Neue Hörgeräte

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Kerstin811
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Neue Hörgeräte

#1

Beitrag von Kerstin811 »

Hallo ihr Lieben
Ich brauche Eure Hilfe!

Ich bin von Geburt an schwerhörig (43Jahre) und habe eine hochgradige
Innenohrschwerhörigkeit!
Ich habe immer Hörgeräte getragen, war auf einer Regelschule und arbeite seit 22 Jahren im Kindergarten als Erzieherin!
Seit 12!!!!Jahren trage ich meine Interton Supra 57, liebe sie abgöttisch und muss aber leider jetzt neue Hörgeräte bekommen!
Vor zwei Jahren hab ich schon mal einen Versuch gestartet, der kläglich gescheitert ist!
Nun trage ich seit 1,5 Wochen Phonek Bolero........ich leide!
Das Hören ist ok.....solange keiner spricht oder ich sprechen muss! Wie schon vor zwei Jahren werd ich verrückt mit diesem Sprachklang! 5mal war ich jetzt zum neu einstellen, hab Kopfweh, werd depressiv und sehne mich nach meinen alten Geräten, die leider nicht mehr hergestellt werden! (Sie liegen artig im Schrank,der Versuch sie wieder hervorzuholen wird wahrscheinlich ab Montag wieder groß)
Ich hab das Gefühl, meine Ohren sind verstopft, ich hab Finger in den Ohren, es hört sich einfach sch....an!
Schall, Helligkeit , Lautstärke.....alles ausprobiert! Mein Akustiker ist klasse, versteht mich und versucht echt zu helfen! Er meint allerdings,das er da nicht mehr viel dran machen kann und ich mich dran gewöhnen muss........In zwei Wochen probiere ich die nächsten von Unitron aus!

Kann es an den Ohrpassstücken liegen? Laut Akustiker bin ich zu schwerhörig für diese Schirmchen......trotzdem mal ausprobieren?

Wer kann mir Tipps geben......ich will die Welt wieder so hören wie ich es kenne und nicht durch ein Gerät hören!
Freu mich auf Eure Antworten!
Ganz liebe Grüße
Kerstin811
Musiker_72
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Re: Neue Hörgeräte

#2

Beitrag von Musiker_72 »

Hallo,

im Internet findet man nur wenig über die Interton Supra. Sind das schon digitale Hörgeräte? Jedenfalls scheinen sie einkanalig oder maximal zweikanalig zu sein.

Du hast diese Geräte 12 Jahre getragen und bist extrem daran gewöhnt. Aktuelle Hörgeräte lassen sich sehr viel genauer einstellen. Wenn Du das Gefühl hast, die Ohren seien verstopft, dann vermute ich, dass das daran liegt, dass die Interton bei einigen Frequenzen überverstärkt haben, die neuen das nicht tun, und Dir diese Frequenzen nun fehlen.

Wenn Dein Akustiker, wie Du sagst, so engagiert ist, könnte er folgenes tun: Er legt die alten HG in eine Messbox und misst genau die Verstärkung der alten HG (also bei verschiedenen Frequenzen und Lautstärken das, was rauskommt).

Das kann er dann (erst mal) mit einem aktuellen HG "nachbauen", dann langsam Stück für Stück die Verstärkung so anpassen, dass sie besser zu Deinem Hörverlust passt.

Man könnte außerdem die Störgeräuscheunterdrückung schwächer stellen, denn so etwas wird das Interton auch nicht gehabt haben (Starke Störgeräuschunterdrückung kann auch den Watte-Im-Ohr Effekt haben, wie Nokasch neulich beschrieb).

Oder: Der Akustiker weist Dir mit einem Hörtest (Sprachverstehen) nach, dass Du objektiv mit den neuen HG besser hörst als mit den alten. Das könnte Dir helfen bei der Anstrengung, Dich an die neuen HG zu gewöhnen.

Wenn es keine mechanische Reizung gibt, würde ich nicht zuerst vermuten, dass es an den Ohrpassstücken liegt.

Das wären so meine Ideen und Vermutungen.

