Hallo, ich bin Hörgeschädigte 70 Grad und trage Hörgeräte an beide Seite, außerdem komme aus Russland und lebe fast 10 Jahre in Deutschland.
ich kann mit Hörgeräte die Geräusche gut wahrnehmen z.b Polizeisignale von 1 km oder mehr hören, Vogelstimme oder das Wasser auf dem Waschbecken fließt. Das Problem ist, trotz mit gutem Hörgeräte (1250 Euro per Stück) und Geräuschwahrnehmung verstehe ich Menschen nicht so ganz... Also ich würde sagen 50/50 oder 60/40. Es nervt schon wenn ich jemanden nicht verstehe, aber Normalhörige können gut verstehen... im Bus, im Cafe, auf dem Straße, im Kinotheater, Disco, im ruhiges Ort... Einer hat versucht mich anzusprechen (plötzlich), aber ich höre sowas ähnlich wie Murmeln. Hab gefragt "wie bitte?" er wiederholt mit dieselbe Ton, bisschen lauter und wieder etwas Murmeln. Um ihn weiter nicht zu nerven schauspielere ich als ob ich verstanden habe... das nervt und stressig. Außerdem vllt wisst er nicht, dass ich Hörgeräte habe und ich will ihn darüber nicht informieren, damit ich meine Reputation schützen kann.
Hörakustik hat versucht zu erklären, sowas über Schallwellen, Dezibel, Richtungen, Gez aber ich habe es irgendwie nicht mitbekommt und vergessen... vllt liegt, dass ich diese Information nicht brauche. Was ich denke, entweder ist mein Gehirn wo Gehörinformation verarbeitet beschädigt (Ich habe Hörnerv-Beschädigung), oder ich habe schlechte Konzentration? Oder es gibt doch unterschied zwischen die Maschine (Hörgeräte) und naturelle gesundes Gehör? Wenn ja, Beispiele wäre ganz ganz toll!!!!!
Hätte er seine Gerede im Textform umgewandelt, hätte ich ihn verstanden!!!
Hörgeräte vs normales Gehör Vergleich
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Kingpersia
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Re: Hörgeräte vs normales Gehör Vergleich
Hallo, kein Hörgerät kann ein 100% iges Hören gewähren, da kannst du noch so viel Geld ausgeben. Hörgeräte sind eben "nur" Maschinen, aber wunderbare.
Wenn du nicht ganz alles verstehen kannst, ist das völlig normal, aber du kannst verschiedenes zusätzlich tun, um das Verstehen zu verbessern: Lippen absehen, Fingeralphabeth, Gebärden, Hörtaktik und den Leuten sagaen, daß du schlecht hörst, auch wenn es anfangs schwer fällt. Wenn die Leute wissen, was los ist, können sie anders reagieren und dich ansehen beim Sprechen.
Gruß Hilde
Wenn du nicht ganz alles verstehen kannst, ist das völlig normal, aber du kannst verschiedenes zusätzlich tun, um das Verstehen zu verbessern: Lippen absehen, Fingeralphabeth, Gebärden, Hörtaktik und den Leuten sagaen, daß du schlecht hörst, auch wenn es anfangs schwer fällt. Wenn die Leute wissen, was los ist, können sie anders reagieren und dich ansehen beim Sprechen.
Gruß Hilde
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Kingpersia
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Re: Hörgeräte vs normales Gehör Vergleich
Ok, aber ich möchte trotzdem Unterschied lesen. Ich würde mich freuen, wenn diese Leute, im welche im Kindheit Guthörig waren, den Unterschied beschreiben 
Re: Hörgeräte vs normales Gehör Vergleich
Ein Unterschied ist natürlich da, denn das Gerät filtert ständig die Geräuschkulisse, du kannst nicht mit deinem Hirn wegschalten, von daher hast du immer ein anderes Hörbild, die Richtcharakteristik macht das alles nochmal deutlich schlimmer. Es hört sich bei weitem nicht natürlich an, wird es auch nie.Kingpersia hat geschrieben:Ok, aber ich möchte trotzdem Unterschied lesen. Ich würde mich freuen, wenn diese Leute, im welche im Kindheit Guthörig waren, den Unterschied beschreiben
Die Lautsprecher kann man schon so einstellen, dass sie sich gut, natürlich anhören, aber das was du hörst wird immer digital entfremdet und hat mit natürlich nichts mehr zu tun.
Oticon OPN1, 105dB.PM, closed.
Innenohr SHG. Wannekurve. 40-80-40.(Tief- Mitte-Hoch).
Innenohr SHG. Wannekurve. 40-80-40.(Tief- Mitte-Hoch).
Re: Hörgeräte vs normales Gehör Vergleich
Ich kann es leider nicht erklären ... aber ich glaube, es wäre sehr gut, wenn man die Frage in einfache(re)n Worten beantworten würde.
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
Re: Hörgeräte vs normales Gehör Vergleich
Es gibt definitiv Unterschiede.
