S.O.S.

Michael62
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S.O.S.

#1

Beitrag von Michael62 »

Wer ab und an meine Beiträge verfolgt hat weis, dass ich mich mit HG schwer tue. Gestern war ich seit längerem mal wieder in einer Gaststätte mit lediglich drei weiteren Personen. Es war mal wieder der Horror. Ich bin dabei gesessen wie ein Aussetziger. Schrecklich. Habe nur Wortfetzen mitbekommen. Die Gespräche der sonstigen Gäste in der Gaststätte haben mir den Rest gegeben.

Und jetzt muss ich es von euch endlich wissen: Ist das einfach so und geht nicht besser? Oder hatte ich bis jetzt einfach nur Pech mit den Einstellungen bzw. mit meinem Akkustiker?


Warum ich das wissen muss? Weil hier bereits die Mahnung des Akustiker liegt. Und ich tue mich wahnsinnig schwer sie zu bezahlen. Bei 1500 Euro oder so würde ich mich nicht so schwer tun, aber es geht um über 6.500 Euro! Dafür würde ich mir lieber eine VESPA GTS kaufen anstatt HG die grade mal zum streamen vom TV taugen oder für Zweiergespräche in einer ruhigen Umgebung.

Muss ich einfach damit Leben und am besten Gaststätten und ähnliche Locations künftig meiden? Muss ich einfach damit Leben, dass ich bei Treffen mit mehreren Leuten der Depp vom Dienst bin?

Oder -und jetzt kommt die wichtigste Frage- muss es doch besser gehen?

Was mache ich mit der Rechnung?

Ich erwarte keine Lösung von Euch. Aber vielleicht doch den ein oder anderen Rat. Oder Idee. Schönes Wochenende.
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Chromobotia
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Re: S.O.S.

#2

Beitrag von Chromobotia »

Mal unabhängig von den Problemen beim Hören:
Michael62 hat geschrieben: 25. Feb 2023, 08:47 Was mache ich mit der Rechnung?
Wenn schon die Mahnung auf dem Tisch liegt, hast Du wohl auch bereits einen gültigen Kaufvertrag geschlossen. Die Rechnung ist dann selbstverständlich zu bezahlen. Für die o.g. Überlegungen wäre ja vorher genug Zeit gewesen, jetzt ist es etwas spät.

Ich würde: Die Rechnung bezahlen, und dann zum Akustiker gehen und weiter nachstellen lassen.
Ikeafan
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Re: S.O.S.

#3

Beitrag von Ikeafan »

Hast du solche Situationen nicht mit den Geräten ausgetestet bevor du sie gekauft hast?
Grüße Ikeafan
svenyeng
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Re: S.O.S.

#4

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Warum liegt bei Dir eine Rechnung?

HGs kann man kostenlos und unverbindlich testen.
Erst wenn alles ok ist und man zufrieden ist, kauft man.

Das was Du beschreibst, darf nicht sein.
Ich war grade am Donnerstag zum essen in ein Restaurant eingeladen. Dieses war sehr voll.
Auch wenn wir nur zu zweit waren, aber direkt neben uns saßen noch mehrere Leute.
Es war überhaupt kein Problem. Und ich hatte nicht mal auf ein Restaurantprogramm oder so umgeschaltet.

Geh zu Deinem Akustiker und versuche das in einem persönlichen Gespräch zu klären.
Vielleicht lässt sich da was einstellen, oder aber der Akustiker nimmt die HGs zurück.

Und generell:
Wenn es Probleme gibt, wartet man doch nicht auf eine Mahnung. sondern spricht früh genug und zeitnah mit dem entsprechenden Händler.
Das meine ich jetzt allgemein, egal ob es um HGs oder andere Dinge geht.
Selbst wenn man mal ein paar Tage in Verzug kommt, weil vielleicht die Gehaltsüberweisung nicht pünktlich kommt oder so.
Reden mit dem Händler. Zu 99,9% sind ist das dann alles kein Problem und man stößt auf Verständnis.
Aber wenn man einfach nicht zahlt und sich nicht meldet, dann kommt es eigentlich immer nur zu Ärger.

Gruß
sven
Richy
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Re: S.O.S.

