Habe jetzt nochmal recherchiert nach geeigneten Programmen: einfach, ohne Konfiguration zu installieren und zu bedienen, und habe erstmal
SweepGen hierzu verwendet.
"Kurzanleitung" Entwurf für meine Phonaks:
Als erstes Audiogramm aufnehmen.
Dann Fittingfunktion ausführen (DSL, NAL oder whatever).
Anschliessend diesen algorithmusgenerierten Rohentwurf manuell nachbearbeiten.
Die Notwendigkeit dazu ergibt sich daraus, dass das Audiogramm viel weniger Messfrequenzen aufweist als moderne Hg an Equalizer-Kanälen.
In aller Regel ist daher der Output extrem nichtlinear, mithin normalerweise mehr oder weniger Schrott.
Daher jetzt in der Programmauswahl das Streamingprogramm aktivieren.
Alle Soundprocessingfunktionalitäten (Noise, Feedback, etc) deaktivieren. Denn hier zählt der "raw sound".
Konkret also NoiseBlock, WhistleBlock und SoundRecover alle auf 0.
In allen toten Bereichen (bei mir also z.B. ab 4+kHz) Verstärkung abschalten, hier ist Output unerwünscht (Energieverbrauch, Rückkopplung).
Mikrofon deaktivieren.
Erstmal um überhaupt durch die Stummschaltung die Programmumschaltung zu erkennen, und zweitens um Beeinträchtigung durch Störgeräusche zu verhindern.
Deshalb im Bluetooth-Programm-Menü das Mikro stummschalten. Keinesfalls die verbugte Option mit VolDown=Mute nutzen!
Konkret also im Reiter Bluetooth/Streaming oben Mute Mic aktivieren.
Abspeichern, Fittingprogramm verlassen, Sinus-Sweep (AudioSweepGen) laufenlassen, Fittingprogramm aufrufen, Equalizer nachtunen um den Durchlauf zu glätten, und wieder abspeichern usw. Solange wiederholen bis es "gut passt".
Mehrere Durchläufe mit verschiedenen Pegeln, der erste stellt die -50db-Kurve ein, der zweite -65, der dritte und letzte die -80dB-Kurve.
Diese Durchläufe mit AudioSweepGen-Pegel von -40, -25, -10dB respektive.
Zuerst Täler nach Bedarf anheben.
Sobald Täler im interessanten Bereich nicht mehr weiter anhebbar, ggf Senkung/Nivellierung der höchsten/stärkst maskierenden Spitzen.
(Oder andersherum - vielleicht besser?)
Ideal wäre, dass schwache (hier: höhere) Frequenzen nicht nur in extremer, sondern auch in normaler Lautstärke hörbar sind. Starke Stauchung des Dynamikbereichs unvermeidbar, aber hier akzeptabel.
Konkret bedeutet das, dass auf den schwachen Bereichen die relative Lautstärke bei hohen Eingangspegeln geringer ist, während bei geringen/leisen Eingangspegeln eine annähernd gleichmässige Sweeplautstärke erreichbar ist.
Um die Maskierung zu begrenzen, ist vermutlich unvermeidlich, die "besten Hörbereiche" nicht vollständig auszunutzen; speziell wenn es sich um wenige enge Spitzen im Frequenzspektrum handelt. An einen leiseren Gesamteindruck gegenüber linear eingestellten Hg muss/kann man sich gewöhnen, wenn man die bisher maskierten Frequenzen hören/nutzen will, dies überhaupt lernen können will.
Im Endergebnis ist der Höreindruck vollständiger, das ganze Klangspektrum ist da, und nicht maskiert durch besonders "laute" Spitzen.
Brittany hat geschrieben: ↑10. Mai 2022, 23:14
Ohrenklempner hat Dich darauf hingewiesen, dass Du das Ziel Deines groß angelegten Privatprojektes auch etwas leichter erreichen könntest, indem Du eine Perzentilanalyse machen lässt.
Erstens: Kein Hörgerätehändler hat mich auf "Perzentilanalyse" hingewiesen. Ist denen alles offensichtlich zuviel Arbeit. Schnell den Kunden ausdrücken, und dann die leere Schale wegwerfen scheint die Devise.
Die Neigung zur Unselbständigkeit bei dem Gros der Kunden ist auch offensichtlich; statt selbst zu justieren, soll jemand anderes das Ganze umständlich machen.
Zweitens: Sofern der Kunde noch nicht dement ist, wird eine Perzentilanalyse vermutlich nicht annähernd die Genauigkeit eines Self-Fittings per Sinus-Sweep erreichen.