Schon allein die Tatsache das in so ein kleines Geraet gar nicht genug Technik rein kann um die Klangwelt um dich herum 1:1 wiederzuspiegeln (vom Laut her). Nimmt man den Aspekt der Leistung weg kommt man zu dem was unser Gehoer noch so kann. (Nicht vom Klang, sondern der Technik.)
Wir koennen Sprecher hervor heben, Leute ausblenden (bis zu einer gewissen Lautstaerke) und im Raum klar zu ordnen wo ein Geraeusch her kommt. Personen lassen sich auch viel leichter voneinander unterscheiden mit dem "echten" Gehoer. BeimHG klingt ja doch alles irgendwie gleich (finde ich).
Ich hoffe ich hab nichts vergessen, ist aber auch eine Weile her.
Im Grunde ist das Gehoer eine Superkraft die man unterschaetzt wenn man sie hat.
Schon allein die Tatsache das in so ein kleines Geraet gar nicht genug Technik rein kann um die Klangwelt um dich herum 1:1 wiederzuspiegeln (vom Laut her). Nimmt man den Aspekt der Leistung weg kommt man zu dem was unser Gehoer noch so kann. (Nicht vom Klang, sondern der Technik.)
Wir koennen Sprecher hervor heben, Leute ausblenden (bis zu einer gewissen Lautstaerke) und im Raum klar zu ordnen wo ein Geraeusch her kommt. Personen lassen sich auch viel leichter voneinander unterscheiden mit dem "echten" Gehoer. Beim
Ich hoffe ich hab nichts vergessen, ist aber auch eine Weile her.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Re: Hörgeräte vs normales Gehör Vergleich
Hallo Kingpersia,
ich denke, dass die im Titel aufgeworfene Gegenüberstellung nicht geeignet ist, die Frage zu stellen, um welche es Dir vermutlich geht.
Diese lautet, so nehme ich an, ob es möglich ist, mittels Hörgeräten einen Hörverlust vollständig auszugleichen und wenn nein, worin die Unterschiede zwischen Hören mit normalem Gehör und mit pathologischem, mit Hörgeräten versorgten besteht.
Um diese Frage möglichst gut klären zu können, muss man möglichst genau wissen, wie sich die Hörstörung in Deinem Falle manifestiert.
Du sprichst sinngemäss von einem sensorineural bedingten Hörverlust.
Jetzt möchte ich zunächst betrachten, was ein Hörgerät in erster Linie macht. Es verstärkt unterschiedlich hohe Frequenzen (Töne) unterschiedlich stark - sogar abhängig vom (Eingangs-) Pegel (des Hörgeräts).
Wenn es nun bei einem sensorineural bedingten Hörverlust lediglich so wäre, dass "gewisse Frequenzen zu schwach gehört werden (I) und sich dies auch noch korrigieren liesse, indem man die Pegel dieser Frequenzen entsprechend verstärkt (II)", dann würde sich der Hörverlust mittels Hörgerät vollständig ausgleichen lassen.
Da aber bei einem sensorineural bedingen Hörverlust (wie er bei Dir vorhanden ist) in der Regel weder Sachverhalt (I) noch Sachverhalt (II) zutreffen, kann also ein Högerät Deinen Hörverlust nicht vollständig ausgleichen.
Das Defizit besteht vor allem darin, dass bei der Informationsverarbeitung (bzw. auch nur schon bei deren Aufnahme) im Vergleich zum normalen Gehör Informationen verloren gehen.
Dies äussert sich bei einfach gesagt Dir auf die Weise, dass Du zwar hörst, aber nicht verstehst.
Wie es bei Dir aussieht, weiss ich natürlich nicht. Wenn aber der Hörnerv geschädigt ist, so gehe ich davon aus, dass letztlich weniger Informationen ans (Stamm-)Hirn weiter geleitet werden, was natürlich die Annahme rechtfertigt, dass (für das Hören und insbesondere Verstehen) relevante Informationen verloren gehen und somit nicht weiter verarbeite werden können. Diese Informationen fehlen dann bei der Analyse des Frequenzgemischs (akustischer Schall), welcher bspw. (nebst vielen weiteren Informationen) auch "Sprachinformationen" enthält*.
Dies führt dann zu Einschränkungen beim Erkennen (von Lauten, Silben) bzw. Verstehen von Sprache.
*) für bestimmte Laute charakteristisch sind einerseits die Frequenzzusammensetzung (frequenzspezifische Information: "wie stark ist welche Frequenz?") des Schalls, aber auch deren zeitlicher Verlauf ("aus welchen Tönen setzt sich der Laut zusammen, und wie ändert sich diese Zusammensetzung im Verlaufe der Zeit?"; zeitliche Information).
