Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

Starsky
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Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#1

Beitrag von Starsky »

Hallo,
was mich schon länger beschäftigt, weil ich ja schon vor nem knappen Jahr welche probiert habe.
Wie ist das eigentlich mit dem Gehör, die sagen immer, mit Hörgeräten könnte sich das Gehör generell auch verbessern, von Verschlechterung hör ich nie was.
Ist das so absurd?
Weil, mitunter (jetzt als Tester) kommen manche Geräusche erheblich laut (obwohl das Gerät noch nicht wirklich laut gestellt wurde, sondern erstmal leise - nachprüfen kann ich das wiederum nicht). Aber Beispiel, ich huste, niese - wirklich extrem laut. Beim 2. Husten dann weniger, wird gemindert, dauert aber.
Seh ich nen Film an, es schießt wer, brutal laut, nächster Schuss ist leise bzw. komplett weg.
Kann hier ein Ohrschaden auftreten durch die extreme Lautstärke? Also ganz geheuer ist mir nicht.
Wie laut ist beispielsweise ein Finger über den Tisch gezogen? Oder eine Tastatur (ohne harte Nägel ;-) ) in der man tippt? Beides höre ich ohne HG ohne Probleme. Nur manchmal glaubt man mir das nicht wirklich anhand des Tests (da bin ich immer unsicher, ist es nun Tinnitus oder Testton).
Und das der Aku genau zu erklären ist schwierig, wenns eh kaum geglaubt wird, dass ich so manches höre, was eben schwer zu hören ist. Wie soll man das denn dann erklären/beschreiben?
Mein Gehör will ich nicht weiter schädigen, manchmal kommts mir zu laut vor (HG), manchmal zu leise (also Sprache nicht so laut, aber Nebengeräusche sehr).
Nur mal so am Rande, ihr werdet lachen, das einzig komische ist, seitdem ich HG probiere, höre ich jetzt OHNE besser, natürlich Unsinn, schon klar, aber kommt mir irgendwie so vor 8-). Keine Ahnung was das ist, Psycho :-D.

Schönen Gruß
Starsky
Faber

Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#2

Beitrag von Faber »

Hallo Starsky,
das finde ich jetzt extrem interessant, was du schreibst, weil es mir ähnlich ergeht.
mir fallen bei mir drei Dinge auf, die mich stutzig machen:
1.
auch ich habe den Eindruck, dass ich - wenn ich besser verstehen will - die Hörgeräte rausnehmen muss (das erinnert mich an meinen längst verstorbenen Vater: der nahm zum essen immer vorher seine 3ten Zähne raus :-) ).
2.
eine mechanische Armbanduhr, direkt ans Ohr ohne Hörgerät gehalten, die höre ich ticken. Halte ich sie direkt vor das Mikrofon des eingesetzten Hörgerätes: da höre ich das Ticken nicht.
3.
mit Ohrhörern höre ich die Frequenzen eines Tongenerators von 15 bis 13.000 Hz (die größte Lautheit zwischen 600 und 1.200 Hz) Das ist doch für 64 Jahre sehr gutes Gehör?!
Warum verstehe ich dann so grottenschlecht bei Umgebungsgeräuschen und größeren Personengruppen oder größeren Räumen? Warum höre ich Grillen nicht zirpen?
Irgendwie mysteriös...
Gute Nacht
wünscht
Gewichtl
fast-foot
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#3

Beitrag von fast-foot »

Hier meine Sichtweise zur einen oder anderen Frage:
Starsky hat geschrieben:Seh ich nen Film an, es schießt wer, brutal laut, nächster Schuss ist leise bzw. komplett weg.
Kann hier ein Ohrschaden auftreten durch die extreme Lautstärke?
Die Entstehung eines Gehörschadens durch die Verwendung von Hörgeräten kann einigermassen sicher ausgeschlossen werden, wenn garantiert ist (bspw. durch in-Situ-Messung), dass Schallereignisse ab einem Schalldruckpegel von 70 dB nicht durch das Hörgerät verstärkt werden.
Da dies kaum der Fall sein dürfte, muss man also mit einer Verschlechterung des Gehörs zumindest rechnen.

Selbst Hörgeräte, welche für den Lärmarbeitsplatz konzipiert wurden und für sich in Anspruch nehmen, das Gehör nicht weiter zu schädigen, gehen nicht vom aktuellen Forschungsstand betreffend Pathophysiologie des Gehörs aus.
Starsky hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit dem Gehör, die sagen immer, mit Hörgeräten könnte sich das Gehör generell auch verbessern, von Verschlechterung hör ich nie was.
Auf Grund der Parameter, nach denen ein Hörgerät üblicherweise angepasst wird, kann man das Auftreten von zusätzlichen Gehörschädigungen nicht sicher ausschliessen bzw. muss damit rechnen - auch mit einer Verschlechterung des Sprachverstehens (langfristig gesehen).

Um diese zu verhindern, reicht es bei weitem nicht aus, nur zu gewährleisten, dass die Unbehaglichkeitsschwelle niemals überschritten werden kann. Das ist aber die einzige Begrenzung, welche vorgenommen wird.

Ausserdem müsste laut Gesetz über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt werden (was entsprechende Untersuchungen erfordern würde). Dies wird (vermutlich auf Grund einer starken Lobby) schlicht unterlassen. Auch ist das Medizinproduktegesetz (diesbezüglich) ein Witz - die als für das Gehör gefährlich dargestellten Hörverstärker können, genau wie die teuren Hörgeräte, die Zulassung ebenfalls erhalten.

Fazit: Es besteht in hohem Masse Handlungsbedarf (Gehör und Gehirn (Sprachverstehen etc.) möglichst nicht weiter schädigen, Aufklärung über (und angemessene Erforschung der) Risiken und Nebenwirkungen, Anpassung des Medizinproduktegesetzes etc.

