Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

harzel
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Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#1

Beitrag von harzel »

Hallo Leute,

ich bin neu hier und würde mich über Meinungen zu meiner Hörschwäche freuen.

Ich leide seit geraumer Zeit an einer Tiefton- und Mitteltonschwerhörigkeit (beidseitig deutlich über 30 dB in beiden Bereichen). Seit etwa 5 Jahren fällt mir ein schlechteres Sprachverständnis auf. Vor allem bei Männerstimmen oder weiter entfernt sprechenden Personen. Mir wurde schon vor 10 Jahren ein Besuch beim Hörakustiker empfohlen, aber damals fand ich meine Hörminderung noch nicht so beeinträchtigend. In den letzten Jahren allerdings gab es immer öfter Situationen, in denen ich gewisse Personen schlecht bis gar nicht verstand.

Jetzt war ich vor kurzem beim Hörakustiker bei der Beratung und seit 3 Tagen teste ich die IdO-Hörgeräte Virto V70-10 von Phonak. Grundsätzlich bin ich erstaunt über die Leistung und die schnelle Gewöhnung an die neue Hörsituation, aber ich bin mir trotzdem noch nicht sicher, ob ich dabei bleiben oder ein weiteres testen soll.
Ich höre viele Dinge jetzt um einiges besser, allerdings habe ich das Gefühl, dass mir das Sprachverständnis (Männer oder Sprache auf Distanz) noch Probleme bereitet. Irgendwie fehlen mir noch die Bässe etwas. Auf der anderen Seite empfinde ich Geräusche wie das Rascheln von Plastik oder das Zufallen von Türen als unangenehm.

Jetzt würde mich interessieren, ob es jemanden mit einer ähnlichen Hörstörung gibt, der mir seine Erfahrungen mit Hörgeräten erzählen möchte. Die Tipps von einem Betroffenen halte ich einfach für wertvoll.
Bringt das Feintuning noch etwas? Ist es vielleicht so, dass mit längerer Tragezeit das Sprachverständnis zunimmt? Soll ich, in Anbetracht des Preises, weitere Geräte testen, um das Gefühl zu haben, die richtige Wahl getroffen zu haben?

Ich weiß, dass Hörgeräte keine Wunder vollbringen können, aber ich möchte mir die Dinger nicht um viel Geld zulegen, um sie dann aus lauter Frust nicht zu verwenden.

Ich freue mich auf Antworten und grüße herzlich in die Runde,
harzel
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agent_cooper
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#2

Beitrag von agent_cooper »

Hallo Harzel, hallo liebe Leser,

auch bei mir (35 Jahre) wurde vor ca. 2 Jahren einseitig (das andere Ohr zieht aber auch schon nach) eine Tieftonschwerhörigkeit (125Hz und 500Hz: 50db) festgestellt, was wohl eher seltener anzutreffen ist. Daher freue ich mich auch über weitere Berichte von Betroffenen.

Der Prozess der Schwerhörigkeit war auch bei mir eher schleichend, es machte sich nun langsam doch bemerkbar beim Einstellen der TV-Lautstärke bzw. beim Öfteren Nichtverstehen meiner Mitmenschen. Der HNO Arzt riet mir ganz vorsichtig es doch einmal mit einem HG zu probieren. Da ich sehr an der neuen Technik interessiert bin (auch aus beruflichen Gründen) hab ich nicht lange gefackelt und habe einen Termin beim Hörgeräteakustiker vereinbart.

Seit vorgestern trage ich nun ein Testgerät und bin daher gerade dabei mich daran zu gewöhnen. Der Akustiker riet zunächst zu einer geschlossen Hinter dem Ohr - Variante.
Das Gerät ist ein ReSound LS761-DRW, da irgendwas mit der Otoplastik schief gelaufen ist, teste ich das Ganze zunächst mit einem Dom, also einer offenen Variante. Eine Feinjustierung wurde noch nicht vorgenommen, ich soll erstmal die grobe Justierung testen.

Da das also meine allerersten Erfahrungen mit einem Hörgerät sind, kann ich natürlich noch keine Vergleiche ziehen. Ich will trotzdem versuchen meine Erfahrungen zu schildern:

positiv
  • Die Gewöhnung tritt recht schnell ein, da sich das Hören noch recht natürlich anhört (denke mal aufgrund der offenen Variante) --> so mag ich das Gerät schon am 1. Tag gar nicht mehr ablegen
  • sehr leicht, man merkt es nicht am Ohr
  • einfache Handhabung und Einsatz
  • Bedienung per Apple-Gerät lässt Einstellungen für Lautstärke, Programmwechsel, Höhen- und Tiefenanpassung zu (es gibt noch weitere Spielereien wie Hörgeräte finden, live mithören über das Apple-Gerät…) --> sehr praktisch, so teste ich mich damit durch alle möglichen Situationen
  • Tinnitus wird durch Verstärkung etwas leiser
  • sieht "schick" aus (ich gebe durchaus auch gern an damit :-) ), ich bin froh dass man es heutzutage durchaus wie eine Brille als schickes "Accessoire" tragen kann

