Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

cherusker
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#26

Beitrag von cherusker »

ArsMachina hat geschrieben: 6. Mär 2023, 14:31 Ok, die großen, die Hörmuschel ausfüllenden IDO Geräten leuchten ein.

Aber Mikrofone, die nach vorne komplett durch das Ohr abgedeckt werden können doch nur die schlechteste aller Lösungen sein.
Wie sollen die vernünftig durch das Ohr nach vorne hören können?

Grüße Jochen
Schall breitet sich doch, mehr oder weniger, kugelförmig aus. Darüber hinaus sitzen die Mikrofone ziemlich weit oben am HG.
Das da ausreichend ankommt, sollte klar sein. Sonst hätte man sich längst etwas anderes ausgedacht.
Grüße vom cherusker :cheers:
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ArsMachina
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#27

Beitrag von ArsMachina »

Ziemlich weit oben ist relativ:

Bild

Und auch das Obere Mikrofon sitzt doch deutlich tiefer als die obere Kante des Ohres, welche sich wohl an der Biegung des Kabels befinden sollte.
Dazu sind beide Mikrofone nach hinten gerichtet und vom Ohr nach vorne abgeschattet.

Ja, Schall breitet sich Kugelförmig aber eben auch nur linear aus.
Um von vorne die Mikrofone gut zu erreichen müsste er aber hinter dem Ohr eine 180° Kurve einlegen, was er nicht macht.
Meiner Meinung nach kommen an den Mikrofonen deshalb primär Reflexionen von den Wänden an, der Schall macht keine Kurven und wird von Hindernissen, in diesem Fall den Ohrmuscheln, einfach nur blockiert.

Physikalisch gesehen sind nach hinten gerichtete Mikrofone hinter den Ohrmuscheln für mich deshalb einfach suboptimal.

Und man denkt sich ja auch was anderes aus, nur geht das erst seit fortschreitender Miniaturisierung.
Das sind zum einen die HG in den Ohren, oder eben ein drittes Mikrofon im Ohr an der Otoplastik/Schirmchen

Grüße Jochen
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Ohrenklempner
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#28

Beitrag von Ohrenklempner »

Die Ohrmuschel erzeugt so gut wie gar keinen Schallschatten, dafür ist sie zu klein. Der hörbare Schall wird komplett um die Ohrmuschel herum gebeugt. Darum funktioniert es auch mit Mikrofonen hinter der Ohrmuschel.

Um dem Argument noch etwas Nachdruck zu verleihen:
Wellen werden nahezu vollständig um Hindernisse gebeugt, die eine Größe bis zum Zweifachen der Wellenlänge haben. Erst bei einer fünffachen Hindernisgröße tritt eine hörbare Abschattung ein.
Nehmen wir mal einen Ton von 10 kHz, dann bedeutet das, dass ein eher durchschnittliches Ohr von 6,8 cm Länge keinen Effekt auf die Schallausbreitung hat. Ein Ton von 8 kHz (darüber hinaus wird's in der Hörakustik ohnehin albern) kann auch noch über eine eher große 8,5-cm-Watschel komplett gebeugt werden. Und ein Ohr ist von vorne gesehen ja auch keine kreisförmige Scheibe. Erst bei einer Ohrmuschel in Handspiegelgröße (über 20 cm Durchmesser) kann man sich Sorgen über den Schallschatten machen, und dann auch erst, wenn das Hörgerät mittig hinter dem Ohr hängt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schallschatten
cherusker
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#29

Beitrag von cherusker »

ArsMachina hat geschrieben: 6. Mär 2023, 14:53
Und man denkt sich ja auch was anderes aus, nur geht das erst seit fortschreitender Miniaturisierung.
Das sind zum einen die HG in den Ohren, oder eben ein drittes Mikrofon im Ohr an der Otoplastik/Schirmchen
IdO's gibt es eigentlich schon relativ lange. Ich würde das nicht als besonders modern bezeichnen. Ich gebe dir aber dahingehend Recht, dass die fortschreitende Miniaturisierung deutlich mehr möglich macht, als das früher der Fall war.
Das dritte Mikrofon am Ex-Hörer, wie bei Resounds M&RIE ist sicherlich eine ganz tolle Sache. Aber nur für einen nicht so gravierenden Hörverlust verfügbar (siehe die Diskussion dazu in dem Thema von @svenyeng).
Grüße vom cherusker :cheers:
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ArsMachina
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#30

Beitrag von ArsMachina »

Danke, Ohrenklempner.

