Unfaire Verteilung

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Pascal m.
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Unfaire Verteilung

#1

Beitrag von Pascal m. »

Hallo,

bei der neuversorgung musste ich mal wieder feststellen, dss die Hörgeschädigten die dummen sind.

Menschen mit hochgradiger Sehschädigung bekommen jeden Monat 681 Euro Ausgleichszahlungen und Hilfsmittel werden auch von den Lassen übernommen.

Unsereins bekommt noch nicht mal die Hörgeräte, die eigentlich benötigt würden.
RemyRiver
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Re: Unfaire Verteilung

#2

Beitrag von RemyRiver »

Also, bei Sehschaedigungen bekommst du idR gar nichts. Selbst wenn du auf einem Auge blind bist, da finde ich sind Hoergeschaedigte immer noch "besser dran".
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Ohrenklempner
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Re: Unfaire Verteilung

#3

Beitrag von Ohrenklempner »

Vielleicht bin ich gerade auf dem falschen Dampfer, aber "Hörgeräte, die eigentlich benötigt werden" ist leider nicht gleich "Hörgeräte, die ich total gerne hätte". ;)
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten – Grüßli an die Schwiz! :wave: – fragen Sie Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Coffee
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Re: Unfaire Verteilung

#4

Beitrag von Coffee »

Huiuiui, da kannst dich ordentlich mit mir anlegen...
nur nen mini Bruchteil an Infos zu haben aber einfach mal
drauf losschimpfen, dass die Hörgeschädigten ja ach so arm
dran sind...
Nein, die Leute mit Sehprobs sind die gearschten, bei den Hörgeschädigten
wird das Hörvermögen ohne Ausgleich bewertet, bei den Sehbehinderten
das Sehvermögen mit Ausgleich... und mit Ausgleich darf man dann fast
garnichts mehr sehen, um überhaupt einen GbB zu bekommen, Blindengeld
bekommen nur die die garnichts (brauchbares) mehr sehen...
Also das einzige wo Sehbehinderte einen Vorteil haben, ist das Blindengeld,
das beträfe bei den Hörgeschädigten aber auch nur diejenigen, die mit
HG/CI keinerlei Sprachverständnis haben...

Liebe Grüße
Coffee
AlfredW
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Re: Unfaire Verteilung

#5

Beitrag von AlfredW »

Hallo Ohrenklempner,

und warum kann das nicht deckungsgleich sein? Ich teste ja bei einer Neuversorgung jedes mal auch Kassengeräte; wenn der Unterschied zu den High-End-Geräten nicht so krass wäre, würde ich keine Zuzahlung von 3500 EUR leisten; das Geld könnte ich anderweitig besser verwenden.

Eine Neiddebatte möchte ich nicht lostreten. Ich muss aber schon feststellen, dass sich die KK ein Stück weit aus der Affäre zieht.

Gruß

Alfred
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EinOhrHase
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Re: Unfaire Verteilung

#6

Beitrag von EinOhrHase »

Also.......

Menschen mit Sehbehinderung, sprich Brillenträger (auch bis zu starken Dioptrien) haben das "Pech" kaum bis keine Zuzahlung durch die Kassen zu bekommen. Eine Brille muss komplett selbst bezahlt werden. Es mag hier Ausnahmen geben, dennoch liegt der Grossteil an Kosten beim Patienten selbst.
Es wäre für mich neu, würden Sehbehinderte regelmässig Ausgleichszahlungen bekommen.
Und wenn doch, müssen sicher noch weitere Bedingungen erfüllt werden.

Was HGs betrifft, würde ich das mal so beschreiben:
Kassengeräte decken bei vielen Menschen eine "Grundversorgung" ab, wodurch eine Hörverbesserung gegeben ist.
Hier sehe ich von den hochgradig Hörgeschädigten ab, da hier eine andere Versorgung stattfinden muss.

