unsere Hoffnung war das CI

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sunnyw71
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unsere Hoffnung war das CI

#1

Beitrag von sunnyw71 »

:) Hallo erstmal...
Mein sohn bekam im Dez. sein CI,er ist 7 j.und wir besuchen noch die Reha zur einstellung...sind sehr zufrieden mit dem gerät..naja besser gesagt er ist es.Er besucht die 2 Klasse jetzt nach den ferien , ich hoffe er schafft es, denn in der 1.kl. waren es nur 7 kinder und jetzt werden es 26 sein,er geht auf eine *normale* Schule....ich denk ein versuch ist es wert....einiege schwierigkeiten hat er schon..aber nur so weiß ich..ob er es packt...wär gern an anderen infos interessiert...und wüsste gern wer seine erfahrungen mit kindern in dem alter hat ,die ein CI tragen. ;) bis denne sunny
rhae
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#2

Beitrag von rhae »

Hallo Heike,

danke erstmal für Deinen Beitrag, ich habe ihn aber in einen besser passenden Bereich verschoben, denn Du hast ja keine technischen Fragen zum CI (oder so), sondern zur Integration Deines Kindes in der Schule und den Umgang mit Freunden ...
Deine Signatur ist auch etwas ungewöhnlich, evtl. willst Du die ja ändern - geht mit dem Knopf "Profile" oben links ;)

Geht Dein Sohn eigentlich in einen Verein, also Fußball, Basketball, Badmington etc., da lernt man doch noch am schnellsten Freunde kennen oder sind Sportvereine grundsätzlich nichts für die empfindlichen Geräte unserer Kinder (frag' ich jetzt mal so, bin ja noch nicht so richtig betroffen)?

Viele Grüße Ralph :computer:
Andrea Heiker
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#3

Beitrag von Andrea Heiker »

Erstellt von rhae
Geht Dein Sohn eigentlich in einen Verein, also Fußball, Basketball, Badmington etc., da lernt man doch noch am schnellsten Freunde kennen oder sind Sportvereine grundsätzlich nichts für die empfindlichen Geräte unserer Kinder (frag' ich jetzt mal so, bin ja noch nicht so richtig betroffen)?
Hallo RAlf,

natürlich ist Sport auch für Hg-Träger. Wenn man stark schwitzt, kann man "HG-Kondome", genannt Superseals, über die Hgs ziehen. Bei mir ist aber auch ohne Überzieher noch nie ein Lauscher ausgefallen. Beim CI muss man sich vor heftigen Stürzen schützen, d.h. Helme beim Radfahren o.ä.

Ein Besuch in der Regelschule kann für ein hörgeschädigte Kinder eine richtige Quälerei sein, wenn es im Abseits steht. Gerade bei sh Kindern ist besonders auf die sozialen Kontakte zu achten. Ich habe selbst eine Regelschulke besucht. Die Grundschule war super, das Gymnasium war wegen mangelndem Kontakte/Freunde oft eine Quälerei. Ich verweise auf verschieden Diskussionen im Schwerhörigennetz und bei HCIG zu diesem Thema.

Gruß
Andrea
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Anouchka
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#4

Beitrag von Anouchka »

Hallo Andrea,

von den sogenannten Superseals habe ich noch nie etwas gehört. Was bewirken sie genau und wo bekommt man sie? Unsere Tochter (2 Jahre) hat ein CI und seit April auch das neue HdO 3G von Nucleus. Wir hatten schon einen Ausfall, der eventuell auf zu viel Schwitzen (Urlaub) zurückzuführen sein könnte. Vielleicht könnten wir diese Superseals ja gut einsetzen?
Schon mal danke für die Info,
Anouchka
Nina M.
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#5

Beitrag von Nina M. »

Hallo!

Die Superseals bekommt man normalerweise bei jedem Akustiker. Einfach nach Fragen, auf Wunsch werden auch welche bestellt.
Es gibt die Dinger in verschiedenen Größen, ob die größte groß genug ist um auf den Esprit 3G zu passen weiß ich nicht genau, ich würde empfehlen es beim Akustiker auszuprobieren, bevor ihr am Ende umsonst welche kauft.

Das sind einfach kleine Gummi-Überzieher, die über das komplette Gerät gezogen werden. Und das Gummi schützt eben so die Technik vor Schweiß.

Gruß,
Nina
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Maike
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#6

Beitrag von Maike »

Hallo Sunny,

wie Andrea Heiker es bereits schrieb, KANN der Besuch einer Regelschule zur Quälerei werden... - besonders dann, wenn man in einem Alter ist, in dem der Austausch mit Gleichaltrigen sehr wichtig wird...