negativ
  • der Straßenverkehr hört sich an, als wenn jemand in die Flasche pustet (für alle Erfahrenen: ist das die Störgeräuschunterdrückung, die da noch angepasst werden muss?)
  • in hallenden Räumen verstehe ich meine Mitmenschen eher schwer
  • mein Ohr tut etwas weh vom Domeinsatz
  • das Eigenrauschen des Gerätes ist deutlich zu hören
  • manchmal habe ich das Gefühl die Automatik "pumpt"
Ich bin erstaunt, wie wenig ich auf den schlechten Ohr höre, wenn ich das Gerät ausschalte. Demnach ist wirklich schon eine Besserung meiner Hörsituation eingetreten, auch wenn es bestimmt noch dauert bis es richtig justiert ist und man sich daran vollständig gewöhnt. Eine Bassverstärkung kann ich auch noch nicht wirklich feststellen, denke aber auch, dass es an der offenen Versorgung liegt. Nächste Woche bekomme ich dann eine geschlossene Otoplastik und kann nochmal berichten, wie der Unterschied ist.

Viele Grüße,
Agent Cooper
Katja
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Tinu76
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#3

Beitrag von Tinu76 »

Hallo

Bässe sind natürlich nur sehr eingeschränkt wiederzugeben mit dieser kleinen Technik.
Grundsätzlich würde ich auf alle Fälle mindestens 3 Anbieter testen. Ich habe es nicht gemacht und später bereut. Es kann z.B. sein, dass andere Anbieter kein vernehmbares Rauschen haben.

Widex bietet glaube ich noch ein Hörer mit einem separaten Bassteil an. Widex ist eh noch stark in den tieferen Tonlagen... Evt. könnte das noch etwas sein? Ausserdem könnte ich mir vorstellen, dass ein S (klein) Hörer weniger gut geeignet ist als ein M (mittel) Hörer für die Bassverstärkung. Aber das ist wohl schon so berücksichtigt vom Akustiker.

Grüsse
Tinu
Zuletzt geändert von Tinu76 am 10. Jun 2016, 14:12, insgesamt 2-mal geändert.
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harzel
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#4

Beitrag von harzel »

Hallo Leute,

danke für euere Antworten. Das ist schon mal ganz hilfreich.

Ich habe die erste Feinjustierung hinter mir und empfinde die lauten, durchdringenden Geräusche jetzt wesentlich angenehmer. Allerdings finde ich den Klang insgesamt dumpfer. Nach wie vor habe ich Probleme beim Sprachverstehen, bin mir aber nicht sicher, ob ich nicht mittlerweile einfach übersensibel bin und bei jedem Nichtverstehen denke: "Oh Gott, ich habe schon wieder nichts verstanden. Die Hörgeräte bringen ja gar nichts."

@Agent Cooper:
- Die Bedienung durch Apple-Geräte hört sich gut an. Da werde ich das nächste Mal gleich mal nachfragen.
- Straßenlärm finde ich mit Hörgerät auch ziemlich mühsam. Nach der ersten Feineinstellung geht es allerdings besser.
- Das "Pumpen" kenne ich auch. Fällt mir aber erst seit ein paar Tagen auf. Vom Gefühl her betrifft es nur das linke Hörgerät. Werde da auch mal nachfragen.
- Bin gespannt, ob die Otoplastik eine Besserung bringt.

@Tinu:
- Danke für den Widex-Tipp. Ich dachte mir eh, dass es am besten ist, zumindest in zweites Gerät zu probieren. Mal schauen, was der Akustiker sagt.

Gruß,
harzel
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agent_cooper
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#5

Beitrag von agent_cooper »

Hallo zurück,

@Tinu Danke für die Antwort, das ist natürlich richtig mehrere Geräte zu probieren. Ich teste nach dem Resound noch ein Gerät der Firma Starkey, das Widex interessiert micht auch, zumal ich auch oft gelesen habe, das Widex im Tieftonbereich ganz gut mitspielt. Nur kooperiert mein Akustiker nur mit Resound und Starkey. Wie ist das, muss man da zusätzlich zu einem anderen Akustiker oder können das die Akustiker prinzipiell auch von anderen Firmen bestellen?
Meinst Du mit M-Hörer die Größe des Gerätes oder des Schlauches (sorry, bin noch so neu auf dem Gebiet)?

@Harzel Schön, das die Feinjustierung geholfen hat, so soll es ja auch sein. In den letzten Tagen habe ich aber noch so einiges herausgefunden:
  • seit heute habe ich einen Abdruck vom Schlauch oben am Ohr und es brennt, an das (den?) Dome im Ohr hab ich mich aber schon gewöhnt
  • das Flaschenpfeiffengeräusch ist nicht nur bei Strassenverkehr zu hören, sondern überall da, wo Lärm ist, also auch in der Stadt im Café usw. Etwas nervig.
  • Fahrrad fahren mit aktiviertem HG ist nicht so toll, da die Windgeräusche ein Verstehen unmöglich machen. Also ausgemacht das HG, aber dann hört man eben auch keine ankommenden Autos (das andre Ohr hört ja noch ganz gut, also ist das nicht ganz so wild) Kann der Akustiker da noch was feinjustieren?
  • das Eigenrauschen konnte ich jetzt selber gut justieren, indem ich die Höhen um 3 Stufen verringert habe.
  • bei einem Flüstersprachtest mit meinem Freund habe ich festgestellt, dass ich mit HG doch etwas besser verstehe
  • damit ich beim nächsten Akustikertermin nix vergesse und um die Geräte besser zu vergleichen, hab ich ein Hörtagebuch angelegt
Wie reinigt ihr Eure HG? Bisher reib ich dir nur mit nem Brillenputztuch ab. Aber auf Dauer reicht das bestimmt nicht? Sind natürlich dann auch alles Fragen für den Akustiker. Und noch ne ganz banale Frage: Wenn Ihrs mal wegpackt, weil es z.B. dolle regnet, wo verstaut Ihr dann das HG ? Lasst Ihr die Batterie im Gerät, d.h. lasst ihr es dann an oder nehmt Ihr die Batterie raus und verstaut die dann irgendwo extra?