Was der Kunde dann als zusätzliche Features / bessere Geräte haben möchte, muss er idR meist aus eigener Tasche bezahlen (Fernbedienung, BT-Koppelung usw) bzw die entsprechende Zuzahlung leisten.

Wir - egal, ob Sehbehinderung, Hörbehinderung oder eine andere Form der Einschränkung sollten eigentlich froh sein, dass wir "wenigstens" einen Nachteilsausgleich (je nach Einschränkung) bekommen (Günstigere Telefonverträge, Vergünstigung Teilnahme am Strassenverkehr durch öffentliche Verkehrsmittel, Teilkostenübernahme der Krankenkassen oder anderer Versicherungen usw.......).

Was würdet ihr sagen, wenn das alles nicht (mehr) wäre, wenn diese (Un-)Kosten "zumutbar" werden ähnlich wie bei Brillen ??
Immer noch schimpfen?

Überlegt erstmal, was wir derzeit noch an finanzieller Unterstützung (auch wenn die Einschränkung dadurch nicht viel besser wird) bekommen, egal wie hoch diese ausfällt und ganz abgesehen davon, wie lang man dafür kämpfen muss.

In diesem Sinne:
Mit dem zufrieden sein, was man hat, auch wenns was viel besseres gäbe und sein könnte.
Wer nicht (gut) hören kann, sollte genauer hinsehen ;)
Körper(sprache) lügt niemals :!:

BAHA-Träger seit 1998
RemyRiver
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Re: Unfaire Verteilung

#7

Beitrag von RemyRiver »

AlfredW hat geschrieben:Hallo Ohrenklempner,

und warum kann das nicht deckungsgleich sein? Ich teste ja bei einer Neuversorgung jedes mal auch Kassengeräte; wenn der Unterschied zu den High-End-Geräten nicht so krass wäre, würde ich keine Zuzahlung von 3500 EUR leisten; das Geld könnte ich anderweitig besser verwenden.

Eine Neiddebatte möchte ich nicht lostreten. Ich muss aber schon feststellen, dass sich die KK ein Stück weit aus der Affäre zieht.

Gruß

Alfred
Das tut die KK in allen Aspekten.

Ich sag immer das Deutsche Krankenkassensystem ist ein Traum -- so lange du gesund bist. So bald du eine chronische Krankheit hast (oder gar Behinderung). Kannst du esvergessen. Immerhin gehen die KK jetzt ab Maerz wieder einen Schritt auf die Sehbehinderten zu (ab 4/6 Dioptrien zahlt die KK).

Auch wir Hoerbehinderte hatten 2013 ja ein Upgrade bekommmen gehabt.

Viel schlimmer ist die widerwilligkeit mit der die KK versuchen sich aus ihrer Leistung heraus zu ziehen.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
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monif

Re: Unfaire Verteilung

#8

Beitrag von monif »

Wenn ich das so lese. In D ist alles viel sozialer geregelt als in CH. Denke da nur an Versorgung und für die hochgradigen SH wird doch alles bezahlt. Ich wär dafür, wenn ein Kind im Schulalter oder seit Geburt Hg benötigt, dass die hg bis zuletzt bezahlt wird. Auch im hohen Alter! Denke finde keine Freunde damit, aber gerecht wäre es. Nochmals die Sehhilfe wird durch Brille optimiert aber nicht für Hg Träger ! Ist mal Fakt. Gerne bereit für eine Diskussion.😂
RemyRiver
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Re: Unfaire Verteilung

#9

Beitrag von RemyRiver »

monif hat geschrieben:Wenn ich das so lese. In D ist alles viel sozialer geregelt als in CH. Denke da nur an Versorgung und für die hochgradigen SH wird doch alles bezahlt. Ich wär dafür, wenn ein Kind im Schulalter oder seit Geburt Hg benötigt, dass die hg bis zuletzt bezahlt wird. Auch im hohen Alter! Denke finde keine Freunde damit, aber gerecht wäre es. Nochmals die Sehhilfe wird durch Brille optimiert aber nicht für Hg Träger ! Ist mal Fakt. Gerne bereit für eine Diskussion.😂
Ja, Nachbars Rasen ist immer gruener.

