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I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 15. Mär 2006, 12:15
von Momo
Hallo zusammen
ich habe mal eine Frage:
Also mein Sohn kommt nächstes Jahr zur Schule. Angedacht ist der Besuch der örtlichen Grundschule. Es gibt hier zwei. Eine ist vierzügig mit ca. 28-30 Schülern pro Klasse und in deren Einzugsgebiet wohnen wir.Dann gibt es in gleicher Entfernung noch eine kleine einzügige grundschule, in der auch Integration angeboten wird.
Wir hatten nunvor unseren Sohn per Ausnahmeantrag auf diese Schule zu schicken, da er einfach, nicht nur wegen der SH, mit so grossen Gruppen nicht klar kommt.

Jetzt die Frage: Hätte er auch Anspruch auf einen Integrationsplatz?

Mir wurde nämlich gesagt, dass ein sh Kind nur allein aufgrund seiner Hörstörung keinen I-Platz Anspruch hat, da es sich "nur" um eine Sinnesschädigung, nicht aber um eine körperliche oder geisitge Behinderung handelt....

Hat irgendjemand Ahnung? Wäre ja schon allein deshalb hilfreich ein I-Kind zu sein, um zu gewährleisten, dass die Klasse eine gewisse Anzahl Kinder nicht überschreiten darf, solange er drin ist. Ausserdem wäre eine zusätzliche Sonderschullehrerin da, die ihn unterstützen kann.

Bin gespannt, ob hier jemand weiss wie das ist oder Adressen kennt, die sich damit auskennen.

LG
Momo

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 15. Mär 2006, 12:44
von Kimi
Hi Momo

wirklich beantworten kann ich dir das leider nicht. Nur von der Definition her ist doch ein schwerhöriger Mensch körperlich behindert. Meinte zumindest meine Freundin.

Und zum anderen allerdings im Kiga reicht es aus wenn ein Kind auf beiden Ohren schwerhörig ist. Aussage der Integrationskraft. Also ist zwar alles hörensagen, aber da würde ich echt nochmal ganauer nachhaken.

Wünsch euch viel Erfolg und das alles klapp!!!!

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 15. Mär 2006, 13:59
von mafrinian
Hab auch keine rechtliche Ahnung, aber bei uns wurde mein Sohn von der Kindergärtnerin einfach auf einen I-Platz für Sommer (für Kiga) gesetzt, ohne dass wir das gefordert hätten. Hab erst mal groß geguckt, denn er hört ja "nur" auf einem Ohr schlecht. Nun sollen wir nochmal ins Gesundheitsamt, aber da geht es um zusätzliche heilpädaogische Stunden, denn I-Platz haben wir felsenfest, auch wenn die Zusatzstunden abgelehnt werden...Hm... *ratlosguck* Bin aber neugierig, denn bei uns stellt sich die Frage ja auch dann! Am Freitag kommt unser ambulanter Dienst der SH-Schule, da werd ich gleich mal hören, wie das mit I-Schulkindern ist! Nicola
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[Editiert von mafrinian am: Mittwoch, März 15, 2006 @ 13:59][/size]
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[Editiert von mafrinian am: Mittwoch, März 15, 2006 @ 14:01][/size]

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 15. Mär 2006, 18:00
von Petra
Hallo Momo,

das wolle ich auch gerade fragen: weiß das denn der mob. Dienst nicht? Wären die dann nicht die zuständigen Sonderpädagogen- oder läuft das mit dem i-Platz dann komplett über eine andere Stelle?
Nur den Platz in der Schule ( wenn es nur um die Schule geht) kannst du ja auch so begründen, dass deine Tagesmutter in direkter Nähe zur begehrten Schule wohnt- die wohnt doch da, oder;)!?

Viel Glück bei der Schulwahl,

Petra

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 15. Mär 2006, 20:51
von Anni
Hallo Momo
ich hatte deshalb dieses Jahr mit der Sonderschule für Hörbehinderte gesprochen . Die Aussage dort war:wenn die Hörschädigung einen Besuch in der Regelschule möglich macht,sollte mann eine Schule wählen die GU(Gemeinsamer Unterricht)anbietet.Antrag auf GU mit einem Sonderschullehrer für Hörgeschädigte stellen. Das Problem bei dem Integrationsplatz ist,daß das irgendein Sonderschullehrer sein kann.Also nicht unbedingt für Hörbehinderte!! Man müßte sich sonst mal erkundigen
welche Fachrichtung diese an deiner Lieblingsschule haben...