Gruss fast-foot
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Lchtschwrhrg
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#4

Beitrag von Lchtschwrhrg »

Mal abgesehen von FastFoots Dauerthema der mangelnden Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen -
(und sorry dass ich als relativer noch Newbie mit gutem Gehör und schlechtem Verstehen hier mitmische)
Meine kurze Erfahrung ist die, dass Hören extrem viel mit den Ohren und Verstehen extrem viel mit dem Hirn zu tun hat. Die Sensoren im Ohr (von den Hörhärchen bis zu den Knochen-& knöchelchen der biologisch vorgesehenen-Hör-Verstärker geht es wohl so wie allen Gelenken und Muskeln im Körper: sie altern. Irgendwann braucht das Hirn mehr Saft auf der Leitung vom Ohr, um aus dem Datenrauschen Stimmen und Wortsinn herauszufiltern. Wenn da nicht genügend Saft ankommt, macht das Hirn das, was jeder Radiohörer auch macht: wenn das Sendesignal nicht gut ist, wechselt man zunächst die Station und irgendwann macht man das Radio ganz aus.

Mit HG kommt plötzlich wieder Saft auf die Leitung - es dauert etwas, bis der Powersaft, der da nun vom Ohr ins Hirn kommt wieder richtig eingestellt ist - aber so richtig "super Hifi" wird das eben nicht mehr - die anfängliche Euphorie des Hirns ."ich höre und verstehe" schwächt sich ab, ist ja eigentlich nix neues (war die 60 Jahre davor doch auch schon so) - es gibt genügend andere Reize, die das Hirn fordern - und wir Menschen sind primär als Augenmenschen in der Welt - Ohren sind sekundär - aber zugleich eher lebenswichtig im Bezug auf/zu Menschen.

Daher mach ich es wie auch bei den Augen - versuche die ohne technische Hilfsmittel zur Wahrnehmung zu trainieren (mit Aufgabenhilfe durch technische Hilfsmittel wie PC).

D.h. HG ist nicht dauernd drin, dasHirn muss die Aufgabe "versteh" was Du hörst auch ohne ständige Hilfe schaffen. Das geht in paar Stunde oder Tage (je nach Tagesform) - na gut, dann pfropf ich mir eben wieder die HGs rein.

Ich bin davon überzeugt, wenn ich des dem Hirn leicht mache, immer mit HG versorgt zu werden, dann schaltet das den Eingangspegel automatisch mit der Zeit so runter, dass mit der Zeit dann dennoch trotz HG schlechter verstanden wird. Logisch, dass das nur gilt, wenn das Hören eigentlich noch toll geht -

oder?
Zuletzt geändert von Lchtschwrhrg am 31. Aug 2017, 10:44, insgesamt 2-mal geändert.
fast-foot
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#5

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC

Danke. Das erklärt alles. Keine weiteren Fragen...
Zuletzt geändert von fast-foot am 31. Aug 2017, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Ohrenklempner
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#6

Beitrag von Ohrenklempner »

Hm, wenn ich die Hörgeräte so anpassen würde, dass über 70 dB nichts mehr verstärkt wird bzw. nie mehr als 70 dB im Ohr ankommen, könnten wir den Laden dicht machen.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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Starsky
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#7

Beitrag von Starsky »

Gwichtl: Ich hatte (glaub ich?) mal ein OPN3, damit hörte ich alles ticken, nur es war dermaßen brutal laut und angeblich konnte man da nix einstellen, also etwas die Nebengeräusche reduzieren geht mit OPN wohl nicht.

Fast-food: Hm, muss ich mal ansprechen, aber 70db klingt jetzt nicht so schlimm. Ich war kürzlich in nem Cafe und ein Baby in der Nähe, also ohne HG erreichen die ja schon 110 db :-D.

Lchtschwrhrg: Das ist das Problem, mir wird halt erzählt (und ist sicher auch nachvollziehbar), dass sich das Gehör anpasst, d.h. kommen keine Reize an, kanns sein, dass es generell verkümmert. Bei leichter Schwerhörigkeit wohl nicht. Aber dazu kommt halt noch das mit dem Neuron bei mir, insofern ...

Ohrenklempner: Mal ne blöde Frage, aber die Akustikerin bestellt nun für den nächsten Termin noch andere Geräte zum probehören, was mich sehr freut. Ich hab mal Lynx und Bernafon eingeworfen (Bernafon, weil das angeblich Musiker gerne tragen und es "natürlich" klingt. Also das jetzt (Signia pure 3) klingt "breiig", hohe Töne sind viel zuwenig da, Musik hört sich an, wie bei einem uralten billigen Kofferradio, also Klangbrei aber sehr beschnitten, also ungefähr so 400hz-4000hz und alles zusammengehauen, aber keine Dynamik, sondern gruslig.
Aber besser als mit dem von Ampifon gehts, versteh etwas besser. Aber gut ist was anderes, manchmal versteh ich deutlich besser, wenn ich es rausnehm, auch Sprache. Nur ists zu leise dann :-).
fast-foot
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#8

Beitrag von fast-foot »

Hallo Starsky,
Starsky hat geschrieben:Fast-food: Hm, muss ich mal ansprechen, aber 70db klingt jetzt nicht so schlimm. Ich war kürzlich in nem Cafe und ein Baby in der Nähe, also ohne HG erreichen die ja schon 110 db :-D.
Es klingt absurd - das liegt aber nicht an mir (ich weiss, wovon ich schreibe). Mehr möchte ich dazu aber nicht verraten - jedoch nochmals darauf hin weisen:
Ohrenklempner hat geschrieben:Hm, wenn ich die Hörgeräte so anpassen würde, dass über 70 dB nichts mehr verstärkt wird bzw. nie mehr als 70 dB im Ohr ankommen, könnten wir den Laden dicht machen.
Genau - deshalb um so mehr: aufklären und nach Lösungen suchen.

Gruss fast-foot
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AkustikerMeister
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#9

Beitrag von AkustikerMeister »

Die U-Schwelle hat Nichts...aber gar Nichts mit gefährlichen Schallpegel zu tun (zumindest in den meisten Fällen).

Psychoakustik ist nicht gleich Akustik

Ein Pegel ab 85 dB A (Durchschnitt) ist ab einer Einwirkzeit von >8 Stunden gefährlich.
Bei einer Erhöhung von 3 dB A reduziert sich die Einwirkzeit auf die Hälfte...und so weiter und so fort.

Für einen Normalhörenden ist eine U-Schwelle von 120 dB HL nichts Spezielles. Diese Pegel sind aber sehr wohl gefährlich für das Ohr.