Spaet (hochgradig) erkrankte SH duerfen zu sehen wo sie bleiben? Abschaffen von Altersbeschraenkungen sowohl beim Eintritt der Erkrankung als auch bei der Versorgung ist das einzig "Gerechte". Einschraenkungungen durch Altersgrenzen verursachen nur Loecher im System.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
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muggel
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Re: Unfaire Verteilung

#10

Beitrag von muggel »

Hallo,

eine Brille gleicht bei einer hochgradigen Sehbehinderung zwar noch etwas aus, aber von einem vollständigen Ausgleich kann keine Rede sein.
Hochgradig Sehbehinderte dürfen kein Auto oder Motorrad fahren, können bei einem ankommenden Bus / Bahn nicht erkennen, welche Linie das ist usw. Strassenschilder können oft gar nicht wahrgenommen werden und Gegenstände auf dem Bürgersteig / Schlaglöcher werden zu massiven Stolperfallen.
Lesen geht oftmals nur mit technischen Hilfen (elektrische Vergrößerungsgeräte) und die Bedienung eines Smartphones ist alles andere als einfach.
Dagegen kann ein hochgradig Schwerhöriger oft noch telefonieren und zumindest Gesprächen in Ruhe gut folgen.
Sorry, aber wer hochgradig Sehgeschädugt ist, der hat mit Brille weniger als 20% Restsehfähigkeit! Besorgt euch doch mal bitte Simulationsbrillen, die eine solche Restsehfähigkeit darstellen ... und das wäre dann die Sehfähigkeit MIT Brille!!
Und stark sehbehinderte Personen bekommen kein Blindengeld oder sonstige Zahlungen wie hier geschrieben wird.... und oft noch nicht mal die ÖPNV Wertmarke für 80€/ Jahr, obwohl diese auf ÖPNV angewiesen sind!!
Grüße,
Miriam
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Quotenkrüppel
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Re: Unfaire Verteilung

#11

Beitrag von Quotenkrüppel »

Also ich bin eigentlich mit dem deutschen System (und der KK) recht zufrieden. Bis 18 wurden die Batterien bezahlt, sogar die teuren vom Akustiker. Internet sei Dank bestelle ich jetzt zweimal im Jahr den Großpack für 15,- € Das hält sich finanziell in Grenzen. Und mit den sonstigen Leistungen bei HGs konnte ich trotzdem recht gut leben. Ich habe insgesamt für beide HGs nicht ganz 1500,- € zugezahlt. Und die Geräte die ich bekommen habe sind gut genug um damit an einer Hochschule zu unterrichten, meine Werte sieht man ja unten. Und da gehts gerade in Praktika auch mal recht laut durcheinander.
Preislich ist das ok, dafür halten die HGs ja auch 6-8 Jahre. Die meisten Brillenträger investieren im gleichen Zeitraum bestimmt mehr.
Klar gibts immer das Super-High-End-Gerät mit dem sogar der Besuch im Opernhaus zum Genuss wird mit Fernbedienung, Kopplung ans Smartphone und diverse Sachen, dass hier die Zuzahlung deutlich höher ausfällt ist aber für mich völlig ok, ein Brillengestell von Cartier kostet ja auch mehr als eines bei F***mann von der Stange.
Li-Re-kHz
45-30-0,125
40-35-0,25
45-45-0,5
55-65-0,75
55-65-1
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60-65-3
55-65-4
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AlfredW
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Re: Unfaire Verteilung

