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Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 20. Mär 2019, 15:11
von Andrea Hoprich-Rudloff
Hallo, ich bin neu hier.
Bin seit Jahren dabei, meine Schwehörigkeit mit Hörgeräten in den Griff zu bekommen, aber scheitere immer wieder daran.
Ich habe eine Schwehörigkeit im Tieftonbereich. Ursachen konnten nicht gefunden werden.
Habe vor allem dann Probleme, wenn es Umgebungsgeräusche gibt, höre aber auch das Fernsehen meist sehr schlecht und in vielen Situationen schlichtweg schlechter als mein Mann, der auf einem Ohr fast taub ist und auf dem anderen auch nicht mehr gut hört.
Beim letzten Audiogramm beim neuen HNO Arzt, meinte dieser, ich würde nur noch 50% Hörvermögen haben.
Das Audiogramm beim Akustiker war deutlich besser. Auf dem linken Ohr würde es demnach gar nicht für eine Verordnung reichen, auf dem rechten Ohr gerade mal so.
Da bin ich schon etwas verwirrt, wie solche großen Unterschiede entstehen können.
Seit knapp zwei Wochen versuche ich nun mal wieder, ob mir Hörgeräte helfen können.
Ich bin dieses Mal bei Kind gelandet (von Geers und Fielmann hab ich meine letzten Hörgeräte gehabt).
Versuche zur Zeit das Kindevo 1420r. Bei denen ist der Lautsprecher direkt im Ohr.
Obwohl der Akustiker dieses Mal dasEiigenrauschen der Hörgeräte recht gut minimiert bekommen hat, so dass es noch von der Sache her nicht stört, scheint es mir so, als überlagere es aber letztlich die Sprache.
Irgendwie hört es sich teilweise auch so an, als hätte ich ein billiges Transistorradio und keine Stereoanlage im Ohr - besser kann ich es nicht beschreiben.
Habe nun einige Tests gemacht, um zu prüfen, ob mir das Hörgerät eine Verbesserung bringt.
Dabei habe ich den Fernseher angemacht und die Lautstärke so herunter geregelt, dass ich mit Konzentration noch gerade so etwas verstehen konnte. Als ich dann die Hörgeräte rein gemacht habe, habe ich kaum noch etwas verstehen können, weil zum einen eben das Rauschen im Vordergrund bleibt und zum anderen die Sprache hohl und etwas blechern rüber kommt.
Habe dann noch Online Hörtests am Smartphone gemacht. Auch hier habe ich ohne Hörgeräte bei gleicher Lautstärke besser gehört, als mit den Hörgeräten.
Bin langsam echt am verzweifeln, weil ich in den letzten Jahren doch deutlich zunehmend Probleme mit dem Verstehen habe. Aber auch die Hörgeräte die ich zuvor hatte, brachten dieselben Probleme mit sich.
Hat da jemand noch eine Idee, woran das liegen kann und ob das mit einem Hörgerät überhaupt so einzustellen ist, das Problem behoben werden kann?
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 20. Mär 2019, 16:00
von Musiker_72
Hallo,
Tieftonschwerhörigkeiten sind notorisch schwer zu versorgen (so habe ich gelesen, ich selbst habe eine typische Hochtonschwerhörigkeit).
Schon das Thema Eigenrauschen tritt bei einer Hochtonschwerhörigkeit praktisch nicht auf: Das Rauschen spielt sich im Hochtonbereich ab, der Schwerhörige hört es nicht.
Daher wäre es m.E. am Wichtigsten, dass Du einen wirklich erfahrenen Akustiker findest, der weiß, wie er mit einer Tieftonschwerhörigkeit umgehen kann.
