Was verdient Hörgeräteakustiker an einem hochwertigen Hörgerät?

RemyRiver
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Re: Was verdient Hörgeräteakustiker an einem hochwertigen Hörgerät?

#26

Beitrag von RemyRiver »

akopti hat geschrieben:
RemyRiver hat geschrieben:
akopti hat geschrieben:Bei der gesetzlichen Krankenkasse ist es so, dass, wenn z.B beruflich bedingte Gründe für eine Hörgeräteversorgung angegeben werden, die Krankenkasse verpflichtet ist, zu prüfen, ob ein anderer Kostenträger in der Pflicht steht. Das gibt es, soweit ich weiß, bei der privaten Kassen nicht.

Welche beruflichen Gründe hast du angeführt?

Gruß

Dirk
und wenn dem nicht so ist? Gilt ja nur fuer sehr wenige Berufsgruppen.
kann dir nicht ganz folgen.
Ich gehe mal davon aus das du dich auf die Beitraege von der Rentenversicherung beziehst? Die greifen ja nur bei absolut utopischen Berufen. Bei Erziehern z.B. wohl kaum.

Was soll also eine Erzieherin machen die ein hochwertiges Geraet braucht um mit den Eltern telefonieren zu koennen, Richtungshoeren ist bei mir ohne Geraet unmoeglich, mit meinem jetzigen eigentlich auch unmoeglich (da muesste wohl ein besseres her? Vllt. ist es auch einfach unmoeglich das wieder zu kriegen ohne 2 seitige versorgung?).
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
akopti
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Re: Was verdient Hörgeräteakustiker an einem hochwertigen Hörgerät?

#27

Beitrag von akopti »

RemyRiver hat geschrieben: Ich gehe mal davon aus das du dich auf die Beitraege von der Rentenversicherung beziehst? Die greifen ja nur bei absolut utopischen Berufen. Bei Erziehern z.B. wohl kaum.
Kann ich nicht sagen, den Fall hatte ich noch nicht.
fast-foot
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Re: Was verdient Hörgeräteakustiker an einem hochwertigen Hörgerät?

#28

Beitrag von fast-foot »

akopti hat geschrieben:Du bist also der Meinung, dass der Akustiker alleine von den 700 Euro pro Ohr für eine Versorgung mit Hardware, vergleichende Anpassung von mindestens 3 Hörsystemen und 6 Jahre Nachsorge die Kosten eines Akustikers deckt und er dabei auch noch leben kann?
Jedenfalls habe ich (bzw. die Kunden) nicht die entsprechenden Verträge unterschrieben. Hierdurch entstehende Probleme sind also eigentlich nicht die des Kunden (aber gut finde ich es natürlich nicht, wenn der Akustiker nicht anständig bezahlt wird).
akopti hat geschrieben:Was sagt, dir, dass der Akustiker diese vorgaben nicht erfüllt? Wie schon zieg mal erklärt ist der Unterschied zwischen Basisversorgung und Versorgung mit Zuzahlung nicht das Sprachverstehen in Ruhe oder Störgeräusch...
In einem Filmbeitrag empfahl der gezeigte Akustiker ein Gerät, dessen Preis deutlich über der Zuzahlung lag, (unter anderem) mit der Begründung, dass das "adaptive Sprachverstehen" besser sei. Ausserdem war beim Kassengerät alles "zu laut" etc.
Für mich grenzwertig (meiner Erinnerung zu Folge wurde die Kundin nicht richtig aufgeklärt).
Ich habe abgesehen davon eher implizit den Eindruck gewonnen, dass dies des Oefteren vorkommt.
Aber wer bezahlt denn die Zusatzkosten, wenn der Akustiker es nicht schafft, das bestmögliche Sprachverstehen (laut Messungen) mit einem Kassengerät zu erreichen:

Laut Gesetz muss der Akustiker dies zum Kassentarif anbieten (also selbst für die Mehrkosten aufkommen, wenn er auf ein teureres Gerät zurück greifen muss).
akopti hat geschrieben:...sondern der Komfort durch automatische Situationserkennung, verfeinerter Klang, schnellere Reaktion auf Änderungen in der Lautstärke...
Sehr komfortabel... (aber hier ist der Gesetzgeber in der Verantwortung, würde ich sagen)...
akopti hat geschrieben:Danach würde der Akustiker keine Leistung gegenüber der Krankenkasse erbringen, was definitv nicht der Fall ist.
Ja, das ist natürlich nicht der Fall (es war nicht meine Absicht, diesen Eindruck zu erwecken).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
akopti
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Re: Was verdient Hörgeräteakustiker an einem hochwertigen Hörgerät?

