auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

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Faber

auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#1

Beitrag von Faber »

Hallo Ihr lieben Fach- und Sachkundigen,
könnt Ihr einem alten 61-jährigen "Hörgeräteopfer" ein paar Formulierungs-Tipps geben, wie er seinen Akustikerinnen dabei helfen kann, die korrekte Anpassung hinzubekommen, die zu besserem "Verstehen" führen.
Situation wie folgt:
1. Lt. HNO: "leichte bis mittelschwere Schallempfindungsschwerhörigkeit beidseitig"
2. Aktuelles Audiogramm ergab: alles zwischen 25 u. 40 dB (ab 6 kHz Abfall auf 60 - 70 dB) und UCL 115 in allen gemessenen Frequenzen.
2. Hörgeräteträger seit 2007.
3. Seit Februar 2014 (sic!) nun die Unitron Moxi² ES mit inzwischen 25ter Anpass-Sitzung!!!! 
Mein Problem:
Ich verstehe weiterhin schlechtest. Besonders bei Gruppengesprächen, im "Partynoisestörschall" und am Telefon.
Meine Akustikerdamen (bei Fielmann) bemühen sich mit immer neuen "Automatikstrategien" des Unitron-Programms "TrueFit 3.0.2".
Mal mit Anpassformel DSL v5, dann NAL-NL1, jetzt NAL-NL2. Wirklich besser wird´s nicht.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass auf meine konkret-persönliche Schwerhörigkeit eingegangen würde, sondern, dass "Automatikstandardvoreinstellungen" etwas modifiziert würden.
Schon gar nicht wird jeder der zur Verfügung stehenden 6 Frequenzkanäle/Bänder gesondert für sich justiert.
Was tun?
Mir kommt es nicht auf Klangschönheit an - auch nicht auf Komfort.
Ich will - nach Stand der Technik - optimal in allen Situationen "verstehen" können.
Habt Ihr "Tipps" die ich den Damen weitergeben kann, ohne mein "Nörgler-Image" nun auch noch mit "Besserwisseranwandlung" zu garnieren?
Konkret:
Wieviel Kompression?
Welchen MPO-Wert?
Wieviel Verstärkung?
Überhaupt: Linear - oder WDRC?
Übrigens: benötigt die Aktivierung der "easy-T" einen eigenen Programmplatz, oder schaltet sie ohnehin nur um von Mikro auf Induktion?
Vielen herzlichen Dank für konkrete Hilfe-Ideen.
Meine Akustikerinnen und ich möchten nun irgend wann einmal Erfolg erleben ;-)
LG
vom
Gewichtl
aus
Berlin
asterix79
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#2

Beitrag von asterix79 »

Hallo,

um da weiter helfen zu können wäre es gut wenn du mal deine komplette Audiometrie (Ton und Sprache) hochladen würdest. Aber bitte die vom Akustiker. Nur dann wird man dir einigermaßen weiter helfen können.

Liebe grüße,
Asterix
Asterix79, HG-Akustik-Meister, Augenoptiker
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Im Krieg wird kein zweiter Preis vergeben. (Omar N. Bradley)
Faber

Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#3

Beitrag von Faber »

Hallo Asterix79,
danke für die schnelle Reaktion.
Die Audiometrie besitze ich nicht.
Aber für die grundsätzlichen Fragen:
welche Kompression bei UCL 115 dB und HV von 30 dB?
welchen MPO bei UCL 115 dB?
linear / WDRC?
easy-T?
Wieso kann "man" hier "nur dann" (mit Audiometrie) "einigermaßen" helfen?
UND: wer ist "man"???
LG
Gewichtl
Musiker_72
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#4

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo Gewichtl,

ich würde mich an den Rat halten, den Du im Akustik-Ultimate Forum bekommen hast. Trotzdem würde Deine komplette Audiometrie helfen, "man" wären dann Fachleute wie Asterix oder Mats oder andere hier, die das gelernt haben.

Zum Verständnis: Die Einstellformeln berücksichtigen sehr wohl Deine persöndliche Hörkurve und berechnen daraus die Verstärkungswerte, die zu Deinem Hörverlust passen.

