Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

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callott
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Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#1

Beitrag von callott »

HILFE !
Ich habe vom HNO-Arzt eine mittlere Schwerhörigkeit diagnostiziert bekommen.
Seit ca.2 Jahren versuche ich bei nunmehr 5 Akustikern passende Hörgeräte zu finden.
Zusammengefaßt: geben die getesteten Hörgeräte ein zu lautes Hörspektrum wieder,somit wurde ich zugunsten eines besseren Sprachverständnisses auf lautes Hören trainiert.
Dadurch ist zeitweilig die Hyperakusis aus den 90èr Jahren "aktiviert" worden.
Von meinem letzten Akustiker habe ich mich verabschiedet.

- wie finde ich den fachkompetenten Akustiker ? (Raum Berlin)

- gibt es Hörgeräte,die auf meine Schwerhörigkeit mit zeitweiliger
Hyperakusis einzustellen sind ?
Hörer2019
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#2

Beitrag von Hörer2019 »

Eine mittlere Schwerhörigkeit bekommt fast jeder, der älter wird.
Ich hab mal nachgeschaut bei Wiki zu Hyperakusis,
„Hyperakusis kann auftreten als Symptom einer anderen Erkrankung. Bei erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung geht in der Regel auch die Hyperakusis zurück“
Wenn du in 2Jahren 5 Akustiker hopping passiert hast, dann kann dir wahrscheinlich nur noch der liebe Gott helfen, Maschinen nicht.
Vielleicht tue ich dir Unrecht, meistens ist es die alte Leier: Hilfe, immer sind die Anderen schuld, ich nie!
Geh mal in dich- falls es überhaupt noch dir möglich ist.
fast-foot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo callott,
callott hat geschrieben:Zusammengefaßt: geben die getesteten Hörgeräte ein zu lautes Hörspektrum wieder,somit wurde ich zugunsten eines besseren Sprachverständnisses auf lautes Hören trainiert.
Du brauchst solch eine Einstellung nicht zu akzeptieren, denn Du bestimmst, wie die Hörgeräte eingestellt werden (es sind schliesslich Deine Ohren, und Du sollst (vermutlich gemäss Akustiker) die Hörgeräte den ganzen Tag über tragen.

Wenn es Dir einfach gesagt "zu laut" ist, muss die Einstellung so lange angepasst werden, bis es Dir nicht mehr "zu laut" ist.

Wenn das Hörgerät dann nicht mehr viel bringt, muss der Akustiker die Einstellung verbessern und - falls er dies nicht hin kriegt, muss nach anderen Optionen gesucht werden (Hörgeräte trotzdem tragen und sehen, ob sich das Sprachverstehen dennoch mit der Zeit verbessert oder die Verstärkung langsam erhöhen (sofern von Dir toleriert) und beobachten, ob sich das Sprachverstehen tatsächlich verbessert etc.).
callott hat geschrieben:- gibt es Hörgeräte,die auf meine Schwerhörigkeit mit zeitweiliger
Hyperakusis einzustellen sind ?
Im Prinzip kann man das mit jedem Hörgerät machen, wenn die Unbehaglichkeitsschwellen nicht all zu tief liegen (weisst Du ungefähr wo?).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 25. Sep 2018, 23:57, insgesamt 1-mal geändert.
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callott
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#4

Beitrag von callott »

Zu dem Beitrag von : Hörer2019

Ich habe die Krankengeschichte aus den 90'er Jahren nicht weiter erörtert,nur soviel:
- ich hatte 2x einen Hörsturz mit Tinnitus
- eine Hörempfindungsstörung war Folge dieser Hörstürze/Tinnitus
- zu beachten ist,in dieser Zeit steckte die Diagnostik und Therapie von
Hörsturz/Tinnitus in den Kinderschuhen.....

Ich setze in einem solchen Forum voraus,ernst genommen zu werden
Mit dieser Kommentierung kann ich nichts anfangen
callott
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#5

Beitrag von callott »

Danke an fast-foot !

wenn die Unbehaglichkeitsschwellen nicht all zu tief liegen (weisst Du ungefähr wo?)