Davon abgesehen hatte ich das Problem, dass ich mit HG nicht mehr verstanden habe als ohne, bei einem Teil der Geräte auch. Hier scheint es so zu sein, dass die "Standard-Einstellung" darauf gemünzt ist, älteren Menschen, die vielleicht schon sehr lange nicht mehr gut hören, das Verstehen einer deutlichen Sprache mit einer Einzelperson zu ermöglichen. Jüngere Schwerhörige, die z.B. noch voll Berufstätig sind, müssen aber auch leise Sprache, Sprache aus Lautsprechern (Fernsehen etwa) usw. verstehen. Da müssen die Geräte weniger auf Comfort (im Sinne von: Möglichst wenige unangenehme Geräusche) als vielmehr auf maximale Verständlichkeit eingestellt werden.
Viel Glück! Dein Problem ist leider nicht leicht zu lösen, fürchte ich.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 21. Mär 2019, 10:44
von Ohrenklempner
Das Kindevo ist ein Starkey-Gerät. Davon hab ich leider keine Ahnung. Es sieht aber so aus, als hättest du eine unpassende Anpassformel am Ohr. Deine Aussage mit dem billigen Radio-Sound legt nahe, dass die Anpassformel sehr mittenbetont ist. Das ist für Neuversorgungen mit Hochtonschwerhörigkeit zwar ganz komfortabel, aber die Verstehleistung ist damit nicht optimal. Schildere dem Akustiker am besten genau dein Empfinden. Wenn du den Eindruck hast, es müsste deutlicher, heller, klarer und knackiger klingen, dann müsste es beim Akustiker* eigentlich "klick" machen, dass er zumindest mal ne andere Anpassformel wählt. Im Bestfall die schöne DSLv5, die kann auch gut von Hand auch noch ein bisschen mehr auf Komfort getrimmt werden (zur Eingewöhnung).
* zumindest bei einem richtigen Akustiker. Aber auch bei Fielmann, Kind usw. kann man mal Glück haben und gutes Fachpersonal finden.

Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 22. Mär 2019, 13:58
von Andrea Hoprich-Rudloff
Gar nicht so leicht einen guten Akustiker zu finden. Im Grunde sollte der ja möglichst nah dran sein, weil man öfter mal hin muss. Kind ist da eigentlich schon reichlich weit weg von mir. Aber bei Geers hatte ich das Gefühl, die sind vor allem aufs Geld aus und bei Fielmann das Gefühl, die sind nicht so kompetent.
Die derzeitige Einstellung ist schon die zweite, nachdem ich eine ganze Liste mit Mängeln vorgelegt habe. Einiges ist dadurch schon viel besser geworden, aber einige Probleme sind geblieben. Und gerade dieses Eigenrauschen, dass fast nicht zu hören ist, überlagert mir trotzdem die Sprache, wenn ich meinen Fernseher leiser stellen möchte, als bisher. Und wenn ich Hörtests mache mit Nebengeräuschen, höre ich entweder gleich schlecht mit Hörgerät und bei einigen Tests sogar schlechter als ohne.
Ich werde auch zum nächsten Termin eine neue Liste mitbringen. Und da schreibe ich dann Anpassformel ändern mit auf
Was genau ist DSLv5?
Ich hoffe echt, der Akustiker bekommt das hin. Bis jetzt hat er es besser gemacht, als die anderen.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 22. Mär 2019, 16:35
von Ohrenklempner
Andrea Hoprich-Rudloff hat geschrieben:Aber bei Geers hatte ich das Gefühl, die sind vor allem aufs Geld aus und bei Fielmann das Gefühl, die sind nicht so kompetent.
Ja, durchaus. Ich rede zwar ungern schlecht über die Konkurrenz, aber über Geers höre ich von meinen (ex-Geers-) Kunden das gleiche... und ich hatte ein paar Fielmann-Kollegen auf meiner Meisterschule, da habe ich wirklich Mitleid mit den Menschen gehabt, auf die diese Leute losgelassen werden.
Was genau ist DSLv5?