Die In-Situ-Messung, die Dir empfohlen wurde, überprüft dann, ob die berechneten (!) Werte vom HG auch tatsächlich so ausgegeben werden. Es kann nämlich durchaus sein, dass - etwa durch die Form Deines Ohrs - gar nicht das ankommt, was berechnet wurde.

Sowohl die NAL-NL2 als auch die DSL v5 sind moderne Anpassformeln. Wenn durch die In-Situ Messung geprüft wurde, dass tatsächlich das ankommt, was eingestellt wurde, dann musst Du dich an das HG gründlich gewöhnen.

Welches HG hattest Du vorher, hast Du damit besser verstanden?

LG

Musiker_72
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#5

Beitrag von asterix79 »

Hallo Gwichtl,

mit "man" sind, wie Du so schön schreibst" alle Sach- und Fachkundigen gemeint. Aber da ich gestern vom Handy aus schrieb wollte ich mich einfach kurz fassen.

Also:
- die Audiometrie solltest du ganz problemlos von deinen Akustikerinnen bekommen.
- die MPO wird normalerweise 5dB, bei sehr empfindlichen auch mal 10dB vor die UCL gesetzt.
- das wissen um "einen" Kompressionswert wird dir nicht wirklich weiterhelfen da dies ein rein theoretischer Wert ist der, nach meiner Erfahrung, am Ende selten wirklich "eingehalten" wird.
- ohne kompletten Sprachtest aus der Audiometrie ist es schwer zu sagen was deine Ohren und dein Hörzentrum überhaupt maximal an Sprache auflösen können.
- die Aussage "ich verstehe weiterhin schlechtest..." ist sehr allgemein. Auch wenn du sie etwas eingrenzt. War es denn schon mal besser? Und wenn ja, wann und / bzw. vielleicht mit anderen Hörgeräten?
- Wie sind die Geräte an dein Ohr angekoppelt? Schirmchen? Wenn ja, welche Schirmchen genau? Ohrstücke? Wenn ja, wie groß sind die Bohrungen?

Je mehr Informationen Du uns lieferst um so besser werden wir Dir hier helfen können.

:jump: Just my 2 Cents.
Asterix
Asterix79, HG-Akustik-Meister, Augenoptiker
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Faber

Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#6

Beitrag von Faber »

Moin Asterix79,
Ich habe Skrupel Akustikeraudiogramme zu veröffentlichen (Copyright?).
Nichtsdestotrotz: danke für die Auskunft.
MPO 5 -10 dB unter UCL: das ist doch schon mal `ne "Hausnummer."
Aber trotzdem nochmal nachgehakt:
Ist denn bei HV 30 dB und MPO 110 dB eine Kompression überhaupt - generell - sinnvoll?
Und wie ist das mit der Frage zur T-Spule und eigenem Programmplatzverbrauch dafür?
Mit "verstehen" ist bei mir übrigens gemeint: will ich im Partynoisestörschall überhaupt `ne Chance haben, muss ich die Hörgeräte - mit Otoplastik - schlicht rausnehmen. Das war bisher nie anders. Ob mit offenen - weißen - kleinen Schirmchen, oder etwas geschlosseneren, weichen, schwarzen Schirmchen oder jetzt mit Otoplastik.
Werde ich mich damit abfinden müssen, weil die Technik eben bisher nicht besser kann?
Oder könnte noch präziser angepasst werden können?
Stichwort: Insitu, Perzentilanalyse, Lautheitsskalierung?
Was bedeutet das überhaupt?
Ja, ich weiß, Fragen über Fragen, auf die ich ja auch nur generelle Hinweise erhoffe.
Vielen Dank für die Langmut.
Liebe Grüße
aus dem sonnigen Berlin
vom Gewichtl
fast-foot
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#7

Beitrag von fast-foot »