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 15. Mär 2006, 21:21
von carmenandrea
Hallo,

mein Sohn ist schwerhörig und hörgeräteversorgt seit seinem 2.Lebensjahr (Ziemlich spät erkannt,ärgerlich!). Ich hatte damals auch Angst,dass er nie gut reden wird,... Sonderschule,bla,bla,bla.
Aber umsonst: Hier in Dresden bin ich offensichtlich an die richtigen leute geraten. Nach der HGV wurde mir empfohlen, zur wöchentlichen Frühförderung in unserer Schule für Hörgeschädigte zu gehen. Dort waren wir 1mal pro Woche. Es gab Übungen für meinen Sohn und viele Tips und Anregungen für die Mama. Letztendlich, um aufs Thema zu kommen... Mir wurde bestätigt, dass mein Sohn in der Regelschule eingeschult werden können, da er sich sprachlich sehr gut entwickelt habe. Natürlich als I-Kind! Ich meldete ihn daraufhin in unserer zuständigen Schule an. Diese leitete dann auf mein Bitten hin, das Verfahren zur Feststellung der integrativen Beschulung (oder so ähnlich) ein. Bei der Schuluntersuchung alle Tests wie bei allen, außer Hörtest. Dann Erklärung, dass Schulfähig. Der Rest ging übers Schulamt und die Schwerhörigenschule. Unsere zuständige Schule ist auch eine I-Schule, aber für Lernbehinderte. Da dies nicht zutrifft, fahre ich lieber etwas weiter in seine jetzige Schule, die bereits hörgeschädigte I-Kinder haben. Das hat viele Vorteile: Besseres Verständnis, nur 16 Schüler(max.25 sind aber schon zuviel), Auslegware im Zimmer (zur Lärmminderung), interessierte Lehrer, die auch mal ne Fortbildung absolvieren.
Ich bin sehr zufrieden, er auch, obwohl ich schon manchmal das Gefühl habe, dass es auch dort Idioten gibt, die ihn meiden. Aber so etwas passiert auch "normalen" Kindern.
Beiss Dich durch den Schulamtsdschungel. Und wenn die in der Schule nicht qualifiziert sind, erkundige Dich im Umland. Es werden auch Fahrdienste oder persönliche Fahrtkosten über das Schulamt bei I-Kindern übernommen (es bleibt ein geringer Eigenanteil). Aber das ist allemal sinnvoller als eine normale Beschulung, wo die KInder vielleicht nicht mitkommen, weil niemand Rücksicht nimmt (Lautstärke,Krach,Sprachverständnis).

Ich wünsche viel Glück und Alles Gute!

Carmen

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 15. Mär 2006, 21:23
von Inge Wasserberg
Hallo Momo! :D
Erstellt von Momo
Wir hatten nunvor unseren Sohn per Ausnahmeantrag auf diese Schule zu schicken, da er einfach, nicht nur wegen der SH, mit so grossen Gruppen nicht klar kommt. - ..... -
Jetzt die Frage: Hätte er auch Anspruch auf einen Integrationsplatz?

Mir wurde nämlich gesagt, dass ein sh Kind nur allein aufgrund seiner Hörstörung keinen I-Platz Anspruch hat, da es sich "nur" um eine Sinnesschädigung, nicht aber um eine körperliche oder geisitge Behinderung handelt....
Ich wohne mit meinen Söhnen Ralf und Patrick in Berlin. Zuständig für die Beschulung meiner Kids ist das Landesschulamt Berlin. Bundesland ist ebenfalls Berlin.

Nun weiss ich nicht: In welchem Bundesland wohnt Ihr,....wie ist die Eingliederung Behinderter in Deinem Bundesland geregelt?
Wer ist bei Euch für die Schulen zuständig?

Mein Sohn Patrick ist jetzt 15 Jahre alt, derzeit in der 8.Klasse. Er hat drei sonderpädagogische Förderschwerpunkte (Hören, körperliche Entwicklung und emotional-soziale Entwicklung).