... ich spreche einfach aus Erfahrung, denn in meiner Familie gibts zwei hörbehinderte "Kinder" (= tja, die sind inzwischen erwachsen; ich bin eines davon :)) - und eines davon besuchte die SH-Schule (= ich), während meine Schwester die Regelschule besuchte. Beide haben wir das Abitur mit einer Eins komma... bestanden, beide haben wir studiert und haben heute einen Arbeitsplatz...

Nur: Ich habe es in manchem leichter gehabt, mich zu meiner Hörbehinderung unter Hörenden stellen zu können. Vermutlich deshalb, weil ich nie bewußt oder unbewußt meine Hörbehinderung ständig, tagein, tagaus, jahrelang zur Disposition stellen mußte?

Für mich war also die Entscheidung, mich zur SH-Schule gehen zu lassen, die beste, die überhaupt hätte fallen können. Das bedeutet NICHT, daß es bei anderen genau so sein müßte, denn jede Entscheidung kann nur individuell gefällt werden. Gefährlich wirds für mich dann, wenn das Kind nur deshalb die Regelschule besuchen soll, um möglichst "normal" zu sein...

Maike
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#7

Beitrag von rhae »

Maike> Für mich war also die Entscheidung, mich zur SH-Schule gehen zu lassen, die beste, die überhaupt hätte fallen können.

War diese SH-Schule in der Du das Abi gemacht hast ein Internat? Bei uns gibt's nur eine Grund- und Hauptschule für hörgeschädigte Kinder, da werden die Kinder mit kleinen Bussen morgens geholt und abends wieder gebracht. An Gymnasien gibt's wohl nicht viel Auswahl und dann ist entweder ein Umzug in Schulnähe erforderlich oder der Internatsbesuch :(
Und ein knapp 10-jähriges Kind ins Internat zu geben und nur am Wochenende zu sehen ist auch nicht so einfach.

Viele Grüße Ralph
Maike
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#8

Beitrag von Maike »

Hallo Rhae,

ja, es war ein Gymnasium mit Internat im südlichen Schwarzwald.

Es ist immer ein Unterschied, ob man sein eigenes Kind in ein Internat geben muß oder nicht... - ich weiß es. Meine Eltern haben mich aus genau diesem Grunde erst im Alter von knapp 15 Jahren in ein Internat gegeben, weil wir einen ausgeprägten Familienzusammenhalt haben und eine sehr starke Verbundenheit - auch heute noch - haben.

Und doch: Es war das Beste, was mir passieren konnte. Denn sämtliche (!) KlassenkameradInnen von mir waren auch im Internat; wir kamen aus der gesamten Bundesrepublik, sogar aus Berlin (West) und Niedersachsen. Es ist ein Austausch entstanden, der in einer Regelschule auf diese Weise unter Hörbehinderten in dieser Intensität einfach undenkbar ist. Es sind Freundschaften entstanden, die auch heute noch, 12 Jahre nach dem Abi, tragend sind, auch wenn ich längst hörende Freunde habe.

Es ist schwer vermittelbar, was an Zusammengehörigkeit wachsen und entstehen kann, gerade dann, wenn man im "kritischen" Alter ist und unter "seinesgleichen" sein kann. Da wird man oft fürs Leben gestärkt. Bei mir war das jedenfalls der Fall!

Ich kann jedoch nur erneut betonen, daß man niemals von sich aus auf andere schließen kann. Was für den einen (wie mich) das Beste war, muß es für den anderen nicht sein.

Jedenfalls habe ich keinen regelbeschulten Gehörlosen bzw. Resthörigen mit einem mittleren Hörverlust von mindestens 100 dB getroffen, mit dem ich hätte tauschen wollen. Um nichts in der Welt! - Selbst mit meiner Schwester würde ich - im Nachhinein! - nicht tauschen wollen, "obwohl" sie "nur" 90 dB während ihrer Schulzeit hatte (= mittlerweile ist es auch schlechter geworden udn sie ist CI-Trägerin geworden) - und wir haben den Vergleich...

Wie gesagt: Ich kann nur von mir reden... - und ich habe mir auch oft überlegt, wie es MIR gehen würde, müßte ich ein Kind in ein Internat geben... - ich glaube, ich kann es mir nicht vorstellen. Umso mehr bewundere ich hier meine Eltern... - da sind Tränen geflossen. Die sich aber bezahlt machten - in meinem Falle!