Viel Erfolg bei der Umstellung!
Kerstin811
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Re: Neue Hörgeräte

#3

Beitrag von Kerstin811 »

Hallo Musiker!
Danke für Deine Antwort!
Supra 57 sind analoge Hörgeräte.....die immer voll gereicht haben!

Die neuen Geräte sind vom Hören her super.....ich höre Geräusche, die ich sonst nie oder kaum vernommen habe! Das gefällt mir schon.....aber eben die Sprache nicht!

Deinen ersten Vorschlag hat mein Akustiker auch schon vorgeschlagen, aber nur als allerletzte Möglichkeit! 🙈🙉🙊
Störunterdrückung haben wir auch schon eingestellt.....
Das Gefühl des verstopften Ohr bleibt einfach!

Es nervt einfach...... werde aber nicht aufgeben.....
👍😉👍😊
Danke Dir fürs Mut machen!
Ganz liebe Grüße
Kerstin
Barbara
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Re: Neue Hörgeräte

#4

Beitrag von Barbara »

Hallo Kerstin!

Ich kann nichts Konstruktives beitragen, aber ich wollte Dir nur sagen, dass Du nicht alleine bist. Auch ich hänge an meinen analogen Hörgeräten Phonak SonoForte 331X, die genauso alt sind wie Deine Interton und verschleiße einen Akustiker nach dem anderen, weil ich den Umstieg auf digitale HG nicht gebacken kriege.

Aktuell probiere ich die neuen Oticon Dynamo und bin da in erster Linie entsetzt, dass die genauso aussehen wie die Oticon Chili, also auch dieses vorsintflutliche Poti-Rädchen haben, was sich zudem dauernd verstellt, wenn man nur dagegen kommt mit Jacke, Pullover etc.

Das Hören und Verstehen mit den digitalen Hörgeräten: Man hört die Flöhe husten, aber das Sprachverstehen ist für die Tonne...
Liebe Grüße
Barbara selber hochgradig schwerhörig mit hochgradig schwerhöriger Tochter (*12/97)
Kerstin811
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Re: Neue Hörgeräte

#5

Beitrag von Kerstin811 »

Hallo Barbara!

Es hat so gut getan Deine Worte zu lesen!
Ich hab mit einigen schon gesprochen, die nicht verstehen können, warum die Technik uns nicht einfach die analogen HG läßt!

Ich war gestern mit Freunden essen.....im Vorfeld hab ich mit mir gekämpft und letztendlich meine alten HG angezogen........ich hätte diesen Abend mit den neuen HG abbrechen müssen! In der Kneipe war es so laut und ich wäre wahrscheinlich Amok gelaufen......so aber könnte ich den Abend genießen!
Das kann doch nicht sein!

Jetzt hab ich gerad wieder die neuen HG an........es klingt alles so verstopft und alles viel heller und blechender!
Aber es tut schon gut zu wissen das man nicht allein ist!!!
Ich wünsch Dir von Herzen, das Du Deine HG findest, mit denen Du wieder "normal" hörst!

Glg Kerstin
fast-foot
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Re: Neue Hörgeräte

#6

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC

Hallo Kerstin,

ich habe den Verdacht, dass die in modernen Hörgeräten verbauten Billigstkomponenten einen entscheidenden Anteil an der Ursache der möglicherweise miesen Qualität des Ausgangssignals haben könnten.

Nachgewiesen wurde jedenfalls, dass bei einem bestimmten Gerät der Lautsprecher verzerrt. Siehe hier:

http://pinboard.schwerhoerigen-netz.eu/ ... t3056.html

Ob dies jetzt einfach stärker auffällt auf Grund der digitalen Bearbeitung des Audiosignals, oder ob die Qualität der elektro-akustischen Wandler abgenommen hat, weiss ich nicht (ich halte es jedenfalls für wahrscheinlich, dass dort eine Schwachstelle liegt).

Eine andere Quelle der Erzeugung von störenden Signalanteilen können diverse Funktionen wie Rückkoppelungsunterdrückung, Herausfilterung von Störschall etc. sein.

Natürlich ist auch nicht auszuschliessen, dass durch Verstärkung gewisser Frequenzbereiche (welche zuvor nicht verstärkt wurden) nun Verzerrungen auffallen, "welche das Gehör selbst produziert".