Mein Physikstudium liegt nun doch schon wieder Jahrzehnte zurück und ich erinnerte mich nur an die Beugung am Spalt und Doppelspalt.
Dass Wellen auch, in Abhängigkeit von der Frequenz, um Hindernissse herumgelenkt werden, war mir so nicht mehr präsent :-)

Grüße Jochen
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#31

Beitrag von Jenne »

Außerdem stimmt es auch gar nicht mehr, dass hdO-Geräte hinter dem Ohr liegen. Schon seit Jahren gibt es diese Tendenz, die Geräte mehr auf dem Ohr zu positionieren als dahinter. Ich habe mir immer vorgestellt, dass die Hersteller das eben genau wegen der Positionierung der Mikros machen. Schau Dir mal an, wie die neueren Naidas usw. aussehen. Das vordere Mikro hat meist freie Sicht nach vorne. Und das hintere soll ja nach hinten zeigen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auf diese Weise mehr an Umgebungsdämpfung und Richtwirkung nach vorne möglich ist als bei idO.
Und wenn das nicht der Grund ist, warum beinahe alle hdO-Geräte heute kurz und dick sind, dann fände ich das sehr enttäuschend. Denn besonders hübsch sieht das nicht aus! Ich würde immer lieber schlanke lange Geräte nehmen, die sich hinten um das Ohr legen, als dicke kurze, die wie ein Knubbel oben auf dem Ohr liegen. Aber ist natürlich wie immer Geschmacksache…
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#32

Beitrag von Jenne »

Und um das noch kurz zu ergänzen: Der Zoom an meinen alten Naidas ist der totale Hammer. Egal, wie laut es ist, mit dem Zoom verstehe ich genauso gut wie jeder meiner Kumpels in der gleichen Situation. Einziger Haken: Im Zoom-Programm hört man auch wirklich nur noch nach vorne. Wie mit Scheuklappen. Wenn mich jemand von der Seite anspricht, bekomme ich das immer erst mit, wenn sie oder er mit der Hand in meinem Gesichtsfeld herumfuchtelt oder mir auf die Schulter klopft. Aber von vorne ist der Zoom ein Traum!
Ich würde die Geräte auch behalten oder nochmal nehmen, so gut habe ich jetzt neun Jahre lang damit gehört und verstanden. Nur Musik geht eben nicht. Und Streamen.
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#33

Beitrag von Jenne »

Ohrenklempner hat geschrieben: 6. Mär 2023, 13:50 Generell halten neue Akkus 24 Stunden und länger durch, mit 20% Streaming-Anteil. Ausnahmen sind zum Beispiel Sonova-Geräte oder die Styletto-Bauform von Signia, wo die Akkulaufzeit unter 20 Stunden liegt. Spitzenwerte liefern Signia Pure Charge&Go T und Widex Moment RIC-R mit weit über 30 Stunden Betriebsdauer. Selbst austauschbare Akkus gibt's derzeit nur beim Akku-RIC von Oticon/Bernafon.
Sonst müssen Akkus vom Hersteller getauscht werden, bzw. gibt's dann einen Tausch des Hörgeräts. Die Kosten belaufen sich auf etwa 0 bis 200 Euro, abhängig vom Hersteller und evtl. Garantie.
Dsas ist ja cool. Hätte ich echt nicht gedacht. Gut, dann sind Akkugeräte auch mit im Boot. Das macht es natürlich nicht einfacher…
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#34

Beitrag von Blümle »

Wenn Du noch bis Ende des Jahres warten kannst, ;) - das neue Starkey soll 51 Stunden Akkulaufzeit haben.
In diesem Video bei 2:47: https://youtu.be/Kw1SMEBfDGs
Ob die Akkus vom Akustiker oder nur vom Hersteller austauschbar sind, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen.
Die Austauschbarkeit der Akkus beim Akustiker halte ich für ein gewichtiges Argument. Das spricht (Neben den gegenüber Starkey wesentlich angenehmer zu tragenden Kabeln bei Oticon) sehr für Oticon/Bernafon. Zumal hier neulich die Rede davon war, dass man in 6 Jahren u.U. 3 mal nen Akkutausch durch den Hersteller à 500 € braucht. (Finde jetzt im Moment die Stelle nimmer, an der das geäußert wurde.)
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#35

Beitrag von Dani! »

ArsMachina,
Dein Bild ist für dich wohl irreführend. Das HG liegt nicht wie im Bild senkrecht hinter den Ohren, sondern waagrecht. Das "obere" Mikro ist in der Tat vorne.
Dominik
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#36

Beitrag von ArsMachina »

Waagerecht,Quer?
Wie soll das gehen?