Grüßle
Maike
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Silke
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#9

Beitrag von Silke »

Hallo Sunny,
also ich bin die hier schon mehrfach zitierte Schwester von Maike, die mit einer an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit die ganze Zeit an Regelschulen war. Besonders anstrengend war es erst am Schluß, so ab der 9./10. Klasse bis zum Abitur, weil da in den Pausen das Gespräch mehr in den Vordergrund gerückt ist. Der Unterricht war weniger das Problem. Allerdings glaube ich, daß vieles einfacher gewesen wäre, wenn ich die guten hörenden Freunde, die ich später im Studium hatte, bereits in der Schulzeit gehabt hätte, Freunde können ein Bindeglied zu einer Gruppe sein, zu der man sonst wenig Zugang hat. Und es wäre vieles einfacher gewesen, wenn ich früher mehr Kontakt zu anderen Hörgeschädigten gehabt hätte. Heute würde ich sicherlich zumindest überlegen, in der Oberstufe auf eine Schwerhörigenschule zu wechseln, da ist man eigentlich auch alt genug, um von zu Hause wegzugehen.
Grüße, Silke
Nina M.
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#10

Beitrag von Nina M. »

Jetzt interessiert mich mal ganz aus purer Neugier: wer von euch ist eigentlich die ältere und wieviel Jahr seid ihr auseinander??? (Wenn man solch ungezogen neugierige Fragen hier stellen darf... :D )

Gruß,
Nina
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Ulli
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#11

Beitrag von Ulli »

Das würde mich auch mal interessieren und auch, wie eure Eltern dazu kamen, das eine Kind auf die Regelschule und das andere auf ein Internat zu schicken. War das euer Wunsch oder haben das eure Eltern für euch entschieden?
Ich finde es als Eltern unheimlich schwierig zu entscheiden, auf welche Schule bzw. Kindergarten das hb Kind gehen soll. Vor kurzem stand ich vor der Entscheidung, ob mein Sohnemann ab Sommer in den Schwerhörigenkindergarten gehen soll oder in der Kita bleiben soll, in die er schon seit fast zwei Jahren geht und voll integriert ist. Ich habe mich letztendlich für die Kita entschieden, für die wir ab August auch eine Integrationskraft bekommen und bei der ich das Gefühl habe, dass Tom bestens aufgehoben ist und sich entwickeln kann. Allerdings war diese Entscheidung schon nicht einfach, da es von allen Seiten pro und contra Argumente gibt. Wie es dann weitergehen soll, habe ich mir gedanklich auch schon mal vorgestellt, wobei der Weg insgesamt sehr verzweigt ist und viele Möglichkeiten offen lässt. Deswegen interessiert es mich, unter welchen Gesichtspunkten eure Eltern das eine Kind auf die Regelschule und das andere Kind auf die Hörbehindertenschule geschickt haben.
Lieben Gruß
Ulli
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.
Silke
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#12

Beitrag von Silke »

Hallo Nina und Ulli,
wer älter ist, tjaha... eine häufig gestellte Frage. Mein Schwesterlein ist 1 2/3 (ums genau zu nehmen) Jahre älter :)
Unsere Hörbehinderung ist unterschiedlich ausgeprägt. Meine Schwester ist von Geburt an gehörlos und meine Eltern wollten ihr nach dem völlig unkomplizierten Regelkindergarten keine Regelschule zumuten, zumal die Schwerhörigenschule zunächst nicht weit weg war und ohne Internatsbesuch möglich war. Ich war als Kind hochgradig (erst später an Taubheit grenzend) schwerhörig, und da wir beide von unseren Eltern sehr gut gefördert wurden (tägliche Spracharbeit) und ich vor Schulbesuch schon lesen und schreiben konnte, meinten meine Eltern, man könne den Regelschulbesuch durchaus versuchen, zumal ich vom Stoff her auch hörenden Kindern manches voraus hatte. Es hat auch mit sehr engagierten Lehrern, die meistens im Unterricht neben mir standen, zunächst völlig problemlos geklappt, und ich habe eine Mikroportanlage erst ab der 5. Klasse dazubekommen, als die Klasse größer war und die Lehrer stündlich wechselten. Meine Eltern standen die ganzen Jahre hindurch mit den Lehrern und Rektoren meiner Schulen in engem Kontakt, und ich wurde auch die ganze Zeit extern wirklich sehr gut betreut mit jährlichen Besuchen und Beratungen (im Gymnasium von der Frankenthaler Schule)- so daß meine Eltern sich wohl, glaube ich nie gefragt haben, ob ich wechseln sollte. Ich selber wollte das damals auch nicht, auch wenn ich wie bereits gesagt heute das zumindest für die letzten Schuljahre anders sehe.
Vielleicht hat Maike hier noch was hinzuzufügen oder zu korrigieren (wie das unter Schwestern so allgemein üblich ist :) )
Grüße, Silke
Maike
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#13

Beitrag von Maike »

Zu dem, was Silke hier schrieb, gibts nix zu korrigieren :), ich stehe voll hinter ihren Aussagen und könnte höchstens noch ergänzen:

Auch ich konnte bereits vor Schulbeginn lesen und schreiben (= in Silkes Statement könnte es so klingen, als ob DAS für unsere Eltern DER Grund gewesen sei, sie in eine Regelschule einzuschulen). Der genaue Beweggrund unserer Eltern, mich in eine SH-schule einzuschulen, war also "eigentlich" nur der Wunsch, daß ich möglichst viel im Unterricht akustisch verstehen solle, obwohl meine Regelkigazeit problemlos verlief.