#5

Beitrag von Richy »

Das darf so nicht sein , außer an Fassenacht , wenn die Luft brennt aber dann gehen HG-Träger wohl eher nicht davon aus viel zu verstehen
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Michael62
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Re: S.O.S.

#6

Beitrag von Michael62 »

Ich habe mich ja gemeldet. Warum dann trotzdem eine Mahnung kam lassen wir jetzt mal dahin gestellt. Aber du hast Recht. Ich muss mit dem Akustiker mal Klartext reden. Ich wollte hauptsächlich wissen, ob ich mir der "Restaurant-Thematik" bzw. "Mehrere Leute-Thematik" nun Leben muss oder nicht.
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Richy
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Re: S.O.S.

#7

Beitrag von Richy »

Das kommt natürlich auf dein Gehör an aber „normalerweise“ nicht !
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Re: S.O.S.

#8

Beitrag von Michael62 »

Noch eine kleine Anmerkung zum Thema "Nachstellen" wie von Chromobotia vorgeschlagen: Ich war grad gestern zum Nachstellen. Der Mitarbeiter (Mal ist es der Chef, mal ein Mitarbeiter) hat im Programm paar "Regler hin und her geschoben" und das wars. Ich war keine 5 Minuten dort. "Wir kriegen das schon hin" waren seine Worte, nachdem ich wie hier über mein Leid geklagt habe. Allerdings bin ich ja bei diesem Akustiker schon bald ein Jahr. Sollte da das "Wir kriegn das schon hin" nicht schon langsam erledigt sein?
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tabbycat
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Re: S.O.S.

#9

Beitrag von tabbycat »

Mir kommt dabei gerade meine bald 86jährige Schwiegermutter in den Sinn: Hat superteure Hörgeräte und versteht mit ihnen außerhalb der Akustikerkabine ziemlich schlecht.

Ja, sie geht zum Nachstellen zum Akustiker. Aber wenn ich nicht daneben sitze und sie immer wieder daran erinnere, daß das in der und der Situation doch so schlecht war mit dem Hören, kommen von ihr nur vage Beschreibungen mit denen der Akustiker nicht viel anfangen kann - oder nur ein"jaja" - und hinterher die Bemerkung, daß man den Akustiker doch nicht über Gebühr belästigen wil.

Ich möchte dir nichts unterstellen, aber wie genau kommunizierst du dem Akustiker, was nicht passt? - Versucht er vielleicht, dich irgendwie abzufertigen/ einzuschüchtern, fühlst du dich da unwohl?
(merke: du bist kein Bittsteller, sondern Kunde).

Falls ja, würde ich glaube ich zeitnah mit der Krankenkasse und/ oder Rechtsschutzversicherung besprechen, welche Rechte du hast. Ggf. kannst du die HG's ja zurückgeben und woanders hingehen.

Wie lange es im Endeffekt dauert, ist doch wurscht - es sind deine Ohren und deine Lebensqualität - und beides gibt's nicht als tauschbares Ersatzteil ;-)
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Manche Menschen wollen immer glänzen,
obwohl sie keinen Schimmer haben. :69:
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Re: S.O.S.

#10

Beitrag von Pagnol »

@Michael62
Hast du eine offene Versorgung; also Lautsprecher (Hörer) im Ohr mit einem Schirmchen oder Dome?
Oder hast du Otoplastiken (diese Kunstoff-Knubbel, die den Ohreingang dicht verschliessen)?
Viele Grüße, Pagnol

Meine aktuelle Versorgung: Phonak Audéo P90 R (+ Samsung S10+).
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Re: S.O.S.

#11

Beitrag von Pfpisa »