Ich denke das Gerät wird doch so getragen und die beiden Mikrofone zeigen nach hinten?

Bild

Grüße Jochen
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#37

Beitrag von Dani! »

Da hast du jetzt aber ein Foto eines anderen Hörgeräts gepostet. Bei diesem Schallschlauchgerät liegt das vordere Mikrofon im Hörwinkel, an dem unten der Schlauch angeklemmt wurde. Die Öffnung für das Mikrofon ist hier so weit oben, dass der Schall von vorne direkt auf das Mikrofon trifft. Alle meine bisherigen Hörgeräte waren so.

Edit, ich wollte Links zu passenden Bildern einfügen
Ich könnte echt fluchen. Die Webseiten der Hersteller sind extrem unübersichtlich. ReSound arbeitet unentwegt mit JavaSkript und blendet Text nur ein, wenn es in den Sichtbereich kommt. Das Nachladen dauert aber mitunter so lange, dass der Bildschirm beim Scrollen schwarz bleibt. Zum Kotzen. Oticon hat wenigstens Bilder von allen Seiten. Aber die Perspektive ist so ungünstig, dass man die Mikrofone gar nicht sieht. Denn auch Oticon legt Wert darauf, dass man die Hörgeräte nicht sieht. Und so tragen auf den meisten Bilder die Leute Haare, die die Hörgeräte verdecken.
Bei meiner Freundin sehe ich es im Original, dass das vordere Mikrofon bei ihren roten Oticon More auch tatsächlich den Schall von vorne aufnimmt.
Zuletzt geändert von Dani! am 6. Mär 2023, 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#38

Beitrag von ArsMachina »

Klar sind es keine identischen HG, aber HDO sehen sich doch alle ähnlich und hängen auch immer senkrecht hinter den Ohren.
Ich verstehe nicht, was Du mit waagerecht gemeint hast?

Das obere Mikrofon muss doch auch am silbernen HG Korpus sein und nicht am Schallschlauch.
Ich kann nicht nachvollziehen wie ein Teil des HG direkten Schall von vorne erhalten sollte, da der silberne Korpus mit jeder Stelle tiefer liegt als der höchste Punkt des Ohres.
Das ginge nur, wenn das HG oben auf der Ohrmuschel sitzen würde, was es aber nicht tut.

Aber es hat sich ja geklärt, das HG braucht wegen der Beugung keinen direkten Schall von vorne :-)

Grüße Jochen
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#39

Beitrag von Dani! »

Ich habe meinen Beitrag aktualisiert.

Das obere Mikrofon bei dem Schallschlauchgerät sitzt dort, wo der Hörwinkel am Hörgerät angeschraubt ist. Das Mikrofon sitzt bei diesem Hörgerät nicht oben auf dem Hörgerät drauf
Schau dir vielleicht das Hörgerät von ReSound One an. Da ist der vordere Teil das Hörgeräts abgeschrägt und dort sitzt das vordere Mikrofon. Es ist nach vorne gerichtet und wird von vorne nicht vom Ohr verdeckt. Tut mir leid wenn du das nicht nachvollziehen kannst.
Dominik
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#40

Beitrag von ArsMachina »

Hier das Resound One.
Ich denke wir schauen auf die Rückseite und die beiden Löcher sind die Mikrofone.
Also zeigen sie beide nach hinten.

OK, das Obere zeigt nach "oben hinten" aber definitiv nicht nach vorne.

Bild

Grüße Jochen
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#41

Beitrag von Jenne »

[url]Hallo Jochen,

wie Dani! schon schrub, sitzen in Deinem Bild die Kanäle für die Mikros im durchsichtigen Hörwinkel und sind durchaus nach vorne gerichtet, auch wenn das silberne Gehäuse tatsächlich eher hinter dem Ohr sitzt. Aber das Bild und Modell sind auch schon etwas älter würde ich sagen und eher so, wie ich es mögen würde. Was ich nicht mag und mit "auf dem Ohr sitzend" beschrieben habe, wäre sowas:

Bild

Und selbst von dem eben von Dir geposteten Resound One lassen sich genug Bilder finden, die zeigen, wie weit oben das Gerät am Ende landet und das obere Mikro dann doch wieder eher nach vorne zeigt.