Wie gesagt: Die Entscheidung unserer Eltern war gut, sehr gut sogar für mich. Übertragbar auf irgendwen anderes, selbst wenns meine Schwester wäre, ist sie NICHT! Es gibt nur individuelle Entscheidungen.

Warum ich trotzdem mit keinem hätte tauschen wollen, liegt schlicht und einfach an den erfüllenden sozialen Beziehungen, die ich im Austausch mit anderen Hörbehinderten erlebte - und die in dieser intensiven Form an Regelschulen kaum möglich gewesen wäre.

Maike
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Birgit
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#14

Beitrag von Birgit »

Wir haben die Situation, dass Claudia schon zur Grundschule im Internat ist. Sie hat halt die Kombination aus Seh- und Hörbehinderung, wobei die Sehbehinderung der Blindheit gleichzusetzen ist (Minimaler Sehrest) und die Schwerhörigkeit bei ca. 90dB liegt. Wir haben 3 Schulen ausprobiert (Taubblindenzentrum Hannover, war super, aber zu weit weg; Sehbehindertenschule in Karlsruhe- hat nicht verstanden, dass die Hörbehinderung auch gravierend ist und ging nicht darauf ein; Sehbehinderten und Blindenschule in Schramberg-Heiligenbronn, die haben auf dem gleichen Gelände auch eine Schwerhörigen- und Gehörlosenschule, die haben Zusatzunterrichtsstunden für Claudia beantragt, eine Zusatzerzieherin fürs Internat angestellt und Claudia hat sinnigerweise als Klassenlehrerin eine Lehrerin, die Blinden- und Schwerhörigenpädagogik studiert hat.)
Claudia war in die Entscheidung soweit möglich einbezogen, das heißt, wir haben sie auch gefragt, wo es ihr gefallen hat, bzw. was ihr gefallen oder nicht gefallen hat.(ca. 6-8Monate vor der Einschulung waren die "Schulerprobungen" von 3-5 Tagen inklusive Internat, bzw. tgl. Fahrt.
Sie wäre natürlich lieber zu Hause (wäre uns auch lieber), aber sie hat dafür Freundinnen in der Schule, auch die externen Kinder sind immer bis ca. 16.00 Uhr da. Ohne Internat könnten wir ihr die Sozialkontakte nicht bieten, denn ihre Klassenkameraden kämen aus einem Einzugsbereich von ca. 60km Radius um Karlsruhe und sie käme auch erst um 16.00 Uhr oder später nach Hause.
Regelschule würde sie nicht packen. So hat sie in Deutsch sehr positive Erlebnisse, in Mathe halt Einzelunterricht....
außerdem natürlich Sprachtherapie als Einzelstunden..
tschüss Birgit :rolleyes:
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Solveig
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#15

Beitrag von Solveig »

Hallo erstmal...
Mein sohn bekam im Dez. sein CI,er ist 7 j.und wir besuchen noch die Reha zur einstellung...sind sehr zufrieden mit dem gerät..naja besser gesagt er ist es.Er besucht die 2 Klasse jetzt nach den ferien , ich hoffe er schafft es, denn in der 1.kl. waren es nur 7 kinder und jetzt werden es 26 sein,er geht auf eine *normale* Schule....ich denk ein versuch ist es wert....einiege schwierigkeiten hat er schon..aber nur so weiß ich..ob er es packt...wär gern an anderen infos interessiert...und wüsste gern wer seine erfahrungen mit kindern in dem alter hat ,die ein CI tragen. bis denne sunny

Hallo Sunny,

ich bin prälingual gehörlos, fühle mich aber in der Lautsprache zu Hause.

Ich habe nahezu ausschließlich Einrichtungen zusammen mit Hörenden besucht. Die letzten Jahre habe ich auf der gymnasialen Oberstufe einer Hörgeschädigtenschule verbracht.

Ich kann von meinen Erfahrungen in der Grundschule berichten, als ich in dem Alter von deinem Sohn war. Damals hatte ich aber (noch) kein CI, sondern trug Hörgeräte sowie eine Mikroportanlage. Und die Hörreste, die ich nutzen konnte, waren sehr viel spärlicher als das Hörvermögen, das ich heute mit dem CI habe. Dafür habe ich hervorragende Ablesefähigkeiten und andere Bewältigungsstrategien erworben, mit denen ich meine Gehörlosigkeit (weitestgehend) kompensieren konnte.