Mit dieser Frage bin ich überfordert.
Die Unbehaglichkeitsschwellen hätte wahrscheinlich mal ein Akustiker heraus-
finden müssen ?
Birkbot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#6

Beitrag von Birkbot »

Die Unbehaglichkeitsschwelle ist ne Messung, bei der dir lauter werdende Töne vorgespielt werden. Wenn sie zu laut werden, sollst du dann "Stop" sagen oder einen Knopf drücken. Im Prinzip soll dann dein HG so eingestellt werden, dass du möglichst den gesamten Bereich zwischen Hörverlust und Unbehaglichkeitsschwelle abdeckst: Gibt den besten Klang und meist auch die beste Sprachverständlichkeit. Es sei denn, man ist fast-foot und verbreitet eine andere Lehre. Aber der "Standard" der HG-Versorgung ist so. Wenn der Bereich zwischen Hören und Unbehaglichkeit zu schmal wird, tun sich die Akustiker schwer damit, dir ne vernünftige Versorgung angedeihen zu lassen. Aber das hast du ja bei deiner Odyssee schon festgestellt.
Was allerdings oft der Fall ist, ist ne mangelnde Kommunikation. Wenn du in zwei Jahren fünf Akustiker ausprobiert hast und keiner für dich gut genug war, dann hast du ne sensationelle Pechsträhne oder (und da muss ich dann Hörer2019 recht geben) es kann auch an dir liegen. Wenn ich mir anschaue, dass ich für eine Neuversorgung sicher mindestens drei, vier Monate brauche (als jemand, der seit dreißig Jahren HGs trägt und relativ genau weiß, was er will), da warst du evtl ein bisschen zu ungeduldig mit dir, den Geräten und den Akustikern.
Meine Tipps für dich wären:
1. mindestens drei Geräte von mindestens zwei Herstellern testen. Lasse dir auch zuzahlungspflichtige Geräte anpassen, die können komplexe Hörsituationen meist besser.
2. Geräte tragen. Das Hirn "verlernt" die Signalverarbeitung und dich werden Geräusche nerven, die du sonst nicht mehr gehört hast. Und das rausfiltern der Geräusche wieder lernen kostet Kraft, nervt und braucht Zeit. Gerade in ruhigen Situationen kannst du das aber relativ entspannt üben.
3. Schreib dir die Situationen auf, in denen du nicht klar kommst. Je genauer du die Hörsituation beschreibst, desto genauer kann der Akustiker die Geräte darauf anpassen. Sind es Knallgeräusche, die dir zu laut sind? Ists das Ticken der Wanduhr? Ists der Straßenverkehr?
4. Lass dir Zeit! Jedes Gerät hat ein paar Wochen Reinhören verdient.
5. Wenn der Akustiker nicht genervt von dir ist, dann wars keine gute Anpassung.
6. Ich möchte niemandem zu Nahe treten, aber es gibt Optikermeister, die eine HG-Versorgung anbieten. Was wenige wissen: Der Optikermeister muss nur einen "kleinen" Kurs machen, darf dann zur Akustiker-Meisteprüfung antreten und kann dann angeblich genau das selbe, was ein Akustiker in einer dreijährigen Ausbildung + Meisterkurs gelernt hat. Klar, Brillen sind ja auch komplexe Hardware und komplexe Softrwareeinstellungen, ist also fast dasselbe. ICH glaube das nicht. (Wobei ich nicht weiß, ob sich da was geändert hat in der Prüfungsordnung. Diese Info ist etwa 10 Jahre alt, habe ich damals von ner befreundeten Akustikerin erfahren)

Was Akustiker in Berlin angeht, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Die Hörgeräte selbst sollten aber prinzipiell schon auf deine Bedürfnisse anpassbar sein.
Im Zweifelsfall nimm Geräte, bei denen du die Lautstärke selbst anpassen kannst. Dann kannst du die Spitzen deiner Hyperakusis selbst abdämpfen.

Edit: Präzisierung des "Optiker"-Absatzes.
Zuletzt geändert von Birkbot am 26. Sep 2018, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#7

Beitrag von fast-foot »

Hier meine Sichtweise:
allott hat geschrieben:Die Unbehaglichkeitsschwellen hätte wahrscheinlich mal ein Akustiker heraus-finden müssen ?
Ja, haben sie dies nicht getan?