Moin Michael62

Die Beschreibung wg. der Rechnung klingt für mich als ob schon ein Vertrag geschlossen wurde.
Doch dass soll nicht das Thema sein.
Ich werde mal von meinen Erfahrungen berichten, evtl. hilft es Dir.
Ich habe letztes Jahr HG verschrieben bekommen. Ich habe einige Zeit getestet und bin bei bei einem für mich adäquaten HG gelandet.
In dem einem Jahr habe ich einen progressiven Hörverlust auf beiden Seiten erlitten, teils auch durch Hörstürtze. Also erneut Arbeit und Geduld investieren.
Nun ja.
Bis es dahin kam war ich mit den Einstellungen zufrieden.
Ich habe mit meinem Aku darüber gesprochen und wir haben ein extra Programm eingerichtet nach meinen Wünschen.
Ein paar mal getestet und.. es passte.
Nun, nachdem ich den progressiven Hörverlust habe sieht die Situation schon wieder anders aus.
Restaurantbesuche sind eine Herausforderung.
Wichtig war, dass ich mit dem Aku darüber gesprochen habe. So hatte er die Möglichkeit neu zu justieren und dass genau nach meinen Beschreibungen.
Situation vor einer Woche: Ich war auf einer Messe. Und ich sage Dir, dass ist nochmals eine ganz andere Liga als ein Besuch im Restaurant.
Erst da habe ich ganz klar bemerkt, dass komplexe Hörsituationen mit einem höheren Hörverlust sehr schwierig werden.
Ich habe auch dafür mir ein entsprechendes Programm mit meinem Aku erarbeitet.Auch dieses musste nachjustiert werden.
Ja es ist anstrengend, doch für mich nicht ganz unmöglich.
Sprachverständnis war für mich nur bei unter einer Schrittlänge teilweise möglich. Auch das nur wo ich direkten Sichtkontakt hatte. Sonst eher ein Sprachgulasch und Tonkaudawelsch.
Doch dank keiner Maskenpflicht war die Möglichkeit der Zuhilfenahme des Lippen ablesen drin. So funktionierte es.

Das Fazit daraus: Um die richtigen Einstellungen zu finden benötigt es Zeit und viel Geduld, auch nach dem Kauf des HG. Und nur weil das HG gekauft wurde bedeutet es nicht, dass nicht nach einer gewissen Zeit sich etwas verändert und dann wieder justiert werden sollte oder muss. Ein guter und verständnisvoller Aku ist dabei Gold wert!

Also: Was ist es Dir Wert zu investieren um gut mit deinen HG zurechtzukommen?

Grüße
Pfpisa
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Re: S.O.S.

#12

Beitrag von Michael62 »

tabbycat hat geschrieben: 25. Feb 2023, 10:38 Mir kommt dabei gerade meine bald 86jährige Schwiegermutter in den Sinn: Hat superteure Hörgeräte und versteht mit ihnen außerhalb der Akustikerkabine ziemlich schlecht.

Ja, sie geht zum Nachstellen zum Akustiker. Aber wenn ich nicht daneben sitze und sie immer wieder daran erinnere, daß das in der und der Situation doch so schlecht war mit dem Hören, kommen von ihr nur vage Beschreibungen mit denen der Akustiker nicht viel anfangen kann - oder nur ein"jaja" - und hinterher die Bemerkung, daß man den Akustiker doch nicht über Gebühr belästigen wil.

Ich möchte dir nichts unterstellen, aber wie genau kommunizierst du dem Akustiker, was nicht passt? - Versucht er vielleicht, dich irgendwie abzufertigen/ einzuschüchtern, fühlst du dich da unwohl?
(merke: du bist kein Bittsteller, sondern Kunde).

Falls ja, würde ich glaube ich zeitnah mit der Krankenkasse und/ oder Rechtsschutzversicherung besprechen, welche Rechte du hast. Ggf. kannst du die HG's ja zurückgeben und woanders hingehen.

Wie lange es im Endeffekt dauert, ist doch wurscht - es sind deine Ohren und deine Lebensqualität - und beides gibt's nicht als tauschbares Ersatzteil ;-)
Ich möchte euch nichts vormachen: Ja, ich habe Probleme mich auszudrücken. Mir fallen oft nicht die passenden Worte oder Umschreibungen zu meinen Hörproblemen ein. Andererseits denke ich immer es müsste doch ausreichen zu sagen, dass ich in Gruppengesprächen außen vor bin.

Zum Thema "abfertigen": Das wäre vielleicht übertrieben formuliert. Aber er hat mir mir bei der Testphase schon ab und an durch die Blume zu verstehen gegeben, dass ich mich doch bitte mal für ein Hörgerät entscheiden könnte.
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Michael62
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Re: S.O.S.

#13

Beitrag von Michael62 »

Danke Pfpisa für die Worte. Vor allem für "Sprachgulasch". Den merk ich mir ;-)
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Re: S.O.S.

