Ich bin neu in diesem Forum gelandet, nachdem ich mich letzte Woche nach rund 10 Jahren Aufschieben doch mal zum HNO getraut habe, der - wie zu erwarten war - eine Schwerhörigkeit festgestellt und Hörgeräte verordnet hat.
Nächste Woche werde ich dann wohl mal den Termin beim Hörgeräteakustiker angehen, wenn auch noch nicht mit großer Begeisterung. Ich bin 38 und möchte eigentlich keine Hörgeräte tragen.
Andererseits kommt mein Hörvermögen im Alltag immer öfter an seine Grenze, gerade im vergangenen Jahr verschärft durch ständiges Sprechen mit Maskenträgern, die ich - je nach Frequenz ihrer Stimme - teilweise kaum verstehe. Ich merke, dass ich immer häufiger rate und sehr vage und unverbindlich auf mein Gegenüber reagiere, weil es mir zu peinlich ist, noch mal nachzufragen, wenn ich selbst beim 2. oder 3. Wiederholen nichts verstanden habe. Ich habe die Hoffnung, dass sich das mit Hörgeräten verbessert.
Ich habe hier im Forum in den letzten Tagen viel gelesen, aber habe trotzdem noch einige Fragen, um auch als unerfahrener Neuling möglichst zu optimalem Hören zu kommen (und mich vielleicht auch ein wenig an den Gedanken, Hörgeräte zu tragen, gewöhnen kann):
- Gibt es Dinge/ Fragen, an die man vielleicht vorher gar nicht denkt, die man aber beim Besuch beim Hörgeräteakustiker wissen sollte? Sollte man sich irgendwie auf den Besuch vorbereiten? (Ich dachte z.B. mal daran, für mich selbst aufzulisten, in welchen Situationen ich besondere Schwierigkeiten habe) Vielleicht gibt es etwas, wo "alte Hasen" sagen "wenn ich das direkt gewusst hätte, hätte ich mir ein paar Wochen rumprobieren gespart" oder so - dann raus damit

Was das Hörgerät können sollte:
- Ich bin beruflich bedingt in unterschiedlichen Situationen unterwegs - viele 1:1 Gespräche in ruhiger Umgebung, aber auch Fortbildungen (als Referentin) in großen Räumen (wo ich große Probleme habe, Fragen von weiter hinten zu verstehen ... aktuell ein Segen, dass alles über Video stattfindet) oder Gespräche in lauterer Umgebung.
- Privat bin ich Hobby-Musikerin, spiele Querflöte. Das stelle ich mir schwierig vor, da die Flöte ja recht nah am Ohr, laut und teilweise hochfrequent ist (die höre ich gut) - gleichzeitig wäre es aber schön, auch die Mitspieler, die weiter weg sind, gut zu hören - wenn ich dann noch den Dirigenten verstehen könnte oder mich in den Pausen mit meinen Mitspielern vom Platz aus unterhalten könnte (akustisch katastrophale Halle mit hoher Decke - ich verstehe keinen, der mehr als 2,5 Meter weg ist), wäre das fantastisch.
- Wie ist es mit Sport, ich gehe regelmäßig mit einer Freundin joggen, wobei wir uns natürlich auch unterhalten - kann ich die Geräte dabei problemlos tragen oder stören sie?
Vermutlich sind da unterschiedliche Einstellungen nötig - kann das jedes Hörgerät oder gibt es Modelle, die ich gar nicht testen brauche?
Gibt es vielleicht sogar jemanden, der Querflöte spielt mit Hörgeräten und seine Erfahrungen teilen möchte?
Mein Audiogramm zeigt vor allem Probleme in den tiefen und mittleren Tönen, aber auch der Rest ist nicht super ... meine HNO empfahl mir keine Geräte, die komplett im Ohr sitzen - die wären mir natürlich am liebsten (je unsichtbarer, desto besser), aber noch wichtiger ist mir, den optimalen Klang rauszuholen - vermutlich muss ich da einfach ausprobieren, oder gibt es hier vielleicht Erfahrungen, mit welchen Geräten sich ein möglichst gutes Sprachverständnis erreichen lässt?
Ich nehme an, technisch ist es mittlerweile Standart, dass sich das Gerät mit dem Handy verbinden lässt? Kann man auch Gespräche mit der Apple Watch annehmen, die dann aufs Hörgerät gehen? Oder Videokonferenzen am Macbook per Bluetooth aufs Hörgerät gehen? Oder muss ich erwähnen, dass es das können soll?
Viele Fragen, vielleicht hat ja jemand Lust was dazu zu schreiben