Patrick besucht eine Schule für Körperbehinderte. Die Klassengrösse beträgt dort maximal 10 Schüler. Der Bereich Körperbehinderung wird von den Therapeuten dieser Schule recht kompetent abgedeckt. Auch die Klassenleitung und die PU (Pädagogische Unterrichtshilfe) haben sehr viel Ahnung. Das ganze Gegenteil muss ich leider über alle Fachlehrer in Patricks Klasse sagen.

Wegen der Schwerhörigkeit hat Patrick Anspruch, dass eine Ambulanzlehrkraft aus dem Förderzentrum "Hören" an die KB-Schule kommt. Zum einen, um Patrick (falls notwendig) zu begleiten, zum anderen um die Lehrer der KB-Schule zu beraten.

Bei der letzten Hilfekonferenz hat diese Ambulanzlehrerin "Hören" meine Bemühungen bestätigt, den Störschall in Patricks Klassenraum zu reduzieren.
Auch hat sie dringend angeregt, Patrick nach spätestens 30 Minuten Hör-Konzentration mind 5 Pause zu ermöglichen.

Gleichfalls hat Patrick wegen Asperger-Autismus Anspruch, dass ein Sonderpädagoge aus dem Förderzentrum "emotionale-soziale Entwicklung" an die KB-Schule kommt. Wiederum einerseits, um Patrick nach Bedarf zu begleiten. Zum anderen, um die Lehrer der KB-Schule zu beraten. Zum Beispiel fühlten sich Patricks Lehrer immer wieder von ihm veralbert, weil er nicht angemessen reagieren konnte bzw es nicht getan hat.

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Mein Sohn Ralf war bis 1998 ein Schüler mit Integrationsstatus. Weil er als "von Behinderung bedroht" galt. Er hatte einen I-Platz in einer I-Klasse der nahen Grundschule.

lg von Inge


Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 16. Mär 2006, 12:54
von Momo
Hallo zusammen
vielen Dank erstmal.
Also- alles was ich bisher weiss ist, dass er in der Regelschule vom mobilen Dienst betreut werden würde. ABER die Betreuung ist eher dürftig, da einfach zu viele Kinder von zu wenig Personal betreut werden müssen (anderes Thema). Jedenfalls helfen die uns schon z.B. durchzusetzten, dass best. Vorraussetzungen erfüllt werden (Teppich, Gardinen, Sitzordnung usw.) und bieten auch (wie oft oder regelmässig weiss ich noch nicht) Seminare für die Regelschullehrer an. Für eine wirkliche Betreuung oder Förderung der sh Kinder bleibt allerdings keine Zeit.
Es wird wahrscheinlich auch kein Problem sein per Ausnahmeantrag durchzubekommen, dass mein Sohn auf die kleinere Grundschule kommen darf (so die erste unverbindliche Auskunft). Normalerweise sind die Klassen dort Integrationsklassen, was ja für uns schonmal den Vorteil hätte, dass die Klasse relativ klein bleiben würde (max. 22 Schüler) und eine zusätzliche Lehrkraft da wäre. Dann hatten wir halt die Überlegung, ob es nicht allein schon um die kleine Klassengrösse zu sichern Sinn machen würde selber einen Antrag auf Integration zu stellen. Als ich das mal so im Gespräch in der SH Schule erwähnte, bekam ich dann eben die Auskunft das hg Kinder mit einer Sinnesschädigung weder als körperlich noch als geistig behindert gelten und daher keinen Anspruch auf Integration hätten. Damals hatte ich dann erstmal nicht weiternachgefragt... Jetzt rückt das Thema aber näher und morgen sehen wir uns die kleine Schule an. Dort werde ich dann auch mal nachfragen, ob es möglich wäre. Ausserdem gibt es nächste Woche eine Infoveranstaltung des mobilen Dienstes- da frag ich dann genauer nach. Ich dachte halt es weiss jemand genaueres, dann wäre ich besser vorbereitet.
Sprachlich mache ich mir nicht so grosse Sorgen, ABER der Geräuschpegel einer grossen Klasse ist ja nicht ganz unerheblich und mein Sohn hat die Angewohnheit sich dann einfach auszuklinken, wenn er nichts mitbekommt statt sich mehr anzustrengen und zuzuhören. Und je grösser die Gruppe und desto unsensibler die Lehrer desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass er gar nicht zuhört. Das ist nur eines der Probleme in grossen Gruppen, aber für die Schule wesentlich.
Für die SH Schule denke ich aber ist er sprachlich zu gut und wäre unterfordert (wenn ich mir ansehe wer von seinen sh Kigafreunden dort hingehen wird- es gibt auch da ein oder zwei Ausnahmen). Meine Sorge da wäre eben, dass der Schwerpunkt erstmal zu sehr auf den rückständigen Sprachstatus gelegt wird und er sonst zu wenig gefordert ist (ist auch jetzt im Kiga manchmal ein Problem).