Danke vielmals für die Antworten, das ist schon sehr hilfreich, vor allem für Neulinge :-)

Liebe Gruß, AC
Katja
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Tinu76
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#6

Beitrag von Tinu76 »

Hallo

Stimmt, wenn man ein Schlauchgerät hat, ist dies mit der Hörergrösse natürlich nicht möglich :D
Ich selbst habe ein Gerät mit einem dünnen Kabel und an dem Ende befindet sich der Lautsprecher welcher direkt in das Ohr kommt.
RITE- Hörgeräte vereinen die Vorzüge von HdO- und CIC-Hörsystemen. Die RITE-Lösung ist äusserst elegant: Praktisch unsichtbar schmiegt sich das Gehäuse hinter das Ohr während der Lautsprecher versteckt im Gehörgang sitzt.
Von diesen Lautsprechern gibt es eben verschiedene Grössen mit unterschiedlichem Verhalten bei den Frequenzen und der Lautstärke.
Ob es von Vorteil sein kann, bei Tieftonverlust mit Schlauchgeräten zu arbeiten anstatt mit den Lautsprechern weiss ich nicht. Hat da jemand Informationen dazu?

Würde da sonst mal den Akustiker fragen, was möglich ist. Die Qualität ist meistens bei den Geräten mit dem Lautsprecher im Ohr etwas besser.

Wenn der Akustiker nur diese beiden Marken vertreibt, würde ich persönlich den Akustiker wechseln. Damit schränkst du dich sonst schon sehr ein.

Gruss
Tinu
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harzel
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#7

Beitrag von harzel »

Hallo,

war wieder bei der Feinjustierung und habe jetzt zwei verschiedene Programme zwischen denen ich wechseln kann. Eines ist etwas dumpfer, verstärkt aber laute Geräusche wesentlich angenehmer. Allerdings ist das Sprachverstehen mit diesem Programm sehr schwierig. Das andere Programm ist "schärfer", das Sprachverstehen aber besser. Interessanterweise gewöhnt man sich langsam an die neue Geräuschkulisse. Meistens habe ich also das "schärfere" Programm gewählt.

Das Problem mit dem Flaschenpfeiffen würde ich unbedingt mit dem Akustiker besprechen. Ich finde Straßenlärm mittlerweile nämlich wirklich erträglich. Vielleicht gibt es da ja noch eine Einstellmöglichkeiten, die dieses Problem abschwächt.
Zur Reinigung: da ich IdO-Geräte besitze, muss ich sie eh täglich etwas säubern. Ich wische die Oberflächen gründlich ab und entferne Schmutz aus dem Belüftungskanal. Abschließend kommen die Geräte in eine kleine Trockenmaschine, die ich vom Akustiker mitbekommen habe. Weiß nicht, ob das bei HdOs auch notwendig ist.
Ich habe vom Akustiker auch noch eine Art Etui bekommen, in das man die Geräte legen kann. Das ist schon sehr praktisch, wenn man die Geräte mal ablegen muss. Einfach Batteriefach auf (das ist bei meinen Geräten notwendig, damit sie sich ausschalten), reinlegen und Etui in die Tasche schmeißen. Da kann dann nichts mehr passieren.

Mal schauen wie das alles weitergeht. Habe nächste Woche wieder einen Termin. Bin gespannt.

Gruß in die Runde,
harzel
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#8

Beitrag von agent_cooper »

Hallo,

danke @tinu76 und @harzel für Eure letzten spannenden Berichte und die Antworten.
Ich habe nun drei Wochen Testen mit dem Resound Linx2 und offener Versorgung (Schirmchen) hinter mir und teste seit heute das gleiche Gerät mit einer Otoplastik, also der geschlossenen Variante. Der Unterschied ist immens, allerdings kann ich noch nicht wirklich sagen für welche Lösung ich mich entscheide. Zunächst teste ich weitere drei Wochen (dazu muss ich auch sagen, dass eine 3 wöchige Testphase super ist, da ich mich wirklich schon gut an das HG gewöhnt habe und ein gutes Urteil bilden kann).

