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Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 4. Jun 2014, 20:00
von Syrinx
Übrigens...im Augenblick sieht es so aus, als bräuchte ich zumindest für die Kommunikation meine Ohren nicht mehr. Es scheint durchaus üblich, das Handy bei Gesellschaften neben dem Teller liegen zu haben und gebannt nebenher zu tippseln und zu lesen, Fotos des egal wie unscheinbaren Essens zu verschicken oder zu eben diesem die Kids, die ein Stockwerk höher in ihren Buden verweilen, heranzuwhatsappen usw.

Also vielleicht eher ein neues Handy und Flatrate????
Voll bescheuerter Trend.

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 4. Jun 2014, 20:58
von smallhexi79
Hallo Syrinx,

Ich bin gleicher Meinung.

Werden die meisten Smartphone-Besitzer (ohne Hör-und Sprachgeschädigte) sprechfaul?

Generation Kopf unten

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 5. Jun 2014, 23:56
von EinOhrHase
Hab den Artikel mal kurz überflogen.........

Derzeit scheint sowas für die Jugend "völlig normal" zu sein.
Zu welchen (Langzeit-)Konesquenzen das führt, denk ich, ahnt das noch niemand.........
Da denk ich meinen eigenen Teil dazu.

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 7. Jun 2014, 14:10
von dracarys
Ich muss ja zugestehen dass ich auch oft am Handy hänge xD Aber mit Leuten bei mir in der Nähe eigentlich nur, um kurz was abzusprechen oder mal was nachzufragen, wirklich Zeit verbringe ich nur damit, mit Leuten zu schreiben, die man sonst nicht so oft sieht... was bei mir ziemlich viele sind, da ich fast zwei Jahre lang einen Buchblog hatte (wegen Zeitmangel aufgegeben) und ich dadurch viele Freundinnen in den unterschiedlichsten Bereichen Deutschlands und Österreichs gefunden habe :) Trotzdem, bei Gesprächen bleibt mein Handy in der Tasche, und ich gehöre auch nicht zu den Deppen, die ein Konzert lieber mit dem Handy filmen als es einfach zu genießen :D

Richtig nervig finde ich es aber, wenn Leute so in ihr Handy nuscheln, anstatt wirklich mit einem zu reden... da verstehe ich dann garnichts mehr .__.

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 7. Jun 2014, 22:18
von pascal2
Also ich finde die Entwiklung super.
Da wir Schlappohren generell schon immer meist schriftlich kommunizierten, sind wir doch jetzt endlich up to date !
So mancher wortgewandte Normalo, sieht inzwischen ganz schön alt aus, wenn nun seine Rechtschreibschwächen ganz offiziell zu Tage treten.
Als medial gewandter werde ich nun immer mehr zur gefragten Person, sei es im Betrieb oder Freundeskreis, Familie.
Im Betrieb in dem ich arbeite, wurden inzwischen alle Internetdienste für jeden freigeschaltet und es gibt freier Zugang zum Wlan.
Ganz einfach, weil das immer mehr wettbewerbsentscheidend auf der Suche nach den klugen Köpfen ist.
Wir hatten schon Kündigungen von jungen Leuten, weil sie sich wegen den früheren medialen Einschränkungen im Betrieb einfach nicht wohl und von ihrem gewohnten Umfeld isoliert fühlten.
Wenn ich einen jungen Kollegen heute frage, wie er das Problem angehen würde, kommt schon mal die Antwort:
"Da muß ich erst googlen, das muß ich erstmal meinen Kupel in den USA per Facebook fragen, der arbeitet da und dort und kennt sich super damit aus."
Ich finde die Entwicklung einfach gut, denn sie spielt uns Schlappohren in die Hände.

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 8. Jun 2014, 09:26
von Quotenkrüppel
Nun, mir geht es sehr oft ebenso: Trotz mehrmaligem freundlichem Hinweis und Erklärungen werden die guten Vorsätze schnell wieder vergessen.
Ich habe mir in langen Jahren eine einfache, doch wirkungsvolle Methode zugelegt:
Selbst wenn ich mit größter Anstrengung etwas verstehen, bzw mir zusammenreimen KÖNNTE, dann ignoriere ich den Sprecher trotzdem komplett.
99,9 % der Normalos merken sich ihre Fehler sobald sie ein oder zweimal minutenlang ins Leere gesprochen haben und alles wiederholen durften. :D
Kinder und Normalos lernen aus den Konsequenzen... und das erstaunlich wirkungsvoll.

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 8. Jun 2014, 12:23
von Selene
Hallo !

Also diese Einstellung finde ich mutig und genial! :spitze:
Quotenkrüppel hat geschrieben:Nun, mir geht es sehr oft ebenso: Trotz mehrmaligem freundlichem Hinweis und Erklärungen werden die guten Vorsätze schnell wieder vergessen.
Ich habe mir in langen Jahren eine einfache, doch wirkungsvolle Methode zugelegt:
Selbst wenn ich mit größter Anstrengung etwas verstehen, bzw mir zusammenreimen KÖNNTE, dann ignoriere ich den Sprecher trotzdem komplett.
99,9 % der Normalos merken sich ihre Fehler sobald sie ein oder zweimal minutenlang ins Leere gesprochen haben und alles wiederholen durften. :D
Kinder und Normalos lernen aus den Konsequenzen... und das erstaunlich wirkungsvoll.
Leider versuche ich immer alles zu verstehen und wenn das nicht geht bin ich ja schuldig daran. Weil eben ich blöderweise schlecht höre. Dann strenge ich mich konzentrationsmäßig (für mich übermenschlich) an und bin danach nur noch fix-und-fertig, verkrampft und frustriert.