DSLv5 ist eine Anpassformel, die sich am Lautheitsempfinden eines gesunden Gehörs orientiert. Sie gibt dem Ohr quasi genau das, was ihm fehlt. Das ist aber gerade bei Neuversorgungen und starker Hörentwöhnung nicht gerade sinnvoll, da sonst die armen Leutchen schon im Anpassraum bei normal lauter Ansprache vom Stuhl kippen würden. Darum wird vom Akustiker meist eine Anpassformel gewählt, die zwar einen gewissen Hörgewinn bringt, aber vor allem komfortabel klingt. Fast alle herstellereigenen Anpassformeln klingen eher ruhig und gemütlich -- klar, das Hörgerät soll ja auch besonders schön klingen.
Bei einem Hochton-Hörverlust (der kommt ja meist mit reiferem Lebensalter) sind die Unterschiede zwischen DSLv5 und einer Hersteller-Anpassformel ganz enorm. Da klingt DSLv5 viel knackiger und deutlicher. Das ist vielleicht genau das, was dir fehlt.
In der U60-Altersgruppe und bei breitbandigen Hörverlusten (z.B. Hörsturz) habe ich die Erfahrung gemacht, dass die herstellereigenen Formeln viel zu seicht klingen und erst bei DSLv5 die Sonne aufgeht.

Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 22. Mär 2019, 18:02
von hkg
@Ohrenklempner Wie würdest Du VAC+ einstufen? Hat ja ein paar Features zusätzlich.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 22. Mär 2019, 22:49
von Mathias76
In den Fernsehern sind eh nur Minilautsprecher verbaut - die können gar keine niedrigen Frequenzen wiedergeben. Du brauchst eine anständige Soundanlage. Für das Autoradio empfehe ich Dir den Bass um 2 bis 3 Stufen stärker einzustellen.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 23. Mär 2019, 18:03
von Andrea Hoprich-Rudloff
Also gut, dann werde ich beim nächsten Termin die Sache mit dem DSLv5 ansprechen.
Eine Brille ist offensichtlich leichter anzupassen!

Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 25. Mär 2019, 13:06
von Ohrenklempner
hkg hat geschrieben:@Ohrenklempner Wie würdest Du VAC+ einstufen? Hat ja ein paar Features zusätzlich.
VAC+ ist so ein ganz brauchbares Zwischending. Es ist meiner Einschätzung nach besser als eine Weichspül-Formel. VAC+ gibt's aber nur bei Oticon. Die Features haben mit der Anpassformel eigentlich nichts zu tun, obwohl manche Hersteller sagen, dass einige Features nur mit der Herstellerformel arbeiten. Wie das bei Oticon ist, kann ich spontan nicht sagen.
Mathias76 hat geschrieben:In den Fernsehern sind eh nur Minilautsprecher verbaut - die können gar keine niedrigen Frequenzen wiedergeben. Du brauchst eine anständige Soundanlage. Für das Autoradio empfehe ich Dir den Bass um 2 bis 3 Stufen stärker einzustellen.
Ich nicht. Den Bass braucht kein Mensch zum Sprachverstehen. Im Gegenteil, er macht alles nur schlimmer. Statistisch haben atonale Sprachen (z.B. Deutsch) bei etwa 2 kHz die größte Informationsdichte. Mach dir mal den Spaß und drehe Mitten und Höhen komplett raus und versuche dann, nen Sprecher im Radio zu verstehen. Das wird nix.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 25. Mär 2019, 13:31
von Dani!
Ohrenklempner hat geschrieben:Mach dir mal den Spaß und drehe Mitten und Höhen komplett raus und versuche dann, nen Sprecher im Radio zu verstehen. Das wird nix.
Meine tägliche Praxis :p (siehe Signatur)
Wegen Bässe: Es stimmt, die machen einem das Verstehen schwer. Ich bin extra auf belüftungsfreie geschlossene
Otoplastiken umgestiegen, eben um den tieffrequenten Lärm (Straße, Restaurant) von vorn herein vom Trommelfell fernzuhalten, um den eigentlichen Sprachanteil nicht noch höher als ohnehin schon nötigt verstärken zu müssen.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 27. Mär 2019, 16:52
von sedi
ich möchte da mal ganz kurz nachfragen.
