträge #26 und #27, wobei das Wichtigste in Beitrag #26 ab folgender Stelle steht (und in Beitrag #27):

"In Bezug auf (a) ist eigentlich schon länger (seit den Arbeiten von Dieroff) bekannt..."

http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... 777&page=2

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 16. Okt 2014, 21:00, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Sunsan
Beiträge: 45
Registriert: 23. Aug 2011, 09:48
13
Kontaktdaten:

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#10

Beitrag von Sunsan »

Hallo Uwe,

es gibt eine tolle FB-Gruppe "Morbus Menière .... wer ist auch betroffen?" in der du dir viel Unterstützung, Erfahrung und Fachwissen holen kannst.

Ich selber hatte mit 25 und nun wieder ab 42 (bin 45) viel zu viele Menière-Anfälle. Verzerrtes Hören habe ich nicht. Mein Sprachverstehen ist nicht das Beste, trotz Hörgeräte.

Liebe Grüße
Susanne
Mittelgradig schwerhörig | HG | Morbus Menière | Paukenröhrchen | Betahistinhochdosistherapie | http://rehagroenenbach.wordpress.com/
Uwe22
Beiträge: 23
Registriert: 18. Aug 2014, 21:12
10

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#11

Beitrag von Uwe22 »

Danke Frederic, danke Susanne,
Frederic hat geschrieben:Im Internet gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen für MM. Vielleicht findest du da ja noch weitere Hilfestellungen.
Sunsan hat geschrieben:eine tolle FB-Gruppe "Morbus Menière .... wer ist auch betroffen?" in der du dir viel Unterstützung, Erfahrung und Fachwissen holen kannst.
obwohl ich jetzt seit fast einem Monat keinerlei Schwindel mehr habe und es mir im Moment hauptsächlich um das verzerrte Hören geht, werde ich auch in diesen Forum nach Hilfe suchen. Ist http://www.sh-meniere.de/ das Forum, das ihr meint?

Gruß Uwe

Hallo fast-foot,
danke, dass Du mir, obwohl Du eigentlich keine Zeit im Moment hast, dennoch etwas davon schenkst.
fast-foot hat geschrieben:... Morbus Menière-Anfall ... Deine Symptome halte ich nicht für typisch ...
Wie schon erwähnt haben die Ärzte anfangs davon gesprochen. Der Schwindel und die Hörverzerrungen deuten sicherlich darauf hin. Dass die Absenkung meines Hörvermögens eher im Hochtonbereich liegt spricht vielleicht dagegen.
fast-foot hat geschrieben:OAEs würden immerhin gewisse Schlüsse über den Zustand der OHCs im Innenohr zulassen.
Frederic hat geschrieben:leider ist es meiner Erfahrung nach so, dass Morbus Mernier schwer zu diagnostizieren ist. Selbst wenn ein Verdacht besteht, dann sind die Therapiemaßnahmen auch begrenzt. Gesicherte Aussagen, wie lange ein solches verzerrtes Hören anhalten kann, halte ich für für wenig verlässlich. Das ist einfach viel zu individuell. Eine umfangreichere Diagnostik in einer größeren Klinik wäre sicher keine schlechte Idee.
Ihr habt ja recht! Aber ehrlich gesagt, habe ich einfach keine Lust mehr. Erstens, mich mit den Ärzten auseinanderzusetzen und um weitere Diagnosen zu "betteln". Zweitens, von Pontius nach Pilatus zu fahren und Zeit zu investieren, um dann später zu hören, dass man nichts genaues sagen kann.
fast-foot hat geschrieben:Der Abbau der Fähigkeiten der retrocochleären Hörbahnen geschieht eher langsam - das ist doch eine positive Nachricht ...
Sorry, dass hatte ich tatsächlich falsch verstanden
fast-foot hat geschrieben:...Link (ich meinte die Beiträge #26 und #27, wobei das Wichtigste in Beitrag #26 ab folgender Stelle steht (und in Beitrag #27):...
Eine sehr interessante Analyse. Trifft genau den Kern meiner (laienhaften) Gedanken, angeregt durch Wilden (s.o.). Ich will aber nicht von neuen die ziemlich eskalierte Diskussion anheizen!
Will aber doch soviel dazu sagen, dass ich aus Deinen Ausführungen und meinen Gedanken einen (hoffentlich) gesunden Kompromiss schließen werde.
Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass Du mir das von dir entwickelte Konzept für eine Hörgeräteversorgung verraten wirst.

Deshalb habe ich mir, wie ich verfahren werde, wie folgt gedacht:
(Ich trenne in meiner Betrachtung (die Spezialisten mögen mir verzeihen) "retrocochleären Hörbahnen" (ich nenne es Elektronik) und alles was davor liegt (ich nenne es Mechanik).)

Die "Elektronik" werde ich schulen, indem ich im kranken Ohr mit einem InEar Kopfhörer, den ich so laut einstelle, dass ich ihn im gesunden Ohr noch gut vertragen kann, für mich interessante Podcasts höre. Ich weiß, dass es spezielle Hörtrainings-CDs gibt. Die sind aber sicherlich so langweilig, dass ich nach kurzer Zeit nicht mehr zuhören würde. Bei "meinen" Podcasts WILL ich das gesagte verstehen und konzentriere mich demzufolge in Richtung krankes Ohr. Außerdem werde ich weiter nach einem für mich geeigneten Hörgerät suchen, aber die Verstärkung möglichst weit zurückdrehen. Ich bin ja gottseidank in der glücklichen Situation noch ein heiles, gesundes Ohr zu haben.