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 22. Nov 2015, 13:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neue Hörgeräte

#7

Beitrag von Kerstin811 »

Hallo fast-food!

Deinen Link hab ich direkt mal gelesen......sehr interessant.......
Das die Technik nicht mehr meins ist, war mir klar, das billig Teile verwendet werden....krass!
Der Leidtragende ist der Kunde!
Sehr traurig!

Wir haben schon viel ausprobiert.......ich werd jedes einzelne nochmal mit ihm durchgehen.....ich lass nichts unversucht.......sehne mich einfach nur nach meinem alten Hören!

Danke Dir! Glg Kerstin
Kerstin811
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Re: Neue Hörgeräte

#8

Beitrag von Kerstin811 »

Noch mal eine Frage an alle......

Morgen beginnt für mich eine neue Arbeitswoche mit viel Krach und Kindergeschrei......

Soll ich nach 1,5 Wochen weiter meine Test-HG tragen oder soll ich meine alten wieder anziehen?
Werde in circa 1,5 Wochen die nächsten HG ausprobieren.

Ich weiß nicht, was ich machen soll?
Glg Kerstin
Selene
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Re: Neue Hörgeräte

#9

Beitrag von Selene »

Hallo Kerstin,

an deiner Stelle würde ich mir den Stress nicht antun, den morgigen Tag mit den neuen HG meistern zu wollen.

Vielleicht kannst du kommende Woche nochmal kurzfristig zum Akustiker gehen und eine bessere Einstellung erreichen?
So, wie die neuen HG jetzt sind, ist das einfach ein zu hoher Stressfaktor.

Viele Grüße,
Selene
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
Kerstin811
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Re: Neue Hörgeräte

#10

Beitrag von Kerstin811 »

Hallo Selene!

Ich war jetzt 5 mal innerhalb von 1,5 Wochen zur Einstellung....es ist besser geworden, aber Sprachverstehen und eigene Stimme mit Konzentration und psychischen Stress!
Ich meine halt wirklich, ich muss da durch, weil meine alten irgendwann schlapp machen!
🙈🙈🙈🙈🙉🙉🙉🙉🙉!

Danke für Deine Meinung.....so langsam tendiere ich auch dazu!

Glg Kerstin
Maria10
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Re: Neue Hörgeräte

#11

Beitrag von Maria10 »

Hallo Kerstin, ich habe auch gedacht, meine damals 11 Jahre alten Hörgeräte machen schlapp, habe dann einige neue ausprobiert, was den Stress
erst richtig verstärkte...

ich trage meine alten , die sind jetzt 13 Jahre alt, habe diese reparieren lassen.

Ich kaufte vor 2 Jahren tatsächlich PhonakGeräte, mit denen und deren
Einstlelungen ich nicht klarkam und klarkomme, die liegen nur
herum und warten darauf, dass ich irgendwann die Nerven dazu habe,
die Dinger komplett anders justieren zu lassen.

Ich denke auch, in Deinem Beruf solltest Du Dir den Stress mit
den neuen nicht passenden Geräten nicht antun.

Ich war in der Rückschau erstaunt, daß meine alten Geräte tatsächlich
so lange halten, fast 13 Jahre alt, sie waren heuer zur Wartung,
da war nichts kaputt. Wenn ich vorher gewusst hätte, daß solche
Dinger so lange halten, hätte ich diese Phonak gar nicht gekauft,

hinterher ist man immer schlauer.

LG Maria
Kerstin811
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Re: Neue Hörgeräte

#12

Beitrag von Kerstin811 »

Hallo Maria!

Das hab ich vor zwei Jahren auch gedacht, deshalb hab ich ja den Versuch gemacht mit den neuen Geräten! Aufgegeben....meine Interton waren perfekt!

Jetzt nach 12 Jahren muss was passieren......Ersatzteile gibt es wohl nicht mehr, die Firma ist nach Rumänien / Bulgarien ( weiß ich nicht mehr) gezogen, hatte sogar netten Email Kontakt zu denen.....aber die Geräte werden einfach nicht mehr hergestellt!
Insgesamt hatte ich die 4 mal!