Ich bin seit ca. 2 Jahren beidseitig versorgt mit geschlossenen Otoplastiken und Baseo Q15 SP Geräten und soweit zufrieden.
Ich nutze seit eigentlich mehr als einem Jahr vorzugsweise und fast durchgehend das Programm4, das "Musikprogramm".
Hier scheinen mir die Dynamik und die Klarheit mehr gegeben als bei Programm 1 und 2, Normalprogramm und "laute Umgebung".
Frage:
Kann dieses Basismodell auch eine Anpassformel, die Natürlichkeit im Klang in den Vordergrund stellt dieses DSLv5 oder was wäre eine im Baseo Q15 verbaute Anpassformel, nach der Klarheit und Brillanz im Vordergrund steht.
Kann man für jedes der 4 Programme die Anpassformel einstellen oder immer nur eines?
Danke vorab für die Antworten, soweit bekannt.
schönen Abend
sedi
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 28. Mär 2019, 08:08
von Ohrenklempner
Das Baseo Q15 kann auch nach DSLv5 berechnen. Grundsätzlich kann in jedem Hörprogramm Verstärkung, Kompression usw. separat eingestellt werden. Man könnte auch vom Musikprogramm eine Kopie erstellen und diese als Hauptprogramm nehmen. Ob man Hörprogramme einzeln direkt nach verschiedenen Anpassformeln berechnen kann, weiß ich jetzt nicht. Das geht nur bei wenigen Herstellern und mit etwas Getrickse. Das Baseo hat ja nicht viele Kanäle, da ist es ein Leichtes, sich von Hand an die gewünschte Vorberechnung anzunähern.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 28. Mär 2019, 12:54
von sedi
Danke für die Antwort.
Wenn ich zur nächsten Routinekontrolle gehe,
dann würde ich Programm 4 zu Programm1 werden lassen.
Das spart die Umschalterei oder das HG startet von vornherein mit Programm4.
Das Zweite: Wenn ich diese Anpassformel dslv5 ausprobieren möchte, kann der AKustiker mit diesem Kürzel was anfangen oder gibts da herstellerspezifisch" Handelsnamen dafür?
Danke und schönen Tag zusammen.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 28. Mär 2019, 13:12
von Ohrenklempner
Mit "DSLv5" sollte jeder Auszubildende ab dem 2. Lehrjahr was anfangen können. Die Formel ist bei Phonak direkt hinterlegt. Aber sei vorgewarnt, wenn du vorher nicht DSL hattest, klingt das nen ordentlichen Zacken knackiger als das, was du gewöhnt bist.

Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 28. Mär 2019, 19:27
von Andrea Hoprich-Rudloff
So, ich war am Montag dann zum erneuten Anpassen. Mit der ersten Überarbeitung anhand meiner Angaben, bzgl DSLv5 war ich nicht ganz so zufrieden. War zwar alles lauter, knackiger, brillanter aber dafür war das Eigenrauschen dann auch wieder stärker. Also musste manuell wieder etliches abgeändert werden.
Fazit zur Zeit :eigenrauschen fast weg, Fernsehen deutlich besser, aber trotzdem ohne Hörgeräte teilweise besser zu verstehen. Habe deshalb die HG erstmal lauter ausprobiert, wodurch es schlechter wurde. Dann auf ganz leise gestellt und dann war es echt ganz ok.
Meine eigene Stimme gefällt mir aber jetzt nicht mehr so recht, weil sie klingt, als wäre ich in einem großen Raum. Auch ist da öfter ein vibrato in der Stimme drin. Dieses vibrato habe ich auch beim Querflöte spielen. Muss auch noch weg!
Und in großen Räumen höre ich mich selbst sehr schlecht sprechen.
Sind also immer noch etliche Baustellen!
Aber ansonsten ist schon einiges deutlich besser als vorher.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 29. Mär 2019, 09:05
von sedi
Andrea Hoprich-Rudloff hat geschrieben:...... Habe deshalb die HG erstmal lauter ausprobiert, wodurch es schlechter wurde. Dann auf ganz leise gestellt und dann war es echt ganz ok. ......
