ich habe mich hier schon ein wenig durchgelesen und was ich las, macht mir ziemlich Mut, erneut eine OP anzugehen.
Ich bin 50 Jahre alt und habe mehrere Cholesteatom OPs hinter mir, die letzte 2003. Mein rechtes Ohr ist seit meiner Kindheit schwerhörig, diverse OPs mit allen möglichen Implantaten führten zu einer erst hochgradigen Schwerhörigkeit, die 2003 auf mittel bis hochgradig abgemildert wurde.
Weil ich eine kombinierte Schwerhörigkeit habe, also Innenohr (mit heftigem Tinnitus), Schallleitung und natürlich Mittelohr, hilft kein Hörgerät wirklich. Weil ich links ausgezeichnet höre, komme ich eigentlich gut zurecht.
Aber ich bin auch Musiker und ich träume einfach davon, stereo zu hören und überhaupt räumlich zu hören.
Ich bin nun bei einem Arzt, der mir seit zwei Jahren zu einer OP rät, er will mir eine Soundbridge implantieren, die bei mir zwar nicht zu einer 100prozentigen Hörfähigkeit führen wird aufgrund der Innenohr und Schallleitungsschäden und der Radikalhöhle, aber eine deutliche Verbesserung werde ich haben, das verspricht er mir, er meint ich werde die oberen Frequenzen gut bis sehr gut hören, nur bei den tieferen Frequenzen wird es Einbußen geben.
Wegen besser hören würde ich die OP nicht machen lassen, aber in meinem Mittelohr findet man immer noch Schäden durch das Cholesteatom, an Stellen, wo man früher einfach nicht so operierte, man sieht auf dem Röntgenbild deutlich Entzündungsherde, die aber seit Jahren unverändert sind und es vielleicht auch bleiben, vielleicht aber auch nicht.
Der Professor möchte nun diese Herde beseitigen, möchte meine Radikalhöhle mit eigenem Gewebe wieder aufbauen, bzw. kleiner machen, so dass das Mittelohr gesünder wird und besser belüftet, möchte die umgefallene Titanprothese entfernen und dafür sorgen, dass das Cholesteatom tatsächlich nie wieder kommt.
Risiken sind mir bekannt, der Facialis, der bis 2003 einfach so unverkleidet in meinem Ohr herumlag und dann in der letzten OP verkleidet wurde, kann reißen, das Geschmacksempfinden, das eh schon gestört ist, kann noch weiter leiden, der Tinnitus kann noch schlimmer werden (wobei die soundbridge da angeblich Abhilfe schaffen kann?) und das Gefühl, eine OP zu machen, die eigentlich nicht notwendig ist, lässt mich zögern.
Andererseits bestimme ICH dann den Zeitpunkt für eine OP, es wird ein einigermaßen gesundes, kein entzündetes Ohr operiert, ich kann planen und habe auch schon den perfekten Termin 10 Tage vor Weihnachten für mich gefunden und hinterher HÖRE ich vielleicht zum ersten Mal in meinem bewussten Leben mit beiden Ohren


Vielleicht könnt ihr mir hier ein wenig raten, die Entscheidung treffe natürlich ich und ich muss sagen, es steht gerade 80 zu 20 für die OP.
Würdet ihr abwarten? Es kann sein, dass das Ohr nie mehr zickt, es kann aber auch sein, dass ich nächstes Jahr wieder ein Cholesteatom habe und innerhalb von 14 Tagen operiert werden muss. Weil die Anlage für ein erneutes Chole ist einfach noch da, die sieht man.
Natürlich gibt es keine Garantie, ich weiß das.
Und wenn ich die OP machen lasse, werde ich auch die soundbridge implantieren lassen. Oder :help:
Vielen Dank fürs Lesen!