Hallo Gewichtl,

hier noch einige Kommentare aus meiner Sicht zu gewissen Aussage:
Gewichtl hat geschrieben:Ich habe auch nicht den Eindruck, dass auf meine konkret-persönliche Schwerhörigkeit eingegangen würde, sondern, dass "Automatikstandardvoreinstellungen" etwas modifiziert würden.
Das kann prinzipiell auch ein Laie (die Werte werden ja eh von der Software berechnet). Ich verstehe nicht, weshalb Akustiker und Hörgerätehörsteller sich dagegen sperren, dass insbesondere nach professioneller Eruierung der benötigten Daten (Hörschwellen, ucls etc.) und einer (oder mehreren) vorgenommenen Grundeinstellung (auch durch das Gerät selbst) Feineinstellungen ohne grossen (bspw. finanziellen) Aufwand durch den Benutzer des Gerätes selbst vorgenommen werden können.
Ich verstehe weiterhin schlechtest. Besonders bei Gruppengesprächen, im "Partynoisestörschall" und am Telefon.
Wurde bereits angedeutet: Hier könnte eine Sprachaudiometrie im Störschall möglicherweise hilfreich sein. Je nachdem kann man gewisse Schlüsse hieraus ziehen (bspw., wenn das Sprachverstehen generell schlecht ist oder mit zunehmendem Pegel abnimmt etc.). Allerdings ist es nicht so, dass aus dem Diagramm ein maximal mögliches Sprachverstehen abgeleitet werden könnte; sonst würden ja Hörgeräte gar nichts bringen.
Gewichtl hat geschrieben:Ich verstehe weiterhin schlechtest. Besonders bei Gruppengesprächen...
Reden denn alle durcheinander? Dann ist diese Situation in gewisser Weise ähnlich wie:
Gewichtl hat geschrieben:...im "Partynoisestörschall"...
Gewichtl hat geschrieben:Schon gar nicht wird jeder der zur Verfügung stehenden 6 Frequenzkanäle/Bänder gesondert für sich justiert.
Wie meinst Du das? Die automatische Grundeinstellung (welche durch die Hörgerätesoftware vorgenommen wird) berücksichtigt Hörschwellen und ucls für jeden Kanal. Je nachdem ist es jedoch nicht möglich, für jeden Kanal das Kompressionsverhalten unabhängig einzustellen. Meinst Du letzteres?
Gewichtll hat geschrieben:Ich habe auch nicht den Eindruck, dass auf meine konkret-persönliche Schwerhörigkeit eingegangen würde, sondern, dass "Automatikstandardvoreinstellungen" etwas modifiziert würden.
Wie würdest Du denn die konkret-persönliche Schwerhörigkeit charakterisieren (meinst Du damit die Probleme in den von Dir geschilderten Situationen?)? Ein Sprachaudiogramm könnte diesbezüglich noch gewisse Anhaltspunkte liefern.
Gewichl hat geschrieben:Überhaupt: Linear - oder WDRC?
Wenn "linear" gleich zu setzen ist mit "ohne Kompression" (ausgenommen die Begrenzung des maximalen Schalldruckpegels), würde ich sagen, dass ich es für unwahrscheinlich halte, mit einer "linearen Verstärkung" ein gutes Sprachverstehen zu erreichen.

Zu WDRC: Das ist eigentlich nichts anderes als eine (in der Tontchnik) typische Kompression (mit Kniepunkt) mit Limiter (Begrenzung des Maximalpegels).
Von daher müsste vielleicht eher (geht man eh davon aus, dass kompimiert werden soll) die Frage gestellt werden, wo der Kniepunkt (Regelschwelle) liegen und natürlich, welchen Wert das Kompressionverhälnis annehmen soll.
Schöpft man alle Möglichkeiten aus (und wendet sie auf alle möglichen Verfahren in Bezug auf die Berechnung der Verstärkung pro Frequenz an), kommt man bereits auf eine riesige Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten.

Wobei es zumindest danach aussieht, dass die Regeln in Bezug auf die Verstärkung keinen grossen Einfluss haben (dies könnte sich natürlich auch ändern, sobald man eine anderes Dynamikverhalten (welches, in welchen Kanälen auch immer) einstellt).
Von daher gesehen wäre es vielleicht gut, wenn man vermehrt versuchen würde, durch Aenderung des Kompressionsverhaltens zur Verbesserung des Sprachverstehens bei zu tragen.