Ich lasse euch wissen, wenn es neues zu berichten gibt.

LG
Momo
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[Editiert von Momo am: Donnerstag, März 16, 2006 @ 12:55][/size]

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 17. Mär 2006, 12:51
von Momo
Hallo
wollte euch mitteilen wie das Verfahren lt. Schule sein soll. Wir sollen jetzt einen Antrag auf Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs und damit integrative Beschulung an unserer kleinen Schule stellen. Zuständig für den Antrag ist die zuständige Grundschule, nicht die Wunschschule.
Das Gespräch verlief sehr gut. Der Schulleiter war sehr aufgeschlossen, die zukünftige Lehrerin (stand schon fest) soll auch sehr offen sein. Sie hatten auch bereits ein hg Kind und kannten auch den mobilen Dienst der SH Schule und schienen offen für Infos und Fortbildungsmaßnahmen. Ich bin ganz zufrieden mit dem Gesprächsverlauf und hätte ein gutes Gefühl meinen Sohn dorthin zu schicken, da die Schule auch insgesamt sehr klein und überschaubar ist.
Jetzt stellen wir dann den Antrag, aber das wird sicher dauern, denn Einschulung ist ja eh erst in 2007 (der Direktor sagte noch, dass beim Schulamt jetzt erst die Anträge für dieses Jahr bearbeitet werden). Alles in allem war auch er sehr zuversichtlich.

Mal sehen was jetzt weiter dabei rauskommt.

LG
von einer erleichterten Momo

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 17. Mär 2006, 14:07
von Petra
Hallo Momo,

das klingt ja toll :daumen: !!!

Das glaube ich, dass du da erleichert bist...

LG, Petra

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 17. Mär 2006, 23:55
von M-T-P
Hallo ,

unser Sohn Tim kommt dies Jahr hier an unsere Regelschule unser GU-Antrag läuft.
Wird so ausfallen ,das wir auf ein halbes Jahr Probe gehen und dann wird entschieden , da der Bericht der Schuluntersuchung halt nicht so gut ausfiel , als Tim in wirklichkeit ist .
Ich denke das ist die beste Lösung , als eine Integrationsklasse , denn hier mit GU wird Tim in seinen Bereichen Gefördert .
Viel Erfolg wünsche ich !!

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 18. Mär 2006, 08:53
von mafrinian
Oh, das klingt ja supertoll, ich freu mich total für euch!
Und natürlich drück ich beide Däumchen, dass es nun auch klappt.
Hatt auch gestern unseren Ambulanten Dienst gefragt und die sagte, ab dem neuen Schuljahr sollten wir uns dann gemeinsam mit ihr kümmern, Schulen angucken und Gespräche führen und dann den Antrag bei der Schule stellen, so wie du es nun auch geschrieben hast. Bei uns muss aber auch noch die Kommune zustimmen, aber das liegt nur daran, dass die beiden möglichen Schulen in unterschiedlichen Orten liegen und sie meinte, wir hätten wohl kaum Chancen auf Wechsel der Schule/ I-Platz, weil er ja sprachlich fast nicht auffällig wäre und auf der guten Seite mit 10-20DB Hörverlust sehr gut hören würde. Naja, abwarten.
Ich freu mich jedenfalls für dich über diese Aussichten! Nicola

