Mir stellen sich da aber ganz viele Fragen (wobei auch Du den letzten Satz gleich mit zwei Fragezeichen versehen hast - so klar ist es offenbar auch für Dich nicht), auch möchte ich ein paar Punkte einwerfen, welche aus meiner Sicht zu bedenken sind:Ebru hat geschrieben:Wir waren heute nochmal beim HNO , habe ihr berichtet was beim KA rauskam und das das MRT in Ordnung war.
Daraufhin hat sie nochmal ein Test gemacht und der Test war TOP??.
Warzm die letzten 2 schlecht waren kann sie sich nicht erklären borallem weil die ähnlich waren.
Somit haben wir das Thema Ohr ertsmal abgeschlossen ??
1. Es fällt doch auf, dass zwei mal ein auffälliger Hörtest mit beinahe identischem Ergebnis durchgeführt wurde. Wie ist dies zu erklären?
2. Es ist zu bedenken, dass eine unauffällige MRT nicht automatisch bedeutet, dass keine Störung im Hirn (in welchem Bereich auch immer) vorliegen kann. Dito auch für die BERA-Ergebnisse.
3. Zum Verdacht auf eine psychogene Hörstörung:
Erstens ist zu bedenken, dass einseitige psychogene Hörstörungen relativ selten auftreten. Nur schon dieser Umstand macht die Verdachtsdiagnose bereits ein mal grundsätzlich nicht sonderlich wahrscheinlich. Sprechen nicht weitere Untersuchungsergebnisse dafür, halte ich die Diagnose für eher unglaubwürdig (hierzu siehe auch unten).
Zweitens wird in der Literatur zwar berichtet, dass in den meisten Fällen, in welchen die BERA-Ergebnisse unauffällig, die der Reintonaudiometrie jedoch auffällig ausfallen, eine psychogene Hörstörung diagnostiziert werden konnte. Aber eben nicht in allen (I), und insbesondere selten bei Vorliegen einer einseitigen Hörstörung. Das heisst jedoch auch, dass eben eine andere Diagnose möglich ist.
Ich weise darauf hin, dass mittels "klassischer" BERA (Stichwort "FAEP") nur Potentiale, welche auf Grund von Aktivitäten im Zusammenhang mit der Hörverarbeitung generiert werden, welche irgendwo im Hirnstamm (wo genau, weiss man nicht) abgeleitet werden können.
Potentiale, welche um den Colliculus inferior (möglicherweise), im Zwischen- oder gar Grosshirn generiert werden, sind also nicht erfasst worden. Trotzdem kann in den erwähnten Bereichen eine Störung vorliegen (bzw. gerade aus diesem Grunde nicht ausgeschlossen werden; näher möchte ich dies hier nicht ausführen). Ich gehe davon aus, dass dies gerade die Erklärung liefert für (I).
Wie könnte man also vorgehen?
Nun, ich würde folgende Vorgehensweise in Erwägung ziehen:
Ich würde von der Hypothese ausgehen, dass in der Tat eine einseitige Hörstörung vorliegt, und dann versuchen, diese zu widerlegen.
Folgende Aussage beeinhaltet keine Begründung und bringt in Bezug auf meine Argumentation rein gar nichts - und steht also völlig kontextfrei im Raum.rabenschwinge hat geschrieben:Die Tochter ist 11 Jahre alt und in puncto Ableitung Hirnströme irrst Du gewaltig fast foot . Ebru, der HNO kann Dir da sicher fundierter und ehrlicher antworten als fast foot.
Ausserdem kennen sich viele HNOs wohl nicht sehr gut aus mit den retrocochleären Hörbahnen und insbesondere auch den Tests, welche Aufschluss über deren Funktionweise geben - und schon gar nicht damit, was sie für welchen Bereich wie aussagen können etc.
Der Witz ist eben, dass die Tests, welche Du wohl meinst, nicht die Informationen liefern können wie die, welche ich unter anderem erwähnt habe (nicht zuletzt aus diesem Grunde habe ich diese ja auch vorgeschlagen). Es gibt noch weitere Argumente, auf letztere zurück zu greifen - auf diese möchte ich allerdings an dieser Stelle nicht eingehen.rabenschinge hat geschrieben:Warum? Mit 11 hat Ebru Tochter eine gewisse geistige Reife und es ist erheblich einfacher mit ihr zusammen zu arbeiten in der Diagnostik als mit einem Kleinkind oder Kind. Einem fast Teeny kannst Du mehr erklären und verständlich machen als einem jüngeren Kind. Ebenso ist die Bereitschaft zur Mitarbeit höher aufgrund der geistigen Reife.
Zum Schluss möchte ich (nochmals explizit) darauf hin weisen, dass meine Argumentation nicht ausschliesst, dass eine psychogene Hörstörung vorliegen kann.
Gruss fast-foot
