Wer nach Rabatt fragt beim
HG-Kauf, möchte Geld sparen … Darf es noch etwas mehr sein als nur Rabatt? Es gibt noch mehrere weitere Möglichkeiten, u.U. eine Menge Geld zu sparen.
Für den höheren Anschaffungspreis wegen einer 6 Jahre geltenden Garantie muss ich sicher entsprechend mehr Geld bezahlen. Realistisch bringt mir das keinerlei Vorteil. Warum dafür also mehr Geld bezahlen?
In meinem Fall sind das in fast 6 Jahren geschätzt etwa 800,--€ bis 1.000,--€ an Reparaturkosten angefallen, obwohl ich z.B. von Anfang an ein Trocknungsgerät verwendet habe und mit dem
HGs vorsichtig umgegangen bin.
Was hätte mir eigentlich eine so lange Garantie genutzt, wo mir bisher jede Reparatur zu 100% erstattet wurde (Geräte der oberen Kategorie)?
Wäre es nicht sinnvoller, sich dazu bei seiner Kostenersatzstelle eine Auskunft einzuholen, auf welche der nachträglich zusätzlich berechneten Leistungen für Reparaturen ein Erstattungsanspruch besteht?
Also eine schriftliche(!) Auskunft von der gesetzlichen
KK, der privaten KK oder der Beihilfe (im öffentlichen Dienst), je nachdem im Einzelfall hier zuständig ist.
Zunächst ist es hilfreich, wenn man sich als erfahrener
HG-Träger gut über die nächsten sehr wahrscheinlich in Frage kommenden
HGs informiert und dann in etwa oder sicher weiß, was man will. Nur soll man dabei nicht jeden Werbespruch ungeprüft gelten lassen, denn danach verkauft jeder HG-Hersteller nur die allerbesten Geräte.
Brauchbare Informationen müssen etwas mühsam gesucht werden. Auch dieses Forum war mir dabei hilfreich, wobei man aber systematisch mittels der Suchfunktion vorgehen muss, um das Gewünschte zu finden.
Denn dann muss man vielleicht nicht die gesamte Kollektion an Geräten rauf und runter über Monate Probetragen, um dabei evtl. durch zu viele Wahrnehmungen eine subjektive Verwirrung zu erfahren. Beim ersten Mal habe ich wenigstens systematisch etwas System in das Chaos der Produktvielfalt gebracht, um mich auf den Stand der Möglichkeiten und Grenzen zu bringen.
Nun kenne ich meine hohen Anforderungen an die nächsten
HGs sehr gut und brauche mir dann nicht von einem Kassenmodell naiv erträumen, dass dieses mir genügen könnte. Es ist schon mal gut, wenn man hier privat krankenversichert ist und etwa das Doppelte des Betrages der gesetzlichen KV erstattet bekommt, wenn sich für einen entsprechende Geräteklasse oder darüber entscheidet. Dafür gibt’s als Kehrseite der Medaille eben bei der privaten KV eben keine beitragsfreie Mitversicherung von Familienmitgliedern.
Jedenfalls steige ich nach einer gründlichen, informellen Vorauswahl gleich im Premiumbereich ein. Davon erwarte ich nach fast 6 Jahren einen erheblichen Fortschritt gegenüber den noch getragenen
HGs, die für den Stand 2013 nicht gerade schlecht sind, was auch bei der damaligen Unterstützung durch einen guten Hörakustikmeister liegt, der zudem selbst
HG-Träger, womit ich seine jungen Kollegen ohne eigene HGs aber nicht abwerten möchte.
Vor 6 Jahren als ahnungsloser
HG-Anfänger habe ich mich auch noch regelrecht über Tests von 4 oder 5
HGs hochgearbeitet, weil ich das noch nicht kannte. Das waren sehr viele von mir protokollierte Tests, was mir an welchem System nach mehreren Nachjustierungen alles gefiel und was nicht.
Heute habe ich dadurch eben eine deutlich klarere Zielvorstellung und muss nicht mehr bei Adam und Eva anfangen.