#14

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Zum Thema "abfertigen": Das wäre vielleicht übertrieben formuliert. Aber er hat mir mir bei der Testphase schon ab und an durch die Blume zu verstehen gegeben, dass ich mich doch bitte mal für ein Hörgerät entscheiden könnte.
Ab dem Punkt hättest Du eigentlich schon abbrechen müssen.
Drucken darf der Akustiker dem Kunden nicht machen. Manch einer braucht halt länger, ein anderer ist schnell durch.

Gruß
sven
Brittany
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Re: S.O.S.

#15

Beitrag von Brittany »

Hallo Michael,

ich möchte das von tabbycat Geschriebene auch nochmal nachdrücklich unterstützen: Es ist wirklich wichtig, dass man beim Akustiker hartnäckig und gegebenenfalls sogar "penetrant" bleibt. ;-) Nur Du weißt, wie sich das alles für Dich anhört. Es ist jeder Mühe wert, das der Gegenseite möglichst genau zu vermitteln.
Wenn Dir das schwerfällt, kann es helfen, sich vorher schon Notizen dazu zu machen, sich also wirklich darauf vorzubereiten - wie auf andere wichtige Gespräche! Eine Hilfe könnte auch sein, dass Du einem Freund oder Familienmitglied o.ä. - also jemandem, bei dem Du im Gespräch entspannt bist - mal zu erzählen versuchst, wie es Dir mit dem Hören aktuell geht. Dann übst Du die Gesprächssituation und sammelst schon mal Formulierungen.
Leider ist es keine gute Methode, zu hoffen, dass wenige Andeutungen reichen und dass das schon irgendwie klappt. Viele Menschen gehen einfach den Weg des geringsten Widerstands und wählen die schnellste Variante, wenn sie können. Das gilt auch für den einen oder anderen Akustiker (oder Arzt, oder oder ...)

Viel Erfolg

Brittany
Zuletzt geändert von Brittany am 25. Feb 2023, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
Richy
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Re: S.O.S.

#16

Beitrag von Richy »

Michael , schreib dir ab jetzt , sofort, alles was dir auffällt auf einen Zettel, auch wenn dasselbe 5 mal daraufsteht , und nimm den Zettel mit zu deinem Akustikerbesuch
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rabenschwinge
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Re: S.O.S.

#17

Beitrag von rabenschwinge »

Hmmm, gerade das Hören in solchen Situationen bedarf viel Training und ist daneben auch noch vom Sitzplatz abhängig.
cherusker
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Re: S.O.S.

#18

Beitrag von cherusker »

Hallo Michael!
Mir geht es ähnlich. Ich brauche auch etwas mehr bei Zeit der Auswahl und sicherlich ist das für meine Akustikerin auch schon zu lange. Aber dann soll ein Aku das auch direkt sagen. Dann kann man sich anderweitig umschauen oder nach einer Lösung suchen.
Ich allgemeinen finde ich es ebenfalls schwer, meiner Akustikerin genau das zu vermitteln, was mich klanglich noch stört. Wie muss ich das beschreiben, dass an den richtigen Stellen feinangepasst wird. Da müsste dein Aku mit gezielten Fragen an die richtige Info kommen. Dazu kommt, dass es beim Akustiker eine ganz andere Hörumgebung ist. Passt es dort und es hört sich gut an, kann es auf der Arbeit oder im Restaurant einfach Murks sein.
Grüße vom cherusker :cheers:
- - -
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ArsMachina
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Re: S.O.S.

#19

Beitrag von ArsMachina »

So sehr ich von meine neuen HG begeistert bin und so gut sie in fast allen Situationen sehr gut funktionieren und eine spürbare Erleichterung darstellen, in der Kneipensituation sind sie für mich auch gescheitert.

Ich finde es mit HG sogar fast schwieriger den Gesprächen am Tisch zu folgen als ohne, weil die Stimmen der Nachbartische auch verstärkt werden und dadurch mehr stören.

Die Nebengeräusche wie Geschirrklappern oder auch das Murmeln von weiter entfernt sitzenden Gästen können die Geräte gut reduzieren und filtern, aber zu unterscheiden ob die Stimmen nun vom Tisch oder Nachbartisch kommen ist einfach schwierig bis unmöglich.