Bild
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#42

Beitrag von Jenne »

Aber ich wollte da jetzt gar nicht so'n Fass aufmachen. Ist ja sowie jedem seine/ihre Sache, was man da hübscher findet. Und was die technischen Möglichkeiten eines Zooms bei iO-Geräten betrifft, habe ich sowieso keine Ahnung. Du hattest allerdings irgendwo geschrieben, dass Du mit Deinem Zoom (im Restaurant war es, glaube ich) nicht 100%ig zufrieden warst. Und da mein Zoom sehr deutlich genau auf die Lippen des anderen zoomt, hatte ich vermutet, dass hdO das vielleicht bauartlich bedingt besser können. Das war alles. Aber das muss nicht so sein. War nur eine Theorie.
Viel spanndender finde ich die Frage, wie es Dir mit Deinem Customs auf dem Konzert ergeht... :ily: :clap: :sm(110):
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#43

Beitrag von Jenne »

Blümle hat geschrieben: 6. Mär 2023, 19:57 Wenn Du noch bis Ende des Jahres warten kannst, ;) - das neue Starkey soll 51 Stunden Akkulaufzeit haben.
In diesem Video bei 2:47: https://youtu.be/Kw1SMEBfDGs
Manches im Clip klingt sehr gut. Anderes dagegen eher abschreckend ("a mind of its own"). Ich danke Dir aber für den Hinweis. Die Akkulaufzeit steht bei mir eigentlich nicht so im Vordergrund. Solange die zur Not mal 24h durchhalten, reicht das für mich. Auch vermisse ich im Augenblick keine 22.222,22 Rechenoperationen pro Sekunde oder sechs Prozessoren. Ist natürlich toll, wenn die Geräte was können und ihre Rechenpower für sinnvolle Dinge einsetzen. Aber ich fürchte fast, dass auch diese Geräte kein solides Bassfundament beim Musikhören bieten, sondern woanders Maßstäbe setzen werden.

Übrigens, da ich von Berufs wegen Ersatzgeräte haben muss, hat mir meine erste Akustikerin ein Paar alte, analoge von Phonak geschenkt, weil das die einzigen 675er waren, die sie noch herumliegen hatte (weil ich nicht zwei Sorten Batterien mitschleppen wollte). Diese Geräte waren die bisher bassigsten und pegelfestesten, die ich beim Musikmachen im Ohr hatte! Nur im täglichen Leben haben mich total überfordert. Von daher natürlich keine echte Alternative, aber interessant zu sehen, dass es durchaus mal mehr Bass gab als heute!

Gute Nacht!
Jens
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#44

Beitrag von Blümle »

Naja, was die Hersteller da so immer ankündigen,- ;)
Muss auch nicht immer praktisch nützlich sein. Fand es nur ganz interessant.
Und weil Du weiter oben anhand der Akkulaufzeit/Tag etwas beeindruckt warst, und Akku-Geräte aufgrund dessen in Dein Test-Portfolio mit einbeziehen willst, hab ich das gepostet.
Bei vielem denke ich auch, dass die Firmen am echten Bedarf der Nutzenden vorbei entwickeln. (Wem, außer der Gewissensberuhigung der Kinder/Angehörigen, für die „Alten“ das Beste zu tun, nützen „Sturzdetektoren u.ä.? :? :lol: )
Aber, well, wir müssen halt mit dem, was die uns da teuer verkaufen leben. :lol:

Und ob die die Musikgeschichte jemals erträglich in den Griff bekommen werden? Ich hoffe jedenfalls, noch vor meinem Ableben in den Genuss zu kommen.
Musik ist mir schon ziemlich wichtig. Im Moment lebe ich allerdings damit, dass Musikgenuss aus Radio, von der Platte oder der CD aus der Stereo—Anlage zwecks Bewahrung des Seelenheils stillgelegt sind. Damit gehts mir wesentlich besser, als mich jedes Mal über diesem fürchterlichen Sound aufzuregen, der so manches Stück zur Unkenntlichkeit verstümmelt.
Live-Konzerte in akustisch professionell dafür gebauten guten Sälen/Hallen waren hingegen beeindruckend klasse! Da war ich ich positiv und fasziniert mit großem Hörgenuss überrascht! Werde ich mir wieder mehr gönnen, macht Laune!