Für ein Hörgeschädigten ist eine U-Schwelle von 80 dB HL jetzt nicht alltäglich aber kommt vor...diese Pegel haben wiederum auf das Ohr keinen negativen Einfluss.

Ausserdem ist die U-Schwelle für Töne oft eine ganz andere als die für Sprache, Musik usw.

Weiter ist die Durchführung der Messung relativ ungenau, da die Kunden oft nicht richtig verstehen wann sie sich melden sollen. Ich selbst finde es auch sehr schwierig meine korrekte U-Schwelle anzugeben...Wer hat schon eine gemessene U-Schwelle die zu 100% stimmt?

Aber folgendes:
Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der sein Hörgerät nicht freiwillig trägt sondern dazu gezwungen wird.
Wer keinen Leidensdruck verspürt, trägt kein Hörgerät. Wieso sollte er auch?

Ergo die Kunden die ein Hörgerät tragen, möchten dieses bewusst als Unterstützung.
Wenn jetzt das Restgehör dadurch schlechter werden WÜRDE bzw. werden kann, ändert das Nichts an der Tatsache, dass diese Kunden nicht auf diese Unterstützung verzichten möchten und im zweifelsfalle eine geringe Verschlechterung in Kauf nehmen. Allerdings ist nicht bewiesen und kann nicht bewiesen werden, dass diese Verschlechterung auch ohne Hörgeräte stattgefunden hätte.

Deshalb verstehe ich die ganze ewige Diskussion nicht. Aufklärung und Panikmache ist nicht das Selbe.

Wenn das Hörgerät verheerende Folgen auf das Restgehör haben würde, müsste es da Draussen doch nur so von Highpowerversorgungen wimmeln...

Hier sind doch tausende Hörgerätträger registriert? Die vermutlich schon Jahrzehnte lang Hörgeräte tragen und auch gut über ihr Audiogramm Bescheid wissen?
Wie wäre es, wenn diese uns mitteilen wie sich ihr Hörverlust verändert hat, seit sie das Hörgerät tragen? Vielleicht bringt das etwas Licht ins Dunkle.

Oder was meint ihr?
Zuletzt geändert von AkustikerMeister am 1. Sep 2017, 11:02, insgesamt 2-mal geändert.
Ohrenklempner
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#10

Beitrag von Ohrenklempner »

Sehr gut, Kollege. Ich sehe das auch so, aber hatte nur keine Muße zu tippen. :D
Und auch wenn ich es schon einige Male geschrieben habe, aus meiner empirisch gewonnenen Erfahrung kann ich nicht bestätigen, dass meine (teilweise schon mehrere Jahrzehnte) Hörgeräte tragenden Kunden einen überdurchschnittlich hohen fortschreitenden Hörverlust hätten.

Die Hörgeschädigten haben, so wie ich das jetzt verstehe, die Wahl zwischen:
A) Kein Hörgerät zu tragen und den Rest ihres Lebens kaum noch etwas hören und nichts zu verstehen,
oder
B) mit Hörgeräten wieder zu hören und zu verstehen mit dem eventuell vorhandenen Restrisiko, dass möglicherweise die Hörleistung wegen des Hörgerätetragens noch weiter abnimmt, weil es angeblich einige Studien nahelegen. ( :lol: ... sorry, wenn jemand die Wortgruppe "einer Studie zufolge" ausspricht, muss ich immer schmunzeln)
Starsky hat geschrieben:Ohrenklempner: Mal ne blöde Frage [...]
Hey Starsky, es gibt doch keine blöden Fragen. Aber ich konnte jetzt keine Frage bei dir rauslesen. ;)
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akopti
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#11

Beitrag von akopti »

@Ohrenklempner
Auch ich kann deine Erfahrungen teilen. Aber es ist keine Wissenschaftliche Studie und zählt bei f...... nicht.

Gruß Dirk
Starsky
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#12

Beitrag von Starsky »

Ohrenklempner: Sorry, stimmt. Ich wollte eigentlich wissen, ob das stimmt, dass z.B. Bernafon "musikalisch" ist. Bzw. welche tun das? Also ich will HG, weil ich bestimmte Frequenzen sehr schlecht höre, genau die wo der Sprachanteil ist. Nur beim Musikhören muss ich sie raustun oder wenn ich nen Film anschaue oftmals auch, weil ich da garnix versteh. Insofern, Bernafon ...? Hört sich jetzt wirklich alles "kofferradiomäßig" an, also ganz schlechter Kofferradio.
Ich hab nur ein Programm, aber das sagt mir nicht zu, auch im Supermarkt versteh ich fast nix Nur noch Soundbrei.

Grüße,
Starsky
Ohrenklempner
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#13

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Siemenshörer scheppern tatsächlich etwas markanter als bei anderen Herstellern, aber ich glaube, der miserable Klang rührt nur daher, dass die erste Anpasssitzung mehr schlecht als recht lief. Wenn du die 3px noch etwas testen kannst, lass dir die zunächst schön einstellen und dann das "HD-Musikprogramm" als Option einrichten. Das klingt nämlich wirklich gut.

Bernafon wird für Musik gelobt, das liegt daran, dass Bernafon eine der ersten Firmen war, die den A/D-Wandler für lautere Pegel angepasst haben (ich meine bis 113 dB, kann mich aber irren), was mehr Dynamik bedeutet. Darüber hinaus hat man in den oberen beiden Preissegmenten nochmals einen Bandbreitenbonus von "bis 10 kHz". Habe ich natürlich nicht selbst nachgemessen, aber die klingen wirklich sehr brillant. Dazu gibt es natürlich auch ein entsprechendes Musikprogramm, das hieß früher "Premium Live Musikprogramm" oder so ähnlich. Bei Juna/Saphira heißt es nur noch "Live Musik".

