Simulation Hören mit CI?

[JND]

Hallo,

noch ein kleiner Hinweis zu den CI-Simulationen. Das Rauschen, das bei vielen CI-Simulationen zu hören ist, hört ein CI-Träger in der Regel nicht. Hört auf die Änderungen im Rauschen, das ist das, was ein CI-Träger hört. Diese Änderungen reichen allerdings aus, um Sprache zu verstehen. Unser Gehör analysiert nicht nur die tonale (frequenz) Zusammensetzung der Sprache, sondern auch die zeitliche Veränderung (Modulationen, Grundfrequenz, Feinstruktur).
Die Fähigkeit zeitliche Veränderungen in der Sprache wahrzunehmen, nimmt mit dem Alter und mit dem Grad der Schwerhörigkeit ab. (Deswegen auch die Hörtaktik: Langsamer sprechen).

Zum Thema Höranstrengung: Es gibt viele Studien, die sich mit dem Thema beschäftigen. U.a. wird die Veränderung der Pupillengröße gemessen. Leider sind diese Messverfahren noch zu aufwändig, um in der normalen Audiometrie verwendet zu werden.
Stattdessen werden die Hörtests im Störgeräusch verwendet, wo die Probleme von Schwerhörenden schneller sichtbar werden, als bei Hörtests in Ruhe. Deswegen gibt es ja auch für das CI eine sogenannte CI-Voruntersuchung, bei der in den letzten Jahren auch das Hören im Störgeräusch getestet wird. Und wenn die
Werte mit Hörgerät zu schlecht ausfallen, wird ein CI empfohlen (oder in einer idealen Welt Gebärdensprache;) )

Schöne Grüße,
JND

[fast-foot]

Ein normal intelligentes, taubes Kind wird mit CI mehr erreichen als ohne und ein intelligentes, gefördertes Kind wird mit CI genauso viel erreichen wie ein hörendes Kind. PUNKT.

Also liegt es nur am Intelligenzquotienten des Kindes und nicht am CI, wenn kein ausreichendes Sprachverständnis erreicht wird, um dem lautsprachlichen Unterricht zu folgen?

Dass es dafür teilweise/phasenweise mehr Kraft aufbringen muss, mag sein. Aber das müssen andere Kinder, je nach psychischer Konstitution auch

Mag sein. Dann reicht es aber nicht mehr für absolute Spitzenleistungen, weil, wie bereits gesagt, ein Teil der Energie (und Hirnleistung) wegen des CIs flöten geht.
Dies ist jedenfalls nicht unbedingt die optimale Förderung (davon mag man halten, was man will; es geht mir nur darum, keinem Etikettenschwindel Vorschub zu leisten).

So! Und ich hab jetzt keinen Bock mehr, Unbelehrbaren zu helfen, ihre Sicht der Welt zu verändern. Aber ich bin durchaus der Auffassung, dass niemand das Recht hat, Menschen zu beeinflussen. Das machst du hier andauernd, Fast food, das ist nicht in Ordnung.

???

Du willst mich einerseits belehren (= beeinflussen), damit ich eine bessere Sicht der Welt erlange (besser, weil sie nach einer erfolgreichen Belehrung durch Dich Deiner Sichtweise entspräche), andererseits aber mir dieses Recht gerade absprechen?

Warum? Weil Du ein Mensch bist (mit dem Recht auf eine eigene Meinung und auch darauf, diese frei zu äussern) und ich nicht?

Egal. Ich hoffe doch sehr, dass ich mit meinem Schreiben Menschen beeinflusse* (sonst könnte ich es gleich bleiben lassen; aber vielleicht schreibst Du ja Deine Bücher aus anderen Motiven).

*) in dem Sinne, dass ich Inhalte anbiete, mit welchen sie sich auseinandersetzen können (bzw. wollen); aber natürlich ist es ihnen auch frei gestellt, dies zu unterlassen

Gruss fast-foot

[Momo]

Ein normal intelligentes, taubes Kind wird mit CI mehr erreichen als ohne

Liebe Maryanne,
da ich deine beiträge oft sehr schätze, hoffe ich, dass du das nicht ganz so meinst wie es hier rüberkommt.
Gemessen an was und in welchem Bereich erreicht deiner Meinung nach ein taubes Kind mit CI mehr als ein taubes Kind ohne?