#12

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

wieso ist eine optimale Versorgung Luxus; gerade wenn diese ja nur alle 6-8 Jahre ansteht? Es geht ja nicht nur darum in akkustisch ruhiger Umgebung (alles) zu verstehen, sondern auch unter ungünstigen Bedingungen wenigstens das Notwendige mitzukriegen (z.B. am Bahnsteig die Durchsage).
Mir scheint Hören wird unterschätzt, weil es anstrengungslos funktioniert, wenn man gesund ist.

ich sage ja nicht, dass die Zuzahlung nicht i.O. ist sondern dass die Eigenleistung zum Endpreis etwa 1/3 betragen soll. Derzeit ist das Verhältnis umgekehrt.
Dazu zahlen mein AG und ich schließlich KK-Beiträge und das nicht zu knapp. Wenn ich sehe, was eine Autoversicherung (Vollkasko) im Jahr kostet und was die abdeckt und im Schadensfall bezahlt und das bei einem Selbstbehalt von 300EUR für mich, dann läuft da im Gesundheitswesen einiges schief.
Viel zu ineffizient in Sachen eingesetzter Geldmittel.
Der ROI wird gar nicht gesehen, wenn ich weniger Hörstress habe sprich weniger genervt und erschöpft bin, falle ich krankheitsbedingt weniger aus und kann länger arbeiten sprich mehr Beiträge für die KK.

Gruß

Alfred
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muggel
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Re: Unfaire Verteilung

#13

Beitrag von muggel »

Hallo,

ich glaube keiner spricht hier gegen eine Versorgung, welche den Hörverlust so gut wie möglich ausgleicht. Die einen nennen diese Optimalversorgung, die anderen notwendige Versorgung.
Fazit: das Hörgerät sollte in möglichst allen Situationen das bestmögliche Verstehen bringen.

Allerdings gilt das nur für das Hörgerät, Zubehör und Luxusausstattung (wie Quotenkrüppel das nennt) wie BT-Anbindung, Fernbedienung usw ist damit nicht gemeint!! Wer so etwas bevorzugt, aollte dieses weiterhin selbst zahlen (wie bei einer Brille ein günstiges Gestell und "einfache" Gläser zum Ausgleich auch genügen - wer ne Ray will und doppelt entspiegelte, kratzfeste Gläser muss diese selbst zahlen).

Grüße,
Miriam
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RemyRiver
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Re: Unfaire Verteilung

#14

Beitrag von RemyRiver »

Ganz ehrlich wenn ich hier sowas lese wie "Bahnhofdurchsagen" frage ich mich ob ich vor meinem Hoerverlust nicht schon Probleme hatte. Davon habe ich idR auch nur 50% Verstanden --wenn ueberhaupt! Am leeren Bahnhof hast du ja irgendwann das Echo drin, beim vollen ist die Menschenmenge sehr laut. Gehen und zuhoeren geht sowieso nicht. Da biste dann bei 20%

Letztens habe ich mit nem Freund ueber Skype unterhalten, ich habe genau 20% verstanden auf Grund meines Gehoers. Das HG macht da jegliche Art von Kommunikation unmoeglich, ohne HG ist es super anstrengend. Mag sein das bessere Lautsprecher am Laptop helfen koennten, aber ich habe nicht die moeglichkeit noch finanziellen Mittel meine komplette Lebenswelt Lautsprechertechnisch aufzuruesten. (Arbeit, zu Hause, Freunde etc.) Und das gleiche Problem hab ich eben auch mit Telefonen.

Ich verstehe es so einfach nicht. Punkt. Und ab dem Punkt ist BT kein Luxus mehr.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 1. Mär 2017, 07:01, insgesamt 1-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
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Quotenkrüppel
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Re: Unfaire Verteilung

#15

Beitrag von Quotenkrüppel »

Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber wo ist denn genau dein Problem mit Skype ?
Nimm doch Kopfhörer und stelle anstatt "stereo" einfach auf "mono" mit Ausgabe links. Dann kommt alles was ausgegeben wird auf dem linken Ohr an. Wenn ich mir deine Werte ansehe, dann solltest du da ja ohne Anstrengung verstehen können ?
Li-Re-kHz
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40-35-0,25
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55-65-0,75
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Gerhard_R
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Re: Unfaire Verteilung