Des weiteren gehe ich davon aus, dass nicht die leisen Geräusche, welche Du wieder hörst, Probleme bereiten, sondern die, welche Du bereits vorher gehört hast, mit Hörgeräten jedoch als zu laut empfindest. Trifft dies zu?
Birkbot hat geschrieben:Es sei denn, man ist fast-foot und verbreitet eine andere Lehre.
So würde ich das nicht sagen. Ich behaupte ja nicht, dass bei tieferer Begrenzung das Sprachverstehen in jedem Falle gleich gut sei etc (laut einer Studie sind jedoch viele Einstellungen in dem Sinne nicht optimal, als (mindestens) das selbe Sprachverstehen mit weniger Verstärkung erreicht werden kann).
Man kann auch nicht einzelne Aussagen von mir heraus greifen und ausschliesslich isoliert betrachten. Der Effekt eines schlechteren Sprachverstehens kann eben vermindert oder gar umgekehrt werden mit einer ganzen Reihe von Massnahmen, welche insbesondere in ihrem Zusammenspiel ihre volle Wirkung entfalten.

Die Hörgeräte tief begrenzen ist eine Empfehlung von mir. Das gilt bereits als Vorschrift für den Lärmarbeitsplatz.
Der Denkfehler, welchen man im Moment begeht, ist, dass man nicht berücksichtigt, dass für Hörgeräteträger an einem "nicht-Lärmarbeitsplatz" insbesondere die Lärmdosen relevant sind, welche das Hörgerät selbst erzeugt. Deshalb muss man auch diese Geräte entsprechend tief begrenzen. Das Tragen einer Otoplastik, welche vor Lärm schützt, ist in diesem Falle allerdings nicht unbedingt notwendig.
Denkt man noch ein Bisschen weiter, stellt man fest, dass man sich nun fragen kann, weshalb dies nicht auch in der Freizeit gut sein soll (nicht selten herrscht dort der grössere Lärm als am Arbeitsplatz).
Birkbot hat geschrieben:2. Geräte tragen. Das Hirn "verlernt" die Signalverarbeitung und dich werden Geräusche nerven, die du sonst nicht mehr gehört hast. Und das rausfiltern der Geräusche wieder lernen kostet Kraft, nervt und braucht Zeit. Gerade in ruhigen Situationen kannst du das aber relativ entspannt üben.
Vielleicht noch als Ergänzung hierzu: grundsätzlich ja. Ich sehe jedoch auch die Möglichkeit, die Geräte weniger lange zu tragen - der Anpassprozess dauert dann länger. Auch wenn ich im Moment oft die einseitige Empfehlung lese, die Geräte möglichst den ganzen Tag zu tragen, und zwar auf Grund des Resultats einer Studie. Das Problem ist, dass in der Studie nur sehr eingeschränkte Vergleiche gezogen wurden, welche man nicht so generealisieren kann, wie ich es in letzter Zeit oft vorgefunden habe.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 26. Sep 2018, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Entschuldigung

#8

Beitrag von Hörer2019 »

Hallo Callott
Ein Politiker würde sagen, für #2 bist selbst schuld, du hast zu verkürzt gefragt, weil du deine Krankengeschichte wie sie von dir später dargelegt wurde, zunächst verschwiegen hast.
Ernst genommen hab ich dich wahrlich, hab extra nach Hyperakusis mich schlau gemacht.

Wer nix macht, macht keine Fehler. Da ich kein Politiker bin:
Ich bitte dich für mein harrsches Vorgehen um Entschuldigung!
Birkbot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#9

Beitrag von Birkbot »

fast-foot hat geschrieben:Hier meine Sichtweise:
allott hat geschrieben:Die Unbehaglichkeitsschwellen hätte wahrscheinlich mal ein Akustiker heraus-finden müssen ?
Ja, haben sie dies nicht getan?
Das erstaunt mich allerdings auch. Ich würde das schon erwarten.
fast-foot hat geschrieben:
Des weiteren gehe ich davon aus, dass nicht die leisen Geräusche, welche Du wieder hörst, Probleme bereiten, sondern die, welche Du bereits vorher gehört hast, mit Hörgeräten jedoch als zu laut empfindest. Trifft dies zu?
das ist die klassische Vermutung, aber ich kann mir auch vorstellen, dass auch und gerade die leisen Geräusche störend empfunden werden. Und dann muss man anders vorgehen als bei ner reinen "laut nervt"-Einstellung.
fast-foot hat geschrieben:
Birkbot hat geschrieben:Es sei denn, man ist fast-foot und verbreitet eine andere Lehre.
So würde ich das nicht sagen. Ich behaupte ja nicht, dass bei tieferer Begrenzung das Sprachverstehen in jedem Falle gleich gut sei etc (laut einer Studie sind jedoch viele Einstellungen in dem Sinne nicht optimal, als (mindestens) das selbe Sprachverstehen mit weniger Verstärkung erreicht werden kann).
Man kann auch nicht einzelne Aussagen von mir heraus greifen und ausschliesslich isoliert betrachten. Der Effekt eines schlechteren Sprachverstehens kann eben vermindert oder gar umgekehrt werden mit einer ganzen Reihe von Massnahmen, welche insbesondere in ihrem Zusammenspiel ihre volle Wirkung entfalten.