Bei Hörgeschädigten mit sensorineural bedingtem Hörverlust ist die Analysefähigkeit in Bezug auf beide Informationen (Informationen im Frequenz- und Zeitbereich) gestört - dies kann nicht durch eine einfache, in der Höhe von der Frequenz (und deren Pegel) abhängige Verstärkung vollständig ausgeglichen werden - höchstens teilweise.
Auch kann ein Hörgerät die Fähigkeit, relevante Anteile des akustischen Schalls (Frequenzgemisches; "Klangbreis") heraus zu filtern und gar zu verstären und irrelevante ab zu schwächen, teilweise ersetzen (während ein normal Hörender bewusst (oder auch unbewusst) steuern kann, "worauf er fokussieren will", ist dies mit Hörgeräten nur schwer möglich.
Gruss fast-foot
Gruss fast-foot
ich denke, dass die im Titel aufgeworfene Gegenüberstellung nicht geeignet ist, die Frage zu stellen, um welche es Dir vermutlich geht.
Diese lautet, so nehme ich an, ob es möglich ist, mittels Hörgeräten einen Hörverlust vollständig auszugleichen und wenn nein, worin die Unterschiede zwischen Hören mit normalem Gehör und mit pathologischem, mit Hörgeräten versorgten besteht.
Um diese Frage möglichst gut klären zu können, muss man möglichst genau wissen, wie sich die Hörstörung in Deinem Falle manifestiert.
Du sprichst sinngemäss von einem sensorineural bedingten Hörverlust.
Jetzt möchte ich zunächst betrachten, was ein Hörgerät in erster Linie macht. Es verstärkt unterschiedlich hohe Frequenzen (Töne) unterschiedlich stark - sogar abhängig vom (Eingangs-) Pegel (des Hörgeräts).
Wenn es nun bei einem sensorineural bedingten Hörverlust lediglich so wäre, dass "gewisse Frequenzen zu schwach gehört werden (I) und sich dies auch noch korrigieren liesse, indem man die Pegel dieser Frequenzen entsprechend verstärkt (II)", dann würde sich der Hörverlust mittels Hörgerät vollständig ausgleichen lassen.
Da aber bei einem sensorineural bedingen Hörverlust (wie er bei Dir vorhanden ist) in der Regel weder Sachverhalt (I) noch Sachverhalt (II) zutreffen, kann also ein Högerät Deinen Hörverlust nicht vollständig ausgleichen.
Das Defizit besteht vor allem darin, dass bei der Informationsverarbeitung (bzw. auch nur schon bei deren Aufnahme) im Vergleich zum normalen Gehör Informationen verloren gehen.
Dies äussert sich bei einfach gesagt Dir auf die Weise, dass Du zwar hörst, aber nicht verstehst.
Mittlerweile geht man davon aus, dass selbst bei einem (häufig anzutreffenden) Schaden der OHCs im Innenohr auch sämtliche Hirnareale, welche Hörreize verarbeiten (die retrocochleären Hörbahnen) ebenfalls geschädigt sind, ja sogar das Sprachzentrum.Was ich denke, entweder ist mein Gehirn wo Gehörinformation verarbeitet beschädigt...
Wie es bei Dir aussieht, weiss ich natürlich nicht. Wenn aber der Hörnerv geschädigt ist, so gehe ich davon aus, dass letztlich weniger Informationen ans (Stamm-)Hirn weiter geleitet werden, was natürlich die Annahme rechtfertigt, dass (für das Hören und insbesondere Verstehen) relevante Informationen verloren gehen und somit nicht weiter verarbeite werden können. Diese Informationen fehlen dann bei der Analyse des Frequenzgemischs (akustischer Schall), welcher bspw. (nebst vielen weiteren Informationen) auch "Sprachinformationen" enthält*.
Dies führt dann zu Einschränkungen beim Erkennen (von Lauten, Silben) bzw. Verstehen von Sprache.
*) für bestimmte Laute charakteristisch sind einerseits die Frequenzzusammensetzung (frequenzspezifische Information: "wie stark ist welche Frequenz?") des Schalls, aber auch deren zeitlicher Verlauf ("aus welchen Tönen setzt sich der Laut zusammen, und wie ändert sich diese Zusammensetzung im Verlaufe der Zeit?"; zeitliche Information).
Bei Hörgeschädigten mit sensorineural bedingtem Hörverlust ist die Analysefähigkeit in Bezug auf beide Informationen (Informationen im Frequenz- und Zeitbereich) gestört - dies kann nicht durch eine einfache, in der Höhe von der Frequenz (und deren Pegel) abhängige Verstärkung vollständig ausgeglichen werden - höchstens teilweise.
Auch kann ein Hörgerät die Fähigkeit, relevante Anteile des akustischen Schalls (Frequenzgemisches; "Klangbreis") heraus zu filtern und gar zu verstären und irrelevante ab zu schwächen, teilweise ersetzen (während ein normal Hörender bewusst (oder auch unbewusst) steuern kann, "worauf er fokussieren will", ist dies mit Hörgeräten nur schwer möglich.
Gruss fast-foot
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