#16

Beitrag von Gerhard_R »

Ohrenklempner hat geschrieben:Vielleicht bin ich gerade auf dem falschen Dampfer, aber "Hörgeräte, die eigentlich benötigt werden" ist leider nicht gleich "Hörgeräte, die ich total gerne hätte". ;)
Die Pauschaule richtet sich nur an Retner die versorgt werden um am kleinen Tisch mitreden zu können.

Berufstauglich sind die angebotenene Geräte ganz sicher nicht.
Oticon OPN1, 105dB.PM, closed.
Innenohr SHG. Wannekurve. 40-80-40.(Tief- Mitte-Hoch).
annib
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Re: Unfaire Verteilung

#17

Beitrag von annib »

Bis zu welcher Summe wird denn ein Hörgerät von den Krankenkassen zuzahlungsfrei unterstützt?
Zuletzt geändert von annib am 1. Mär 2017, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
Ohrenklempner
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Re: Unfaire Verteilung

#18

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich finde es bei weitem auch nicht perfekt, aber was sich in den letzten Jahren hörgerätetechnisch getan hat und was auch von den Kassen bezahlt wird, ist enorm. Wenn ich vor 15 Jahren jemandem gesagt hätte, dass vierkanalige volldigitale Geräte mit Richtmikrofon und Störgeräusch- und Rückkopplungsunterdrückung zum Nulltarif zu haben sind, wäre ich ausgelacht worden. Und die handelsüblichen Kassengeräte heute übertreffen diese Voraussetzungen teils noch um Längen.

Ich verstehe ja, dass es auch ne höchst subjektive Sache ist mit dem Hören und nichts ist komplizierter als die Wahrnehmung, ABER: ich wohne in einer Gegend mit relativ wenig Kaufkraft, habe im letzten Jahr ca. 60% zuzahlungsfreie Hörgeräte angepasst und verkauft, und ALLE sind mit ihren Hörgeräten zufrieden.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

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Re: Unfaire Verteilung

#19

Beitrag von Ohrenklempner »

Gerhard_R hat geschrieben: Die Pauschaule richtet sich nur an Retner die versorgt werden um am kleinen Tisch mitreden zu können.

Berufstauglich sind die angebotenene Geräte ganz sicher nicht.
Sollen sie ja auch nicht sein. Für berufliche Rehabilitation zahlt die Rentenversicherung und nicht die Krankenkasse.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten – Grüßli an die Schwiz! :wave: – fragen Sie Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
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Re: Unfaire Verteilung

#20

Beitrag von RemyRiver »

Quotenkrüppel hat geschrieben:Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber wo ist denn genau dein Problem mit Skype ?
Mein Problem ist, dass ich mit Hoergeraet allein ich zur Zeit keinerlei durch Lautsprecher wiedergegebenen Sound verstehen kann. Mein Anspruch ist einfach, und ich denke nicht das dieser Anspruch ueberzogen ist, das ich auch solche Sachen verstehen kann ohne unter zusaetzlichen Stoergeraeuschen zu leiden. Dieser Anspruch ist, meines erachtens, auch nicht ueberzogen.

Ich moechte einfach Skype Gespraeche fuehren zu koennen ohne dabei zwangslaeufig ein Headset zu tragen.
Quotenkrüppel hat geschrieben:Nimm doch Kopfhörer (...)
Die Idee ist toll. Mag in einzelnen Situationen -- ab und an -- auch sicherlich funktionieren, aber auf Dauer ist das keine Loesung.

Warum? Ich weiss aus eigener jahrelanger Erfahrung das stundenlanges Kopfhoerer tragen fuer meine Ohren einfach nicht gut ist (Druckempfindlichkeit). Unter den Kopfhoerern sammelt sich waerme leider noch doller unter dem Hoergeraet (was auch an der fehlenden Belueftung liegt).

