Vererbung von Schwerhörigkeit vermeiden - Möglichkeiten?

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Chocolate
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Re: Vererbung von Schwerhörigkeit vermeiden - Möglichkeiten?

#26

Beitrag von Chocolate »

Der Thread ist zwar schon wieder etwas "älter" aber ich hatte immernoch darüber nachgedacht und wollte nun doch noch mal antworten. Vielleicht liest @Mitte20 das ja doch noch.

Meine Situation ist nicht dieselbe, aber zumindest ähnlich was die allgemeinen Gedanken angeht. Ich (30F) weiß nur, dass meine Schwerhörigkeit irgendwie genetisch bedingt ist. In meinem Fall ist keine direkte Vererbungslinie bekannt und ich bin die einzige Betroffene. Mit dem ganzen Thema habe ich mich dadurch aber natürlich trotzdem auseinander setzen müssen, alleine beim Versuch der Ursachenforschung.
In meinem Fall scheint nach Gesprächen mit Ärzten und eigenen Überlegungen ein autosomal rezessiv vererbter Defekt am wahrscheinlichsten. Ganz genau wissen wird man das aber wohl nie, da nicht alle Gene die zu Schwerhörigkeit führen können bekannt sind und daher ein Gentest keine absolute Sicherheit bringen würde. In meinem Fall müssten also meine Eltern beide Merkmalsträger des gleichen Defektes sein und ich bin das Kind, welches mit 25%iger Wahrscheinlichkeit dann von beiden den Defekt bekommen hat.

Ich kann also davon ausgehen, dass ich das Merkmal weitergeben werde, ob mein Mann selbiges hat können wir nicht wissen, es ist zumindest unwahrscheinlich, und wir sehen daher das auch nicht als Grund keine leiblichen Kinder zu bekommen.
Genau da sind wir an deinem Fragepunkt, wie man das Anspricht. Ich habe mit meinem Mann allgemein mich natürlich auch über meine Schwerhörigkeit unterhalten und ihm auch von den Gedanken zur Ursache erzählt. Da war hilfreich, dass er selbst auch Wissenschaftler ist und wir da eine ich nenne es mal pragmatische Sicht haben. Ich habe ihn irgendwann gefragt ob er unsere Konstellation als Ausschlusskriterium sieht, ob er Angst hätte wir könnten es weitergeben.

Mir ist dabei auch bewusst, dass im Vergleich zu einer dominanten Vererbung wie bei dir oder einem gravierenderem Syndrom wie Danis Usher, bei uns sowohl die Wahrscheinlichkeiten als auch die Schwere der möglichen Erkrankung weniger hoch sind. Ich glaube nicht, dass man da eine feste Grenze ziehen kann, ich weiß nur wo meine eigene läge.

An deiner Stelle @Mitte20 würde ich mich wirklich mal von einem Humangenetiker beraten lassen, das würde ich zumindest in deiner Situation tun. Ich denke auch, dass es deiner Partnerin ja auch auffallen dürfte, dass bei euch fast alle betroffen sind und dann vielleicht selbst Aufklärungsbedarf hat.
Beidseits mittlerweile hochgradig bis an Taubheit-grenzend SH
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