Folgende Vorteile kann ich mit der geschlossenen Versorgung (nach ca. 3 stündigen Tragen) feststellen:
  • es werden definitiv mehr Frequenzen bzw. Geräusche verstärkt, alles wirkt etwas kräftiger
  • die Plastik sitzt gut und ich muss nicht ständig nachkorrigieren (das Schirmchen vorher saß auch gut, nur hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich den Schlauch wieder etwas reindrücken muss aller ein paar Minuten)
  • es kommt nicht mehr so oft zu Rückkoppelungen, wenn ich mal ausversehen mit der Hand ans Ohr komme
  • "nice to have" aber nicht unbedingt superwichtig: die Qualität beim Musik hören über das Gerät ist jetzt logischerweise viel besser als mit Schirmchen
Was ich (bis jetzt) nicht so toll finde:
  • das Ohr fühlt sich verstopft an, logisch, es ist ja jetzt auch zu
  • das Hören ist unnatürlicher
  • alles ist eher eine Masse, das Hören fällt mir erst einmal irgendwie etwas schwerer als mit offener Vs.
  • die Ortung der Geräusche fällt mir viel schwerer
  • teilweise sind die Töne etwas übersteuert (aber nicht zu laut)
Ich denke mal, dass ich mir nun wieder etwas Zeit geben muss, um mich an die neue Situation zu gewöhnen. @harzel, du hattest ja mit dem idO-Gerät dann von Beginn an eine geschlossene Lösung, bin gespannt, was Du noch so herausfindest. Wie sieht das bei Dir z.B. mit Windgeräuschen aus?

Das komische Flaschenpfeifgeräusch im Straßenverkehr ist übrigens bei der Otoplastik-Variante nicht mehr zu hören.

Ich freu mich auf weitere Erfahrungen von Hörproblemen im Tieftonbereich. Bis bald, liebe Grüße an alle, agent cooper (katja)
Katja
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#9

Beitrag von harzel »

Hallo,

melde mich wieder mal nach einiger Zeit.

@Agent Cooper:
Sehr interessant wie sich das Hören mit Otoplastik ändert. Wie ist das Gefühl nach einiger Zeit des Tragen? Hast Du noch immer das Gefühl, dass Du mit offener Versorgung besser verstehst?

Das verstopfte Gefühl im Ohr kenne ich. Ich finde aber, dass sich das mit der Zeit legt. Mittlerweile stören mich die Teile im Ohr gar nicht mehr so.

Ich habe auch das Gefühl, dass mit meinen IdOs einige Geräusche sehr unnatürlich wirken. Oft weiß ich gar nicht, was ich eben gehört habe und brauche einige Zeit, um das Geräusch identifizieren zu können. Vermute aber, dass da mit der Zeit auch ein Gewöhnungseffekt eintritt.
Windgeräusche finde ich nicht schlimm. Das ist mit meinen Geräten wirklich sehr erträglich.

Ansonsten gibt es bei mir nicht viel Neues. Ich bin nach wir vor am testen und herausfinden, was man noch verbessern könnte. Sprachverstehen nach wir vor nicht optimal, keine Ahnung, ob das schon das absolute Maximum ist oder noch mehr drin wäre. Der Sprachtest ist auf alle Fälle mit Geräten besser.
Mein Akustiker meint, dass ein HdO-Gerät mit offener Versorgung bei meiner Hörstörung nicht viel Sinn machen würde. Wird wohl so stimmen...

Freue mich auf weitere Erfahrungen,
harzel
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agent_cooper
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#10

Beitrag von agent_cooper »

Hallo,

zum Thema Tieftonschwerhörigkeit und wie das mit Hörgeräten so funktioniert, gibt es von mir mal wieder neue Eindrücke. Danke @harzel für das Teilen deiner letzten Erfahrungen. Eine offene Versorgung zu testen würde ich Dir dennoch mal raten, ich persönlich kam damit sehr gut zurecht, da ich merke, dass ein Verstärken der tiefen Frequenzen leider nur zu Nichtverstehen von Sprache führt, auch wenn dies theoretisch so sein sollte. Probiere es vielleicht einfach mal aus, dann weißt Du zumindest wie es sich anhört und kannst Dich dann für das bessere entscheiden.
Ich denke, trotz gutem Verstehen mit offener Versorgung, dass eine Otoplastik dennoch mehr Potential hat und bleibe höchstwahrscheinlich auch dabei.