Aber es sollen wohl nicht die Phonak sein, ich muss mal von dem Gedanken runter kommen, das es diese Geräte sein müssen!
Der Versuch mit Unitron kommt ja dann! Hat einer Erfahrungen mit diesen Geräten gemacht?

Euch allen vielen Dank.....seit dem ich hier im Forum bin, merke ich, das ich nicht allein bin mit diesem Problem!
Glg Kerstin
fast-foot
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Re: Neue Hörgeräte

#13

Beitrag von fast-foot »

Noch als Hinweis:

Ein ähnliches Gerät, wie mir scheint, wird hier in gebrauchtem Zustand für ca. eur. 225.- angeboten:

http://olx.ro/oferta/aparat-proteza-aud ... 0396e18f6d
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Kerstin811
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Re: Neue Hörgeräte

#14

Beitrag von Kerstin811 »

Danke für den Hinweis.......

Aber dann komm ich evt vom Regen in die Traufe.....!
Wenn Du mir die gleichen Supra in neu anbietest......sofort! 👍😊😊😊

Glg Kerstin
Musiker_72
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Re: Neue Hörgeräte

#15

Beitrag von Musiker_72 »

Zitat:
Die neuen Geräte sind vom Hören her super.....ich höre Geräusche, die ich sonst nie oder kaum vernommen habe! Das gefällt mir schon.....aber eben die Sprache nicht!

Das deutet darauf hin, dass die neuen Geräte noch mit recht starker Kompression eingestellt sind.

Erklärung: Ein analoges Hörgerät (das trifft für die meisten analogen HG zu, nicht aber für die mit einem K-Amp Chip, der komprimiert auch) haben fast unkomprimiert verstärkt.

Also Bsp.: 30 dB Verstärkung, bei 40 dB Eingang-> 70 dB Ausgang, bei 60 dB Eingang -> 90dB Ausgang, bei 80 dB Eingang -> 110 dB Ausgang, hier fängt es dann an zu "Clippen", es werden Anteile des Signals "abgeschnitten"

Bei den neuen Geräten stellt man für verschiedene Eingangspegel verschiedene Verstärkungen ein.

Bsp: 40 dB Verstärkung bei 40 dB eingang - man kann auf einmal leise Geräusche hören, die man vorher nicht gehört hat (das schriebst Du ja)
20 dB Verstärkung bei 60 dB Eingang -> 80 dB Ausgang

5 dB Verst. bei 80 dB Eingang -> 85 dB Ausgang

Das hat den Vorteil, dass man leise Geräusche hört, ohne dass einem laute Geräusche zu laut werden. Es hat aber auch den Nachteil, dass man Dynamik verliert. Ein Eingangssignal, das im Original z.B. eine Dynamikbreite von 20 dB hatte, hat dann am Ausgang des HG vielleicht nur noch 10 dB Dynamikbreite. Und diese Lautstärkeunterschiede sind relevant für´s Sprachverstehen.

Dagegen gibt´s folgende Möglichkeiten:

a) Man stellt halt weniger Kompression ein. Leise Pegel weniger verstärken, laute mehr (gar keine Kompression würde ich jetzt nicht empfehlen, so einen Kompressionsfaktor von 1,2 bis 1,5 vielleicht), wenn´s zu laut wird, regelt das HG ab an der MPO-Grenze. Nachteil: Insgesamt ziemlich lautes Signal, mögliche Schädigung des Gehörs, leise Eingangssignale werden nicht gehört. Ich möchte aber betonen, dass es sehr leicht ist, ein digitales HG so einzustellen, dass es nicht komprimiert, bei meinem HG wäre das eine Sache von 2 Minuten. Wenn ich Akustiker wäre, würde ich so ein Programm mit ganz wenig Kompression mal als Alternative auf Programmplatz 2 legen.
b) Bernafon hat eine Einstellung "Enveolpe Priority". Wenn Sprache erkannt wird, wird versucht, von den Sprachsignalen die Dynamikbandbreite zu erhalten.
c) Bei Oticon heißt das "Speech Guard", das dürfte in etwa das Gleiche sein

Ich möchte übrigens darauf hinweisen, dass es nicht sinnvoll ist, pauschal "gegen" Kompression zu sein, ich selbst z.B. bin schwerhörig und geräuschempfindlich, mein Standardprogramm komprimiert recht stark, das wäre sonst sehr unangenehm für mich!

