Schwerhoerigenforum.de

Ohrenklempner hat geschrieben: ↑19. Aug 2021, 14:05 Ich geh mal ganz stark davon aus, dass die Reparaturen immer mit der KK abgerechnet wurden. Zu Zeiten, in denen es für ein Hörgerät nur 325 Euro Festbetrag gab, dafür aber Reparaturen abgerechnet werden konnten, waren die Reparaturen eine wesentliche Einnahmequelle. Wenn man es geschickt angestellt hat, konnte man an einem defektanfälligen Hörgerät im Lauf der Zeit 2000 Euro und mehr verdienen.

DU rechnest Schlauchwechsel (2 x 5 cm von Meterware) bei der Krankenkasse ab?
ich frage, weil:
hier geht es nicht um Reparaturen, sondern um Bagatellen

Hallo!

@johannes:
Dafür ist die Wartungspauschale da.
Und eine Bagetelle ist das nicht, denn rechne mal hoch wie viele Meter Schlauch im Jahr bei Akustiker durchgehen.
Mittlerweile dürften aber nur noch wenige Schlauchgeräte im Umlauf sein. Die meisten nehmen ja Ex-Hörer Geräte.

Gruß
sven

svenyeng hat geschrieben: ↑19. Aug 2021, 15:50 Hallo!

@johannes:
Dafür ist die Wartungspauschale da.
Und eine Bagetelle ist das nicht, denn rechne mal hoch wie viele Meter Schlauch im Jahr bei Akustiker durchgehen.
Mittlerweile dürften aber nur noch wenige Schlauchgeräte im Umlauf sein. Die meisten nehmen ja Ex-Hörer Geräte.

Gruß
sven

nun sven,
du hast hier im Strang selbst gesagt - und ich pflichte dir bei - dass (ganz abgesehen von der Reparatur- u. Wartungspauschale) der kostenlose Schlauchwechsel sicher besser als "Werbekosten" angesehen wird, weil die Rechnungsstellung teurer wäre als dieser Schlauchschnipsel

Johannes B. hat geschrieben: ↑19. Aug 2021, 15:48 DU rechnest Schlauchwechsel (2 x 5 cm von Meterware) bei der Krankenkasse ab?
ich frage, weil:
hier geht es nicht um Reparaturen, sondern um Bagatellen

Es geht auch nicht um die 5cm Wert eines Schlauchstücks plus 2 Tropfen Sekundenkleber, sondern um 10-20min Zeit der Reparatur inkl. Kundengespräch und da finde ich 10-20€ durchaus angebracht.

VG Ralph

rhae hat geschrieben: ↑19. Aug 2021, 16:29

Johannes B. hat geschrieben: ↑19. Aug 2021, 15:48 DU rechnest Schlauchwechsel (2 x 5 cm von Meterware) bei der Krankenkasse ab?
ich frage, weil:
hier geht es nicht um Reparaturen, sondern um Bagatellen

Es geht auch nicht um die 5cm Wert eines Schlauchstücks plus 2 Tropfen Sekundenkleber, sondern um 10-20min Zeit der Reparatur inkl. Kundengespräch und da finde ich 10-20€ durchaus angebracht.

VG Ralph

wie jetzt?
Der kunde soll auch noch für das Kundenbindungsgespräch zur Kasse gebeten werden?

Welches Kundenbindungsgespräch? Der Kunde hat ein Problem mit seinen HG-Schläuchen und das wird fachmännisch repariert. Das ist doch keine Werbeveranstaltung mit gratis Kaffee und Kuchen. Oh Mann ...


VG Ralph

Hallo!

du hast hier im Strang selbst gesagt - und ich pflichte dir bei - dass (ganz abgesehen von der Reparatur- u. Wartungspauschale) der kostenlose Schlauchwechsel sicher besser als "Werbekosten" angesehen wird, weil die Rechnungsstellung teurer wäre als dieser Schlauchschnipsel

Dem Kunden sollte das nicht berechnet werden.
Wenn der Akustiker das aber über die KK abrechnen kann ist das doch völlig ok.
Und wie ralph schon schrieb, die Arbeitszeit kostet ja auch Geld.

Gruß
sven

wenn der Rechnungsstellungsaufwand nicht höher ist als der Klebeaufwand: bitte schön

rhae hat geschrieben: ↑19. Aug 2021, 16:42 Welches Kundenbindungsgespräch? Der Kunde hat ein Problem mit seinen HG-Schläuchen und das wird fachmännisch repariert. Das ist doch keine Werbeveranstaltung mit gratis Kaffee und Kuchen. Oh Mann ...


VG Ralph

doch, weil: "kleine Geschenke erhalten die Freundschaft" und Mundpropaganda ist unbezahlbar

Die Krankenkassen haben einen festen Preis für den Schlauchwechsel, und der liegt bei genau 10,- Euro brutto. Ein paar cm Schlauch und der Tropfen Sekundenkleber sind tatsächlich der geringste Aufwand.