Drei Wochen habe ich nun das Testen mit Otoplastik und dem Resound + Feintuning hinter mir und bin zu folgenden Schlüssen gekommen:
  • An die Otoplastik habe ich mich gut gewöhnt, es ist toll, dass sie so gut sitzt
  • Ich selber habe in den drei Wochen die tiefen Frequenzen mit der Smartphone-App jedes Mal um 4 Stufen (keine Ahnung was das in db entspricht) gesenkt, weil ich sonst einfach schlecht verstanden habe und sich alles irgendwie komisch vermischte (das Dilemma bei Tieftonschwerhörigkeit). Gestern hat meine Akustikerin das Hörgerät dementsprechend angepasst, so dass ich das nicht mehr selber einstellen muss. @Harzel, vielleicht könnt Ihr auch nochmal gucken, dass die tiefen Frequenzen nicht zu hoch angehoben sind, weil dein Sprachverstehen nicht optimal ist?
  • In Situationen, wenn nur eine Person spricht oder der Fernseher läuft, höre ich richtig gut und es hört sich sehr natürlich an.
  • Im Großstadtlärm (Hamburg war ein Graus) und unter vielen Menschen komm ich schlechter zurecht, alles wirkt irgendwie übersteuert und die Nerven liegen schnell blank --> hat hier jemand einen Tipp, wie dem entgegen gewirkt werden kann?
  • Sobald der Wasserhahn läuft, verstehe ich fast gar nichts mehr, irgendwie scheint das alles zu übertünschen.
  • Haben gestern beim Akustiker festgestellt, dass der Windgeräuschstopper ausgeschaltet war, ich probiere jetzt nochmal wie es sich nun beim Radfahren anhört (ging vorher gar nicht, weil der Wind zu laut war).
  • Die Resound-Software hat leider noch einige Macken, nach kurzem Musikhören besteht manchmal plötzlich keine Verbindung mehr zum Hörgerät, meine Akustikerin fragt jetzt nach.
Im Großen und Ganzen ist das Hörverstehen mit Gerät auf jeden Fall besser und ich möchte es nicht mehr missen. 100% optimal ist es jedoch auch noch nicht eingestellt, aber das kann man vielleicht auch nicht erwarten, gerade bei der Tieffrequenzproblematik. Demnächst probiere ich noch ein weiteres Gerät, dann lass ich spätestens wieder von mir hören.

Freue mich weiterhin auf Eure Erfahrungen.

Liebe Grüße, Agent Cooper
Katja
einseitig schwerhörig im Tieftonbereich (50db) + Tinnitus
Hansi_43
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#11

Beitrag von Hansi_43 »

Hallo liebe Mitmenschen,

Ich möchte auch mal meinen Beitrag zum Thema Hörgeräte beisteuern.
Vor knapp 2Jahren bin ich dann Dank meiner Familie nun doch zum HNO dann zum Akkustiker gegangen und habe diverse Hörgeräte getestet. Ein Kassengerät kam bei mir nicht in Frage weil auch nach 2Wochen Test das Hören eine Katastrophe war. Ich möchte mich nicht so weit aus dem Fenster legen aber das kann auch mit meinen komischen Tönen im Ohr zusammen hängen. Weil meines Erachtens meine Ohren den Ton vorgeben und ich auch noch ein geplagter Tinnitusmensch bin muss ich leider sagen, dass die Hörgeräte alle irgendwie gut sind aber ein gesundes Ohr bei weitem nicht ersetzen können. Trotzdem bin ich dank der doch hervorragenden Technik begeistert, dass es möglich ist wieder an der Gesellschaft teilhaben zu können.
Ich benutze Widex Dream 220 Fusion und die sind schon echt der Knaller. Nicht nur das diese mir mitteilen, dass die Batterie fast leer ist sondern das die Geräte sich auch an der Umgebung anpassen können. Noch dazu haben sie ein Sen-Programm welches mittels Musik den Tinnitus übertönt.
Was ich gern wissen möchte ist, was muss ich darunter verstehen Tiefton,-Hochton, - oder Mitteltonschwerhörigkeit. Das hat man mir mit der Weile 43 nicht gesagt außer das ich schlecht höre und die Geräte nach der Hörminderung ausgerichtet wurden. Ich hatte in diesem Jahr(Januar) wieder mal einen Hörsturz welcher recht grausam war und mir das bessere rechte Ohr nahm. Auf diesem Ohr habe ich, ich will es mal vorsichtig ausdrücken eine komische Hörfähigkeit. Alles hört sich sehr leise an und vorallem sehr verzerrt. Man stelle sich einen defekten Lautsprecher vor. Die Stimmen aus dem Hörgerät, höre ich allerdings wieder recht deutlich aber sehr leise. Meine Frage ist, weiß jemand ob man das mittels einstellen der Geräte wieder halbwegs hinbekommt. Ich habe erst nächste Woche einen Termin beim Akkustiker und möchte mir ggf. ein wenig Mut von euch holen bzw. Erfahrungen austauschen. Schon mal vorab - Danke
agent_cooper
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#12

Beitrag von agent_cooper »

Hallo Hansi_43,

zu Deiner Frage bezüglich Hochton-, Tieftonschwerhörigkeit: Welche Art auf Dich zutrifft, erkennst Du an deinem Audiogramm. Die meisten Menschen haben eine Hochtonschwerhörigkeit, das heißt, sie hören die höheren Frequenzen nicht mehr, z.B. Klingeln, Vogelgesang usw. Seltener ist die Tieftonschwerhörigkeit, wie der Name sagt, hört man hier die tieferen Töne nicht mehr so gut. Hast Du denn dein Audiogramm bei Dir, dann könntest du es hier auch mal zeigen, aber am besten du fragst nochmal deinen Akustiker, der sollte Dir das auch erklären. Auch das Einstellen des Hörgerätes sollte der Akustiker vornehmen, hab nur etwas Geduld, das kann manchmal dauern.