Viel Erfolg noch,

Musiker
fast-foot
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Re: Neue Hörgeräte

#16

Beitrag von fast-foot »

Wie mir scheint, verfügt das Interton Supra 57 über eine AGC (mit vier einstellbaren Kompressionsstufen) und vermutlich über zwei Frequenzkanäle.
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Kerstin811
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Re: Neue Hörgeräte

#17

Beitrag von Kerstin811 »

Wow....Danke Musiker!

Ich muss das noch ein paar mal lesen, um es dann zu verstehen!

Das sind auf jeden Fall Infos, die ich mit meinem Akustiker mal durchgehen werde!

Das Hören ist ok....aber weiterhin alles sehr hell und es schallt! Eine Stufe runter fand ich dann wieder zu dunkel und hatte da immer das Gefühl, ich muss mein Gerät lauter stellen!

Vielen lieben Dank!
Glg Kerstin
fast-foot
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Re: Neue Hörgeräte

#18

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC
Musiker_72 hat geschrieben:Das hat den Vorteil, dass man leise Geräusche hört, ohne dass einem laute Geräusche zu laut werden. Es hat aber auch den Nachteil, dass man Dynamik verliert. Ein Eingangssignal, das im Original z.B. eine Dynamikbreite von 20 dB hatte, hat dann am Ausgang des HG vielleicht nur noch 10 dB Dynamikbreite. Und diese Lautstärkeunterschiede sind relevant für´s Sprachverstehen.
Vielleicht bnoch eine Anmerkung hierzu:

Wenn eine Hörstörung vorliegt, welche ein Recruitment zur Folge hat (bspw. durch eine Dysfunktion der OHCs - ist recht häufig der Fall), ist eine Kompression im Prinzip sinnvoll. Jedenfalls ist es erwiesen, dass durch eine gewisse Kompression (statistisch gesehen) ein besseres Sprachverstehen erzielt werden kann (bspw. NAL-Regel(n) etc.).

Gruss fast-foot
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Maria10
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Re: Neue Hörgeräte

#19

Beitrag von Maria10 »

Ich habe auch noch eine Frage an die Experten,

wie ist denn das zu verstehen:

Ich bin hochgradig schwerhörig, und trage seit Jahren 2 Widex Senso Diva,
die im grossen und ganzen auch angenehm sind, haben 15 Kanäle.
Ganz normale Umweltgeräusche sind ok, es regelt auch bei Flugzeuglärm
usw. runter ist alles angenehm.

aber Stimmen sind ein Problem :

Meistens habe ich aber das linke Gerät ausgeschaltet, weil ich auf
dem linken Ohr besser höre.

das Ohrpasstück ist geschlossen und hat 2 Zusatzbohrungen.

trotzdem ! klingen laute Stimmen, oder Hundegebell auf dem
linken Ohr zu laut, obwohl das HÖrgerät ausgeschaltet ist
und das Ohrpasstück eigentlich den Gehörgang " soweit abdichtet".

Insofern zu laut, daß es richtig unangenehm ist, es knallt dann
direkt auch auf dem Trommelfell.

ganz übel, wenn leute in Ohrnähe zu laut sprechen,

solche Situationen vermeide ich nach Möglichkeit, aber nicht immer
klappt es.

Meistens gehe ich eben Hunden sowieso aus dem Weg und
bei zu lauten STimmen muss ich es sagen, "bitte leiser sprechen"

weil eben auch mit total zurückgedrehten HÖrgeräten, bzw. ausgeschalteten
es immer noch zu laut ist. Offenbar hängt es auch mit dem Tinnitus,
mit der Hyperacusis zusammen.