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 19. Mär 2006, 22:58
von Barbara
Hallo Momo, wir wohnen in Hamburg, meine Tochter besucht als I-Kind die 2.Klasse. Weder bei ihr noch bei dem schwerhörigen Kind in der 3. Klasse war es ein Problem, mit dieser Sinnesbehinderung einen I-Platz zu bekommen. Aber es ist so, dass dann die Schwerhörigenschule mit ihren Beratungslehrern für diese Kinder nicht mehr zuständig ist, da es von der Stadt heißt, die schwerhörigen Kinder in I-Klassen haben ja die Sonderpädagogin. Leider hat diese in den seltensten Fällen Hörgeschädigtenpädagogik studiert. Die Schwerhörigenschule versucht zwar trotzdem, ab und zu jemanden vorbei zu schicken (bisher war es zweimal im Schuljahr), aber dass kann sie nicht so häufig machen, da sie nur für die Kinder in Regelschulen (also ohne I) Geld für diese Maßnahme bekommt. Aber wenn ich meine Tochter in der Schule so sehe, kann ich es schon verstehen, dass einige Bundesländer meinen, dass schwerhörige Kinder den I-Status nicht brauchen, dass es da andere Kinder gibt, die die I-Plätze viel nötiger brauchen. Meine Tochter hat eine Lehrerin, die bereit ist, den FM-Sender zu tragen, für Ruhe in der Klasse sorgen kann und ein Händchen dafür hat, wann sie mal was wiederholen muss. Und im Grunde ist es das, was ein schwerhöriges Kind braucht. Wenn das nicht gegeben ist, dann nützt die Förderung durch die Sonderpädagogin auch nicht, zumal diese nur 2,5 Stunden pro I-Kind und Woche in der Klasse ist.
Unsere Sonderpädagogin kümmert sich vorwiegend um die anderen 3 I-Kinder, die wirklich Förderung brauchen. Ich weiß nicht, wie es wird, wenn in der 3. Klasse Englisch dazu kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Sonderpädagogin dann mehr für meine Tochter tun kann, da man als schwerhöriger Mensch Fremdsprachen nicht mal so schnell übers Ohr lernt.
Wenn Du für Deinen Sohn keinen I-Status bekommst, versuche trotzdem, ihn in die I-Klasse an dieser einzügigen Grundschule zu kriegen, allein schon wegen der geringeren Klassenstärke und der durchgängigen zweifachen Lehrerbesetzung. Bei uns sind es die Klassenlehrerin und eine Erzieherin. Die Sonderpädagogin kommt als dritte Kraft dazu. Und davon profitieren auch die anderen, nichtbehinderten Kinder. Auch wenn viele Eltern Hemmungen haben, ihre nichtbehinderten Kinder in eine I-Klaase zu geben, aus Angst, dass das Niveau da nicht das gleiche ist wie in einer Regelklasse.
Alles Gute für die schwere Entscheidung, bei uns war es jedenfalls eine schwere. Die Schule, für die wir uns letztendlich entschieden haben, war im Nachbarstadtteil. Ich hatte Bedenken wegen der sozialen Kontakte, außerdem gab es ein Transportproblem. Die Alternative wäre gewesen, Regelgrundschule hier im Stadtteil mit Klassenstärken gegen 30 oder aber Schwerhörigenschule, aber da wäre meine Tochter unterfordert gewesen. Meine Entscheidung habe ich bis jetzt nicht bereut.
Viele liebe Grüße
Barbara
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[Editiert von Barbara am: Sonntag, März 19, 2006 @ 23:20][/size]
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[Editiert von Barbara am: Sonntag, März 19, 2006 @ 23:40][/size]

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 20. Mär 2006, 19:31
von Momo
Hallo Barbara
vielen Dank für deinen Bericht.
Bei uns ist die Betreuung durch die SH Schule gleich null. Es kommt kaum jemand vorbei-nur bei gravierenden Problemen. Sie bieten allgemein Infos für Regelschullehrer, aber eine Förderung findet nicht statt. Also kann ich darauf gerne verzichten. Der HAUPTgrund einen I-Platz zu beantragen liegt für mich darin, dass die Klasse auf jeden Fall eine best. Schülerzahl nicht überschreiten wird, solange mein Sohn drin ist. Die Gestaltung der Förderstunden stelle ich mir so vor, dass der Förderlehrer verpasstes oder nicht ganz mitbekommenes (akustisch) nochmal aufgreift und vertieft. Mein Sohn schweift schnell mit seinen Gedanken ab, wenn ihm das Zuhören zu anstrengend wird....
Es ist bei ihm auch wie bei deiner Tochter: für die SH Schule ist er zu gut, aber so ganz ohne Hilfe wird es auf der Regelschule recht hart, daher denke ich schon, dass er die Unterstützung bekommen sollte. Klar gibt es immer Kinder denen es schlechter geht, aber das ist ja aus meiner Sicht als Mutter eines sh Kindes kein Argument, denn es gibt eben auch ganz ganz viele Kinder, die dann mit ihm in der Schule sind, für die akustische Infos so ganz nebenbei aufgenommen werden und die sich ausschliesslich um die Aufgaben kümmern. Unsere Kinder aber müssen sich erstmal die rein akustische Information schwer erarbeiten (konzemtrationsmässig).
Ich hab jetzt einen Termin in der zuständigen Grundschule, um alle Anträge auszufüllen und dann kann ich wahrscheinlich lange warten (Einschulung ist ja erst in 1,5 Jahren).