Hat dein Sohn vorher die erste Klasse in einer Schwerhörigenschule besucht? Ich würde bei den ersten Schwierigkeiten noch nicht aufgeben, denn es ist wahrscheinlich auch eine Umstellung für ihn. Wichtig ist nur, dass er sich in der Schule wohlfühlt.

Ich wurde erst mit 7 ½ Jahren in die Grundschule eingeschult und hatte während der Regelschulzeit eine Privatlehrerin, die mich bis zur 7. Klasse „begleitet“ hat. Die Grundschule war auch deshalb bereit, sich auf dieses „Experiment“ einzulassen, weil eine Fachkraft, die Erfahrungen mit Hörgeschädigten hat, die zusätzliche Unterstützung gewährleistete.

Am Anfang hatte ich, glaube ich, noch etwas Anlaufschwierigkeiten, aber sozial gesehen kam ich mit den hörenden Klassenkameraden sehr gut zurecht und ich konnte leistungsmäßig auch mithalten – dank der zusätzlichen Fördermaßnahmen durch meine Privatlehrerin.

Ich bin in der 2. Klasse in eine andere Klasse gewechselt, da eine andere Lehrerin größere Bereitschaft gezeigt hat, mich in ihre Klasse aufzunehmen. Es verlief von da an alles super – ich fand in der anderen Klasse eine „beste“ Freundin, mit der ich durch dick und dünn ging und meine Klassenlehrerin war total nett.

Während der Grundschulzeit konnte ich meine Kommunikationsfähigkeiten von Jahr zu Jahr verbessern und ich war auch voll integriert.

Ich weiß, dass man jeden Fall individuell betrachten muß, weil eine erfolgreiche Integration von so vielen Faktoren abhängig ist. Ich wollte aber mit meinem Erfahrungsbericht aufzeigen, dass man durchaus als Gehörlose(r) eine „normale“ Schule besuchen kann.

Solveig
sunnyw71
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#16

Beitrag von sunnyw71 »

hallo Solveig...
nun ist gerade eine woche vergangen,wo mein sohn in der neuen klasse ist...er mußte die schule wechseln,da unsere aufgelöst wurde,am anfang war er ja nur mit 7 kindern in der klasse...jetzt in der 2. sind es 26 und shcon fangen die probleme an.heute bekam ich den ersten anruf von der lehrerin,hmm es klappt doch nicht so..er stört den unterricht , nach 2 klassen blöcken ,lässt seine konzentration stark nach...und kaum wieder zuerlangen...nächste woche muß ich zum schulrat, wegen integation in der schule...er is von anfang an in eine *normale*schule gegangen.Aber ich hab den eindruck...das die lehrer in der Schule..irgendwie dagegen sind..jeder dritte satz is irgendwie*is es doch nich besser wenn er in die sprachschule geht*..und das gerade mal nach 1 woche schule...aber sein verhalten is komisch..zuhause.is er der liebste..naja wie jedes kind hat er auch seine macken, aber in der schule total das gegenteil..ich hoffe ich mach nix falsch...dei von der UNi sind dafür das er in der *normalen* schule bleibt.sogar die lehrer von der REHA die wir besuchen sind dafür...nur seine betreuerin von der sprachschule und die lehrer in der jetzigen schule irgendwie nicht so.
Andrea Heiker
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#17

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo,

auf der Sprachschule sind die Probs für Deinen Sohn die gleichen. Wenn Sonderschule, dann würde ich ihne auf eine Gehörlosen- und Schwerhörigenschule geben. Mir scheint auch, dass die Lahrer nicht gewillt sind, da sie schon nach einer Woche Probleme machen. Das spürt Dein sohn natürlich und macht Ärger. Hat Dein Sohn eine Mikroportanlage? Ich halte es bei einem hochgradig schwerhörigen Kind für unverzichtbar, da bei einer Mikroportanlage gewährleistet ist, dass die Stimme des Lehrers direkt ins Ohr bekommt, ohne das Fussgescharre, Papiergeraschel usw. Dadurch ermüdet man natürlich nicht so schnell. Wo wohnst du denn, ist es denkbar eine andere Schule zu finden (Waldorfschule, kirchliche Trägerschaft) bei der möglicherweise mehr Rücksicht auf Deinem Sohn genommen wird und die Klassen evtl. auch kleiner ist, da eine kLasse mit 26 Kindern doch recht groß ist. Wie kommt Dein Sohn mit den Klassenkameraden klar?