Zwischenzeitlich sollte Musik aber (mit der entsprechenden Einstellung) mit allen Hörgeräten genießbar klingen. Wenn du noch weitere Geräte testest, lass dir wie gesagt ein extra Programm für Musik einrichten und lass dir Musik auch gleich im Anpassraum vorspielen, damit du sofort etwas am Klang fein einstellen lassen kannst.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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Starsky
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#14

Beitrag von Starsky »

Vielen Dank Ohrklempner, dann hoffe ich mal weiter. Leider ist der nächste Termin erst am 14. Vielleicht bekomm ich vorher einen, weil so bringts mir nichts.
Aber auf das HD-Audio mach ich mal aufmerksam. Sie hat 2 Std. eingeplant.
Bernafon teste ich trotzdem mal, vielleicht gefällt mir der Klang gut, muss man einfach mal reinhören :-).
Starsky
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#15

Beitrag von Starsky »

Ehrlich gesagt, das schlimmst sind die Werbungen der Hersteller, das klingt immer fast so als würde man dan wie ein Luchs hören. Finde ich irreführend, man sollte schon ehrlich sein, aber eben auch bemüht. D.H. schlechter als ohne ist eher ungut. Also auch ein Musikprogramm (wenn man das schon bei Erstgespräch anspricht), sollte gleich mit einprogrammiert werden. Von mir aus auch linear ;-). Dann wärs zumindest nicht so "verhunzt" wie jetzt. Pink Floyd Wish you were here klingt wie ishuadie oder sonstwas, aber erkennbar sind kaum noch Melodien die ich sonst 1a höre. Staying alive klingt abnorm, TNT filtert das HG ja fast alles weg, also das hört sich noch blöder als ein altes Kofferradio an. Ich hab mir vorletztes Jahr Boxen von Denon gekauft, zwar nicht soviel db aber ziemlich linear, nun hör ich nur noch Mist damit, macht absolut keine Freude mehr. Meine Geige ist gestimmt, hört sich mit den HG an wie "oben nix, unten nix". Sehr viel der Obertöne sind komplett weg, das mit Schirmchen? Semi-open.
Also Sprache heute wieder getestet, einkaufen, eher schlechter.

Meine Frage, kann man den Hörtest nicht andersrum machen, also "wann hören sie nix mehr" anstelle von "wann hören sie was" ? Weil ist einfacher aufgrund Tinnitus, dann weiß ich welcher Ton da ansteht, sonst ist es bei mir "hmmmm ist das nun mein Tinnitus oder ist das schon der Test"?

Schwierig, aber wenn ich 1500 Euro und mehr zahle, solls helfen, oder?

Servus, Starsky (jetzt ohne HG und Musik klingt gut) .. dark side of the moon - wer's kennt.
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#16

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also da läuft wohl eine Menge schief.
Und wenn der Akustiker das nicht hinbekommt, einfach wechseln.

Wieso wartest Du auf den Termin am 14., wenn die Einstellung so schlecht ist.
Geh sofort zum Akustiker, da braucht man keinen Termin.
bei ner kompletten Neuanpassung ist ein Termin sinnvoll.
Aber wenn Einstellungen nicht passen und man gar nciht zurecht kommt, sollte man nicht warten.

Ich gehe dann immer ohne Termin direkt zum Akustiker.
Notfalls warte ich halt ein wenig.
Grad letzte Woche war ein Hörer defekt. Da bin ich direkt nach Feierabend zum Akustiker. Der hat sogar direkt Zeit und hat schnell kostenlos den Hörer (Hörer tauscht er bei Defekt grundsätzlich kostenlos) gewechselt.

Aber 2 Wochen warten, wenn ich nicht hören kann, geht gar nicht.

Wie gesagt, nicht nach Termin fragen, einfach hingehen.

Gruß
sven
fast-foot
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#17

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC

Hier meine Sichtweise:

Ob jemand ein Hörgerät tragen möchte, muss (und darf) jeder für sich selbst entscheiden. Ich fände es allerdings fair, wenn er als Entscheidungsgrundlage auch tatsächlich die Informationen erhalten würde, welche ihm laut Gesetz zustehen. Im Moment ist dies nicht der Fall, also ist die Entscheidung bereits durch bestimmte (ich sage mal kommerzielle) Interessen gesteuert.

Ausserdem denke ich schon, dass sich ein entscheidender Anteil der Hörgeschädigten anders entscheiden würden, wenn die durch das Gesetz verlangte Aufklärung gewährleistet wäre. Genau aus diesem Grunde wird diese meiner Ansicht nach dem Kunden vorenthalten - ein weiterer könnte die Minimierung von Kosten sein (die DUrchführung der notwendigen gross angelegten Studien ist teuer, wobei die Hörgeräteindustrie diese nur finanzieren müsste, jedoch nicht selbst durchführen dürfte (gewisse Vertreter haben ein Milliardenvermögen angehäuft - wie wäre es mit einer Spende?).

Und wie "gering die Verschlechterung durch das Tragen von Hörgeräten ist", weiss man am besten, wenn man dies seriös untersucht - also im Moment nicht genau (das heisst, man kann sie auch nicht als "gering" einstufen).
Da jedoch schon Studien mit eher wenigen Probanden zum Schluss gelangen, dass es wahrscheinlich ist, dass (Gehör- und Hirn-) Schäden auf Grund der Verwendung von Hörgeräten auftreten können, wäre es um so angebrachter, den gesetztlichen Verpflichtungen Folge zu leisten ((vor allem auch) im Interesse der Kunden).

Zur Aussage, dass gar nicht bewiesen werden könne, welche schädlichen Auswirkungen Hörgeräte verursachen:

Für den Einzelfall nicht. Das Risiko für das Eintreten zusätzlicher Hör- und Hirnschädigungen durch die Verwendung von Hörgeräten kann jedoch ermittelt werden. Trotzdem wird dies nicht gemacht, obwohl die gesetzliche Pflicht besteht.

Zum Vorwurf der Panikmache:

Siehe Web. Das ist voll davon (Autor: "Hörgerätebranche" (nur zwei Beispiele:

Finger weg von Hörverstärkern, da sie gefährlich seien für die Ohren! Das stimmt - genau so wie Hörgeräte auch. Die Begründung der fehlenden Begrenzung ist fadenscheinig, da man sie ja nur so laut einstellt, dass sich keine Unbehaglichkeit einstellt - also im Prinzip genau so, wie es bei Hörgeräten auch gemacht wird. Wie AkustikerMeister richtig geschrieben hat, ist das Nichtüberschreiten der Unbehaglichkeitsschwelle(n) jedoch überhaupt kein Garant dafür, dass das Gehör nicht gefährdet wird.
Ausserdem wurde auf eine Studie verwiesen, welche die möglichen Gefahren durch die Verwendung von Hörverstärkern analysiert. Der grosse Witz hierbei ist jedoch, dass dabei gar kein Vergleich statt findet mit den Gefahren und Risiken, welche die Verwendung von Hörgeräten in sich birgt.