In der "Mechanik" ist, vermute ich, etwas kaputt was heilen muß. Hier ist die Frage was kann ich tun, um den Prozess zu beschleunigen?
Ich denke - nicht viel, außer zu warten. Eine Idee ist: Wärme - um die Blutgefäße zu weiten. Wilden nimmt "Low-Laser" und viel Geld. Ich nehme eine Wärmelampe (Infrarot Lampe) die ich sowieso Zuhause habe. Schaden wird's wohl nicht. Ob's hilft ...?
Weiterhin schlucke ich alle möglichen Nahrungsergänzungsmittel um meine Körper optimal zu versorgen. Ich weiß: bei normaler gemischter europäischer Ernährung braucht man das nicht. Deshalb auch hier: Schaden wird's wohl nicht. Ob's hilft ...?

Hat noch jemand eine andere Idee?

Gruß Uwe
Zuletzt geändert von Uwe22 am 20. Okt 2014, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
Uwe22
Beiträge: 23
Registriert: 18. Aug 2014, 21:12
10

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#12

Beitrag von Uwe22 »

Hallo,
meine Idee die retrocochleären Hörbahnen meines kranken Ohrs mittels InEar Kopfhörer zu trainieren, schien mir zunächst sehr gut und einfach zu sein. Leider unterscheiden sich, wie so oft, Theorie und Praxis. Der Gedanke von mir war, meine Motivation für die Übung zu steigern, indem ich Podcasts höre, die ich früher immer leidenschaftlich gerne gehört habe.
Nach nun 2 Tagen Test (2 mal pro Tag) muß ich leider sagen, dass mich das ganze bereits nach 5 Minuten so dermaßen anstrengt und ich schon leichte Kopfschmerzen dabei bekomme, das ich das Handtuch werfen möchte.
Doch keine so gute Idee?

Ich vermute, dass die Symptome deshalb auftreten, weil mein Hirn auf hochtouren laufen muß, um aus den verzerrten Geräuschen übers kranke Ohr, die gewünschten "Nutzinformationen zu ziehen.
Ich habe auch einmal versucht den zweiten InEar-Kopfhörer ins gesunde Ohr zu stecken und den Balance-Regler so zu stellen, dass ich im gesunden Ohr nur leise zusätzlich höre. Dann ist es für mich wesentlich angenehmer.
Aber habe ich dann noch den gewünschten Trainingseffekt?

Hat jemand eine Meinung dazu?

Gruß Uwe
Selene
Beiträge: 355
Registriert: 21. Mär 2014, 08:55
11
Wohnort: Köln

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#13

Beitrag von Selene »

Hallo Uwe,

Texte hören und verstehen wollen ist Höchstleistung mit so einem Ohr.
Lieber mache ich das nebenbei, dass ich es trainiere und ihm indirekt sage:
"Horch mal, Ohr, du wirst noch gebraucht!" ;)

Wenn ich in dem Ohr kein HG tragen mag, lasse ich leise Musik (deutsche Songtexte die ich auswendig kenne) laufen.
Ich höre dann mit dem rechten HG meine Umwelt und links ist die Musikuntermalung.
Immer gelegentlich höre ich dann mal hin und verstehe auch was.
Nur selten höre ich mal Hörbücher nur mit dem kranken Ohr, es ist sehr anstrengend.

Wie ist das, hörst du ohne HG mit dem InOhrKopfhörer?
Oder mit HG und einem Streamer/Compilot am Audioeingang verbunden?

Vielleicht wäre letzteres leichter zu verstehen für dein Ohr, weil alle Frequenzen dann auf gleicher Höhe liegen ... :help:

Viele Grüße,
Selene
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
Uwe22
Beiträge: 23
Registriert: 18. Aug 2014, 21:12
10

Re: Wie lange dauert ein verzerrtes Hören nach Morbus Meniere

#14

Beitrag von Uwe22 »

Hallo Selene,
danke dafür, dass Du über meine Ideen nachgedacht hast und für deine Anregungen.
Wie ist das, hörst du ohne HG mit dem InOhrKopfhörer?
Oder mit HG und einem Streamer/Compilot am Audioeingang verbunden?
ich höre ohne HG. Direkt nur einen InOhrKopfhörer im kranken Ohr und im Equalizer die Höhen angehoben, da diese von meinem kranken Ohr schlechter aufgenommen werden.
Wenn ich in dem Ohr kein HG tragen mag, lasse ich leise Musik (deutsche Songtexte die ich auswendig kenne) laufen.
Die Idee ist gut. Zur Entspannung würde das auch bei mir funktionieren. Aber nicht zum trainieren. Ich bin ziemlich audiophil. Bekannte Musik höre ich auch manchmal einfach nur so mit meinen Gedanken (ohne den Schall von außen). Ich will damit sagen, dass, wenn ich bekannte Lieder über das kranke Ohr hören würde, ich mich überhaupt nicht in Richtung kranken Ohr konzentrieren und damit die retrocochleären Hörbahnen nicht trainieren würde.
Das spinn ich mir natürlich alles nur zurecht. Ob es wirklich so ist? Keine Ahnung!
... HG und einem Streamer/Compilot ...
So etwas habe ich noch nicht.

Gruß Uwe
Antworten