Die Arbeitsschritte sind:
- ausbohren des alten Schlauchs
- Reinigung des Ohrpassstücks
- evtl. kleine Otoplastikreparatur*, denn beim Ausbohren fliegen gelegentlich mal die Fetzen
- biegen des neuen Schlauchstücks und einziehen ins Passstück
- verkleben, abschneiden und Oberflächenfinish
- Länge am Kundenohr anpassen

Und das alles für 10 Euro, von denen 1,60 Euro auch noch als Umsatzsteuer ans Finanzamt gehen.

*fairerweise gesagt ist eine Otoplastikreparatur noch eine Extraposition, für die die KK 8,- Euro bezahlt.

Johannes B. hat geschrieben: ↑19. Aug 2021, 16:49 doch, weil: "kleine Geschenke erhalten die Freundschaft" und Mundpropaganda ist unbezahlbar

Das kann man so sehen und viele Akustiker machen es auch so. Einen Anspruch darauf hat man aber nicht. Wir haben schon alle Varianten erlebt, also Schlauchwechsel am Urlaubsort gratis mit netten Gesprächen wie auch 5/10 und sogar 20€ Pauschale dafür. Auch die Variante mit Aufteilung der KK-Reparaturpauschale hatten wir.
Letztendlich bin ich aber keinem Akustiker böse, wenn er 20€ haben will.

VG Ralph

Lieber Johannes,
wenn du mir deine Adresse verrätst, dann komme ich jeden Tag vorbei und hole mir 2x 5cm Schlauch ("Meterware") bei dir ab. Kostet ja nix...

Wobei 5 cm nicht reichen, wenn man den noch bequem biegen soll, ein Ende spitz zuschneidet und am anderen Ende noch genug Länge bis zum Ohr sein muss.

Irgendwie ist es echt erschütternd, dass gestandene Erwachsene immer noch nicht richtig verstanden haben, dass oft das eigentlich teure in unserem Land die Arbeitszeit ist - und dass selbstverständlich diejenigen, die diese teure Arbeitszeit für eure Bedürfnisse verwenden, moralisch einwandfrei das Recht haben, dafür bezahlt zu werden.

Davon ab würde ICH als Geschäft das auch als Akquise-Kosten betrachten. Also kostenlos machen. Und das sage ich nicht nur theoretisch, ich bin zwar kein HGA, aber war zwanzig Jahre lang selbständig. Ich weiß schon, was es heißt, Geld und Zeit in die Hand zu nehmen für "Chancen". Und ich hatte noch nicht mal Materialkosten, ich musste verkaufen, was ich an Wissen habe. Da hätte ich mir bei jemandem, der mir mit den Schlauchkosten kommt, den Mund fusselig quatschen können

5cm... 6cm... HERRRGOTT

nur dass hier keine Missverständnisse aufkommen:
Der Hörakustiker, der von mir für den Schlauchwechsel 20.-€ verlangt, der bekommt sie.
Das war´s dann aber auch mit dieser Kundenbeziehung und gratis bekommt er dazu von mir noch das Weiterverbreiten dieser Erfahrung (Google Onlinebewertung z.B.)
Der Hörakustiker, der mir das schenkt, der bekommt 10.-€ in die Kaffekasse geschenkt und dazu noch das Weiterverbreiten dieser Erfahrung.
ER entscheidet, was ihm wertvoller erscheint

Freundliche Grüße
Johannes B.

Ohrenklempner hat geschrieben: ↑19. Aug 2021, 16:51 *fairerweise gesagt ist eine Otoplastikreparatur noch eine Extraposition, für die die KK 8,- Euro bezahlt.

Mal eine kurze Zwischenfrage. Ist das nicht hinfällig? Bzw. darf man das nach neuem Stand noch? Durch diesen Hickhack mit "Sonderanfertiger" darf der Aku doch am Ohrstück selbst gar nichts mehr machen. Schleifen/Fräsen/Bohrung ändern ist Tabu geworden, aber was ist mit Reparatur?

Ich meine, als qualifizierter Fachmensch darf ich am Otoplastiken machen, was ich für richtig halte. Ich baue gelegentlich auch selbst noch. Es bleibt ja eine Sonderanfertigung.

Ich muss auch gestehen, dass diese Aussage nicht von mir, sondern von einem Inhaber eines Fachbetriebs stammt. Ich konnte bisher aber nicht verifizieren, dass das wirklich so ist. Die biha sagt: Fachbetrieb bleibt Sonderanfertiger, auch wenn ein Teil der Produktion in externe Labore ausgelagert wird. Das widerspricht der Aussage des Inhabers.

40cm Schlauchvorrat mitgeben lassen und selber tauschen.
Werkzeug brauchst du nur einen Cutter, eine Ahle und kurze Fingernägel.
Hat mir mein Hörgeräteakustiker in meiner Jugend beigebracht. Der konnte noch was.

Ist besser als zu irgendwelchen Hörgerätehändlern zu gehen (die Bezeichnung "Akustiker" verdienen m.E. nur die Wenigsten), die einem die Otoplastik versauen.

Kleben und/oder aufweiten, das ist m.E. Pfusch.