Ich kenne sehr viele taube Kinder ohne CI, die mit Gebärdensprache aufwachsen und gefördert werden, und durchaus genauso viel oder auch mehr erreichen als ein auch gefördertes CI-Kind in Bezug auf Bildung, Beruf usw.
Ein CI ist eine Chance, aber keine Garantie, dass ein Kind -auch mit guter Förderung- den erhofften Benefit davon hat.
Genau solche Aussagen/ Versprechungen sind es die dazu führen können, dass Eltern in ein tiefes Loch fallen, wenn der vorhergesagte und versprochene Erfolg ausbleibt. Das ganze dann mit all seinen negativen Folgen für die Eltern-Kind Beziehung und die weitere, vor allem psychische und emotional-soziale, Entwicklung des betroffenen Kindes, weil es die hohen Erwartungen nicht erfüllen kann/ konnte und sich als Versager fühlt und in Sorge lebt seine Eltern enttäuscht zu haben!
Natürlich ist auch Schwarzmalerei nicht angesagt, da das genauso belastend ist. Aber eine realsitische darstellung von den Chancen und Möglichkeiten und gleicheztigi Risiken ist doch angebracuht und ehrlich, finde ich. Sowohl betroffene Kinder als auch deren Eltern haben das verdient, fair und offen und vor allem ergebnisoffen und neutral beraten zu werden. Nur das gibt es leider nicht wirklich...

Grüße

[pascal2]

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen.
Ich habe jetzt seit 2 Jahren 2 CIs.
Hörtraining usw. alles gemacht.
Immer noch habe ich große Probleme.
Sogar wenn jemand direkt vor mir steht und schnell spricht, ich komme einfach nicht mit.
Im Störlärm habe ich kaum eine Chance nur ein Wort zu verstehen.
Ich muß als mit meinem Kopf so nah an die Leute rangehen, dass das denen unangenehm ist.
Meine Konzentration ist irgendwie futsch, selbst wenn ich nicht mit Hören beschäftigt bin.
Ich bekomme einen Teil meines Gehaltes erfolgsbasiert.
Daher brauche ich irgendwas, damit ich nachweisen kann, dass ich nicht einfach keine Lust mehr habe zu arbeiten, sondern dass das an meiner Behinderung liegt.
Sonst kann ich nämlich gleich Zuhause bleiben.

[otoplastik]

Lieber Pascal,
wie ist denn eigentlich Deine Hörgeschichte?
Seit wann hast Du das erste und das zweite CI?
Seit wann fallen Dir die Konzentrationsprobleme auf?
Was hast Du schon dagegen versucht?
Herzliche Grüße, Otoplastik

[fast-foot]

Hallo,

kennt jemand von Euch einen Link zu einer Simulation, wie sich das Hören mit CI vermeintlich anhören könnte?

Für meine Zwecke wäre es gut, wenn sich diese Simulation möglichst erschreckend anhören würde *g*.

Auf einem Workshop vor Jahren wurde mal derselbe Satz mehrfach vorgespielt, wie es mit CI klingen könnte. Mit jedem Hören wurde er für die Zuhörer etwas klarer. Aber erst, nachdem der Redner den Satz vorgelesen hatte und es dann nochmal vorgespielt wurde, konnte man ihn dann auch verstehen (obwohl die Simulation dieselbe blieb).
Es ging darum zu verdeutlichen, wie sehr das Gehirn mitspielt.

Und wenn der Satz bzw. die Simulation auf Englisch wäre, wäre es perfekt.

Kennt jemand von Euch so etwas???

Dankeschön schon mal im voraus.

LG
Sabine

http://www.healthaffairs.uci.edu/hesp/S ... nsmain.htm