Die Hörgeräte tief begrenzen ist eine Empfehlung von mir. Das gilt bereits als Vorschrift für den Lärmarbeitsplatz.
Der Denkfehler, welchen man im Moment begeht, ist, dass man nicht berücksichtigt, dass für Hörgeräteträger an einem "nicht-Lärmarbeitsplatz" insbesondere die Lärmdosen relevant sind, welche das Hörgerät selbst erzeugt. Deshalb muss man auch diese Geräte entsprechend tief begrenzen. Das Tragen einer Otoplastik, welche vor Lärm schützt, ist in diesem Falle allerdings nicht unbedingt notwendig.
Denkt man noch ein Bisschen weiter, stellt man fest, dass man sich nun fragen kann, weshalb dies nicht auch in der Freizeit gut sein soll (nicht selten herrscht dort der grössere Lärm als am Arbeitsplatz).
genau das ist doch ein komplett anderes Vorgehen als die "Lehrmeinung". Empfinde ich zumindest so. Wenn du jetzt aber mit deinen Thesen (selbst wenn sie begründet sind), auf dem Weg zu einer Erstversorgung dazwischenfunkst, verwirrst du den Patienten, machst es dem Akustiker schwieriger und gefährdest ein gutes Gesamtergebnis. Wenn man erstmal eine Anpassungsphase zufriedenstellend geschafft hat, kann man immer noch "experimentieren". Aber schon auf dem Weg zu einem guten Ergebnis die "Extratouren" zu fordern, frustriert glaub ich alle Beteiligten.
fast-foot hat geschrieben:
Birkbot hat geschrieben:2. Geräte tragen. Das Hirn "verlernt" die Signalverarbeitung und dich werden Geräusche nerven, die du sonst nicht mehr gehört hast. Und das rausfiltern der Geräusche wieder lernen kostet Kraft, nervt und braucht Zeit. Gerade in ruhigen Situationen kannst du das aber relativ entspannt üben.
Vielleicht noch als Ergänzung hierzu: grundsätzlich ja. Ich sehe jedoch auch die Möglichkeit, die Geräte weniger lange zu tragen - der Anpassprozess dauert dann länger. Auch wenn ich im Moment oft die einseitige Empfehlung lese, die Geräte möglichst den ganzen Tag zu tragen, und zwar auf Grund des Resultats einer Studie. Das Problem ist, dass in der Studie nur sehr eingeschränkte Vergleiche gezogen wurden, welche man nicht so generealisieren kann, wie ich es in letzter Zeit oft vorgefunden habe.
Das mag richtig sein. Aber ich würde trotzdem dazu neigen, die Geräte so viel wie möglich zu tragen. Denn wann nutzt man sie? In den schwierigen Situationen, was die Ohren und Hirn überfordert. Und wann nimmt man die Geräte raus? Im Wohnzimmer, wenn man auf dem Sofa sitzt und ein Buch liest. Dabei ist gerade das die Situation, in der das Hirn leichter das selektive Hören trainieren kann.
Zuletzt geändert von Birkbot am 26. Sep 2018, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
akopti
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#10

Beitrag von akopti »

