Schwerhoerigenforum.de

Hallo zusammen,
ich als Neuling hier brauche euren Rat. Achtung etwas länger
Zur Vorgeschichte: Ich bin 31 und berufstätig. Meine Hörminderung kommt durch mehrmalige Gaben von Amikacin (Aminoglykosid Antibiotika) zustande. Die letzte Gabe per Infusion gab es vor 3 ½ Jahren wodurch sich mein Gehör so sehr verschlechtert hat, dass ich Hörgeräte brauchte. Das Medikament habe ich noch ca. 2 weitere Jahre inhaliert.

Damals habe ich mich für die Starkey Soundlens IQ 2000 entschieden, mit den ich über die Jahre gut zurecht kam. Gestört hat mich lediglich die hohe Anfälligkeit für Defekte. Das linke Gerät war nach dem ersten Jahr nahezu alle 3 Monate in Reparatur wg. diverser Defekte. Die Starkeys sind nun ca. 3 Jahr ein Einsatz.
Schon am Anfang des Jahres merkte ich, dass sich meine Ohren ohne Hörgeräte wie Watte anfühlten und das Gefühl hatte das ich schlechter Höre. Als Folge haben wir mal die Hörgeräte angepasst und gemerkt, dass die linken sich nicht mehr weiter anpassen ließen ohne Rückkopplung.

Vor einem Monat hat sich nun das rechte Gerät in alle Einzelteile zerlegt (Danke hier an meine Katze) und musste repariert werden. Da ich nun schon länger unzufrieden war mit den Geräten und immer mehr das Gefühl hatte schlechter damit zu hören bat ich beim Aku um einen Hörtest. Wie befürchtet fiel dieser deutlich schlechter aus als vor 3 Jahren. Ich habe euch den neuen Hörtest vom Aku angehangen. Es müssen definitv neue und stärkere Geräte her.

Zum Testen habe ich nun erstmal die Unitron Moxi Blu B-312 mit einem Ulta Power Hörer bekommen. Als Anpassformel wurde DSLv5.0 genutzt. Bereits bei der ersten Einstellung sah man leider, dass meine Hörminderung bei den hohen Tönen die Leistung des Hörgerätes übersteigen. Laut Aku sei das wohl erstmal so ok, kann man ja testen.
Nachdem First Fit ist natürlich nichts perfekt aber ich höre schon einmal deutlich besser als mit den alten Geräten, die Bluetooth Funktion ist natürlich sehr nett!

Es bereitet mir jedoch Bauchschmerzen, dass ich bei einem möglichen weiteren Hörverlust (welcher defintiv auszuschließen ist) keinen Puffer mehr habe für Anpassungen in den hohen Bereichen, auch wenn dort eh nicht mehr viel zu holen ist. Für mich wird nun noch ein Oticon Xceed vorbereitet. Jedoch nur auf meine bitte hin und mit der Info vom Aku, dass es ja so viel größer sei und man es dann auch mehr sieht. Ist mir aber egal, mir ist wichtig erstmal wieder besser zu hören.
Zudem hatte ich eher das Gefühl, dass versucht wurde mir einen speziellen Hersteller aufzuzwingen mit dem der Aku zusammenarbeitet, Vio Kollektion, ist euch das bekannt? Dort gibt es ein Gerät was indentisch mit dem Moxi Blu ist, es würde nur ein anderer Name draufstehen. Auf Nachfrage für ein stärkeres von Phonak oder Oticon war man sehr zurückhaltend und meinte man müsse schauen ob es von Vio auch so etwas gibt. Leider findet man bei Vio weder Datenblätter noch genaue Informationen und man wollte mir auch nichts aushändigen.

Nun die eigentliche Frage: Könnt ihr mir etwas empfehlen? Sehe ich das so richtig, dass ich von den Unitron Moxi Blu Abstand nehmen sollte, weil diese keinen Puffer bieten und lieber direkt auf UP Geräte wechseln? Natürlich möchte ich noch weitere Geräte testen.

Lieben Dank an euch

Huhu,

ich würde dir zu einer CI VU raten. Den Hörverlust in den Höhen bekommt kein HG mehr hin.
Von der Hörkurve her bist du ein guter Kandidat für ein Hybrid / EAS-System: die Höhen via CI, die Tiefen via Hörgerät.

Danke für deine Einschätzung. Ich habe mir bereits einen Termin im Hörzentrum Hannover für eine Beratung besorgt, dieser ist im Oktober.

Leider ist ein CI nicht so einfach, da ich eine Organtransplantation hinter mir habe und jegliche OPs, Fremdkörper etc. durch die Immunsuppression nicht gern gesehen sind. Nach Rückfrage in meinem Transplantationszentrum soll versucht werden ein CI möglichst weit rauszuzögern.

Natürlich lässt sich dieses irgendwann nicht mehr vermeiden.

Hey Inaina,

laut Audiogramm ist rechts der höchste Ton (8kHz) und links die beiden höchsten Töne (6 und 8kHz) nicht mehr messbar. D.h., dass diese auch mit dem Xceed leider nicht mehr wahrnehmbar werden. Die einzige Möglichkeit, um bei konventionellen Hörgeräten zu bleiben, ist eine Tonhöhenverschiebung. Das können die BLU übrigens auch. Dabei werden die nicht mehr hörbaren Frequenzen in einen tieferen Bereich verschoben. Du hörst also noch alles, nur nicht in originaler Tonhöhe. Mehr dazu hier:
https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... ition.html

Besten Gruß,
Alex

Hallo Inaina,
vom Audiogramm her kann ich da Muggels Einschätzung nur bestätigen, insbesondere links wird mit Hörgerät nicht mehr so viel zu erreichen sein wie mit einem CI oder Hybrid möglich wäre.Zum Glück hast du einen Termin in Hannover, alle möglichen "Spezialfälle" werden dorthin überwiesen. Bin gespannt was man dazu dann sagen wird.
Alles Gute wünscht Katja, die auch durch Antibiotikaintoxikation ihr Gehör verloren hat und heute mit CI prima hört.

inaina hat geschrieben: ↑11. Sep 2021, 09:15 Danke für deine Einschätzung. Ich habe mir bereits einen Termin im Hörzentrum Hannover für eine Beratung besorgt, dieser ist im Oktober.

Leider ist ein CI nicht so einfach, da ich eine Organtransplantation hinter mir habe und jegliche OPs, Fremdkörper etc. durch die Immunsuppression nicht gern gesehen sind. Nach Rückfrage in meinem Transplantationszentrum soll versucht werden ein CI möglichst weit rauszuzögern.

Natürlich lässt sich dieses irgendwann nicht mehr vermeiden.

Um Dich ein wenig aufzubauen:
Ein Freund von mir hat auch nach einer Organtransplantation ein CI bekommen.
Das ist also weder unmöglich noch superselten.