Und dass die Versorgung von Hörverlust Demenz vorbeuge, ist nicht bewiesen, obwohl diese Aussage überall verbreitet wird.)

Dann noch zu folgdender Aussage:
AkustikerMeister hat geschrieben:Wenn das Hörgerät verheerende Folgen auf das Restgehör haben würde, müsste es da Draussen doch nur so von Highpowerversorgungen wimmeln...

Erstens wurde nicht nach verheerenden Folgen gefragt, sondern nach Schädigungen überhaupt, und zweitens können bspw. in eher geringer Zahl auch verheerende Schäden auftreten - in letzterem Falle wimmelt es dann eben trotzdem nicht von "Highpowerversorgungen".

Also: gleich zwei mal falsch.

Dann noch zu folgender Aussage:
Ohrenklempner hat geschrieben:Die Hörgeschädigten haben, so wie ich das jetzt verstehe, die Wahl zwischen:
A) Kein Hörgerät zu tragen und den Rest ihres Lebens kaum noch etwas hören und nichts zu verstehen,
oder
B) mit Hörgeräten wieder zu hören und zu verstehen mit dem eventuell vorhandenen Restrisiko, dass möglicherweise die Hörleistung wegen des Hörgerätetragens noch weiter abnimmt, weil es angeblich einige Studien nahelegen. ( ... sorry, wenn jemand die Wortgruppe "einer Studie zufolge" ausspricht, muss ich immer schmunzeln)
"Restrisiko" ist nicht der richtige Ausdruck, da er nur angebracht ist, wenn alles Erdenkliche unternommen wird, um das betreffende Risiko zu minimieren. Dies ist bei einer Hörgeräteversorgung bei Weitem nicht der Fall.
Und von einem eventuell vorhandenen (Rest-) Risiko zu sprechen halte ich in Anbetracht all dessen, was man heute über die Pathophysiologie des Gehörs weiss, nicht für angemessen.

Ausserdem noch zu A):

Da ja eine Hörgeräteversorgung bereits dann indiziert ist, wenn man auch noch ohne Hilfe einigermassen gut versteht, hört man in vielen Fällen nicht "kaum noch etwas", sondern "einfach etwas schlechter" (sofern eine Hörgeräteversorgung zu einer Verbesserung des Sprachverstehens beiträgt, was auch nicht unbedingt der Fall sein muss).

Und nochmals zu B):

Ich habe klar geschrieben, dass nach Lösungen gesucht werden müsse, um die Möglichkeiten zu erweitern (aber es ist klar, dass Forschung Gelder verschlingt, welche man sich sparen kann, wenn man sich darum foutiert, weil bei den Kunden kaum das entsprechende Bewusstsein vorhanden ist und man für das Fehlverhalten auch nicht zur Rechenschaft gezogen wird).

Also: nach Lösungen suchen. Hier einige Möglichkeiten:

- selektives Tragen

- tiefer begrenzen, als die Unbehaglichkeitsschwellen liegen

- Lärm vermeiden (falls möglich), oder aber

- im Lärm (die Verstärkungsfunktion) ausschalten, wenn nicht benötigt (dann allenfalls "nur interne Quellen nutzen" wie bspw. Geräusche zur Maskierung des Tinnitus, Musik (wobei der Schalldruckpegel nach Möglichkeit unbedenklich sein sollte) etc. etc.)

- Verwendung rechenintensiver Algorithmen, welche völlig neue Möglichkeiten bezüglich Herausfiltern von Nutzschall aus Störschall bieten (was es dann auch erlaubt, den Störschall "ins richtige Verhältnis zum Nutzschall zu setzen", womit auch Störschall zu Nutzschall wird - denn auch Störschall beinhaltet einen gewissen Nutzen

- Verwendung der hierzu (Echtzeit!) erforderlichen, (wirklich) leistungsstarken Chip-Plattformen und hochwertigen ADUs, DAUs und Schallwandler (hier muss ein Paradigmenwechsel statt finden) und neue ("sinnvollere", da den Anforderungen genügende) Konzeption der "Architektur"

- etc. etc. etc.

Ausserdem gelten gesetzliche Vorschriften für Lärmimmissionen. Einfach gesagt darf ein gewisses Mass nicht überschritten werden. Durch das Tragen von Hörgeräten können jedoch die Immissionen verstärkt werden und so in den kritischen (also unerlaubten) Bereich verschoben werden, womit auf Grund des Tragens von Hörgeräten die Lärmschutzverordnung nicht mehr eingehalten wird*, was illegal ist (wer im Falle einer Klage haftet, ist nicht klar - meiner Ansicht nach müssten auch die Hörgerätehersteller und -Anbieter in die Pflicht genommen werden). Dieser Umstand hat sicher auch mit der nicht statt findenden Aufklärung zu tun.

Laut arbeitsmedizinischen Grundsätzen dürfen Mitarbeiter mit Gehörproblemen ohne besondere Massnahmen nicht mehr im Lärmbereich tätig sein (es gibt Ausnahmen).
Wenn nun durch das Tragen von Hörgeräten die Immissionen die erlaubten Grenzwerte überschreiten, so wird eben ein "normaler" Arbeitsplatz in einen Lärmarbeitsplatz verwandelt. Ergo sind in diesem Falle entsprechend zertifizierte Hörgeräte zu tragen, auch wenn die Grenzwerte für Leute ohne Hörgeräte eingehalten werden.
Diesem Umstand wird bisher nicht Rechnung getragen, was meiner Ansicht nach illegal ist (hervor gerufen auch durch die mangelhaft bis gar nicht statt findende Aufklärung).

*) gilt im Prinzip auch für den Freizeit-Bereich

Darüber hinaus muss man sich bewusst sein, dass eine Reintonaudiometrie nicht wirklich geeignet ist, um das Ausmass von Hörschädigungen zu bestimmen. Man kann jedoch diesen Umstand jedoch auch bewusst zu Manipulationszwecken nutzen.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
AkustikerMeister
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#18

Beitrag von AkustikerMeister »

Es ist bewiesen, dass das Tragen von Hörgeräten (so fern audiologisch sinnvoll) Demenz bzw. Alzheimer vorbeugt. Grund dafür ist die Zunahme der Hirnmasse im auditorischen Kortex.