Hallo und entschuldige, wenn ich mich hier aus Laiensicht einmische, aber das war bei mir auch, dass mehr Lautstärke zu schlechterem Verstehen führte, trotz eigentlichem Bedarf.
Bei mir haben die Hörgeräte mit dem Rückkopplungsmanager einige Frequenzbereiche anders verstärkt als andre, oder sind in eine Art Begrenzung gegangen für bestimmte tonlagen, Lautfolgen mit dem Ergebnis eines verzerrten Klangkolorits, abhänging von .... keine Ahnung willkür?
Ich hab Dann schlussendlich neue
Otoplastiken erhalten, die tiefer in den Gehörgang reichen und mehr Volumen aufweisen im Gehörgang und an der Ohrmuschel.
Sie "dichten" besser wie meine Akustikering gesagt hat.
Und siehe da, nach einem "Rückkopplungstest" war meine Akustikerin sehr angetan und sprach davon, dass das Rückkopplungsverhalten nun deutlich verbessert sei und die Elektronik nun mehr Dynamik ans Ohr bringen könne.
Ergeo, die Brillanz und das Klang und Lautbild ist homogener.
Ein grosser Vorteil wegen den Ohrpasstücken und erst nachrangig durch Hörgeräteanpassung.
Also ich plädiere aus eigener Erfahrung nicht nur an den Hörgeräten zu suchen, sondern durchaus mal aktiv nach tief reichenden, dichteren Ohrpasstücken mit etwas Volumen im Hörgang Und in der Muschel zu fragen.
Bei mir hats gut geholfen.
schönes Wochenende zusammen
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 30. Mär 2019, 12:37
von Andrea Hoprich-Rudloff
Hallo sedi,
dass kann natürlich auch noch ein Grund sein. Jetzt habe ich eine offene Versorgung mit Schirmchen drin. Würde aber ungern wieder eine geschlossene Versorgung haben. Die hatte ich bei meinen letzten Hörgeräten und da bekam ich das Problem, dass sich binnen weniger Minuten extrem viel Ohrschmalz entwickelt hat und dieses dann zum einen alles verschloss, wodurch ich gar nichts hören konnte und zum anderen bekam ich innerhalb weniger Stunden dann auch Ohrenschmerzen. Außerdem habe ich damit das Eigenrauschen der Hörgeräte extrem laut gehört. Da war ich zig mal beim Akustiker um das besser einstellen zu lassen, aber die haben das nicht hin bekommen.
Deshalb würde ich nur sehr ungern andere Ohrpasstücke nehmen wollen, die das Gehör mehr verschließen.
Bin im Moment auch so unsicher, ob wirklich das Gehör selbst das Problem ist und wenn ja, in welcher Form.
Habe gestern beim Fernsehen den Fernseher ziemlich leise eingestellt gehabt und war zunächst sehr positiv angetan davon, dass ich so gut hören konnte. Haben den Fernseher dann noch etwas leiser gestellt und immer noch sehr gut gehört.
Wow, dachte ich, die Hörgeräte bringen es diesmal wohl doch. Aber dann hab ich kurz die Hörgeräte raus gemacht um zu sehen, ob ich ohne die Geräte noch etwas verstehen würde und habe dann festgestellt, dass ich ohne die Geräte sogar noch besser hören konnte, als mit.
Ähnliches hatte ich einen Tag zuvor. Da hatte ich durch das geschlossene Fenster die Feuerwehr gehört und war ganz überrascht. Kurz darauf hörte ich ein Geräusch, was ich nicht identifizieren konnte. Kaum nahm ich die Hörgeräte raus, war das Geräusch viel lauter und ich konnte klar erkennen, dass es eine Motorsäge war. Vermutlich hätte ich also auch ohne die Geräte die Feuerwehr gut hören können.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 5. Apr 2019, 17:16
von Andrea Hoprich-Rudloff
So, heute war wieder ein Termin beim Akustiker. So langsam merkt man, dass er jetzt auch nicht Wittlich wird weiß.