LG und danke nochmal!
Momo

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 20. Mär 2006, 21:34
von Barbara
Hallo Momo!
Das habe ich auch nicht so gemeint, dass man auf irgendwas verzichten sollte, nur weil es vielleicht welche gibt, die es noch nötiger haben. Als Mutter denkt man als allererstes an das Beste für das eigene Kind. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen, dass meine Tochter einen I-Platz beansprucht, obwohl sie im Moment (noch!) nicht soviel Förderung braucht. Davon profitieren die anderen drei I-Kinder, alles Extremfrühchen mit Entwicklungsverzögerungen, sogar, dass die Sonderpädagogin dafür mehr Zeit für sie hat. Mir ging es in erster Linie um die geringere Klassenstärke und die doppelte Lehrerbesetzung. Da die I-Klassen neben dem Klassenraum noch einen Gruppenraum haben, wird es in manchen Fächern so gehandhabt, dass die Klasse aufgeteilt wird und sich die eine Lehrkraft mit der Hälfte der Kinder in den Gruppenraum verzieht. So ist die Arbeitsgruppe noch kleiner und durch den Extraraum auch für sich.
Manche Schulen stellen sich quer, wenn sie neben den I-Kindern noch weitere "Problemkinder" in die Klasse aufnehmen sollen, weil die Belastung für die Lehrer und die Klasse dann höher ist und die eigentlichen I-Kinder dann irgendwann zu kurz kommen.
Das kenne ich von mir auch, dass ich, wenn mir das Verstehen zu anstrengend wird, ziemlich schnell aufgebe und mit meinen Gedanken woanders bin. Neulich war ich im Planetarium, bekam da sogar einen Empfänger mit Induktionsschleife um den Hals, aber leider funktionierte das Ding nicht. Da ich den Sprecher so nicht gut verstand, bin ich bei dieser Berieselung eingeschlafen. Begünstigt wurde das noch durch die Dunkelheit und die bequemen Liegesessel. Ich hoffe nur, dass ich nicht so doll geschnarcht habe!
Gruß Barbara

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 21. Mär 2006, 09:55
von Momo
Erstellt von Barbara
...sie im Moment (noch!) nicht soviel Förderung braucht. Davon profitieren die anderen drei I-Kinder, alles Extremfrühchen mit Entwicklungsverzögerungen, sogar, dass die Sonderpädagogin dafür mehr Zeit für sie hat. Mir ging es in erster Linie um die geringere Klassenstärke und die doppelte Lehrerbesetzung. Da die I-Klassen neben dem Klassenraum noch einen Gruppenraum haben, wird es in manchen Fächern so gehandhabt, dass die Klasse aufgeteilt wird und sich die eine Lehrkraft mit der Hälfte der Kinder in den Gruppenraum verzieht. So ist die Arbeitsgruppe noch kleiner und durch den Extraraum auch für sich.
Ganz genauso ist das hier auch mit den 2 Lehrern, kleine Klasse und Extraraum mit der Möglichkeit die Klasse zu teilen! Na mal sehen was passiert. Für ihn wäre es das beste, denn in einer Klasse mit 30 Schülern und einer riesigen 4-zügigen Schule wäre er überfordert...