Gewisse Hinweise, was man noch ausprobieren könnte, könnte ein Sprachaudiogramm liefern.

Gruss fast-foot

Nachträgliche Anmerkung:

Den Beitrag, welchen Gewichtl gerade vor dem soeben von mir verfassten eingestellt hat, habe ich erst nachträglich lesen können (da ich am Schreiben war); somit konnte ich gewisse Sachverhalte nicht berücksichtigen, darauf eingehen etc.
Zuletzt geändert von fast-foot am 24. Jul 2015, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#8

Beitrag von Musiker_72 »

Hi,

wenn Du ohne HG besser verstehst als mit, dann ist das - meines Erachtens - ein Indiz für eine Fehleinstellung.

Generell ist eine Kompression immer sinnvoll, die Frage ist eher, wie stark diese sein muss und in welchem Bereich. Ich habe ein Programm "Gespräch im Auto", das hat wenig Kompression im Bereich bis 65 dB, erst danach fängt es an zu komprimieren. Wenig Kompression heißt: Die Verstärkungswerte für 50 dB und 65 dB Eingang sind fast gleich. Mit diesem Programm verstehe ich auch in Partysituationen besser. Deine Verständnisprobleme in diesem Bereich könnten also tatsächlich an der Kompression liegen, aber das ist reines Herumgerate, ohne die konkreten Daten zu kennen.

InSitu: Zusätzlich zum HG wird ein dünner Schlauch in Dein Ohr gesteckt, damit wird gemessen, was das HG tatsächlich ausgibt.

Perzentilanalyse: Weiß ich nicht genau, gibt´s auf Youtube aber Videos dazu

Lautheitsskalierung: Dir werden verschieden laute Klänge vorgespielt, Du musst jeweils anklicken, als wie laut Du diese empfunden hast.

Liebe Grüße,

Musiker_72
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#9

Beitrag von fast-foot »

Gewichtl hat geschrieben:Ist denn bei HV 30 dB und MPO 110 dB eine Kompression überhaupt - generell - sinnvoll?
Diese Frage habe mich mir in ähnlicher Form überlegt, nachdem ich meinen Beiträg bereits abgeschickt hatte.

Deshalb noch kurz hierzu:

Ich könnte mir vorstellen, versuchsweise in folgende Richtungen zu gehen:

Die maximale Verstärkungsleistung tiefer begrenzen und/oder mit geringer(er) Kompression zu arbeiten (grösseres Kompressionsverhältnis)

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 24. Jul 2015, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#10

Beitrag von Musiker_72 »

je kleiner das Kompressionsverhältnis, desto geringer die Kompression (jedenfalls so, wie die Zahlen in den üblichen HG-Software dargestellt werden, ein KV von unter 2 ist größenordnungsmäßig "niedrig")

Kniepunkte: Moderne HG haben mindestens zwei Kniepunkte, je nachdem, wie die MPO begrenzt wird, sogar drei. Ich weiß aber nicht, wie das bei dem HG von Gewichtl ist, schlimmstenfalls hat das nur Einstellungen für "leise" und "laut", dann wäre man da ziemlich eingeschränkt.
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#11

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC
Musiker_72 hat geschrieben:je kleiner das Kompressionsverhältnis, desto geringer die Kompression (jedenfalls so, wie die Zahlen in den üblichen HG-Software dargestellt werden, ein KV von unter 2 ist größenordnungsmäßig "niedrig")
Ja, Du hast recht (man kann nicht die Steigung der Kompressionskennlinie als Mass für die Kompression nehmen; dies wäre zwar nahe liegend, widerspricht jedoch der Intuition (auch meiner)).
Der Grund dürfte darin liegen, dass das Wort "Kompression nicht neutral ist" und einfach eine relative Veränderung (in Abhängigkeit einer Veränderung) eines Wertes ausdrückt, sondern (bereits) beinhaltet, dass eine "Reduktion (der Verändung) statt findet".
Zuletzt geändert von fast-foot am 24. Jul 2015, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#12

Beitrag von fast-foot »

Vielleicht noch ein weiterer Gedanke:

