Start mit Hörhilfe bei leichter Schwerhörigkeit im HT-Bereich

[teddy12]

Hallo liebes Forum,

mein Betriebsarzt ist Schuld, dass ich jetzt hier angemeldet bin. Als Aktivist und Liebhaber klassischer Musik auch im Chorgesang habe ich jahrelang Audioaufnahmen mit seinerzeit bestem Equipment für den Chor angefertigt, habe somit ein an und für sich ein sehr gutes Gehör. Nur der Betriebsarzt sagte, seit den 4 Jahren (letzte Untersuchung) hat sich das Audiogramm verschlechtert.

Als 58 Jähriger höre ich beidseitig bis 2kHz mit +5dB perfekt und über dem Altersdurchschnitt. Rechts sackt es auf +45dB bei 3kHz und bis 6kHz geht die Kurve fast wieder auf den Altersdurchschnitt (18dB) auf bei mir 25dB hoch. Links nicht ganz so ausgeprägt der 3kHz Einbruch aber sehr ähnlich. Des weiteren wurde mir die Textverständlichkeit mit 85% bzw. 90% als sehr gut und damit ohne HG-Indikation bestätigt.
Nun habe ich aus Lebenserfahrung mit HG-Trägern immerwieder gehört, fange nicht zu spät an mit den HG! Deshalb bin ich bei audibene auf der Internetseite "für eine kostenlose Testphase" qualifiziert worden und teste seither in Verbindung mit einem m. E. guten Akustiker das zweite Hörgerät.

Grundaussage des Akustikers, HinterDemOhr wäre bei mir gesetzt, da ImOhr meine noch sehr gut vorhandenen tiefen Frequenzen zu stark dämpfen, auch meine ab ca. 8kHz wieder altersgemäßes Hörvermögen sei "besonders" bei mir.
Mit der excellenten Hörfähigkeit bis 2kHz samt der guten Verständlichkeit allgemein sieht Akustiker mich nicht unbedingt als HG-Patient, dsagt aber auch, ein Test der aktuellen Technik wäre vielleicht doch nicht ganz falsch.
Mein Höranspruch wäre im Idealfall in Gesellschaft das Gesprochene wieder besser mitzubekommen, hier merke ich selber einen starken Rückgang.

Eines merke ich, man braucht Austausch mit GleichHörigen, deshalb mein ausführlicher Text zum Einstieg.

Angefangen habe ich mit einem audibene Horizon AX RIC-R 3AX, stelle sehr gute Verbesserung in lauterer Umgebung im bei mir fehlenden Frequenzbereich dest (in der Oper, ich konnte den Text der solistischen Sopranistin mal wieder verstehen, die mitten im Chor stand und hinter dem Orchester sang, enorm). In leiser Umgebung (die ich sehr liebe) hingegen eher schwierig für mich, da ich ein deutliches Grundrauschen auf den Ohren habe und wegen "die HG immer schön tragen" dies auch ertragen habe. Kritisch auch in leiser Umgebung mit 3 anderen Leuten in einem Wohnzimmer am Tisch, sehr anstrengend.
Nach 1,5 Wochen hat mein Akustiker dann auf Oticon gewechselt, More 3 miniRITE R. Der erste Eindruck, Oticon hat schlechtere räumliche Auflösung, ein (kann aber auch die Einstellung sein) für mich persönlich unangenehmen blechern-röhrenähnlichen Klang (2km entferntes Autobahnrauschen klingt wie ein naher Mähdräscher in 200m Entfernung), aber am schwerwiegendsten hat Oticon ein deutlich stärkeres Eigenrauschen, was aber auch vmtl. wieder an der lieben Einstellung liegt. Ansonsten holt das Oticon manche Vogelgeräusche und auch das Ticken unserer Pendeluhr besser heraus, dass hatte ich mit Horizon nicht so auf dem Schirm.

Hat jemand Erfahrung bzw. evt. eine Empfehlung zu rauschärmeren HGs?

Ich für mich merke, es ist ein Megathema auch mit vielen Kosten, will hier aber mit meiner leichten Schwerhörigkeit keinen nerven oder das Ohr volljammern. Wenn jemand antworten möchte, ich freue mich sehr darüber.

Liebe Grüße
teddy12

[Yak]

Hallo Teddy12
erst einmal wilkommen im Forum
bin ja auch noch ein Neuling hier und froh, auf Fachleute und Leidensgnossen/innen getroffen zu sein und habe hier schon viel mitnehmen können.

Ich habe gerade ein baugleiches Gerät ( basiert auf Signia AX in der tech Stufe 7 ) zum Testhören und auch mich nervt das Grundrauschen, Ich habe es nur wegbekommen, wenn ich in der App die Richtmikrofoneinstellung "Auto" deaktiviert habe, dann war absolut kein Rauschen ( für meine angeschlagenen Ohren zumindest) zu hören, Habe am Donnerstag einen Termin, um zu sehen, ofb man da in den Griff bekommt.
Meine anderen Testgeräte waren die von Starkey (Evolv AI 2400). Da hatte ich kein für mich wahrnehmbares Rauschen, dafür aber auch das, was Du beschreibst, dass Geräusche übermässig dominat erscheinen. Die Sprache war dennoch besser verständlich, als mit dem Signia, trotz "Mehrinput".

Ich fand auch nach dem abschalten der Automatik in den Signias den Verlust der Automatik nicht wirklich hinderlich.

[Alex68]

Hallo Teddy,
Deine Beschreibung kommt mir bekannt vor. Habe einen ähnlichen noch leichten HV.
Allerdings wirst Du ja bei deiner guten Sprachverständlichkeit noch keinen Zuschuss der Kasse bekommen.
Auch ich habe bei den hohen Tönen die Probleme und habe mit den HG einen grossen Mehrwert verspürt.
Vieles ist einfach noch Gewöhnung und da benötigst Du noch etwas an Geduld.
Aber ich habe mir auch gedacht, warum noch warten mit den HG, besser wird es nicht mehr und je länger man abwartet, je
schwieriger wird dann wahrscheinlich irgendwann die Anpassung.

[Hups]

Hallo Teddy,

bin glücklich mit meinen Widex (auch wenn sie als "Weichspüler" bezeichnet werden). Habe auch Phonak getestet. Die waren mir definitiv zu metallisch und zu harsch.

Bei Musik sind mir die Widex sehr angenehm. Sie fummeln wohl nicht in den Frequenzen rum, wenn Rückkoppelungen oder Impulse unterdrückt werden müssen. Ich kann damit problemlos Klavier spielen, singen oder die Gitarre meiner Tochter stimmen, ohne irgendwelche nicht vorhandenen Schwebungen zu hören.

Aber wie gesagt, ich habe nur zwei Hersteller in verschiedenen Technikstufen getestet.

Rauschen nehme ich nicht wahr. Aber bei mir sind die hohen Frequenzen echt weg. Vermutlich rauschen sie alle - aber meine nicht in einem für mich hörbaren Bereich...

Liebe Grüße
Hubert