Viel Glück und viele Grüße
agent cooper
Katja
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harzel
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#13

Beitrag von harzel »

Hallo,

nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder.
Jetzt ist es bei mir fix. Ich bin bei den Im-Ohr-Geräten geblieben und habe keine weiteren getestet. Der Akustiker meinte, dass ich für meine Hörstörung die beste Lösung gewählt habe und eine offene Versorgung keinen Sinn machen würde. Keine Ahnung, ob das stimmt. Da ich nach der Testphase schon etwas müde wurde und ich mit den Geräten eigentlich ganz gut zurecht komme, beschloss ich, das Ganze einfach abzuschließen.

Grundsätzlich bin ich zufrieden mit den Hörgeräten. Beim Fernsehen, Radiohören oder dem Gespräch mit einer Person ist es ein wahnsinniger Unterschied. Ich brauche einfach nicht mehr diese unglaubliche Konzentration, um zu verstehen. Das ist wirklich angenehm.
In Situationen mit mehr Lärm im Hintergrund ist es natürlich nicht mehr so einfach. Soweit ich weiß, ist das aber immer problematisch. Und da reicht bei mir auch schon oft der laufende Wasserhahn.

@Agent Cooper: Hast du die Möglichkeit das Hörgerät leiser und lauter zu schalten? Bei mir geht das nämlich und bei Verkehrslärm beispielsweise schalte ich gerne mal zwei Stufen leiser. Dann ist das nicht mehr so nervenaufreibend.
Hast du eigentlich zwei Geräte oder reicht bei dir eines?
Wie ist es bei dir mit der Sichtbarkeit? Stören sie dich optisch oder ist dir das egal? Da ich schulterlange Haare habe, ist es bei mir weniger problematisch. Wenn ich die Haare allerdings zusammenbinde, sieht man die Geräte schon. Das stört mich nach wie vor etwas, denn dann muss man immer erklären, warum man mit Mitte Dreißig schon Hörgeräte braucht :)

Ich freue mich auf neue Erfahrungsberichte!

Gruß,
harzel
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#14

Beitrag von agent_cooper »

Hallo,

noch immer habe ich mein erstes Testgerät, das Resound Linx2. Mittlerweile teste ich gerade aus technischer Neugier die Deluxe-Variante Linx2 9 . Allerdings werde ich diese letztendlich nicht wählen, da der Preisunterschied immens ist und sich das Ganze eher nur bei zwei Hörgeräten lohnt (Spatial Sense). Ansonsten hat man mit der App noch ein paar extra Einstellungsmöglichkeiten, d.h. eine Störlärm-, Wind- und Gesprächsfokusanpassung. Diese Zusatzfunktionen rechtfertigen für mich jedoch nicht das Doppelte zu zahlen, da ich eigentlich die App gar nicht so oft bedienen möchte. Es ist mir auch ein bisschen unangenehm, ständig das Smartphone herauszuholen und während eines Gespäches damit herumzuspielen. In zwei Wochen teste ich nun endlich das Starkey Halo, danach werde ich mich dann aber entscheiden.

@harzel Mir geht es genauso, sehr zufrieden bin ich mit Fernsehen, Musik hören und Gesprächen mit einer Person. Probleme gibt es auch immer noch in schwierigen akustischen Situationen, vor allem wenn viele Menschen zugleich sprechen und natürlich auch der laufende Wasserhahn, der sofort alles übertönt.

Das Hörgerät kann ich lauter und leiser schalten, in letzter Zeit hatte ich allerdings gar nicht mehr das Bedürfnis es leiser zu machen, man gewöhnt sich wahrscheinlich immer mehr daran.

Ich habe (bisher) nur ein Hörgerät, da das andre Ohr noch halbwegs gut funktioniert (allerdings zieht es langsam nach, laut HNO).

Zum Thema Sichtbarkeit: Ich habe sehr kurze Haare und trage das Hörgerät stolz durch die Gegend ;) . Dadurch das die Geräte so klein sind, fallen Sie kaum auf. Ich habe schon oft gehört, dass man es gar nicht gleich bemerkt hat.
Ich denke mir manchmal auch einfach, dass ich Geheimagentin bin und dafür ein spezielles Spionage-James-Bond-Ding benötige :D . Auch habe ich schon von einem Student das Feedback bekommen, dass er das Hörgerät cool findet. Es fallen mir zurzeit außerdem immer mehr junge Leute mit HG auf (natürlich ist man da jetzt sehr sensibel und guckt näher hin). Also alles halb so wild und ich freue mich tagtäglich, dass das HG so gute Dienste leistet und ich die Möglichkeit habe so etwas zu nutzen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich zu Beginn sehr skeptisch war, dass eine Tieftonschwerhörigkeit überhaupt so gut versorgt werden kann, ich hatte mich da ganz schön abschrecken lassen durch das Internet. Also an alle Betroffenen: Nur Mut, probiert es aus und habt Geduld. Dann findet sich eine passende Lösung.

Demnächst gibt es dann noch einen Erfahrungsbericht zum Starkey Halo.