Gruss
Andrea
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sunnyw71
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#18

Beitrag von sunnyw71 »

hallo andrea.....hmm also langsam fangen die probleme schon an..und das nach nichmal einer woche...ich denk aber die lehrer geben da zuschnell auf...ich kann mich täuschen,aber so is mein eindruck.ja er hat eine microportanlage...und ich geh demnächst hin um sie den lehrern zuerklären und hoffe sie arbeiten damit,denn dann ist es sicherlich nicht so anstrenheng für ihn...er hat schon freunde klar...aber auch seine schwierigkeiten..er versucht immer irgendwie im mittelpunkt zustehen...aber jetzt an so einer großen shcule kommt er damit nicht mehr durch..das muß er lernen...ich dnek es wird schwer für ihn..er gibt auch viel zu schnell auf.in de rnächsten woche muß ich ja zu so einer kommisionssitzung...es geht um die schule und ob es sich lohnt denk ich mal...aber irgendwie steh ich allein auf der gegenseite..bin echt gespannt was da beim shculrat rauskommt.ich möchte ja auch nur das beste für ihn...
Solveig
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#19

Beitrag von Solveig »

Hallo Sunny,

am Anfang sind die Lehrer häufig etwas skeptisch, was die Integration hörgeschädigter Kinder angeht. Sie wollen die Verantwortung lieber auf die Sonderschulen abschieben.

Diese Skepsis ist mir auch von Seiten des Schuldirektors entgegen geschlagen, aber da die Grundschule vor mir bereits 2 hörgeschädigte Schüler hatte, haben sie mich dort versuchsweise aufgenommen. Die Ärztin vom Gesundheitsamt, die mich noch aus der Kindergartenzeit kannte, hat die Aufnahme in eine Regelschule befürwortet. Weiterhin hatte ich ein ärztliches Gutachten aus der hiesigen Kinderklinik. Die Skepsis legte sich dann, als ich gute schriftliche Leistungen erbrachte und ich auch im Unterricht mitkam (=es ist leider oft so, dass man sich erst „beweisen“ muß).

Meine Mutter hospitierte in der gesamten Grundschulzeit einmal pro Woche, d. h. sie beobachtete mich im Hintergrund während dem Unterricht. Sie hielt sich bei den Lehrern sehr zurück, um ihnen nicht auf die Nerven zu gehen. Außerdem war ich regelmäßig bei einer Privatlehrerin – das hat natürlich auch eine gewisse Energie und Disziplin abverlangt und nicht jeder ist bereit, diese Strapazen auf sich zu nehmen.

Ich finde es eigentlich sehr früh, dass die Lehrer schon nach 1 Woche ein Urteil darüber abgeben. Wie es aus deinem Beitrag klingt, hattet ihr anscheinend nicht viel Zeit, euch in Ruhe nach einer anderen passenden Schule für deinen Sohn umzuschauen – wegen der Schulschließung, irre ich mich da?

Ich kann Andrea nur zustimmen, dass eine Mikroportanlage die Kommunikation sehr erleichtern kann.

Es ist für mich schwierig, die Situation zu beurteilen, weil ich deinen Sohn nicht kenne, deshalb ist es wichtig zu wissen,

a) wie sein Verhältnis zu seinen Klassenkameraden ist, hat er sich vorher auch in der anderen kleineren Klasse mit seinen hörenden Klassenkameraden zurecht gefunden und sich dort wohl gefühlt?
b) wie offen die Lehrer gegenüber einem behinderten Kind stehen, d. h. sie zur Kooperation bereit sind, ggf. wäre eine zusätzliche Kooperationsfachkraft von einer Schwerhörigenschule sinnvoll,
c) wie seine Lautsprachkompetenz und seine Hörfähigkeit sind (du schreibst, dass dein Sohn sein CI noch nicht lange hat?),
d) hat er auch seine „Erfolgserlebnisse“ in der Schule?

Das mit den Ermüdungserscheinungen kenne ich auch. Sie traten bei mir auf, wenn ich mit einer völlig neuen Situation konfrontiert wurde (z. B. Lehrerwechsel), später haben sie sich bei mir gelegt. Aber ich kann und darf nicht pauschalisieren und meine eigene Situation auf deinen Sohn übertragen.

Solveig
Birgit
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#20

Beitrag von Birgit »

Hallo Sunny,
nimm doch nächste Woche zu dem Termin jemand mit, der deinen Sohn und dich kennt und euren Wunsch nach Regelschule mit unterstützt. Dann sitzt du nicht so allein auf der "anderen" Seite. Wenn es geht natürlich nicht nur zu zweit sondern sogar zu 3. (Eltern + z.B.Freund/in oder sogar Lehrer/in aus dem letzten Schuljahr!)auftreten...das soll keine schlechte Stimmung machen, sondern zeigen, dass der Junge euch wichtig ist.
Liebe Grüße und ein GUTES gespräch wünscht dir Birgit
Birgit +
Christiane 5/86
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Cornelia 06/97
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#21