Ein Hörgeräteakustiker muss in Fällen von vielen aufeinander folgenden Probier-
HGs den hohen Stundenaufwand an Personalkosten für die Vielzahl der Einstellsitzungen auf den Endpreis umlegen und hat dann kaum noch einen preislichen Spielraum nach unten.
Ich kann mir gut vorstellen, dass z.B. in einem halben Jahr Herumprobiererei insgesamt 6
HGS getestet werden, wobei über 20 Erst- bzw. Nachjustierungen anfallen. Es müssen auch entsprechend viele Test-Geräte dazu bestellt und ggfs. vorbereitet werden.
Kalkuliert man hier z.B. nur 60,--€ als Stundensatz, kann man sich vorstellen, was bei solchen Test-Orgien einiger Kunden zusammenkommt. Und diese (abgesehen von Anfängern) teilweise Unentschlossenheit will ich keinesfalls mitfinanzieren.
Wenn ich mit einem oder max. zwei getesteten Geräten durch bin, wird der Preis so nachverhandelt, dass beide Seiten damit gut leben können. Ich bin ja kein Ausbeuter, sondern spare auch dem Akustiker viele Arbeitsstunden ein.
Für mich z.B. kommen nach derzeitigem Stand demnächst nur zwei Premium-
HGs (
HdO mit Ex-Hörern) in Frage. Dies sind die aktuellen Spitzengeräte von Phonak das Marvel und von ReSound das LiNX Quattro in den jeweils höchsten Leistungsstufen 9.
Diese beiden teste ich aber nicht vom selben Akustiker, da der, welcher mir die
HGs von Phonak zur Verfügung gestellt hat, ReSound zufälligerweise aber nicht im Programm hat.
Eins der beiden Geräte wird es letztendlich sehr wahrscheinlich werden, wobei mich das Phonak mit der ersten Grundeinstellung vom Akustiker wirklich nicht vom Hocker haut. Mit einem Android-Smartphone kann man zwar auch darüber ohne weiteres Zubehör sogar schon die Freisprechfunktion nutzen, wobei das Smartphone während eines Telefonats nicht in der Hand gehalten werden muss.
Jedoch ist das Streaming für mich eher ein No Go, denn Bluetooth ist dann nicht mehr automatisch verfügbar für die Verbindung mit der gekoppelten Pkw-Freisprechanlage. Im Auto will ich unbedingt, dass sich das Smartphone ohne Wenn und Aber sofort per Bluetooth mit der Pkw-Einbaufreisprechanlage verbindet, wenn die Zündung an ist. Erst dadurch ist es möglich, verkehrssicher ohne das Smartphone zu berühren abgehende Anrufe zu tätigen.
Und dazu muss die Bluetooth-Verbindung bzw. -Kopplung „
HG…Smartphone“ eben dauerhaft, oder jedes Mal vor einer Autofahrt gekappt werden, was sehr lästig ist. Vergesse ich letzteres, kann ich das während der Fahrt nicht korrigieren, sondern muss dazu erst anhalten. Wozu soll ich das Streaming nutzen, wenn ich gute
HGs habe, die mir gefühlt ein normales Hören ermöglichen?
Deshalb werde ich dieses Feature der
HGs nicht nutzen. Somit kommt für mich als Android-Nutzer daher auch das nur über I-Phone Streaming-taugliche
HG von ReSound in Frage, dessen technische Daten sowie die erheblich umfangreicheren Remote-Einstell-Funktionen allein schon für sich sprechen.
- Frequenzbereich bis 9.500 Hz (Phonak bis ca. 8.000 Hz)
- Stromverbrauch nur ca. 1,2 mA (Phonak 2,2 mA) –
Akkus bzw. Batterien halten länger vor.
- Das erste, noch nicht verhandelte Preisangebot spricht auch zugunsten der ReSound-
HGs.
Wie beteilige ich das Finanzamt effektiv an meiner zuzahlungsfälligen
HG-Anschaffung?
Einen weiteren, u.U. ganz erheblichen finanziellen Betrag können viele Menschen sich vom Staat zurückholen bei den Einkommensteuern.