Birkbot hat geschrieben: 6. Ich möchte niemandem zu Nahe treten, aber es gibt Optikermeister, die eine HG-Versorgung anbieten. Was wenige wissen: Der Optikermeister muss nur einen "kleinen" Kurs machen, darf dann zur Akustiker-Meisteprüfung antreten und kann dann angeblich genau das selbe, was ein Akustiker in einer dreijährigen Ausbildung + Meisterkurs gelernt hat. Klar, Brillen sind ja auch komplexe Hardware und komplexe Softrwareeinstellungen, ist also fast dasselbe. ICH glaube das nicht. (Wobei ich nicht weiß, ob sich da was geändert hat in der Prüfungsordnung. Diese Info ist etwa 10 Jahre alt, habe ich damals von ner befreundeten Akustikerin
Zur Richtigstellung:
Ein Optikermeister darf nach deutscher Handwerksordnung eine Meisterschule besuchen ohne vorher Akustikergeselle zu sein. Ich habe damals ein Jahr Vollzeit in Lübeck gemacht und dort die Theorie und Praxis wie alle anderen Akustikergesellen gelernt. Ich habe die Freizeit, die unter anderem durch das wegfallen der beiden Prüfungsteile 3 und 4 (Berufs-Arbeitspädagogik und Betriebswirtschaft) dafür genutzt meine praktischen Fähigkeiten zu vertiefen und zu Verbessern. Nach einem Jahr habe ich mich genau der gleichen Prüfung gestellt wie die Akustikergesellen.

Nur durch das erfolgreiche bestehen der Prüfung kann ein Optikermeister+Hörakustikermeister die Kassenzulassung bekommen.

Der umgekehrte Weg steht jedem Akustikermeister auch offen. Kenne bisher aber keinen. Ist der Weg für Hörakustiker vielleicht so schwer. :)
Musiker_72
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#11

Beitrag von Musiker_72 »

Bei Hyperakusis ist nicht nur die "tiefe" Begrenzung von Bedeutung, sondern die ganze Anpassformel.

Grundsätzlich halte ich bei Hyperakusis eine Formel mit starker Kompression, wie NAL-NL2 und davon abgeleitete Formeln, für besser.

Ich hatte mal alternativ andere Formeln ausprobiert (etwa eine, die auf NAL-NL1 basierte) und fand die äußerst unangenehm.

Sowohl Kompression als auch tiefe Begrenzung sorgen für ein schlechteres Sprachverständnis in lauten Situationen. Ich habe da noch ein Alternativprogramm, mit dem ich auch in lauteren Situationen was verstehe, das verwende ich aber nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Lieber ist es mir immer, die laute Situation zu vermeiden.
fast-foot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#12

Beitrag von fast-foot »

Hier meine Sichweise:
Birkbot hat geschrieben:Wenn du jetzt aber mit deinen Thesen (selbst wenn sie begründet sind), auf dem Weg zu einer Erstversorgung dazwischenfunkst, verwirrst du den Patienten, machst es dem Akustiker schwieriger und gefährdest ein gutes Gesamtergebnis. Wenn man erstmal eine Anpassungsphase zufriedenstellend geschafft hat, kann man immer noch "experimentieren". Aber schon auf dem Weg zu einem guten Ergebnis die "Extratouren" zu fordern, frustriert glaub ich alle Beteiligten.

Also sooo sehr funke ich da nicht dazwischen (I), zumal ja die meisten gerade bei einer Erstversorgung weniger Verstärkung wünschen, als es die Anpassregel (welche auch immer) erfordert*. Deshalb sind die (tolerierten) Werte gemäss dieser zu tief, was die Hersteller berücksichtigen und deshalb entsprechende Einstellungen und Anpassprozedere vorschlagen.
Die so genannte Zielverstärkung ist nur so etwas wie ein Mittelwert, welcher jedoch für den individuellen Fall als Ziel nicht viel taugt.
Ausserdem soll ja der Kunde "dazwischen funken" - er sagt nämlich, was er akzeptiert, und nicht der Akustiker, was er zu akzeptieren habe.
Deine Aussage bedeutet auch, dass Leute mit tiefen Unbehaglichkeitsschwellen generell schlechter zu versorgen sind. Ich verweise nochmals auf die Studie, welche das Resultat zu Tage gefördert hat, dass bei vielen Einstellungen zu hoch verstärkt wird.

*) das sind doch die besten Voraussetzungen für meine Empfehlungen - ich sage ja auch, dass bei höherer Verstärkung/Begrenzung der zusätzliche Nutzen durch entsprechende Sprachtests verifiziert werden soll (und nicht einfach nur Durchschnittswerte als Ziel angenommen werden, weil man einfach davon ausgeht, dass diese für den individuellen Fall der besten Einstellung entsprechen - dann könnte man sich die Feinanpassung gleich sparen (etwas überspitzt formuliert))

"Verwirren" tue ich wohl auch kaum, da sich ja nur die melden, bei welchen es nicht klappt (es kann also nur noch besser werden...) oder ich zumindest auf diese Bezug nehme.