Beitrag von sunnyw71 »

hallo...
heute war ich beim schulrat...naja....es war ja irgendwie klar..pascal muß in das landesbildungszentrum....die gehörlosen schule soll besser sein für ihn...er kommt doch nicht so in der schule klar,ich hoffe es war eine richtige entscheidung..naja viel konnte ich ja nicht ausrichten...die waren sich ziemlich sicher...ich hoffe es ist der richtige weg,er soll schon ab 2. sept. die schule wechseln,man bemerkte das er schon nach 3-4 std. total am ende war und dann nur noch den unterricht störte..die lehrer sind ja doch nicht so ausgebildet und bemerkten eben nur das er den unterricht störte...aber das er es wegen der schülerzahl(26) und den ganzen stress nich packte,war nich klar...eigentlich bin ich ja froh den weg zugehen..ich will ja nur das beste für ihn..ich hoff das es das beste ist..war ja doch ein schock zuerfahren das er es nicht schafft...wo er ja auch gute noten heim brachte...ich besuche schon mal mit ihm die neue schule und machen ein tag mal den unterricht dort mit...für ihn ist es nur so jetzt.....er denkt ..er wird dadurch bestraft..und das is ja nun nicht der fall...aber das einen 7jährigen klar zumachen is schwer...hmm naja ich erzähl dann ma ,wwie der erste tag dort gelaufen ist und wie er es aufgenommen hat.
tschau
Maike
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#22

Beitrag von Maike »

Hallo Sunny,

oh... - ich wünsche Dir und Pascal einfach nur alles alles Gute!!!

Ich wünsche mir für Pascal sehr, daß er ab dem 2. September erleben darf, ein "Normaler" unter "Normalen" zu sein, einfach jemand, der endlich mal nicht aus dem Rahmen fällt und sich daher z.B. besser konzentrieren kann und wieder mehr Freude an der Schule bekommt.

Es ist einfach schon wahnsinnig viel wert, wenn man irgendwohin gehen kann, wo man wirklich seinen Fähigkeiten und Grenzen entsprechend man selbst sein kann...

... und ich muß ehrlich sagen: so viele flankierende Maßnahmen, wie sie z.B. Solveig hatte (= einmal wöchentlicher Besuch der Mutter während der gesamten Grundschulzeit etc. etc.) sind einfach auch irgendwo ziemlich fragwürdig (= ich würde meine Mutter nicht dabei haben wollen :))... - und auch eine Solveig kam dann irgendwann an eine gymnasiale Oberstufe für Schwerhörige...

Jedenfalls KANN manchmal die Schwerhörigenschule wirklich die BESTE Schule für ein Kind sein - für mich war es das jedenfalls...

Pascal muß sich an der SH-Schule nicht mehr "beweisen"; ich wünsche mir sehr, daß ihm genau das einen gewissen Druck nehmen wird und er sich jetzt einfach erholt udn seine Kräfte primär auf den Unterrichtsinhalt und nicht mehr zum bloßen akustischen Verstehen konzentrieren kann.

Übrigens gibt es auch Schulen für Schwerhörige, die eine Kooperation mit einer Regelschule eingingen: An unserer Schwerhörigenschule zum Beispiel werden Schwerhörige, die selbstbewußt genug sind, eine den Hörenden ebenbürtige Lautsprache haben und noch ziemlich gut verstehen mit Mikroportanlage in die Regelschule eingegliedert und dort begleitet. FALLS sie es wirklich wünschen. Es gibt nämlich bei uns erstaunlich viele (= die meisten sogar!), die sich ganz bewußt dagegen entscheiden, auf die Regelschule zurück zu gehen, weil sie einfach sich dem Druck nicht mehr aussetzen wollen. Solche Schwerhörige haben dann später, wenn sie als Jugendliche bzw. sogar Erwachsene fertig sind mit der Schule, dann auch genügend inneren Abstand und Stärke, um sich dann wirklich auf die überwiegend "hörende" Gesellschaft einzulassen...

... ich jedenfalls habe es erfahren, daß ich es leichter hatte im Umgang mit Hörenden z.B. im Studium, als so mancher Hörbehinderte, der ausschließlich die Regelschule besuchte.

Ich wünsche Dir den Mut, DEINEN Weg mit Pascal zu gehen - und dafür nochmals alles alles Gute!!!