Angenommen, ein
HG-Träger muss 3.200,--€ für hochwertigere Geräte selbst zuzahlen.
Macht er das auf Basis einer 0%-Finanzierung über mehrere Jahre, ist das in vielen Fällen ein sattes Verlustgeschäft. Wenn schon eine Kreditfinanzierung, dann würde ich entweder darauf bestehen, dass die
HG-Rechnung damit augenblicklich als bezahlt deklariert wird und das „Abstottern“ rechnungsmäßig dort nicht auf mehrere Jahre verteilt erscheint.
Falls das rechnungsmäßig so bei 0%-Rattatta nicht funktioniert, wie beschrieben, wäre ein zinsgünstiger Kleinkredit mit dem Ziel eines
HG-Barkaufs überlegenswert.
Denn, fallen solche Ausgaben für hohe Zuzahlungen, wie z.B. für Brillen und
HGs komplett innerhalb nur eines Kalenderjahres an, ist man bei der Einkommensteuer sehr schnell in interessanten Regionen einer sehr lukrativen Absetzbarkeit der außergewöhnlichen Belastungen.
Deshalb achte ich nach Möglichkeit darauf, dass die gesamte Kollektion mehrerer von Brillen meiner Ehefrau und mir im gleichen Jahr erneuert wird wie auch die
HGs.
Für jedes Kalender- bzw. Steuerjahr hat ein Steuerpflichtiger einen zumutbaren Eigenanteil der außergewöhnlichen Belastungen zu tragen.
Diesen von den persönlichen Verhältnissen individuell abhängigem und jährlichen Eigenanteil nehme ich hier beispielsweise mal mit 2.000,--€ an.
Fallen für die Brillen Kosten i.H.v. 4.500,--€ an und Zuzahlungen für die
HGs i.H.v. 3.200,--€, so sind das zusammen 7.700,--€, also absetzbare 5.700,--€ über dem steuerrechtlich zumutbaren Eigenanteil.
Unterstelle ich, dass der individuelle persönliche Steuersatz des steuerpflichtigen Anteils vom Einkommen 25% beträgt, so spart man diesen prozentualen Anteil in diesem Beispiel von diesen 5.700,--€.
Steuerersparnis also 1.425,-- €, die sich aufteilen in:
625,-- € für Brillen
800,-- € für
HGs
Verteilt man die beiden Anschaffungen dagegen auf zwei Jahre (z.B. 2018 und 2019), wirkt sich das wegen der zwei Mal anfallenden Freibeträge nachteilig aus.
Statt einmal 2.000,-- € fallen ja nun 2 x 2.000,-- € - also insgesamt 4.000,--€ an zumutbarem Eigenanteil bei den außergewöhnlichen Belastungen an, da zwei Jahre betroffen sind, wo jeweils nur einer der dicken Batzen für Hilfsmittel abgesetzt werden.
2018:
4.500,-- € für Brillen, abzüglich zumutbarem Eigenanteil i.H.v. 2.000,-- € = 2.500,-- €
Steuerersparnis:
25% von 2.500,-- € = 625,-- €
(Dieser Teil bleibt gleich, aber im Folgejahr ändert sich etwas zum Nachteil bei den
HGs.)
2019:
3.200,-- € für
HGs, abzüglich zumutbarem Eigenanteil i.H.v. 2.000,-- € = 1.200,-- €
Steuerersparnis:
25% von 1.200,-- € = 300,-- €
(also 500,-- € weniger an Steuervorteil, als bei Komplett-Kauf in 2019)
Wenn man also im ersten steuerlich optimierten Beispiel der Hörgeräte statt 3.200,--€ nur noch 2.400,--€ an effektiver Zuzahlung. Also nur
1,10 € pro Tag
oder in Naturalien umgerechnet etwa
drei Zigaretten pro Tag.
Gut, dass ich nicht rauche, um mir diesem
HG-Premium-Luxus aus der Portokasse leisten zu können.

)
Man muss sich eine erheblich gesteigerte Lebensqualität eben schönrechnen.