#29

Beitrag von akopti »

fast-foot hat geschrieben:In einem Filmbeitrag empfahl der gezeigte Akustiker ein Gerät, dessen Preis deutlich über der Zuzahlung lag, (unter anderem) mit der Begründung, dass das "adaptive Sprachverstehen" besser sei. Ausserdem war beim Kassengerät alles "zu laut" etc.
Für mich grenzwertig (meiner Erinnerung zu Folge wurde die Kundin nicht richtig aufgeklärt).
Ich habe abgesehen davon eher implizit den Eindruck gewonnen, dass dies des Oefteren vorkommt.
Das Gute an dem Betrag ist, dass hier nicht nur das Ideal gezeigt wird, sondern aufgezeigt, wird das unterschiede zwischen Akustikern geben kann.
Allerdings kann es sein, dass der Beitrag vor der Neufassung der Richtlinien gedreht wurde. Damals war die Formulierung gängige Praxis. Heute so nicht mehr möglich.

Gruß

Dirk
RemyRiver
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Re: Was verdient Hörgeräteakustiker an einem hochwertigen Hörgerät?

#30

Beitrag von RemyRiver »

Nochmal eine andere Frage, wenn die Kasse einem hoeherem Beitrag zustimmt, ist man dann verpflichtet diese Geraete zu nehmen?

Also angenommen fuer mich reichen Kassengeraete nicht aus, die KK sagt sie wuerden das Geraet fuer 1200 bezahlen. Ich will aber fuer mich privat gern ein Bluetoothfaehiges Geraet haben, wuerde die KK dann die 1200 Euro zahlen (die sie vorher eh gezahlt haetten) und ich den Rest oder wuerde der Betrag dann wieder auf den Standardkassenbetrag zurueck gehen?
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
akopti
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Re: Was verdient Hörgeräteakustiker an einem hochwertigen Hörgerät?

#31

Beitrag von akopti »

Hallo RemyRiver,

davon ausgehend, dass eine Krankenkasse einen höheren Zuschuss nicht einfach so zustimmt, sondern dass in den meisten Fällen vorm Sozialgericht verhandelt wird, ist es so, dass es sich bei der Hörgeräteversorgung um eine sogenannte Einzelanfertigung eines Hilfsmittels handelt. D.h. wenn die Unterlagen bei Gericht eingereicht werden, müssen die Seriennummern der Geräte angegeben werden. Ob dann andere Geräte genommen werden können müssen Juristen klären.

Gruß

Dirk
Ohrenklempner
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Re: Was verdient Hörgeräteakustiker an einem hochwertigen Hörgerät?

#32

Beitrag von Ohrenklempner »

Gerhard_R hat geschrieben:
Ohrenklempner hat geschrieben: Mag sein, dass im Moment des Kaufs der Akustiker 5000 Euro mehr auf dem Konto hat. Davon verpufft aber der größte Teil. Bei High-End-Versorgungen bleiben am Ende einige hundert Euro tatsächlich an Gewinn hängen.
den Blödsinn kannst du deiner Oma erzählen, dass der Akustiker nur grad mal so ein paar hundert Euro mit High end Geräten verdient und sich sonst aus der Küche für Bedürftige ernähren muss.
Ich würde gerne einen respektvollen Umgangston beibehalten.

In der Tat beleuchten wir hier zwei verschiedene Sachen:
A) Was verdient der Akustiker?
B) Welcher Gewinn bleibt dem Betrieb?

Da man A nicht beantworten kann, weil jeder Arbeitsvertrag mit evtl. Bonusregelungen usw. individuell ist, habe ich aus betrieblicher Sicht geantwortet. Und ja, der reine Betriebsgewinn nach allen Unkosten sind wirklich "nur" ein paar hundert Euro. Der Umstand, ob ein Akustiker auf die Suppenküche angewiesen ist oder nicht, hängt von seinem Gehalt ab. Und das ist bereits kalkuliert.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
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