Manchmal ist es auch besser, da bin ich nicht so empfindlich, ( Tagesform)
Liegt auch am Wetter bzw. Luftdruck ? scheinbar

Danke für Info, vielleicht weiss jemand Rat zu diesem
Problem
Musiker_72
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Re: Neue Hörgeräte

#20

Beitrag von Musiker_72 »

Wenn die Infos von Fast-Foot stimmen, dass das alte HG auch eine Kompression hat, dann hilft halt alles nicht,s dann muss das Ding rein in die Messbox, sonst rät man ja nur rum.

Dann würde ich wirklich versuchen, das mit dem neuen HG erst mal nachzubauen und dann zu versuchen, die Einstellung langsam noch weiter zu verbessern.

@Maria10: Es wäre übersichtlicher, wenn Du dazu einen eigenen Faden angefangen hättest. In solchen Zusatzbohrungen können Resonanzen entstehen, die dann bestimmte Frequenzen noch verstärken, auch wenn das HG aus ist. Das müsstest Du mal IN Situ nachmessen lassen. Ist das HG mit Schallschlauch oder mit RIC (Receiver in Canal, Lautsprecher im Ohr)? Im letzteren Fall könntest Du ersatzweise mal ein paar Power Domes dranmachen lassen. Die sind dann unangenehm zu tragen, weil sie das Ohr ganz zumachen, aber Du könntest testen, ob dann diese Geräuschprobleme weg sind. Falls ja, bräuchtest Du eine neue Otoplastik mit kleineren Zusatzbohrungen, bei der dann InSitu nachgeprüft wird ob die Resonanzen nicht mehr auftreten. So Power Domes kosten fast nichts, deswegen wäre das eine einfache Testmöglichkeit.
Kerstin811
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Re: Neue Hörgeräte

#21

Beitrag von Kerstin811 »

Danke Musiker....

Das nächste Gerät wird getestet und dann tendiere ich auf alle Fälle zur Messbox! Ich bete und hoffe dann.....
Hat das schon mal einer gemacht und damit gute Erfolge erzielt?

@Maria.....ich wünsch Dir alles Gute!!!

Glg Kerstin
Maria10
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Re: Neue Hörgeräte

#22

Beitrag von Maria10 »

Hallo Musiker,

danke für den Hinweis, einen eigenen Thread damit zu eröffnen.

Aber jetzt weiss ich schon mehr, danke für die hilfereiche Antwort, das ist
schon mal ein Ansatz.
Ja, mit Schallschläuchen sind die Hörgeräte ausgerüstet.

IN - Situ Messung lehnte die Akustikerin bei mir ab, weil sie meinte,
damit würde sie mich nur in Stress versetzen, keine Ahnung was sie
meinte.

Generell wurde mir bei den Akustikern immer folgendes gesagt:
wenn der Allgemeinzustand nicht gut ist, nützen auch die besten Hörgeräte nichts.
aber Ich halte das für Blödsinn, weil die Hörgeräte nicht optimal passen, weil ich erheblich Tinnitus habe, ist mein Gesamtbefinden nicht bestens.

Ich würde mich garantiert wohler , sicherer fühlen, wenn ich endlich eine optimierte
Hörgeräteversorgung erreichen könnte.

Aber vielleicht ist jetzt die Idee von Musiker schon ein Schritt nach vorne
nochmals danke

auch Dir Kerstin, Alles Gute !

Maria
Musiker_72
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Re: Neue Hörgeräte

#23

Beitrag von Musiker_72 »

Hi,
bei der In-Situ Messung wird das Eingangssignal mit verschiedenen Lautstärken gegeben, da sind halt auch sehr laute signale dabei. Das kann dann schon ziemlich weh tun, wenn man Hyperakusis hat.

Als das bei mir gemacht wurde, hat die Akustikerin gesagt, dass ich sofort abbrechen kann, wenns mir zu laut wird.

Ob Du eine Resonanz hast, kriegst Du aber auch ohne die Lauten Signale raus.

Wenn Du sagst, dass Du auch bei abgeschaltetem HG die Probleme hast, dann sollte man auch InSitu bei abgeschaltetem Gerät mal messen, das wäre wohl die interessanteste Messung. Wenn es da Frequenzen gibt, wo trotzdem eine Verstärkung vorliegt (das ist möglich!), dann brauchst Du eine neue Otoplastik.