Des Weiteren ist es mir auch ein Beduerfnis parallel zu den Gespraechen auch noch mit meiner Umgebung agieren zu koennen. Wenn ich im Wohnzimmer sitze und mit Freunden quatsche und mein Freund neben mir sitzt will ich nicht das Headset aufsetzen muessen um ueberhaupt was verstehen zu koennen.
Quotenkrüppel hat geschrieben:(...) und stelle anstatt "stereo" einfach auf "mono" mit Ausgabe links. Dann kommt alles was ausgegeben wird auf dem linken Ohr an. Wenn ich mir deine Werte ansehe, dann solltest du da ja ohne Anstrengung verstehen können ?
Ja, der Gedanke ist toll. "Du hast doch ein gutes Ohr, das kann doch einfach die Arbeit von dem schlechten Ohr uebernehmen!". So funktioniert das nur leider nicht wirklich. Natuerlich kann ich das so einstellen und das alles dem Ohr zu muten, aber das bedeutet nicht, dass ein gesundes Ohr die Arbeit von 2 Ohren uebernehmen kann.
Ein Flaschenhals ist auch nur so dick, nur weil du die doppelte Menge an Fluessigkeit drauf schuettest landet nicht die doppelte Menge am Ende in der Flasche. Gesunde Ohren haben Muedigkeitserscheinungen ueber den Tag hinweg (der Fernseher wird Abends leiser) und so geht es auch schwerhoerigen Menschen.
Erhoehst du den Stress fuer das Ohr, weil es quasi die doppelte Leistung (von zwei Ohren) erbringen muss erhaelst du das entsprechende Resultat. Und ich bin nicht sonderlich erpicht darauf den "neuen" Tinnitus auf dem linken Ohr noch zu verschlimmern.

Skype ist natuerlich nicht mein einziges Beduerfnis, fuer die Arbeit muss ich zum Beispiel auch oefter mal Lieder recherchieren.

Ehrenamtlich engagiere ich mich fuer eine Website und schreibe Artikel, da muss ich oft aus Livestreams Informationen raus suchen, das ist schwierig selbst mit Headset. Auch Musik hoeren und geniessen (hab ich seit meinem Hoerverlust so nicht mehr gemacht) kann ich so nicht, mono schon mal gar nicht und Stereo geht mit dem Ansatz selbstverstaendlich erst Recht nicht.

Eine Cross-Versorgung macht man ja auch nur bei ertaubung. , wenn das ertaubte Ohr selbst keinerlei Leistung mehr erbringen kann, mein Ohr kann aber noch gut was leisten, und warum soll ich das (noch) gesunde ueberlasten wenn es durch ein vernuenftiges Hoergeraet nicht notwendig ist?
Zuletzt geändert von RemyRiver am 1. Mär 2017, 19:38, insgesamt 3-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
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muggel
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Re: Unfaire Verteilung

#21

Beitrag von muggel »

Hallo,

ich habe mich erkundigt und erfahren, dass die 681 Euro das BLINDENGELD in NRW für Menschen unter 60 Jahren ist, jedoch nur, wenn diese keine Pflegestufe (oder jetzt Pflegegrad) haben oder in Senioreneinrichtungen haben.

Personen, die Blindengeld bekommen dürfen MIT SEHHILFE auf dem BESSEREN Auge nicht mehr als 2% Restsehfähigkeit haben.

Im Gegensatz zu tauben Personen gibt es in diesem Fall kein Implantat wie das Ci, was einem das Sehen wieder ermöglicht.
Blinde Menschen, insbesondere die, die im Laufe ihres Lebens erblinden, können somit nicht mehr Lesen (da sie Braille nicht beherrschen und oftmals nicht erlernen können), die Mobilität und Selbstständigkeit ist massiv eingeschränkt.