Und son fetter Wummerbass hat schon was! Schönes Geschenk vonDeiner Akustikerin. (Und jetzt hab ich wieder den Grönemeyer-Ohrwurm drin, - „Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist,…“ :lol: :69:
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#45

Beitrag von Pfadi_ »

Blümle hat geschrieben: 6. Mär 2023, 22:31 (Wem, außer der Gewissensberuhigung der Kinder/Angehörigen, für die „Alten“ das Beste zu tun, nützen „Sturzdetektoren u.ä.? :? :lol: )
Ja, das geht Richtung „eierlegende Wollmilchsau“. Solange ich die Funktionen einfach ignorieren kann, stört es nicht weiter. Genauso würde ich gerne die Fitnessfunktionen ausblenden.

Die Idee mit dem Sturzdetektor ist aber nicht verkehrt. Wenn mein Vater stürzt, muss er einen Knopf drücken und dann rufen mich die Johanniter an. Das Verfahren ist natürlich sicherer, sofern er den Knopf noch drücken kann.
Ich glaube schon, dass die Funktion zu aller Beruhigung beitragen kann. Natürlich ersetzt das nicht das Kümmern, denn wenn die Hörgeräte nicht drin sind, ist die Sicherheit trügerisch. Dann hilft ergänzend die Info über das Trageverhalten.

Aber wie geschrieben: mir sind die Kernfunktionen wichtig, nicht das Drumherum.

Grüße

Pfadi
Zuletzt geändert von Pfadi_ am 7. Mär 2023, 07:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#46

Beitrag von Ohrenklempner »

Blümle hat geschrieben: 6. Mär 2023, 19:57Zumal hier neulich die Rede davon war, dass man in 6 Jahren u.U. 3 mal nen Akkutausch durch den Hersteller à 500 € braucht. (Finde jetzt im Moment die Stelle nimmer, an der das geäußert wurde.)
Das ist eine Worst-Case-Rechnung, wo das HG von vornherein einen recht schlappen Akku hat und der Akustiker am Akkutausch ordentlich mitverdienen will.
Bei den Geräten mit 24h und mehr Laufzeit rechne ich mit einem Akkutausch in sechs Jahren. Eventuell zwei, wenn die Geräte wirklich gut beansprucht werden (Schichtdienste, lange Nächte usw.)
Ein Li-Ionen-Tauschakku wird für 40-50 Euro gehandelt, ein Akkutausch beim Hersteller (wenn alle Garantien verpufft sind) kostet um die 150 Euro.

Nochmal zu den Mikrofonen: Ein Mikrofon allein ist nicht irgendwohin gerichtet, auch wenn es einen förmlich "anschaut". Ein Hörgerätemikrofon ist ein Kugelmikrofon, das den Schall aus allen Richtungen gleichermaßen aufnimmt. Bei einem omnidirektionalen Hörprogramm arbeitet zum Beispiel nur eins der beiden Mikrofone. Richtwirkung/Fokussierung kann man nur erreichen, wenn mehrere Mikrofone zusammengeschaltet werden.
RR16
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#47

Beitrag von RR16 »

Hallo !
Meine bisherigen Erfahrungen zum AKKU sind :

Resound Key - 28 h bis zum ersten Hinweis.
Moxi B3 - 24 h Rest 10% und 17 h bei 4-5 h Streaming Rest 15%.
Beim Termin wurde mir gesagt das Unitron 5 J Garantie auf den Akku gibt.
Kennt jemand die Bedingungen für einen Akkutausch.