Bei meiner Hörgerätetesterei waren immer auch ein paar dabei, die mir unangenehm waren, das hat sich immer sehr stark auf mein Allgemeinbefinden ausgewirkt. Das kann schon am HG liegen! (natürlich kann es auch andersrum sein, muss aber nicht, eine InSitu-Messung sollte man dir nicht verweigern)
fast-foot
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Re: Neue Hörgeräte

#24

Beitrag von fast-foot »

Musiker_72 hat geschrieben:Wenn Du sagst, dass Du auch bei abgeschaltetem HG die Probleme hast, dann sollte man auch InSitu bei abgeschaltetem Gerät mal messen, das wäre wohl die interessanteste Messung. Wenn es da Frequenzen gibt, wo trotzdem eine Verstärkung vorliegt (das ist möglich!), dann brauchst Du eine neue Otoplastik.
Im Prinzip bezieht sich die (nach der Anpassregel) erforderliche Verstärkung auf die in-Situ-Messung beim offenen Ohr - das ist die Referenz. Die je nach Pegel des akustischen Inputs bei "jeder" Frequenz erforderliche Verstärkung muss der "Differenz zwischen dem Ergebnis der Messung beim offenen und beim mit Hörgerät versorgten Ohr entsprechen".

Man könnte nun in der Tat den Unterschied zwischen "der Referenz" (in-Situ-Messung beim offenen Ohr) zu der Messung mit Otoplastik (bei nicht eingeschaltetem Hörgerät) bestimmen - diese Differenz entspricht dann dem Okklusionseffekt bzw. quantifiziert ihn. Fallen die Pegel bei eingesetzter Otoplastik (in-Situ) deutlich höher aus als beim offenen Ohr, so könnte dies in der Tat die unangenehmen Empfindungen bei lauteren Geräuschen gut erklären (da dann durch die Otoplastik (auch bei nciht eingeschaltetem Hörgerät) eine Verstärkung statt findet). Wobei es natürlich auch sein kann, dass die Otoplastik den Schall nicht dämmt oder einfach zu wenig abschwächt und die am Trommelfell auftretenden Pegel bei den genannten Geräuschen (auch so bereits) zu hoch sind. Insbesondere bei niederen Unbehaglichkeitsschwellen könnte dies durchaus möglich sein.
Maria10 hat geschrieben:Generell wurde mir bei den Akustikern immer folgendes gesagt:
wenn der Allgemeinzustand nicht gut ist, nützen auch die besten Hörgeräte nichts.
Das bedeutet aber nicht, dass die Einstellung nicht möglichst gut sein soll.

Gruss fast-foot
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Maria10
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Re: Neue Hörgeräte

#25

Beitrag von Maria10 »

danke für die Infos.

Ich selber suche ja auch seit langem nach der Ursache für diese Phänomene,

es war aber auch schon vor 20 Jahren mit anderen , noch analogen
HÖrgeräten so, daß mir Hundegebell immer in den Ohren schmerzte.
hatte das schon früher bei Akustikern angesprochen, die meinten , sie
könnten die Geräte anders einstellen, aber dann wäre das
Sprachverständnis zu schlecht...

Interessant auch: wenn ich die Ohrpasstücke ( OHNE HÖRGERÄTE)
einsetze, höre ich wesentlich mehr, als ohne Ohrstücke.
dasselbe, wenn ich mir die Finger in die Ohren halte, höre ich
meine eigene Stimme gut, ohne dieses , höre ich meine Stimme
kaum noch.

das war vor 20 Jahren noch anders, da hörte ich meine eigene Stimme
noch gut.

Was das wohl zu sagen hat?

tja, das Allgemeinbefinden, ich denke auch, Verspannungen
der Halswirbelsäule spielen beim Hören auch eine Rolle,
deshalb mach ich ja Gymnastik und hatte auch schon Ostheopathie,

So sehe ich das auch, auch wenn mein Allgemeinbefinden nicht
optimal ist, sollte die HG Einstellung bestmöglichst sein.

viele Grüsse Maria
Antworten