Die Art der Schwerhörigkeit wird als "Schallempfindungsschwerhörigkeit" klassifiziert. Wenn die Ursache hierfür auch bei einer Disfunktion der OHCs liegt, so erscheint eine Kompression als sinnvoll. Es gibt jedoch auch Arten von Schallempfindungsschwerhörigkeiten, aus welchen sich nicht direkt ein Grund für eine Kompression ableiten lässt (wenn bspw. die Ursache bei den inneren Haarzellen liegt (bspw. bei Formen von auditorischer Neuropathie), beim Hörnerv (ebenfalls Formen von auditorischer Neuropathie, ebenfalls als Beispiel) und/oder sonst irgendwo in den retrochleären Hörbahnen (bspw. Läsionen) etc.).
Bei Presbyakusis liegen die Ursachen für die Hörstörung längst nicht nur bei den OHCs; vielfach dürften mehrere Komponenten der Hörbahen beteiligt sein. Gewisse Auswirkungen dürften keine Erhöhung der Kompression erfordern, andere hingegen schon, wobei verschiedene gleichzeitig vorhanden sind.

Perzentilanalyse und Lautheitsskalierung könnten diesem Umstand etwas mehr Rechnung tragen.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 24. Jul 2015, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
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ulbos
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#13

Beitrag von ulbos »

Hallo,

wie sieht es mit den Zoom- Einstellungen aus? Vielleicht lässt sich da noch was optimieren!

Gruß
ulbos
Faber

Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#14

Beitrag von Faber »

moin,
vielleicht hilft es, diesen Faden wieder aufzugreifen:
also:
bisherige Erfahrungen wurden ja gemacht mit Unitron Moxi²E.
inzwischen schreiben wir das Jahr 2018.
wieder "Fielmann" - wieder "Moxi".
Jetzt das Moxi fit N 500.
Damals wurde im Störschall 60 dB/65 dB eine Sprachverständnisverbesserung von 4 auf 6 von 20 Wörtern erreicht (schwarzbraune Silikonschirmchen).
Heute von 4 auf 10 von 20 Wörtern (schwarzbraune Schirmchen)
Ja, auch die Rückkopplungsunterdrückung und die Windgeräuschunterdrückung sind heute besser (sind aber in Wahrheit ja nur Rücknahmen von durch die Hörgeräte selbst eingebrachten zusätzlichen Belastungen).
Problem ist und bleibt. "das wirkliche (er-)Leben":
Ich verstehe in den "Problemzonen" "Umweltgeräusche, größere Räume, größere Menschengruppen" tatsächlich weiterhin MIT Hörgeräten NICHT spürbar besser als OHNE sie.
Wie gesagt:
wir sind jetzt im Jahr 5 der Weiterentwicklung von der "Hörgeräteversorgung zur Verstehgeräteversorgung".
Ketzerische Frage:
Könnte da ein Gerät wie das OPN 1 tatsächlich "mehr"? :)
Ich habe da Skrupel das austesten zu wollen, da ich keinen Hehl daraus mache, dass ich - für "bestmögliches Verstehen" - NICHT aufzahlen werde.
LG
Gewichtl
svenyeng
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#15

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Ich kann mich da nur wiederholen.
Teste mal ein richtig gutes Hörgerät, aber ohne erst mal über den Preis nachzudenken. Einfach das Du mal einen Vergleich hast.
Du willst doch verstehen können.
Zuzahlungsfreie Geräte sind immer ein Kompromiss.
Grade die Probleme (Umweltgeräusche, größere Räume, größere Menschengruppen) sind eben schwierig bei zuzahlungsfreien Geräten.

Verschiedene gute Geräte testen kostet doch nichts, aber Du hast einen Vergleich zu den billigen zuzahlungsfreien Geräten.
Aber bitte nicht nur Oticon OPN, sondern auch Resound, usw. testen.

Gruß
sven
muggel
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#16

Beitrag von muggel »

Ich muss schon wieder lachen!
Du schreibst hunderte von Beiträgen, dass "bestmöglicher Funktionsausgleich" aufpreisfrei erfolgen muss, gibst Ratschläge, was man machen soll, wenn die Festbetragsgeräte nicht genügen, aber hast "Angst" höherpreisige Geräte zu testen, um überhaupt herauszubekommen, was in deinem Fall ein "bestmöglicher Funktionsausgleich" ist??