Liebe Grüße
agent_cooper
Katja
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Hammeroma
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#15

Beitrag von Hammeroma »

Hallo
Ich würde nie wieder ein InOhrGerät wählen.
Auch ich habe mir jetzt bunte Ohrstücke machen lassen, leider müssen meine Haare etwas länger sein sonst stören sie die Mikrofone.
Aber das tollste ist die Möglichkeit zu telefonieren, fernzusehen.
Ich würde darauf achten, dass das Gerät mit Bluetooth ausgerüstet bzw. nachgerüstet werden kann.
Ich habe für die 2 Geräte + Bluetooth für Fernsehen, Telefon und Medien ca. 1200€ selbst bezahlen müssen.
Ich merke was ich in 16 Jahren Handyentwicklung verpasst habe.
agent_cooper
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#16

Beitrag von agent_cooper »

Hallo,

Seit vier Monaten teste ich bereits ein Hörgerät zur Versorgung meiner Tieftonschwerhörigkeit auf dem rechten Ohr. Bisher hatte ich Hörgeräte (Linx2) des Herstellers Resound getestet (offene und geschlossene Versorgung) und war schon sehr zufrieden. Da ich nicht nur einen Hersteller probieren wollte, trage ich nun seit ca. einer Woche das Starkey Halo als Testgerät. Ähnlich wie das Resound Linx kann dies auch per Smartphone gesteuert werden.

Auch beim Starkey Halo fahre ich mit der RIC-Variante und angefertigter Otoplastik.
Folgende Unterschiede zum Resound Linx kann ich feststellen:

Von der Bauart ist das Halo dicker als das Linx2, da es mit einer 13er Batterie ausgestattet ist. Leider stört mich das schon, da mein Ohr nun etwas absteht und ich die Brille gar nicht mehr aufsetzen kann zusammen mit dem Hörgerät (ich bin Kontaktlinsen-Trägerin, so dass das dann ein Problem darstellt, wenn ich die Linsen mal nicht tragen kann).

Allerdings ist die Hörqualität für mich besser als mit dem Linx2. Der Ton ist knackiger und hat irgendwie mehr Power. Kaum Probleme habe ich nun mit dem Verständnis, z.B. bei Wasserrauschen. Kann das eventuell daran liegen, dass die Bohröffnung beim Starkey doppelt so groß ist, als bei meiner letzten Otoplastik (jetzt ca. 3mm Durchmesser)?

Auch die App (iOS) funktioniert besser, sie ist sie beispielsweise nun auch über ein Widget bedienbar, so dass ich nicht erst das Telefon entsperren muss, um sie zu steuern. Wie auch bei Resound sind Tiefen und Höhen einstellbar und können als Favoriten gespeichert werden. Eine Hörgerätsuchfunktion gibt es nicht (glaube erst bei der nächsten Halo- Generation), habe ich bisher aber auch noch nie benötigt.

Nun bin ich etwas fraglos, ich würde mich eher für das Starkey entscheiden, was die Hörqualität betrifft, störe mich aber an der Dicke des Gerätes. Es gibt auch nicht so tolle Farben, wie rot oder blau (das sollte natürlich kein Entscheidungskriterium sein, ich möchte es trotzdem nicht unerwähnt lassen).

Wie immer freue ich mich über ähnliche oder andere Erfahrungen.

Viele Grüße, agent_cooper.
Katja
einseitig schwerhörig im Tieftonbereich (50db) + Tinnitus
harzel
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#17

Beitrag von harzel »

Hallo.

Danke für deinen Bericht. Ist immer wieder interessant, neue Erfahrungen zu lesen.

Das wird bei dir eine schwierige Entscheidung. Ich finde ja, dass Hörqualität und Verständlichkeit das Allerwichtigste bei Hörgeräten sind. Allerdings würde es mich auch stören, wenn ich meine Brille nicht mehr aufsetzen kann, weil die Hörgeräte im Weg sind. Kannst du die schlechtere Qualität der Linx in Kauf nehmen oder leidet die Hörqualität dann wesentlich mehr? Ich würde auf alle Fälle mal wegen der Bohröffnung nachfragen. Vielleicht liegt es ja wirklich daran.

Bei mir gibt es nicht viel Neues. Bin immer noch einigermaßen zufrieden mit meinen Hörgeräten. Allerdings frage ich mich schon manchmal, ob nicht noch mehr möglich wäre. Jetzt ist es sowieso entschieden, aber ich habe vor, irgendwann einmal ein anderes Geräte zu testen, um vergleichen zu können.

Liebe Grüße,
harzel
125 Hz - 250 Hz - 500 Hz - 1 kHz - 2 kHz - 4 kHz - 8 kHz
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Pfadi
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#18

Beitrag von Pfadi »

Hallo Katja,

das ist in der Tat eine schwierige Entscheidungssituation. Hast du schon erwägt, beim Akustiker nach einem dritten Gerät / Hersteller zu fragen? Schmale Bauform und eine für Dich passende Klangqualität.