In NRW gibt es zudem noch das Gehörlosengeld. Immerhin 77 Euro im Monat, sofern man vor dem 18. Lebensjahr ertaubt ist.

Während gehörlose Menschen Auto fahren können und somit mobil sind, ihren Haushalt selbstständig führen können, sind erblindete Menschen hilflos... sogar oft in der eigenen Wohnung. Sich mal eben eine Schnitte zum Essen schmieren oder Kochen -- es geht einfach nicht. Da sie jedoch sich selbstständig waschen, ankleiden etc können, bekommen sie kein Pflegegeld... und diese Ausgleichszahlung dient eben dazu., sich erforderliche Hilfe für diese von gehörlosen Personen problemlos durchzuführenden alltäglichen Dingen zu erkaufen. Dafür reichen diese 681 Euro übrigens lange nicht aus.

Wer mit der Situation für Hörgeschädigte nicht zufrieden ist, der sollte sich mit anderen (im Verein) zusammen schließen und für eine bessere Versorgung / mehr Geld kämpfen. Neiddebatten dieser Art helfen in keinster Weise und führen mit Sicherheit nicht dazu, dass Hörgeschädigte besser versorgt werden.

Grüße,
Miriam
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monif

Re: Unfaire Verteilung

#22

Beitrag von monif »

@AlfredW
Ich stimme dir überall zu! Warum ist Versorgung eine Luxus? Gute Frage! Und nochmals ich möchte hier nicht mit Aepfel und Birnen ein Vergleich lancieren. Nach meiner Meinung ist ein ein Gebutsfehler zu entschädigen bis auf weiteres. Zu viel verlangt?
RemyRiver
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Re: Unfaire Verteilung

#23

Beitrag von RemyRiver »

monif hat geschrieben:@AlfredW
Ich stimme dir überall zu! Warum ist Versorgung eine Luxus? Gute Frage! Und nochmals ich möchte hier nicht mit Aepfel und Birnen ein Vergleich lancieren. Nach meiner Meinung ist ein ein Gebutsfehler zu entschädigen bis auf weiteres. Zu viel verlangt?
Ob Geburtsfehler, durch Krankheit, Unfall oder Eigenverschulden ist dabei voellig irrelevant.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
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Quotenkrüppel
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Re: Unfaire Verteilung

#24

Beitrag von Quotenkrüppel »

Hallo Ohrenklempner

Da muss ich aus eigener Erfahrung zustimmen: Die ,ich nenne es mal "Kassengeräte" die ohne Zuzahlung zu haben sind, sind an sich nicht schlecht. Für meinen Job in dem es ja vor allem um Verstehen geht (z.B. wenn ich einen Studenten mündlich prüfe, da darf ich gar nicht dreimal nachfragen) reichen die sogar ganz gut.

Dass meine Geräte doch ein wenig Zuzahlung hatten, ist sozusagen auch ein kleiner persönlicher Luxus: Auf Konzerten und für Musik, aber auch bei manchen lauten Geräuschen im Alltag fand ich den Klang schlichtweg noch ein bisschen schöner.

Muggel: Dein Beitrag ist ganz gut. Ich habe selbst blinde Bekannte und muss sagen, ich bin schon froh "blos" nix zu hören. Wenn Sehvermögen felhlt sind das wesentlich größere Einschränkungen. Und da ist die Ausgleichszahlung bestimmt nicht ausreichend.