Einerseits habe ich jetzt dünnere Schläuche bekommen, damit das Eigenrauschen weniger werden soll. Es war ja kaum noch zu hören, aber wir versuchen es, weiter zu minimieren.
Das Ergebnis :vorher hörte ich das Rauschen rechts, jetzt höre ich es links

.
Dann hatte sich meine Stimme vorher sehr hallend angehört, was wir noch vor dem Wechsel der Schläuche versucht haben zu minimieren. Das Problem dabei :das scheint nur möglich zu sein, wenn man die Verstärkung ordentlich raus nimmt. Bin jetzt gespannt, ob die Hörgeräte dann überhaupt helfen werden.
Neben dem eigentlichen hallen meiner Stimme hatte diese auch ein wenig ein Vibrato drin. Allerdings war das von der Haltung des Kopfes abhängig. Kopf ganz aufrecht =glatter Ton, Kopf leicht vor geneigt =vibrierender Ton und Kopf ganz nach unten geneigt =glatter Ton!
Das scheint jetzt alles ok zu sein. Ebenfalls ist das vibrieren meiner Querflöte auch weg.
Ich hoffe nur, dass das alles nicht auf Kosten der Sprachverständigung geht.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 5. Apr 2019, 18:09
von Musiker_72
Vibrieren der Querflöte: Das ist die Rückkopplungsunterdrückung. Lösung: Abschalten lassen! Rückkopplungsunterdrückung ist SCHROTT (Hörgeräteindustrie: Bitte was besseres einfallen lassen!)
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 6. Apr 2019, 07:22
von Ohrenklempner
Musiker_72 hat geschrieben:Rückkopplungsunterdrückung ist SCHROTT (Hörgeräteindustrie: Bitte was besseres einfallen lassen!)
Kann man abschalten, hast du selbst gesagt. Inwiefern soll man sich da was besseres einfallen lassen?
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 6. Apr 2019, 11:37
von RemyRiver
Ohrenklempner hat geschrieben:Musiker_72 hat geschrieben:Rückkopplungsunterdrückung ist SCHROTT (Hörgeräteindustrie: Bitte was besseres einfallen lassen!)
Kann man abschalten, hast du selbst gesagt. Inwiefern soll man sich da was besseres einfallen lassen?
Es gibt hersteller die feedback unterdrueckung ueber frequenzspruenge verhindern.
Effektiv, aber eine akustische vollkatastrophe.
StarKey sind diejenigen die diese technik fast ausschliesslich verwenden.
Als jmd mit cookie bite empfehle ich: muelltonne damit und dann bei widex oder oticon ausprobieren. Wichtig ist eine otiplastik. Ohne
otoplastik ist die zu erreichende verstaerkung unmoeglich.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 6. Apr 2019, 11:54
von Ohrenklempner
Ja, das ist alles Geschmackssache. Aus meiner Sicht aber kein Problem. Nimmt man eben nen anderen Hersteller. Phonak und Konsorten (Hansaton, Unitron) nutzen auch die Frequenzverschiebung. Es gibt genug andere Hersteller und Möglichkeiten.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 6. Apr 2019, 22:46
von Musiker_72
Doch, es ist ein Problem. Weil ich gefühlte 100 mal schon in diversen Foren Leuten, die völlig verzweifelt über den unterirdischen Klang ihrer Hörgeräte waren, diesen Tipp gegeben habe, und es lag IMMER daran!
Diese Leute haben dann oft gesagt bekommen "das bilden sie sich ein", "da muss man sich erst dran gewöhnen" usw usf. Sorry Ohrenklempner, wir sind ja meist ähnlicher Meinung, aber vergiss bitte nicht, dass nicht jeder Akustiker so sorgfältig einstellt wie Du. Ich bin mir sicher, dass unzählige Akustiker das selbst nicht mal wissen (etwa, weil sie selbst völlig unmusikalisch sind und das nicht merken).