Neulich hatte ich wieder die gleiche doofe Situation:
Ich arbeite im Vorgarten einer Kundin. Da führt eine recht stark befahrene Straße vorbei. Heftig laut ist die mit normal eingestellten HG´s. Ständig sagt meine Kundin, ich solle mir was auf die Ohren tun, wegen des Lärms. Ich erkläre zum 100.Mal, dass ich einfach die Lautstärke am HG reduziere und sie dann zwar nicht mehr hören kann, aber die Straße dann kein Problem mehr ist. Sie meint, dass das ja nicht schlimm sei, denn zum Reden könnten wir ja dann hinters Haus gehen. ;)
Nur kommt sie dann doch alle halbe Stunde an die Tür oder ruft etwas aus dem Fenster. Schlimmstenfalls erzählt sie sich dann auch ihre Seele bei mir frei. Und ich kriege hörtechnisch eine Krise nach der anderen.

Hier hilft wahrscheinlich nur der Überlebenstrick von Quotenkrüppel anzuwenden.
Meiner Kundin habe ich meine Ohrengeschichte schon derart oft (3 x täglich :( ) erklärt. :\
Wahrscheinlich würde sie es verstehen, dass ich nichts höre, wenn ich einen Gehörschutz an der Straße anziehen würde. Dann könnte ich immer einfach auf diese Dinger zeigen und mich umdrehen und weiterarbeiten.

Momentan arbeite ich am liebsten nur da im Garten wo niemand zu der Zeit zu Hause anwesend ist. Dann kommen die HG´s raus - der MP3-Player rein. Schwitzen ist dann auch kein Problem mehr für die HG. Und ich fühle mich soviel freier - und einfach mal nicht hörbehindert ...

Im Moment frustrierte Grüße,
Selene

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 8. Jun 2014, 21:48
von Quotenkrüppel
Hallo Selene

Wenn ich mit der Motorsense oder an der Kreissäge arbeite trage ich auch immer Gehörschutz.
Mp3-Stöpsel rein, Gehörschutz drüber fertig. Dann entgehe ich auch den gazen gut gemeinten Ratschlägen. Einzig der Mp3 Player gibt mir immer einen guten Ratschlag: Da ich die Lautstärke derart hoch stellen muss um die Musik zu hören kommt dann immer die nette Schrift: "Zu laute Musik schädigt das Gehör ! Möchten Sie wirklich lauter stellen ?" Da muss ich dann doch immer schmunzeln. :D

Im Büro habe ich das auch genz einfach geregelt: Wenn ich die Hörgeräte drin habe setze ich mich ja einem gewissen Druck aus: Geht ein Kollege hinter mir vorbei und wünscht guten Morgen dann hält er mich für einen Stoffel wenn ich nicht antworte etc. . Also habe ich sie im Büro stur draußen. Alle Kollegen wissen dass ich dann faktisch taub bin (im Büro spricht halt selten einer in der Lautstärke eine Motor-Rasenmähers). Wenn nun ein Kollege etwas von mir braucht dann wirft er einfach ein zusammengeknülltes Blatt Papier nach mir. Und wenn mich jemand anruft, dann klingelt er nur an und hofft dass ich ein paar Minuten später die blinkende Anzeige entdecke und zurückrufe.
So kann ich in aller Ruhe arbeiten ohne immer darauf achten zu müssen ob ich gerade einen Kollegen "ignoriere" und es fühlt sich auch niemand vor den Kopf gestossen wenn keine Antwort kommt :)
Nur wenn ein "fremder" Kollege ins Büro kommt...naja der letzte arme Kerl hat sich geschlagene 3 (!) Minuten mit mir Unterhalten ohne dass ich es bemerkt habe. Sehr zur Belustigung des restlichen Büros :lol:

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 8. Jun 2014, 23:06
von smallhexi79
Hallo,

wer Lust dazu hat, kann das Video angucken und es ist Untertitelt. Es geht um

die kommunikative Medienwelt.

Vor- und Nachteile

lg Smallhexi

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 8. Jun 2014, 23:47
von EinOhrHase
@Quotenkrüppel

musste lachen, wie ich dein Alltag im Job gelesen hatte - bildliche Vorstellung sagt schon alles.
Wie sagt man doch? Manchmal sind die Wege unergründlich um an sein Ziel zu kommen (in dem Fall die Akzeptanz, DASS man nun mal schwerhörig ist).

Ähnliche Situationen hatte ich auch schon in meinem Job, als die HG-Batterie "absoff": Die Kollegen brabbelten und brabbelten und wunderten sich nicht mal, dass ich keine Reaktionen zeigte *ggg

@Smallhexi79
Laut dem Video hat es wohl mehr Nachteile als je einen wirklichen Vorteil, wenn man "Handygesteuert" durch die Welt läuft, den Blick nicht nach vorne richtet. Allein um zu sehen was vor der Nase passiert ist doch schon wichtig, besonders im Strassenverkehr oder auf dem Gehweg.
Da denk ich noch nicht mal an die Kommunikation mit den Mitmenschen........

Re: Wie geht Ihr damit um?

Verfasst: 9. Jun 2014, 13:40
von smallhexi79
Hallo Einohrhase,

das viele Nachteile hat ist mir schon klar. Das sehe ich fast jeden Tag, dass ein Prozentsatz der Smartphone-Besitzer ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen (hören und sehen). Übrigens habe ich vor ein paar Wochen in der Tageszeitung ein Artikel darüber gelesen und genau das was du geschrieben hast.