Zu (I): abgesehen davon finde ich aber so oder so, dass ich meine Meinung äussern darf.
Birkbot hat geschrieben:Das mag richtig sein. Aber ich würde trotzdem dazu neigen, die Geräte so viel wie möglich zu tragen. Denn wann nutzt man sie? In den schwierigen Situationen, was die Ohren und Hirn überfordert. Und wann nimmt man die Geräte raus? Im Wohnzimmer, wenn man auf dem Sofa sitzt und ein Buch liest. Dabei ist gerade das die Situation, in der das Hirn leichter das selektive Hören trainieren kann.

Also kann man sie während der Zugfahrt heraus nehmen, wenn man nicht kommuniziert. Nur als Beispiel (eine Empfehlung von mir lautet auch, Lärm zu meiden).
Birkbot hat geschrieben:das ist die klassische Vermutung, aber ich kann mir auch vorstellen, dass auch und gerade die leisen Geräusche störend empfunden werden. Und dann muss man anders vorgehen als bei ner reinen "laut nervt"-Einstellung.
Ich vermute nicht nur "die klassiche"; hier jedoch gehe ich auf Grund der Hyperakusis davon aus, dass die lauteren Geräusche Probleme bereiten.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 26. Sep 2018, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#13

Beitrag von callott »

zu: Birkbot

das sind interessante Hinweise !
natürlich macht man auch Fehler-insbesondere als Neuling

-ich bin mir nicht immer sicher die richtige Wortwahl beim Akustiker zu
treffen,um das HG-Erleben einzuschätzen,
-mit dem disziplinierten Tragen der HG habe ich keine Probleme
-es war weder mir noch dem Ak von vornherein klar,daß sich die Hyperakusi
wieder eingestellt hat.Dies wurde mir erst in den letzten Monaten deutlich
-den Ak habe ich mit Beginn der Behandlung über meine Hörsturz/Tinnitus
Vorgeschichte informiert
-besonders in Gruppengesprächen(Restaurant,Fam.treffen,Konzerte)war für
mich Streß das HG zu ertragen,weil die Nebengeräusche verstärkt worden
sind-mein Gesprächsgegenüber habe ich nicht verstanden !

-sollte ich Optiker als Akustiker meiden ?
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#14

Beitrag von callott »

fast-foot hat geschrieben:Hier meine Sichtweise:
allott hat geschrieben:Die Unbehaglichkeitsschwellen hätte wahrscheinlich mal ein Akustiker heraus-finden müssen ?
Ja, haben sie dies nicht getan? NEIN

=============================================

Des weiteren gehe ich davon aus, dass nicht die leisen Geräusche, welche Du wieder hörst, Probleme bereiten, sondern die, welche Du bereits vorher gehört hast, mit Hörgeräten jedoch als zu laut empfindest. Trifft dies zu?

Ja genau !

=============================================

Mein Hörerleben ist meistens zu laut, ja teilweise schmerzhaft
ich stelle meistens das HG so weit es geht leiser -leider geht das dann zu
Lasten des Sprachverstehens.
Häufig erlebe ich die Sprache od. Musik zu spitz(meine Formulierung)und
habe mehr Bässe eingefordert.
In der Regel habe ich eine Otoplastik getragen.
Der Arbeitsplatz spielt bei mir keine Rolle mehr.Ich befinde mich im Ruhe-
stand.
=============================================

Was heißt Anpassung ?

muß ich die Lautstärke des HG ertragen lernen?
ich habe dann die Angst die Hyperakusis als Dauerzustand zu erfahren
ich glaube aber dazu wurde schon etwas gesagt...
callott
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#15

Beitrag von callott »

Hörer2019
mit der Entschuldigung das ist Ok !
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#16

Beitrag von callott »

Musiker_72

sondern die ganze Anpassformel.

Als Neuling kann ich nichts mit einer Anpassformel anfangen.
kann man das erläutern ?

=============================================
Übrigens:
durch alle Beiträge habe ich interessante Hinweise erhalten und ich bin
auch dankbar für weitere Tipps - aber...
wird der nun 6.Akustiker mit diesen Hinweisen umgehen können ?
fast-foot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#17

Beitrag von fast-foot »

Hier meine Sichtweise:
allott hat geschrieben:Mein Hörerleben ist meistens zu laut, ja teilweise schmerzhaft...
Es dürfen auf keinen Fall schmerzhafte Empfindungen auftreten!