Es müsste also mindestens ein fetter Warnhinweis auf die Verpackung: Achtung, das Verwenden der digitalen Rückkopplungsunterdrückung verschlechtert in vielen Hörsituationen, insbesondere bei Musik, massiv die Klangqualität!
Aber so etwas würden die HG-Hersteller niemals tun (so etwas wie schlechte Klangqualität würden die nicht in den Mund nehmen).
Warum also sollte man sich was besseres einfallen lassen? Ich habe ja auch Rückkopplungen, und sie stören mich. Eigentlich wäre es ja kein Problem, eine Rückkopplung zu erkennen (Stichwort: Schall markieren, Schall der schon im HG war, erkennen), und dann die betreffende Frequenz automatisch runterzuregeln (statt die Frequenz zu ändern). Ich rede jetzt nicht von ständigen Rückkopplungen, sondern von welchen, wenn man z.B. in die Nähe einer glatten Fläche gerät.
Aber einfach eine Technologie standardmäßig aktivieren, die die Klangqualität (und damit die Lebensqualität der Hörgeschädigten) massiv verschlechtert, das finde ich nicht in Ordnung!
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 7. Apr 2019, 08:50
von Ohrenklempner
Gefällt Hersteller A nicht, probiert man eben B. Man kauft doch nix, was einem nicht gefällt.
Re: Höre mit Hörgerät schlechter als ohne
Verfasst: 7. Apr 2019, 09:19
von RemyRiver
Musiker_72 hat geschrieben:Doch, es ist ein Problem. Weil ich gefühlte 100 mal schon in diversen Foren Leuten, die völlig verzweifelt über den unterirdischen Klang ihrer Hörgeräte waren, diesen Tipp gegeben habe, und es lag IMMER daran!
Diese Leute haben dann oft gesagt bekommen "das bilden sie sich ein", "da muss man sich erst dran gewöhnen" usw usf. Sorry Ohrenklempner, wir sind ja meist ähnlicher Meinung, aber vergiss bitte nicht, dass nicht jeder Akustiker so sorgfältig einstellt wie Du. Ich bin mir sicher, dass unzählige Akustiker das selbst nicht mal wissen (etwa, weil sie selbst völlig unmusikalisch sind und das nicht merken).
Es müsste also mindestens ein fetter Warnhinweis auf die Verpackung: Achtung, das Verwenden der digitalen Rückkopplungsunterdrückung verschlechtert in vielen Hörsituationen, insbesondere bei Musik, massiv die Klangqualität!
Aber so etwas würden die HG-Hersteller niemals tun (so etwas wie schlechte Klangqualität würden die nicht in den Mund nehmen).
Warum also sollte man sich was besseres einfallen lassen? Ich habe ja auch Rückkopplungen, und sie stören mich. Eigentlich wäre es ja kein Problem, eine Rückkopplung zu erkennen (Stichwort: Schall markieren, Schall der schon im HG war, erkennen), und dann die betreffende Frequenz automatisch runterzuregeln (statt die Frequenz zu ändern). Ich rede jetzt nicht von ständigen Rückkopplungen, sondern von welchen, wenn man z.B. in die Nähe einer glatten Fläche gerät.
Aber einfach eine Technologie standardmäßig aktivieren, die die Klangqualität (und damit die Lebensqualität der Hörgeschädigten) massiv verschlechtert, das finde ich nicht in Ordnung!
das die rueckkopplungsunterdrueckung per se die qualitaet verschlechtert ist grosser unsinn.
Es kommt drauf an welche art des managements das
hg nutzt, dass das bei starkey in solchen situationen ungluecklich ist stimmt, aber wenn du staendig feedback hast wegen starker verstaerkung und du durch den hoerverlust das schwanken sowieso nicht so merkst ist es durch aus gut.
Bei den meisten anderen faellen eben nicht.
Weil diese eine art von feedback management doof ist, bedeutet nicht das feedback management generell schlecht ist.
Gibt genug andere hersteller...