Allerdings ist die Studie deiner Meinung nach nicht aussagekräftig, da ein Hörgerätehersteller die Studie mitfinanziert hat.

Gleichzeitig verlangst Du dann Studien, VON Hörgeräteherstellern...welche Du dann als Farce abtun kannst...

Weiter ist es unmöglich diese Frage mit einer Studie zu beantworten.
Wie schon erwähnt:
Wie würde die Studie denn Deiner Meinung nach aussehen? Man gibt jemandem Hörgeräte und schaut, wie sich die Hörfähigkeit laut Audiogramm / Sprachtests verändert?
Wer kann ausschliessen, dass eine entsprechende Änderung auch ohne Hörgerät stattgefunden hätte?
Richtig. Niemand!

Ich finde schon interessant wie vorsichtig gewisse Berufskollegen und auch ich hier Beiträge verfassen.
Da Niemand etwas Falsches behaupten möchte bzw. auch nicht möchte, dass es falsch verstanden wird. Obwohl der Background sehr wohl vorhanden wäre.

Andere wiederum schreiben: So ist es!
Und nicht: Es könnte sein dass...oder: Evt. ist es so dass...
Nein...SO ist es!!! Und so ist es einfach, weil ich das sage!

Aus diesem Grund bin ich aus dieser Diskussion auch raus...

An die Mitlesenden: Bildet euch zu welchen Thema auch immer eure eigene Meinung.
Holt euch die Inputs ab und informiert euch dann im wahren Leben bei Betroffenen.

Verlasst euch nicht auf Beiträge die irgendein Fremder im Internet für bare Münze verkaufen möchte.
(Ich sage nicht, dass man meine Beiträge ernster nehmen sollte als andere).

Abschliessend MEINE Meinung...denn im Gegensatz zu anderen bin ich normalsterblich und kann es deshalb auf keinen Fall mit Sicherheit sagen:) :

Hörgeräte schaden vermutlich dem Restgehör. Mal mehr mal weniger nach Hörverlust.
Bewiesen ist dies bisher wie gesagt nicht und kann vermutlich auch nie final geklärt werden.
Es ist auch nicht abzusehen ob eine Gehörsverschlechterung ohne Hörgeräte stärker voranschreitet.
Aus meinem beruflichen Alltag weiss ich jedoch, dass die Verschlechterung so gross nicht sein kann.

Und auch die Member hier im Forum dürfen sich gerne melden.
Wie hat sich euer Hörverlust verändert? Würden ihr die Hörgeräte ablegen um das Ohr zu schonen und lieber ohne Hörgeräte euer Alltag bestreiten?

Danke fürs lesen. Ich bin raus.
Zuletzt geändert von AkustikerMeister am 4. Sep 2017, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Syrinx
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#19

Beitrag von Syrinx »

Ich möchte, die Fachleute hier bitten, sich nicht zurückzuziehen, weil Einzelne User immer wieder die gleichen Thesen verbreiten (müssen) und damit jedes Forumthema grundsätzlich "dichtschreiben".
Es wäre fatal, wenn ihr euch zurückzieht, wir hier nur noch "Spekulanten" haben und nichts Fachliches mehr zu Einstellungen oder einzelnen Gerätetypen, Neuheiten etc. erfahren würden und wenn Schwerhörige, die sich hier erste Informationen holen wollen, sofort verunsichert werden, ob der Warnungen, die hier ständig vor HGs und CIs rausgehauen werden.

Ich persönlich habe innerhalb kurzer Zeit eine Verschlechterung der Hörleistung beidseitig erfahren, die sogar zur vorzeitigen Neuversorgung führte.
Ich war vorher nur einseitig mit einem HG versorgt.
NIEMAND wird klären können, warum so ein starker Hörverlust innerhalb dieser kurzen Zeit erfolgte. Für mich steht fest, dass das nicht mit dem Gerät zu tun hat, zumal die Verschlechterung beidseitig erfolgte.
Was für mich außerdem zählt ist die Tatsache, dass ich mit den Geräten sehr gut zurecht komme und voll kommunizieren kann, ohne Tricksereien ohne auf bestimmten Seiten der Sprecher stehen zu müssen usw. Das gibt mir mehr Sicherheit Sachverhalte im Gespräch korrekt zu verstehen, macht Kommunikation wesentlich entspannter möglich, fordert mir weniger Konzentration ab, ermüdet damit auch weniger.

Hörgeräte trage ich genau aus diesen Gründen freiwillig und inzwischen gern und ich bin langsam genervt wenn Leute mit erhobenem Zeigefinger hier durch die Foren preschen und dauernd das Gleiche schreiben
...vor dem Tragen von Hörgeräten oder vor einzelnen Herstellern warnen oder
....Cis verdammen, die für einige Menschen ein Alltagshören ermöglichen.

Hörgeräte sind sehr individuelle Hilfsmittel und ich gehe davon aus, dass der Großteil der Schwerhörigen sehr wohl imstande ist, sich selbst hinreichend über eventuelle Risiken zu informieren und mündig genug ist,, sich ggf. eigenen Erfahrungen auszusetzen.
beidseitig mit Phonak Audeo V versorgt und
zum Hörjunkie mutiert :D
fast-foot
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#20

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC

Hier meine Sichtweise zu einigen Aussagen:
AkustikerMeister hat geschrieben:Es ist bewiesen, dass das Tragen von Hörgeräten (so fern audiologisch sinnvoll) Demenz bzw. Alzheimer vorbeugt. Grund dafür ist die Zunahme der Hirnmasse im auditorischen Kortex.