Weil mich das Thema selbst umtreibt habe ich dazu gestern einige Experimente zur Mikrofonfokussierung gemacht und der erzielbare Effekt ist minimal.
Mitnichten kann man dadurch Geräusche in seinem Rücken, geschweige denn von der Seite ausblenden.

Möglicherweise ist mit Übung und Erfahrung noch etwas mehr drin, aber für die HG ist das meiner Meinung nach die größte Herausforderung überhaupt.

Vielleicht hilft es auch das iPhone als zusätzliches Mikrofon auf den Tisch zu legen, das werde ich demnächst mal testen.

Grüße Jochen
Resound Custom 9 (Onlinekauf bei Hearly)
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Blümle
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Re: S.O.S.

#20

Beitrag von Blümle »

Ohja, diese Situationen sind heftig! Ich hab mich weitgehendst davon verabschiedet, mit Freundinnen in die Kneipe gehen zu können oder mit der Familie essen gehen zu können. Essen geht wegen der Otoplastiken nicht, - der Krach im rechten Ohr ist beim Kauen fast lauter als die Umgebungsgeräusche. :cry:

Kneipe geht nur, wenns sie relativ leer ist und nicht so viele Leute von den Käffern ringsum da sind. Auf den Dörfern reden die irre laut miteinander, da hör ich das von zwei Tischen weiter weg besser, als das was meine Freundinnen sagen.
Ansonsten ist es hilfreich, sich möglichst in ne Ecke zu setzen und mit dem Rücken zum restlichen Geschehen zu sitzen. Dann nehmen die Mikros nicht ganz so viel von den Nebentischen auf.
Wichtig auch:möglichst weit weg vom Getränke-/Geschirrein- und -ausgang und gaaanz weit weg von der Kaffeemaschine.

IPhone als Tischmikro hatte ich auch schon versucht, fand ich noch schlimmer, als ohne. Was mir noch ab und an etwas geholfen hat, war, die HG relativ leiser zu stellen.

Aber unterm Strich macht dieser Teil des Lebens kein wirkliches Vergnügen mehr. Schade zwar, aber dranrumheulen macht‘s auch nicht besser. Man ist mit Hörschaden halt einfach behindert. Und HG sind eben nur Hörhilfen für Sprache in akustisch guter Umgebung und keine Behinderungswegzauberteile, - so nett es auch wäre.

Den Fehler, halt einfach mal die Dinger zu kaufen, obwohls noch nicht wirklich passt, nur damit man von der Akustikerin ohne schlechtes Gewissen wegkommt, und zu hoffen, dass sich schon wer finden lässt, der einem künftig hilft das Problem (in meinem Fall „nur“ die Otoplastiken) noch zu lösen, hab ich auch gemacht.
Teures Lehrgeld für den eigenen Anfängerfehler, aber ich bin halt komplett selbst schuld.
Hilft nur, es in 9 Jahren besser zu machen. ;)
Sofern sich dann jemand finden lässt, der einen mangels nicht anfertigbarer Otoplastiken wegen mißratenen Gehörgängen 2,5 Jahre oder länger mit Testgeräten rumlaufen lässt. :lol: 8-)

Viel Erfolg noch, - hoffentlich bei Verbesserungen ansonsten halt beim Dich damit arrangieren/abfinden. Life goes on! ;)
Richy
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Re: S.O.S.

#21

Beitrag von Richy »

Jochen , dir wurde doch hier geraten deinen HGs und deinem Hirn mal ein paar Tage Zeit zu geben sich an das neue Gehör zu gewöhnen, das dauert sicher ein paar Wochen, war bei mir auch so .
Gruß Richy
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Re: S.O.S.

#22

Beitrag von Michael62 »

cherusker hat geschrieben: 25. Feb 2023, 11:37 Dazu kommt, dass es beim Akustiker eine ganz andere Hörumgebung ist. Passt es dort und es hört sich gut an, kann es auf der Arbeit oder im Restaurant einfach Murks sein.
Das ist der Knackpunkt. Und das sage ich dem Akustiker auch immer. Aber er frägt jedes Mal aufs neue. Klar, was soll er auch machen? Und ich sage trotzdem jedes Mal aufs neue, dass hier in der "Kabine" immer alles gut ist. Nur eben draußen in der Realität nicht.