LG Pfadi
Favola
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#19

Beitrag von Favola »

Hallo,

ich bin neu hier.
Seit einigen Wochen teste ich das Quix G3. Richtig glücklich bin ich mit dem In-Ear aber nicht. Mir geht es ähnlich, dass sich das Ohr irgendwie verstopft anhört. Geräusche in direkter Nähe nehme ich etwas besser wahr, aber m. E. nicht optimal, da die HGA meinte, ein Gerät müsste bei mir bis zu 100% kompensieren. Feine und leisere Geräusche nehme ich auch mit dem Gerät nicht wahr. Stelle ich es lauter (über eine App) ist meine eigene Stimme unerträglich laut und auch andere "plötzliche" Geräusche tun richtig "weh". Die HGA hat mir nun das gleiche Modell mit einem technischem Upgrad empfohlen, das dadurch aber erheblich teurer ist. Wäre es nicht sinnvoller zunächst ein anderes Modell zu testen? Oder ist auch mit einem anderen Gerät in der gleichen technischen Stufe eine Verbesserung bei leisen, feinen Töne (die auch nicht gerade in der direkten Umgebung sind) nicht möglich? Was ist sinnvoller?

Danke im Voraus für Eure Ratschläge.

Grüße Favola
Zuletzt geändert von Favola am 10. Okt 2016, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
Tuchel48.1.1
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#20

Beitrag von Tuchel48.1.1 »

Hallo, Favola, wenn du mit dem jetzigen Gerät nicht zufrieden bist, kannst du es zurück- geben und ein anderes Modell ausprobieren. Du bist sicher noch in der Probierpahse, da bist du zu gar nichts verpflichtet. Probeire solange Geräte aus, bis du das "Richtige gefunden hast und unterswchreibe erst dann, wenn du das Richtige gefunden hast. Sollte der Akustiker in einer bestimmten Zeit nichts passendes gefunden haben, kannst du auch die Anpassung abbrechen und zu einem anderen gehen, sofern du die Original-Verordnung noch nicht abgegeben hast.
Laß dich aber nicht überrumpeln mit "Nur die teuren taugen was", das stimmt nicht immer.
Wenn du nämlich was drauf zahlst, mußte du auch später bei einer Reparatur was drauf zahlen! Bei Festbetrags-Geräten muß der Akustiker von der Reparaturpauschale die Reparaturen übernehmen.

Viel Glück!
Gruß Hilde
Pfadi
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#21

Beitrag von Pfadi »

Hallo Favola,
ich habe mir gerade mal die Beschreibung der Quix angesehen. Die sind ja im Vergleich zu herkömmlichen IdO-Geräten mangels individuell gefertigter Schale schon recht speziell. Auf der Abbildung kann ich auch keinen Luftkanal erkennen, was den Oklusionseffekt sicher erhöht.

Ich trage ebenfalls von Audioservice die IdO-Geräte Icon und komme damit ziemlich gut zurecht. Sie sind individuell gefertigt und haben einen Luftkanal. Allerdings habe ich mich für den höchsten, und damit leider auch teuersten Techlevel entschieden.

Welchen TechLevel testest du?

Ich würde mal beim Akustiker nach einem echten IdO-Gerät fragen (Icon, Ida, Sina...). Gibt es auch ohne Zuzahlung

Viel Erfolg
Pfadi
Favola
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#22

Beitrag von Favola »

Hallo Pfadi,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort! Ich habe ein Quix 8 G3. Meine HGA hat mir das 16 G3 empfohlen. Das sollte mir helfen, feinere Geräusche zu hören ohne das Gerät auf volle Stärke stellen zu müssen. Das sprengt aber die 2.000er Grenze.
Das ist schon einmal ein guter Hinweis, den ich bei meinem nächsten Besuch bei der HGA zur Sprache bringen werde.

Das mit dem Oklusionseffekt war mir ziemlich neu. Habe ich wieder etwas gelernt. ;)
PascalAC
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#23

Beitrag von PascalAC »

Sonst das 12 G3 probieren, wenn es dabei bleiben soll. Inwiefern feinere Geräusche hören? Die Preisklasse ändert nichts an der Verstärkungsleistung eines Hörgerätes, sag dem Akustiker der Soll mal die Anüassformel NAL2 verwenden und nicht die Herstellereigene CXFit, die ist nähmlich eher der weichspüler als die Preisklasse....
Favola
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#24

Beitrag von Favola »

Hallo,
z. Bsp. wenn ich auf Arbeit bin, kann ich mit dem guten Ohr die Kollegen auf dem Flur sprechen hören; sogar was sie sagen verstehe ich. Mit dem schlechten Ohr höre ich, dass gesprochen wird, aber nicht was. Und trotz Hörgerät wird dies nicht besser.

Gruß Favola
PascalAC
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Re: Tiefton-/Mitteltonhörminderung - Geräteversorgung

#25

Beitrag von PascalAC »

Hallo Favola! Wie ist den dein Hörverlust? Wichtiger noch wie ist das gemessene Sprachverstehen? Je nach Hörverlust kann es möglich sein das auf dem schlechteren Ohr keine gleiche Verstehensqualität erreicht wird. Als Beispiel wenn das Rechte Ohr ein maximal mögliches Sprachverstehen von 100 % hat, das Linke aber nur 60% dann ist eben nie mehr als das möglich. Das Hörgerät sorgt nur dafür das dieses Verstehen bei einer geringeren Lautstärke erreicht wird und das innerhalb einer Geräuschvollen Situation besser Verstanden wird als ohne Hörgerät, aber eben auch hier niemals 100% zumindest nicht ohne weiteres Hilfsmittel wie externe Mikrofone.

Gruß
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