Allerdings ist die Studie deiner Meinung nach nicht aussagekräftig, da ein Hörgerätehersteller die Studie mitfinanziert hat.
Nein. Die Aussage, dass das Tragen von Hörgeräten Demenz vorbeugen könne, kann man nicht aus den Ergebnissen schliessen. Ich bin zu diesem Schluss gelangt, als ich mir die Studie etwas genauer angesehen habe.
Einige Zeit später habe ich im Web ein Interwiev mit der Professorin gefunden, welche für die Studie verantworlich zeichnet. Sie hat meine Aussage bestätigt.
AkustikerMeister hat geschrieben:Gleichzeitig verlangst Du dann Studien, VON Hörgeräteherstellern...welche Du dann als Farce abtun kannst...
Nein, nicht von Hörgeräteherstellern - diese sollen nur zahlen (Geld ist vorhanden), haben jedoch nichts zu melden (wäre der Idealfall).
Und dass Du (offenbar) kein Interesse hast, dass sich die Hörgerätebranche ans Gesetz hält, sollte zumindest nachdenklich stimmen.
AkustikerMeister hat geschrieben:Weiter ist es unmöglich diese Frage mit einer Studie zu beantworten.
Wie schon erwähnt:
Wie würde die Studie denn Deiner Meinung nach aussehen? Man gibt jemandem Hörgeräte und schaut, wie sich die Hörfähigkeit laut Audiogramm / Sprachtests verändert?
Wer kann ausschliessen, dass eine entsprechende Änderung auch ohne Hörgerät stattgefunden hätte?
Richtig. Niemand!
Ganz einfach gesagt (und kurz beschrieben) untersucht man das Gehör von Hörgeräteträgern und solchen, die keines tragen, zu verschiedenen Zeitpunkten. Dann bestimmt man, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich das gefundene Ergebnis (bspw. ein erhöhter Hörverlust bei den Hörgeräteträgern im Vergleich zu dem der Nichtträger) "durch Zufall" ergeben hat. Je kleiner diese Wahrscheinlichkeit ausfällt, desto wahrscheinlicher ist ein Zusammenhang.
Gleichzeitig muss man natürlich einen Kausalzusammenhang begünden (habe ich ja im Prinzip bereits getan - dies müsste noch ausführlicher geschehen, wobei dieser ja in ausreichendem Masse bekannt ist) bzw. auch ausschliessen, dass anderere Effekte für das Ergebnis verantwotlich sind (einfaches Beispiel: wenn in der Gruppe der Hörgeräteträger alles Raucher (und in der anderen kein einziger) sind, so könnte dieser Umstand das Ergebnis verfälschen (also: die Auswahl der Probanden beider Gruppen entsprechend "sorgfältig" gestalten, um solche Effekte möglichst auszuschliessen) etc. etc. etc.

Die Beschreibung (des Prinzips) widerspiegelt übrigens nicht meine Meinung, sondern basiert in erster Linie auf Allgemeinwissen ("durch mich wiedergegeben"), wobei man natürlich die betreffenden Fehlschlüsse ziehen kann, wenn einem dieses nicht bekannt ist.

Selbstverständlich wäre es gut, nebst Reinton- und Sprachtests auch weitere Untersuchungsmethoden zu verwenden, welche bspw. das Auflösungsvermögen (auch zeitlich) ermitteln oder die Anzahl der abgestorbenen Zellen etc. etc.
AkustikerMeister hat geschrieben:Verlasst euch nicht auf Beiträge die irgendein Fremder im Internet für bare Münze verkaufen möchte.
Und vor allen Dingen würde ich davon ausgehen, dass das meiste, was man im Web bezüglich des Themas findet, reine Propaganda der Hörgerätebranche ist, also etwa so aussagekräftig wie (andere) Werbung, und entsprechend einordnen.
AkustikerMeister hat geschrieben:Und auch die Member hier im Forum dürfen sich gerne melden.Wie hat sich euer Hörverlust verändert? Würden ihr die Hörgeräte ablegen um das Ohr zu schonen und lieber ohne Hörgeräte euer Alltag bestreiten?
Supie! Erfahrungsberichte an Stelle von einigermassen aussagekräftigen klinischen Studien. Das spart Kosten und Transparenz :lol:
AkustikerMeister hat geschrieben:Würden ihr die Hörgeräte ablegen um das Ohr zu schonen und lieber ohne Hörgeräte euer Alltag bestreiten?
Diese Frage hat nun absolut gar nichts mit der umstrittenen Thematik zu tun und soll wohl der Ablenkung dienen.
Ausserdem habe ich ganz klar einige Lösungsansätze präsentiert. Es wird bewusst so getan, als gäbe es nur schwarz oder weiss.
Sehr viele Schwerhörigen sind wohl bereit, Hörgeräte selektiv zu tragen (nur ein Beispiel) usw...

Zu weiteren Beiträgen äussere ich mich je nachdem nur, wenn ich ein gewisses Mindestmass an Verständnis dessen, was darin bezüglich meiner Aussagen geäussert wird, erkennen kann (wie im Beitrag, auf welchen ich hier geantwortet habe).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 4. Sep 2017, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
JND
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#21

Beitrag von JND »

Wissenschaft ist doch was feines: Wenn die Hörgeräte auf ein "ungefährliches Maß" runtergeregelt werden, ist das Risiko eines Hörverlustes genauso hoch wie vorher... (im Gruppenmittel, es gibt sicherlich einzelne Ausnahmen). Es kann auch sein, dass die gemessenen Hörschwellenänderungen auch durch Änderungen im Gehörgangsvolumen zustande kommen, Kinder wachsen schließlich noch...
akopti
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#22

Beitrag von akopti »

Lieber fast-foot,

der hier mitschreibende AkustikerMeister ist ein Anpasser und kein Vertreter der Hörgeräteindustrie und somit wie alle hier mitschreibenden Akustiker nicht die richtige Adresser sich ständig hier auszukotzen.
Das ist eine absolute Frechheit von einem der sich sebst so beschreibt
Zitat von fast-foot:

Nur als kleinen Hinweis (oder besser: Denkanstoss): In meinen Postings findet oftmals eine präzise situationsbezogen angewandte Verknüpfung (dies ist ein anspruchsvoller, aktiver Prozess) von Inhalten aus Fachbereichen statt, die ich mir aufwändig autodidaktisch ERARBEITET habe (wurden also nicht aus einer bestimmten Sicht (mit bestimmten Interessen) für mich aufbereitet (etwas plakativ ausgedrückt) und sind schon gar nicht einfach angelesen) und die ich blitzschnell abrufen und möglichst präzise auf die jeweilige Situation abgestimmt anwenden muss, die also sehr präsent und daher wirklich "gegessen" sein müssen. Dies mit "angelesenem Wissen" abwerten zu wollen, finde ich absolut nicht gerechtfertigt. Aber was kann ich machen? Ich kann ja nicht verlangen, dass nur schon ansatzweise verstanden wird, was in meinen Postings vielfach wirklich abgeht. Das muss aber nicht heissen, dass zwangsläufig die Essenz daraus nicht ersichtlich ist (zur Kommunikation äussere ich mich später vielleicht noch ausführlicher).
Wenn dein angelesenes, aber praktisch nie angewandte Wissen, so toll ist, warum wendest du dich dann nicht an die passenden Stellen oder hast du Schiss, das diese dich dann zerpflücken.