RR16
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#48

Beitrag von Ohrenklempner »

RR16 hat geschrieben: 7. Mär 2023, 08:07 Kennt jemand die Bedingungen für einen Akkutausch.
Das ist Sache des Händlers, dafür gibt es keine allgemein gültigen Vorschriften. Der natürliche Verschleiß von Akkus fällt jedenfalls nicht in die Gewährleistung. Wenn nach zwei Jahren nur noch 80% Kapazität drin sind, ist das eben so.
Jenne
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#49

Beitrag von Jenne »

Blümle hat geschrieben: 6. Mär 2023, 22:31 Und ob die die Musikgeschichte jemals erträglich in den Griff bekommen werden? Ich hoffe jedenfalls, noch vor meinem Ableben in den Genuss zu kommen.
Musik ist mir schon ziemlich wichtig. Im Moment lebe ich allerdings damit, dass Musikgenuss aus Radio, von der Platte oder der CD aus der Stereo—Anlage zwecks Bewahrung des Seelenheils stillgelegt sind. Damit gehts mir wesentlich besser, als mich jedes Mal über diesem fürchterlichen Sound aufzuregen, der so manches Stück zur Unkenntlichkeit verstümmelt.
Einerseits erschreckt es mich zu lesen, dass Du so resigniert hast. Anderseits beruhigt es mich, dass ich nicht der einzige bin, den das Musikhören über die Geräte umtreibt. In entsprechenden Musikerforen poppt das Thema übrigens auch immer mal wieder auf. Von daher glaube ich auch nicht, dass ein Gerät mit Lautsprechern, wie man sie aus IEM kennt und die sämtliche Frequenzen abbilden (können), so ein super-spezielles Nischenprodukt wäre. Natürlich muss es auch den normalen HG-Part, also die Verbesserung der Sprachverständlichkeit im Alltag übernehmen können. Aber auch das ist ja kein starkes Argument gegen einen guten Treiber. Oder andersrum formuliert: Mit einem Lautsprecher, der alles kann, kann man auch nur Mitten abspielen. Mit einem, der von vorne herein nur Mitten kann, wird dagegen alles andere schwierig.

Und was einfach nicht in meinen Kopf will. Es ist ja beides im Überfluss vorhanden: HG-Wissen, wie IEM-Wissen. Bei Sonova, die letztes Jahr Teile von Sennheiser übernommen haben, sogar unter einem Dach. Warum kommt trotzdem niemand auf die naheliegende Idee, beides zu kombinieren? Um mit Jeremy Clarkson zu sprechen: "How hard can it be?"
Ein RIC mit potentem Akku und im Ohr eine Custom-Schale mit Ein-, Zwei- oder sogar Dreiwege-System. OK, bei Dreiwege hätte man zusätzlich zum hdO-Teil noch eine das Ohr komplett ausfüllendes IdO-Schale. Das fänd ich nicht ganz so sexy. Aber ein Ein- bis Zweiwege-System mit einer max. halb ausfüllenden Schale, fänd ich total OK, wenn ich dafür in einem Musik-Programm IEM-Qulaität hätte. Da die Weiche ja bei IEM sowieso mit in der Schale untergebracht ist, reichte es doch theoretisch sogar, einfach mal die Kabel zu durchtrennen und ein IEM anzuschließen. Also wenn ich Akustiker wäre...

Blümle hat geschrieben: 6. Mär 2023, 22:31 Und son fetter Wummerbass hat schon was! Schönes Geschenk vonDeiner Akustikerin. (Und jetzt hab ich wieder den Grönemeyer-Ohrwurm drin, - „Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist,…“ :lol: :69:
War immer eins meiner Lieblingslieder! :animiertes-gefuehl-smilies-bild-0126:
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Re: Frage an die Akustiker hier - Vorauswahl

#50

Beitrag von Ohrenklempner »

Aus dem audiologischen Standpunkt halte ich so eine All-In-One-Lösung mit Hörgerät + Mehrwege-IEM nicht wirklich für sinnvoll. Naja doch, vielleicht für 0,1% der Versorgungsfälle. Ein wirkliches Marktpotential gibt es da nicht. Man bräuchte einen Hörgeschädigten, der noch alle Tonhöhen hören kann und will, der audiophil ist oder zumindest Musik macht oder gerne Musik hört, und der nebenbei auch noch einigermaßen betucht ist, um sich so eine Speciallösung leisten zu können, und dem es egal ist, tagein tagaus mit fetten Pfropfen im Ohr herumzurennen. Außerdem haben wir ein Okklusionsproblem, wenn wir satte Bässe ans Ohr bringen wollen und gleichzeitig die Hörgeräte den ganzen Tag getragen werden möchten.

Aus einem RIC mit mindestens 12 Kanälen und einer guten Otoplastik kann man aber schon ne ganze Menge zaubern.
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