LG
Momo


Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 21. Mär 2006, 17:28
von Barbara
Liebe Momo, dann drück´ ich Dir die Daumen, dass es mit dieser schnuckeligen Grundschule klappt. Aber dass sie Deine Anmeldung für 2007 schon jetzt entgegen nehmen? An der Grundschule meiner Tochter ist es so, dass man sich im erst im Januar für die Einschulung im folgenden Sommer bewerben kann. Das war dann auch nochmal ein Nervenkitzel damals, weil wir es erst 2 Wochen vor den Sommerferien erfahren haben, dass es klappt. Sie hatten 5 Bewerbungen für 4 Plätze, und bis der Schulrat in die Gänge kam, das dauerte. Hoffentlich wird´s bei Euch ein bisschen entspannter.
Gruß Barbara

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 22. Mär 2006, 08:58
von Momo
Hallo Barbara,
Ich WOLLTE ihn NICHT anmelden, aber ich MUSSTE, denn
in Niedersachsen findet bei der Anmeldung für ALLE Kinder ein Sprachstandsfeststellungstest statt. Kinder, die dann Sprachförderung brauchen (ausgenommen sind Kinder, die in einen SH Kiga oder Sprachheilkiga gehen) bekommen dann ein komplettes Schuljahr vor der Einschulung Sprachförderung. Deshalb müssen jetzt bereits alle angemeldet werden.
Entschieden, ob sonderpädagog. Förderbedarf besteht wird erst Juni/ Juli bevor die Schule anfängt....

LG
Momo

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 19. Nov 2007, 23:56
von SALIH
Hallo,

wissbegirich habe ich eure Antworten gelesen und genau das wieder gefunden was uns mit meinem Sohn in der ersten Klasse der Regelgrundschule passiert.
Eestmal zu vorgeschichte:
Mein sohn hat schon seit seinem 3 Lebensjahr probleme mit demOhren gehabt, d.h immer öfter Mittohrentzündung mit 3X operativen Paukenröhrchen und entfernen der Mandeln. Danach hat sich sein zustand aber auch gebessert.

Um aber das defizit was sich durch die Krankheit ergeben hat, wurde ihm zwischen 4 und 6 Jahren Logopedie und Ergoteraphie (Ergo läuft noch) vergeben.

Da wir aus dem ausland stammen haben wir unserem Sohn imletzten Kindergarten Jahr auch Sprachteraphie für deutsch geben lassen. Er hat sich gut gemacht.

Bei der Schuluntersuchnung wurde nichts festgestelt,
die Ergoterapeutin behandelt ihn auf Wahrnehmungsstörungen, es ist aber zu sagen das er nicht schwärhörig ist.
die Logopädin behandelt ihn auf einige Wörter die er nicht so gut ausdrucken konnte.
Beide sind auch der Meinung, das der sich in der Regelschule gut machen wird. Dieses vertreten auch wir als Elternpaar. Uns fällt bei unserem Sohn keine auffälligkeiten auf, bis auf das was auch nach Meinung der Schulärztin kein Grund für das Besuch der Regelschule ist.

DAS SIEHT ABER DIE LEHRERIN IN DER REGELGRUNDSCHULE ANDERS.
Am ersten SChultag konnte sich unser Sohn AYDIN nich gleich wohlfühlen, worauf er angefangen hat zu weinen, dies gin ca. 1 Woche lang. Danach hat es sich gelegt und ab der zweiten Woche hat er sogar spass daran gehabt in die Schule zu gehen. Aber in der ersten Woche musste ich mir von der Lehrerin anhören, das wenn er in paar tagen nicht besser wir, das er in die Vorschule geschickt werden wird.
Aber weil AYDIN jetzt alles mitmacht hat sie davon abgesehen. jetzt hatten wir vor drei Tagen ein Gespräch mit Ihr, wo Sie behauptet, das der Bera nicht zuhört, bzw. Sie gar nicht mitbekommt. Ihr Vorschlag war jetzt, das wir die Pädaudiolgie in Hannover (MHH) aufsuchen sollen, um dort ein grosses hörbild machen zu lassen.

***** FRAGE****
-Jetzt frage ich mich natürlich ist das wiedermal ein Versuch, das KInd abzuschieben. Bzw.

- Sagen wir mal bei der Untersuchnug beim Pädaudiologen kommt nichts raus... wie soll ich gegenüber
der Lehreein reagieren.

- Falls in der Untersuchung (ist erst nächstes Jahr, ein frühren Termin haben wir nicht bekommen)
herauskommt, das er Wahrnehmungsprobleme oder andere Problem beim Verarbeitung des gehörten im
Gehirn hat. Kann die Lehrerin den AYDIN direkt in die Förderschule (Sonderschule) abschieben.