Ne du bist ein Populist und streust dein angebliches Wissen über Laien aus mit dem Ziel zu verunsichern. Du hast nicht den Arsch in der Hose mit offenen Karten zu spielen. Aber das ist in der heutigen Zeit hipp

lmaa

Dirk

PS: falls du es nicht weißt lmaa= lächle mehr als anderen

Ach ja, du hast mir mal dieses geschrieben:
fast-foot hat geschrieben: Jetzt halt' mal die Luft an, Kleiner, bevor ich es tu' - mit Deiner
Da bin ich mal gespannt. Ich werde an jeden deiner zukünftigen Post, eine Kopie deines von dir selbst verfassten Textes zitieren, damit nicht in Vergessenheit gerät, das du ein reiner Theoretiker bist und keinerlei praktische Erfahrung mit der Anwendung hast.

Ach ja, das ist nur so meine Meinung und somit durch die "freie Meinungsäußerung" gedeckt.
Starsky
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#23

Beitrag von Starsky »

Ich hoffe, dass nicht wegen meiner Fragen (die einfach generell waren) ein Streit draus wird.

Nur manchmal ists mir subjektiv zu laut. Ich lese halt im Forum und z.B. in-situ Messung gabs bei mir nicht, da bin ich ziemlich sicher.

Aber mal weiter, geht nur nächste Woche, weil mein Bruder auch mitkommt und mich etwas unterstützt.
Stell ich es ganz leise, gehts ja noch (nur viel Unterschied merk ich da nicht, ob ich sie trage oder nicht). Aber bei laut hört sich alles wie "bellen" an, also Teilbereiche werden verschluckt, andere extrem laut dargestellt, manchmal dachte ich wirklich "wo ist der Hund?".

Also ich hoffe es geht friedlich weiter, danke für die Tips.
akopti
Beiträge: 1345
Registriert: 17. Aug 2016, 23:06
9

Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#24

Beitrag von akopti »

Ne, deine Frage ist nicht der Auslöser. Mach dir keinen Kopf.

Gruß

Dirk
Ohrenklempner
Beiträge: 10965
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Re: Hörgeräte und Proboleme bzw. Nachfragen

#25

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich geselle mich nochmal dazu. Ist gerade gemütlich hier. :)

Zu den Lösungsvorschlägen des Herrn fast-foot:
fast-foot hat geschrieben:- selektives Tragen
Das bringt nichts. Die Praxis zeigt, dass Gelegenheitshörgeräteträger weitaus weniger von ihren Hörhilfen profitieren. Diejenigen, die ihre Hörgeräte schon viele Jahre täglich von früh bis spät tragen, sind auch die zufriedensten.
- tiefer begrenzen, als die Unbehaglichkeitsschwellen liegen
Das funktioniert auch nicht. Jeder, der mal mit Connexx 6 gearbeitet hat, hat bestimmt mal die Erfahrung gemacht, dass die Connexx bei nicht hinterlegter U-Grenze diese mit 85 dB angenommen hat. Das Ergebnis war ein schön kompressives Übertragungsverhalten mit kläglicher Dynamik. In Ruhe klang alles schön "pumpig", aber man hat noch ganz gut verstanden, in lauter Umgebung ging aber der Hörgewinn unter Null.
- Lärm vermeiden (falls möglich)
Damit bin ich einverstanden.
- im Lärm (die Verstärkungsfunktion) ausschalten, wenn nicht benötigt
Das macht wahrscheinlich jeder so. Wenn's zu laut ist, hält man sich eben die Ohren zu.
- Verwendung rechenintensiver Algorithmen, welche völlig neue Möglichkeiten bezüglich Herausfiltern von Nutzschall aus Störschall bieten
Oh, da tut sich einiges. Als vor ein paar Jahren Bernafon Acriva vorgestellt wurde, hab ich die Dinger mal auf der Straße getragen. Die Störlärmunterdrückung ist super. Allerdings kann die Entwicklung auch nicht zaubern. Wenn es so einfach wäre, den ultimativen Algorithmus zur Störlärmunterdrückung zu entwickeln und in der Hörgerätetechnik zu realisieren, hätte sich schon jemand damit dusselig verdient und den gesamten Markt erobert.
- (...) leistungsstarken Chip-Plattformen
Die heutigen Hörgerätechips sind so leistungsfähig wie ein Pentium M (Notebookprozessor von ca. 2005) und arbeiten dabei mit deutlich geringerer Stromaufnahme (weniger als ein Tausendstel). Natürlich geht's noch besser und schneller, aber dann würde es auch unverhältnismäßig teuer werden oder eben größer und stromfressender, und damit für den Markt bzw. den Endkunden unattraktiv.
hochwertigen ADUs, DAUs
Die sind gut genug für den Zweck. Wozu sollte eine Hörhilfe eine Abtastrate von 48 kHz oder eine Dynamik von mehr als 20 Bit benötigen?
und Schallwandler
Zugegeben, die Hörer sind wirklich grottig. Sie sind aber effizient, und das müssen sie sein.
Man kann (solange es keine attraktive und sinnvolle) Alternative gibt, keine elektrodynamischen Lautsprecher in Hörgeräte einbauen.
hier muss ein Paradigmenwechsel statt finden und neue ("sinnvollere", da den Anforderungen genügende) Konzeption der "Architektur"
Nein, muss nicht, weil keiner es haben wollen würde. Die Langzeithörgeräteträger sind so froh, dass sie keinen Apparat in der Brusttasche (oder im Bollerwagen) mehr mit sich herumschleppen müssen. Größere Bauformen würden Klang- und Signalverarbeitungstechnisch zwar enorme Gewinne bringen, aber es würde kein Mensch haben wollen.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
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