Ich lach mich echt schlapp!
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Faber

Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#17

Beitrag von Faber »

muggel hat geschrieben:Ich muss schon wieder lachen!
Du schreibst hunderte von Beiträgen, dass "bestmöglicher Funktionsausgleich" aufpreisfrei erfolgen muss, gibst Ratschläge, was man machen soll, wenn die Festbetragsgeräte nicht genügen, aber hast "Angst" höherpreisige Geräte zu testen, um überhaupt herauszubekommen, was in deinem Fall ein "bestmöglicher Funktionsausgleich" ist??

Ich lach mich echt schlapp!
ich weiß nicht - muggel - was es da zu lachen gibt,
wenn jemand, der keinen Hehl daraus macht, dass er NICHT dazubezahlen will, den Hörakustiker NICHT damit belästigt, etwas ausprobieren zu wollen, was den Hörakustiker dann nur in Schwierigkeiten bringen kann.
WAS - ganz konkret - ist DARAN "lächerlich"???
LG
Gewchtl
Faber

Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#18

Beitrag von Faber »

moin svenyeng,
also im Moment hat mir der Fielmann - von sich aus - ein Hansaton Sound HD 7 312 "an´s Ohr gehängt" (um mal DAS zu probieren was DU vorschlägst).
Er hat 3 Programme konfiguriert:
1. "Vollautomatik",
2. ALLE Automatiken - soweit irgend möglich - abgeschaltet,
3. Alle "Störlärmmanagementmöglichkeiten" des Gerätes eingeschaltet.
Mein er(Leben):
Programm 1 bewirkt bei mir Gleichgewichtsstörungen ("wedelt" dauernd irgendwie),
Programm 2 ist das angenehmste, allerdings "Rückkopplungssirren",
Programm 3 hilft nix - es wirkt nur alles "höhenberaubt".
Wirkung:
besser verstehen in den 3 "Kassenkategorien": Umgebungsgeräusche, größere Räume, größere Menschengruppen findet NICHT statt.
und nu? :)
LG
Gewichtl
muggel
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#19

Beitrag von muggel »

Teste mal teure HGs und schau einfach mal, ob ein Verstehen in den Problemsituationen besser möglich ist.
Wenn ja, dann frag deine KK mit welchen aufzahlungsfreien Geräten ein solches Verstehen möglich ist und teste diese dann.
Zunächst geht es ja erst mal nur darum, wie weit dein schlechtes Verstehen verbessert werden kann... vielleicht wirst du auch feststellen müssen, dass auch das teuerste Gerät dir das nicht geben kann (weil der Defekt zwischen den Ohren sitzt).
Ausserdem predigst du doch ständig, dass bestmöglichstes Verstehen Kassenleistung ist - wie passt das denn zur letzten Aussage, dass du Akustiker nicht in Schwierigkeiten bringen willst, wo der doch nur den Vertrag einzuhalten hat??
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Faber

Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#20

Beitrag von Faber »

muggel hat geschrieben: Ausserdem predigst du doch ständig, dass bestmöglichstes Verstehen Kassenleistung ist - wie passt das denn zur letzten Aussage, dass du Akustiker nicht in Schwierigkeiten bringen willst, wo der doch nur den Vertrag einzuhalten hat??
nun Muggel,
meine Methode ist Offenheit - und ja nicht so ganz erfolglos, wie du hier an meinem dem User Svenyeng gewidmeten Post # 18 entnehmen kannst :)
Hier bietet jetzt der Hörakustiker VON SICH AUS ein "upgraden" an, in totaler Kenntnis meiner Haltung zur Zuzahlungsfrage UND SEINER Vertragsverpflichtung :)
"OPN 1" hat er mir leider noch NICHT angeboten :)
Und was Deine verklausulierte "AVWS"-Vermutung anbelangt: es liegen KEINE diesbezüglichen Hinweise vor :)
LG
Gewichtl
Zuletzt geändert von Faber am 25. Jan 2018, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
muggel
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#21