Was ich nicht verstehe: Wir schreiben das Jahr 2023. Und es gibt kein Programm für die "Kabine", die ein Restaurant simuliert? Denn dann hätte seine Frage, ob es jetzt besser ist, wenigsten seine Berechtigung.

Ich bin bin mir fast sicher das es so was geben muss. Alles andere wäre eine Farce. Das frag ich ihn nächstes mal einfach.

Und wenn es das bei ihm gibt, er es aber noch nie bei mir gemacht hat, dann ist eh die Frage ob ich bei ihm richtig bin. Wohl eher nicht.
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Re: S.O.S.

#23

Beitrag von rabenschwinge »

Hören mit dem Hörgerät muss trainiert werden. Das ist leider nicht wie Brille aufsetzen und wieder gut sehen.
Nein, es gibt kein derartiges Programm.
Was es gibt: ein Programm für Hörgeräte, dass die Mikofone von Rundumhören auf nach vorn Hören einstellt. So werden die Geräusche von hinten und der Seite recht gut minimiert und ich höre vorwiegend das, was sich in meiner Blickrichtung abspielt.
Rondomat
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Re: S.O.S.

#24

Beitrag von Rondomat »

Wie Rabenschwinge das beschreibt mit dem Richtungshören, mache ich das auch mit meinen Cis. Wo mein normales Programm in entsprechend lauten Umgebungen nicht mehr reicht, schalte ich auf mein Richtmikro-Programm um - dann höre ich dahin, wohin ich schaue und der Rest drumherum wird heruntergedämpft. Wenn es ganz schwer wird, gebe ich noch einen Zacken auf die Mikrofonempfindlichkeit. Das ist eine grosse Hilfe und erspart mir sogar den Einsatz eines Richt-Tischmikrofons in den allermeisten Fällen.

Auch daran muss man sich gewöhnen - es wird nicht mehr wie früher, aber mit einer guten Darstellung und kleinen Notizen, was gut, was weniger gut klingt usw. und einem versierten Akustiker geht da schon einiges. Man muss sich da halt auch etwas durchbeissen, auch wenn es anfangs heftig ist.
Viele Grüsse, Rainer
_________________________________ Ich habe dauernd Med-el's im Kopf ....
Kaesebrot
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Re: S.O.S.

#25

Beitrag von Kaesebrot »

Moin,

mit Beschreibungen tue ich mich in der Regel recht leicht, daher werfe ich einfach mal ein paar Optionen und Formulierungen ein.

In lauter Umgebung
- fällt es mir schwer Konsonanten auseinander zu halten ( zum Beispiel m und n, s und p)
- verstehe ich bei Wortfetzen oft nur die Vokale/Konsonaten und muss mir das jeweils andere dazu denken
- fällt es mir auch schwer Vokale zu verstehen
- habe ich das Gefühl, dass sehr viele Geräusche ungefiltert auf mich einprasseln
- am meisten Probleme machen mir Geräusche im Hochtonbereich wie Geschirrklappern, das Klirren von Gläsern, Pfeifen und Zischen
- am meisten Probleme machen mir Geräusche im Tieftonbereich wie Brummen
- Geräusche, die ich vorher anders wahrgenommen habe klingen plötzlich viel lauter/schriller/blecherner/höher/tiefer/schärfer
- ich habe oft das Gefühl, dass mich plötzlich auftretende laute Geräusche, die zur allgemeinen Geräuschkulisse hinzu kommen mich stressen
- ich habe das Gefühl, dass mir die Hintergrundgeräusche in einer Kneipe/im Restaurant zu laut sind
- besonders laut kommen mir Gelächter/Hintergrundmusik/Geschirrklappern/Abstellen von Gläsern auf dem Tisch/Stühle rücken/(Wieder)hall vor
- es fällt mir leichter Männer zu verstehen
- es fällt mir leichter Frauen zu verstehen

Geräusch X, das ich vorher als normal wahrgenommen habe:
- schrill, also unangenehm scharf und hell, irgendwie durchdringend
- scharf, als ob jemand mit so richtig viel Verachtung gegenüber einer anderen Person „ts ts“ macht
- blechern, ähnlich dem Geräusch, das Blech macht, wenn man drauf schlägt oder klopft
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