RemyRiver: Das tut mir sehr leid für dich dass du anscheinend mit deiner Situation so gar nicht zurecht kommst. Irgendwie siehst du das noch nicht so richtig entspannt. Ein Hörgerät ist aber nun leider mal keine Brille. Ich fürchte du wirst auch mit den besten Geräten nicht so ganz glücklich werden. Bestimmte Sachen kann auch die beste Technik nicht leisten, und Schall in elektrisches Signal, wieder in Schall (Lautsprecher) , wieder in elektrisches Signal (HG) und dann verstärkt in Schall (Gehörgang) und letztlich nochmal in elektrisches Signal (Hirn) umwandeln. Naja wer kennt nicht die gute alte Flüsterpost...da bleibt zwangsläufig Qualität auf der Strecke. Dein Problem liegt hier am Lautsprecher vom PC. Das ist das selbe wie beim FlachbildTV. Durch die flache Bauart fehlt die "Wucht" und auch wenn man lauter stellt wird das Verständnis schlecht. Da beschweren sich selbst Normalhörende darüber. Und schlechten Ton kann auch ein gutes HG nicht besser machen, leider.
Li-Re-kHz
45-30-0,125
40-35-0,25
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60-65-3
55-65-4
45-65-6
60-50-8
RemyRiver
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Re: Unfaire Verteilung

#25

Beitrag von RemyRiver »

Quotenkrüppel hat geschrieben:Hallo Ohrenklempner

Da muss ich aus eigener Erfahrung zustimmen: Die ,ich nenne es mal "Kassengeräte" die ohne Zuzahlung zu haben sind, sind an sich nicht schlecht. Für meinen Job in dem es ja vor allem um Verstehen geht (z.B. wenn ich einen Studenten mündlich prüfe, da darf ich gar nicht dreimal nachfragen) reichen die sogar ganz gut.

Dass meine Geräte doch ein wenig Zuzahlung hatten, ist sozusagen auch ein kleiner persönlicher Luxus: Auf Konzerten und für Musik, aber auch bei manchen lauten Geräuschen im Alltag fand ich den Klang schlichtweg noch ein bisschen schöner.

Muggel: Dein Beitrag ist ganz gut. Ich habe selbst blinde Bekannte und muss sagen, ich bin schon froh "blos" nix zu hören. Wenn Sehvermögen felhlt sind das wesentlich größere Einschränkungen. Und da ist die Ausgleichszahlung bestimmt nicht ausreichend.

RemyRiver: Das tut mir sehr leid für dich dass du anscheinend mit deiner Situation so gar nicht zurecht kommst. Irgendwie siehst du das noch nicht so richtig entspannt. Ein Hörgerät ist aber nun leider mal keine Brille. Ich fürchte du wirst auch mit den besten Geräten nicht so ganz glücklich werden. Bestimmte Sachen kann auch die beste Technik nicht leisten, und Schall in elektrisches Signal, wieder in Schall (Lautsprecher) , wieder in elektrisches Signal (HG) und dann verstärkt in Schall (Gehörgang) und letztlich nochmal in elektrisches Signal (Hirn) umwandeln. Naja wer kennt nicht die gute alte Flüsterpost...da bleibt zwangsläufig Qualität auf der Strecke. Dein Problem liegt hier am Lautsprecher vom PC. Das ist das selbe wie beim FlachbildTV. Durch die flache Bauart fehlt die "Wucht" und auch wenn man lauter stellt wird das Verständnis schlecht. Da beschweren sich selbst Normalhörende darüber. Und schlechten Ton kann auch ein gutes HG nicht besser machen, leider.
Ich bin mir wie gesagt auch nicht sicher ob nicht auch schon davor ein Fehler in der Auditiven Wahrnehmung bestand (das laesst sich jetzt aber wohl kaum noch so ueberpruefen), von daher sind da viele Fragezeichen.

Letztlich denke ich das eine direkte Uebertragung (BT direkt ans HG) fuer mich eben zu einem besseren Ergebnis fuehren wuerde/muesste um die Problematik zu loesen.

Austesten werde ich alles natuerlich irgendwie, ich hoffe einfach auf die beste Unterstuetzung von Seiten der Kasse (was an sich schon einiges sein duerfte wenn man bedenkt das mein jetziges Geraet kaum ausreicht zum Sprachverstaendnis) und auf Kooperation der Rentenversicherung.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 1. Mär 2017, 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
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