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Schwerhörigkeit Kleinkind Bitte um Erfahrungen/Tipps

Verfasst: 30. Jan 2019, 21:53
von FrR
Liebe Forummitglieder,
nach einer längeren Odyssee haben wir inzwischen eine verlässliche Bera, die meinem 1,5 Jahre alten Sohn folgende Ergebnisse bescheinigt: hörschwelle bei 40 dB. Der Arzt korrigierte dies auf 20-30 db bei tiefen und 30 db bei hohen Tönen. Er teilte zudem mit, dass er davon ausgeht, dass das Ohr entwicklungsbedingt noch nicht voll ausgereift ist und zudem eine Schallleitungsstörung wegen Ergüssen bzw. deren Überresten (Es wurden erst vor einem Monat Röhrchen gesetzt und Polypen entfernt) besteht.

Er hat jetzt seit einer Woche HG und war am Anfang recht zufrieden, inzwischen spielen wir, dass es witzig ist, sie immer wieder rauszunehmen... er wirkt auf mich aufmerksamer und hat neue Wörter gelernt.

MEINE FRAGEN: hat jemand von euch ähnliche Testergebnisse bei seinem Kind erhalten und kann erzählen, wie es weiter gegangen ist? Gibt es denn manchmal sowas, dass die Kinder die HG dann irgendwann nicht mehr brauchen?

Mein Sohn spricht noch sehr wenige, nur einige Worte, wenngleich er sonst sehr kommunikativ ist. Habt ihr Erfahrungen wie schnell es nach der Versorgung gehen kann, bzw. sollte?

Ich bin für jede Antwort dankbar!

Liebe Grüße

Re: Schwerhörigkeit Kleinkind Bitte um Erfahrungen/Tipps

Verfasst: 31. Jan 2019, 09:22
von taubsi
Hallo FrR,

bei mir war es ähnlich, nach mehreren OPs (ebenfalls Polypen und 2x Röhrchen) wurde die notwendigkeit für HGs diagnostiziert. Trage diese bis heute - allerdings kam die Diagnose erst mit 5 Jahren.

Eventuell ist das bei einer früheren Versorgung anders? Dazu können andere Eltern oder selbst betroffene sicher mehr sagen :-)

Was ich auf jeden Fall sagen kann ist dass durch eine frühe Versorgung im Kindesalter die Gewöhnung an HGs sicher besser funktioniert als wenn man erst spät versorgt wird.

Ein Hörverlust ist natürlich für jeden anders ausgeprägt und kann auch durch HGs nie zu 100% ausgeglichen werden wie etwa eine Sehschwäche mit Brille. Für meinen Teil kann ich sagen das ich trotz dessen sehr gut klar komme und mich auch nicht sehr eingeschränkt fühle.

Lieben Gruß

Marco

Re: Schwerhörigkeit Kleinkind Bitte um Erfahrungen/Tipps

Verfasst: 31. Jan 2019, 12:10
von FrR
Lieber Marco, Danke für deine Informationen! Hast du auch eine leichte sh? Kannst du mir beschreiben, wie du die Einschränkungen erlebst? War es für euch möglich, eine Regelschule zu besuchen? Liebe Grüße!

Re: Schwerhörigkeit Kleinkind Bitte um Erfahrungen/Tipps

Verfasst: 31. Jan 2019, 13:40
von Dani!
Hallo FrR,
eine Regelschule ist kein Problem. An meiner Aussage im Beitrag
https://www.schwerhoerigenforum.de/visc ... &id=102484
hat sich diesbezüglich nichts geändert.

Re: Schwerhörigkeit Kleinkind Bitte um Erfahrungen/Tipps

Verfasst: 31. Jan 2019, 14:25
von taubsi
Hallo FrR,

da stimme ich Dani! zu, denke nicht das es bei guter Versorgung ein Problem mit der Regelschule geben wird. Persönlich war ich auch auf der Regelschule - Akustisch war das zu meistern. Auf einer speziellen Schule ist man natürlich unter seines Gleichen und es gibt (vermutlich) keine neugieren oder manchmal mobbenden Mitschüler, aber dagegen hilft ein gesundes Selbstbewusstsein. Denke wenn dein Sohn seinen Wortschatz durchs bessere Hören ausbaut und zu gleichaltrigen aufholen kann, spricht da absolut nichts gegen.

Es ist übringens keine leichte sonder eher mittel-hochgradige SH bei mir. Bezgülich Einschränkungen sind das hauptsächlich das Verstehen in größeren Gruppen mit Hintergrundlärm sobald ein gewisser Abstand zum Sprechenden überschritten wird. Wie ich über die Jahre gemerkt aber auch auch ein Szenario bei dem Normalhörende Probleme manches Mal Schwierigkeiten haben.

LG Marco