Maike
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Birgit
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#23

Beitrag von Birgit »

Ich wünsch euch auch ganz viel Glück! Vielleicht hast du ja schonmal den Bericht von Gabi mit ihren 3 Kindern (Theresa, Lorenz und Sofia) gelesen; ihre Große war auch zuerst in der regelschule und ab der 2.(?) Klasse in der Schwerhörigenschule. So wie ich weiß, war sie auch immer schon eine gute Schülerin und ich weiß, dass sie eine sehr gute Sprache hat!; trotzdem ist auxch sie an der neuen Schule glücklicher, denn es ist einfach viel weniger anstrengend.
Das geht auch unserer Claudia so...26 Kinder ist schon für ein nichtbehindertes Kind anstrengend, um wieviel mehr für ein Kind, das letztlich einen Sinn weniger zur Verfügung hat und daher wesentlich mehr Konzentration aufbringen muss. Und es ist sicher schlimmer, langsam aber sicher ans Ende der Klasse zu kommen, da man nur die Hälfte mitbekommt (und das bei weniger freizeit!, denn zu Hause muss ja dann alles nachbereitet werden) als in einer kleinen Klasse, in der auf die Behinderung Rücksicht genommen wird, und die noch dazu dort NORMAL ist, bei den guten Schülern zu sein.
Liebe Grüße und viel Spaß, wieso müsstihr bis September warten? geht dann erst die Schule los?
Wie weit ist die Schule von euch weg??
Birgit
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sunnyw71
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#24

Beitrag von sunnyw71 »

hallöööchen
wollt mich ma wieder melden...also die schule is nur so 25 km weiter weg..es geht noch.wir sollten bis 2. sept. warten weil er der schnellste termin zum wechseln war,er muß ja in der zeit vorher noch die reha besuchen für ne woche..ich denk mitlerweile das e sganz ok ist,das er dort hin muß,denn ich möchte ja auch nur das beste für ihn.
sobald er die erste woche rumhat,meld ich mich mal und erzähle wie es war für ihn,seine ersten eindrücke
also alles liebe bis dahin...
gruß sunny
Gudrun
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Re: unsere Hoffnung war das CI

#25

Beitrag von Gudrun »

Hallo Sunny,

ist die Entscheidung für den Schulwechsel schon endgültig gefallen?

Eigentlich finde ich es jetzt zu früh, um schon Entscheidungen zu fällen. Ich bin von Geburt an gehörlos, lautsprachlich orientiert und trug in der Schule immer Hörgeräte und eine Mikroport-Anlage.

Auch ich war in der 1. Klasse in der Schwerhörigenschule (ich glaube, es waren 8 Schüler), ab der 2. Klasse in der Regelschule (17 Schüler). Die erste Zeit fiel mir auch schwerer, weil alles noch so neu und so fremd war. Aber ich hatte eine sehr kooperative Lehrerin. Zudem hat meine Mutter in der 2. und 3. Klasse einmal in der Woche in der Schule hospitiert und mit mir zuhause täglich gearbeitet.

Es ist wirklich sehr schade, wenn die Lehrer mit Pascal nicht zurecht kommen. Wurden sie über seine besondere Situation informiert? Hilfreich kann der Besuch eines Lehrers aus der Schwerhörigenschule, noch besser ein Mobiler Dienst, der regelmäßig in die Sprechstunden der Lehrer kommt und sie informiert.

Warum stört Pascal den Unterricht? Weil er nichts versteht? Weil er sich langweilt?

Sunny, wie kommt er mit den Hausaufgaben zurecht? Hilfst du ihm oder muss er sie selbständig machen bzw. schafft er es ohnehin gut allein?

Hallo Maike, ich muss sagen, so übermäßig viel finde ich Solveigs Maßnahmen nicht. Ich kenne es extremer; ich habe schon von einer Hörgeschädigten gehört, die den ganzen Schultag eine Begleitperson an ihrer Seite hatte und sich dann auf diese Person verließ. Mit dem Ergebnis, dass die Schülerin im Unterricht nicht mehr aufpasste - und sich erleichtert fühlte, als sie am Gymnasium diese Begleitung plötzlich nicht mehr hatte (allerdings mit Anlaufschwierigkeiten). Ich denke allerdings auch, dass die Begleitperson wohl zu dominant war, weil die Schülerin sich ganz und gar auf sie verlassen hat.

Aber, liebe Sunny, wenn eure Entscheidung schon felsenfest steht, dann wünsche ich euch alles Gute und dass Pascal dort wieder regeneriert!
Ich wollte euch nicht verunsichern; aber es könnte ja sein, dass ihr noch ein Fünkchen Hoffnung habt, dass Pascal doch noch bleiben kann.
Wenn aber eure Entscheidung gefallen ist, dann finde ich sie auch gut, denn es geht schließlich um Pascals Wohl.

Ich kenne auch ein Mädchen mit CI, das so gut gefördert war, dass es die Regelschule besuchen hätte können. Sie entschied sich aber für die Schwerhörigenschule, obwohl die Schule viel weiter weg war als die Regelschule, die zu Fuß erreichbar war. Aber sie musste nicht ins Internat und konnte ihre Freunde aus dem Schwerhörigenkindergarten behalten.

Liebe Grüße,
Gudrun
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[Editiert von Gudrun am: Mittwoch, August 21, 2002 @ 05:41 PM][/size]
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