- Was fürrechte habe wir als Eltern

- Ist evenbtuell auch eine förderung paralle zu der Regelschule (I-Klasse, Betreungsperson...)
was den AYDIN behilflic sein kann.

- Wie muss ich gegenüber dem Rektor bzw. der Lährerin auftreten, falls der AYDIN was hat und wir nicht wollen
das er in der Förderschule (Sonderschule) geschickt wird, sonder das er parallel zu oder in der Regelschule zusätzlich
Unterstütz wir. Habe ich ein recht darauf oder müssen wir das machen was die Lehrein möchte.

KANN MIR EINE INNFORMATIONEN DARÜBER ZUKOMMEN LASSEN WIE ICH VORGEHEN KANN ODER INFORMATIONEN HERBEKOMME.

VIELEN DANK EUER SALIH

Welhe Rechte hat die Lehrerin. Darf Sie solche Untersuchungen anfordern.

Re: I-Platz in der Regelschule

Verfasst: 21. Nov 2007, 08:25
von Momo
Hallo Salih

also ich würde der Lehrerin erstmal unterstellen, dass sie es gut meint.

Sie kann euch natürlich nicht zwingen die Untersuchungen machen zu lassen, aber die Frage ist doch ob damit eurem Kind geholfen ist..... Im Prinzip finde ich es erstmal gut, dass sie so aufmerksam ist. Sie könnte auch einfach gleich sagen, sie stellt einen Antrag auf sonderpädagogische Überprüfung- hat sie aber nicht!

Sollte der Test (MHH ist auch eine gute Adresse) gut ausfallen, dann würde ich auch offen mit der Lehrerin darüber sprechen (im Interesse eures Kindes). Hat er nämlcih trotz allem Probleme in der Schule muss man schon überlegen, woran es dann liegt und wie man ihm helfen kann. Eine Möglihckeit wäre dann auch sonderpädagogischen Förderbedarf feststellen zu lassen mit dem Ziel der Integration in der Regelschule. Das würde bedeuten, dass er dort mehr Unterstürzung bekommt.

Sollte sich bei dem Test herausstellen, dass er ein Hörproblem hat (sei es eine wirklcihe Hörschädigung oder eine Auditive Wahrnehmungsstörung (AVWS)), würde ich auch das direkt ansprechen. Dann würde man wahrscheinlich Kontakt zum Mobilen Dienst der SH Schule aufnehmen. Die kommen dann in die Schule und klären über den Umgang mit einem hg Kind auf und sorgen dafür, dass er einen guten Sitzplatz bekommt und gucken ob an der räumlichen Gestaltung etwas geändert werden sollte. Außerdem kann man auch dann einen Antrag auf sonderpädagogsichen Förderbedarf stellen, damit dein Sohn zusätzliche Hilfe bekommt. Zusätzliche wäre dann der Pädaudiologe gefragt über den Einsatz technischer Hilfsmittel (Hörgeräte und/ oder Fundkanlage) zu entscheiden.

Ich habe so ein wenig das Gefühl, dass ihr euch abgelehnt fühlt. Versucht doch leiber die Lehrerin als Partnerin zu sehen und mit ihr, für euer Kind!, zusammenzuarbeiten. Letzlich ist ihm auch nicht damit geholfen Spielball zu sein. Und wenn er wirklich Problem hat in der Schule ist ihm auch nicht damit geholfen auf Kramf normal behandlet zu werden.

Und so einfach wird man nicht auf eine Förderschule (so heissen sie) "abgeschoben". Erstmal müsste dann ja auch festgestellt werden in welchem Bereich der Förderbedarf liegt. Leider sehen viele Eltern Förderschulen (oder wie du schreibst Sonderschulen) als Stigma und etwas ganz schreckliches- unberechtigterweise. Für manche Kinder ist der Besuch einer Förderschule die bessere Lösung!
ABBC3_OFFTOPIC
Nachtrag zu uns: wir haben uns übrigens für unseren Sohn für die Förderschule Schwerpunkt Hören entschieden und fahren bisher gut damit. Er ist aber ja auch anders als euer Sohn eindeutig mittel-hochgradig sh.
Gruß