Die Unbehaglichkeitsschwellen sind zu bestimmen und das Hörgerät entsprechend zu begrenzen (bzw. die maximalen Ausgangs(Schalldruck)pegel).
allott hat geschrieben:Was heißt Anpassung ?

muß ich die Lautstärke des HG ertragen lernen?
Nein, so ist es nicht gedacht! Das Hörgerät muss so eingestellt werden, dass Du "es tolerierst". Wenn es Dir bpsw. in bestimmten Situationen zu laut ist, kannst Du die Einstellung nachjustieren lassen.

Wenn der Akustiker überzeugt ist, dass mit höherer Verstärkung (in welchem Bereich auch immer etc.) ein besseres Sprachverstehen erzielt werden kann, kann er vorsichtig die Verstärkung allmählich erhöhen etc. Wenn es Dir nicht passt, musst Du das allerdings nicht akzeptieren.

Die Unbehaglichkeitsschwellen sind in der Regel variabel. Ist man generell höheren Lärmdosen ausgesetzt, verschieben sich diese nach oben und umgekehrt (muss nicht immer der Fall sein).

Bist Du denn wegen der Hyperakusis in Behandlung (muss nicht unbedingt sein)?

Wurden je TEOAEs/DPOAEs ermittelt?

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 27. Sep 2018, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#18

Beitrag von callott »

zu fast-foot

Bist Du denn wegen der Hyperakusis in Behandlung (muss nicht unbedingt sein)?


nein ich bin deswegen nicht in Behandlung

Wurden je TEOAEs/DPOAEs ermittelt?

die Abkürzungen kenne ich nicht
Musiker_72
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#19

Beitrag von Musiker_72 »

callott hat geschrieben: Musiker_72

sondern die ganze Anpassformel.

Als Neuling kann ich nichts mit einer Anpassformel anfangen.
kann man das erläutern ?

=============================================
Übrigens:
durch alle Beiträge habe ich interessante Hinweise erhalten und ich bin
auch dankbar für weitere Tipps - aber...
wird der nun 6.Akustiker mit diesen Hinweisen umgehen können ?
Kann man, hat man auch schon:

https://pinboard.schwerhoerigen-netz.eu ... 5-s25.html

Letztlich muss aber Dein Akustiker wissen, was das ist. Für Dich ist es nur (möglicherweise) wichtig zu wissen, dass es das überhaupt gibt.
callott
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#20

Beitrag von callott »

zu : Musiker_72

[size=large] Danke[/size] für den goldwertigen Tipp und Link

dort hab ich auch eine Leidensgenossin gefunden
Zuletzt geändert von callott am 28. Sep 2018, 00:57, insgesamt 1-mal geändert.
Birkbot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#21

Beitrag von Birkbot »

callott hat geschrieben:zu: Birkbot

-ich bin mir nicht immer sicher die richtige Wortwahl beim Akustiker zu
treffen,um das HG-Erleben einzuschätzen,
Deswegen notier die die Probleme. Und je genauer du das beschreiben kannst, desto besser. Andererseits sollte ein Akustiker solche Probleme in der Benennung auch identifizieren können - du bist sicher nicht der Erste, der sie hat.
callott hat geschrieben: -mit dem disziplinierten Tragen der HG habe ich keine Probleme
Gut.
callott hat geschrieben: -besonders in Gruppengesprächen(Restaurant,Fam.treffen,Konzerte)war für
mich Streß das HG zu ertragen,weil die Nebengeräusche verstärkt worden
sind-mein Gesprächsgegenüber habe ich nicht verstanden !
Ist leider ein klassisches Problem von Hörgeräten. Gerade Gruppengespräche in schwierigen, lauten Hörsituationen sind mit das Schwerste, was HGs und Schwerhörige zu handeln haben. Da hätte ich auf die Schnelle nur zwei Tipps:
1. Zuzahlungspflichtige Geräte kriegen das meist besser hin.
2. Setz dich lieber in die Mitte des Tischs, nicht an ein Kopfende. Dadurch bist du mehr im Sprachgeschehen, das hilft oft.
callott hat geschrieben: -sollte ich Optiker als Akustiker meiden ?
Du solltest zu dem Akustiker gehen, mit dem du am Besten klar kommst. Wenn das ein Optiker ist, auch gut. Wenns große Ketten und Filialen sind, (Nohe, Fielmann), sinds oft auch gelernte Akustiker, die nur die HGs machen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ein "Dorfoptiker", der im Jahr nur drei Hörgeräte verkauft und damit ein kleines Zubrot hat, eben NICHT die höchste Erfahrung und Qualifikation hat. Die Gefahr hast du bei nem reinen Akustiker nicht. Schau dir die Messplätze an, ist der schallisolierte Raum ne ranzige Bude, sind die Anpassmaterialien von vorgestern? Ist da richtig Geld investiert worden oder seit 30 Jahren dasselbe Gerät? (all das können Hinweise sein, dass die HGs nur ein Zubrot zur Abzocke sind, müssens aber nicht).
fast-foot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#22