Beitrag von muggel »

AVWS scheidet schon alleine wegen des Tonaudiogramms aus, aber ich vermute tatsächlich die Ursache des schlechten Verstehens im Bereich des zentralen Hörens.
Wenn du schreibst, dass dafür keine Indikation vorliegt: welche Untersuchungen wurden denn durchgeführt, ausser Ton- und Sprachaudiogramm, um Probleme in dem Bereich auszuschließen?
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Faber

Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#22

Beitrag von Faber »

moin Muggel,
ich wurde zum Beginn der "Nullerjahre" ständig im Kreis zwischen Ohrenärzten, Neurologen und Psychologen "weitergereicht", weil jeder das Problem bei dem jeweils Anderen zu lokalisieren glaubte und eine Indikation innerhalb seines Fachgebietes ausschloss.
Am Ende "rettete" sich jeder mit Sprüchen, wie:
"Sie wollen unterbewusst nicht verstehen",
"Seien Sie froh, dass Sie nicht alles verstehen",
"Das Nichtverstehen kann auch retten",
usw., usf. :)
Diesen Annahmen widerspricht die Entwicklung des Wortverständnisses im "Störschall-Freiburger-Freifeld" mit zunehmend besserer Technik im Laufe der vergangenen 10 Jahre von 30% verstehen auf jetzt zwischen 50 und 60% verstehen (unter "Laborbedingungen")
LG
Gewichtl
Lazygirl
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#23

Beitrag von Lazygirl »

Hallo Gewichtl,

ich teste/trage die Opn 1 seit 5 Monaten. Von denen, die ich getestet habe, sind es für mich die Besten. Ruhige Umgebung, Störschall durch Verkehrslärm, Einkaufspassagen .... Verstehen funktioniert meistens. Das Problem, das du beschreibst bleibt trotzdem!!! Sprechen mehrere Personen, hallige Räume, große Räume - Verständnis mangelhaft. Nur Wortteile mit größter Anstrengung, auf die Lippen sehen, keinerlei Ablenkung, nicht wirklich spaßig. Das Gehirn muss ständig kombinieren - sehr ermüdend, irgendwann Kopfschmerzen. (Allerdings verstehe ich ohne HG‘s so gut wie nichts)

Ich denke, für diese komplexen Situationen reicht die Technik nicht, die Ohren waren besser. Wahrscheinlich würde ich an Deiner Stelle trotzdem mal die High–End Technik die es gibt testen, weil ... was ist ... wenn Du sagst 200 % besser, egal wie die Gesetzeslage (Zuzahlung) ist, das kaufe ich mir (wenn irgendwie möglich) JETZT! Weil mein/nur ein Leben!!

Vielleicht sagst Du aber ... nö ... nicht wirklich besser, aber das weiß ich jetzt sicher.

In diesem Sinne 🙋🏼

Ps.: Ich verstehe Deine Prinzipien und im Grunde hast Du recht. Vielleicht ist es feige, es sich manchmal einfach zu machen?
Faber

Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#24

Beitrag von Faber »

Hallo Lazygirl,
ich danke dir für deine Zeilen,
besonders für das "Ps", weil:
Psychologie ist schon eine - buchstäblich - merkwürdige Sache, weil:
DEIN "Verstehen" ermöglicht mir erst MEINEN evtl. "Prinzipienverstoß" :)
Vielleicht wird mir dieses "Ps" mehr helfen, als alle meine Faktensammlungen.
DANKE erst mal dafür - ich denk´ mal ernsthaft ´drüber nach...
Wie gesagt: "Psychologie" ist "merk-würdig" :)
LG
Gewichtl
svenyeng
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Re: auch nach 25. Anpass-Sitzung klappt "verstehen" nicht wirklich...

#25

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

@gewichtl:
Der Akustiker muss Dir von sich aus nicht alles anbieten.
Einfach mal sagen ich würde gerne noch das und das Gerät testen.

Und wenn das mit dem Hansaton Gerät nicht klappt, heißt es nicht das es mit teuren Geräten anderer Hersteller genauso ist
Deswegen viele Geräte von vielen Herstellern testen.

Gruß
sven
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