Beitrag von fast-foot »

Noch kurz zur Frage, ob Je TEOAEs/DPOAEs ermittelt wurden:

Die "genannten Begriffe spiegeln die Funktionsfähigkeit der OHCs im Innenohr wider". Letztere ist für differenziertes Hören unerlässlich.

Bei einer Dysfunktion der OHCs im Innenohr sinken in der Regel auch die Unbehaglichkeitsschwellen - die Betroffenen werden empfindlicher auf lautere Geräusche (das wird mit (positivem - glaube ich) "Metz-Recruitment" bezeichnet). Die Auswirkung ist die Selbe wie bei einer Hyperakusis.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 30. Sep 2018, 07:34, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
callott
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#23

Beitrag von callott »

Nach Durchsicht meines Themenbereiches und der verwandten Themen
ergibt sich für mich eine wichtige Schlußfolgerung :

Ich benötige einen Akustiker mit Erfahrungswerten im Umgang mit
HYPERAKUSIS !


Wie finde ich einen solchen Akustiker ?
fast-foot
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#24

Beitrag von fast-foot »

Ich sehe es wie folgt:

Zunächst verweise ich nochmals auf die eine oder andere Aussage von mir - weil sie im Zusammenhang mit Deiner Problematik wichtig sind:
fast-foot hat geschrieben:Es dürfen auf keinen Fall schmerzhafte Empfindungen auftreten!
fast-foot hat geschrieben:Die Unbehaglichkeitsschwellen sind zu bestimmen und das Hörgerät entsprechend zu begrenzen (bzw. die maximalen Ausgangs(Schalldruck)pegel).
fast-foot hat geschrieben:Das Hörgerät muss so eingestellt werden, dass Du "es tolerierst". Wenn es Dir bpsw. in bestimmten Situationen zu laut ist, kannst Du die Einstellung nachjustieren lassen.
Also, als Erstes musst Du einen Akustiker finden, welcher die Unbehaglichkeitsschwellen bestimmt (wenn das schwierig sein sollte, dann weiss ich wirklich nicht mehr, wie es um die Qualität der Akustiker bestellt ist...).

Die Grundeinstellung muss auf Grund dieser Werte erfolgen (und natürlich der Hörschwellen).

Diese Einstellung muss mittels in-Situ-Anpassung o.ä. erfolgen.

Dann beobachtest Du und notierst, in welchen Situationen es Dir immer noch zu laut ist etc., und teilst dies dem Akustiker mit, so dass er die Einstellung verbessern kann, so, wie bereits von Birkbot beschrieben:
Birkbot hat geschrieben:3. Schreib dir die Situationen auf, in denen du nicht klar kommst. Je genauer du die Hörsituation beschreibst, desto genauer kann der Akustiker die Geräte darauf anpassen.
Gruss fast-foot
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Renarde
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Re: Beratungshilfe : Akustiker-Hörgerät-Hyperakusis

#25

Beitrag von Renarde »

Hallo Callott,

Mittel der Wahl wäre hier eher die "Lautheitsskalierung". Hier wird frequenzabhängig getestet, wie du Töne in Ihrer Lautheit wahrnimmst. Nach den Ergebnissen kann der Akustiker die Anpassung gezielt nach deinem ureigenen Empfinden durchführen.

Die Insitu-Anpassung geht nicht dirket auf deine Hyperakusis direkt ein, sondern mit ihr wird die Anpassung um die Berücksichtigung der anatomischen Gegebenheiten ergänzt und am Ohr an sich überprüft und korrigiert.

Ansonsten, wie fast-food geschrieben hat - je genauer du deine Hörsituationen mit den Geräten beschreiben kannst, desto besser ist die Zusammenarbeit mit dem Akustiker bei der Programmierung.

Viel Erfolg,
Renarde
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